Schratte - Vorstellung Schratte

  • Wenn Du Dir bereits in drei Foren Unterstützung suchst, dann solltest Du mal überlegen, warum das so ist!

    Es sind zwei Foren für Musiker. Habe ich geschrieben, dass es Foren zum Thema Alkohol sind? Au weia......

    Weswegen Deine Frau auf Dich losgeht und warum Du das abwehren musst.

    Das habe ich oben genau beschrieben. Lesen hilft.

    einiges angestaut und darüber solltest Du Dir mal ernsthaft Gedanken machen!

    Ein origineller Kommentar. Ich mache praktisch den ganzen Tag nix anderes als mir um sie Gedanken zu machen. Hast Du das nicht bemerkt?

    Und warum Du nicht die Antworten bekommst, die Du gerne lesen würdest!

    Woher weißt Du, was für Antworten ich gerne lese?? Ich kann mit jeder Antwort leben. Ich teile nur viele nicht. Das ist wie im richtigen Leben.

    So tief noch in der CO Falle? Alles lesen, was nur die Möglichkeit ergibt, den Alkoholiker trocken zu legen.

    Kann gut sein, dass das bereits die CO-Falle ist. Ich finde es jedenfalls richtig, mich umfassend über dieses Thema zu informieren. Woher sollte ich denn beispielsweise sonst wissen, was das Wort "CO-Falle" bedeutet? Das lernt man nicht in der Schule.

    Manipulation ist für einen nassen Alkoholiker die Königsdisziplin.

    Glaube ich Dir auf 's Wort. Ich bin aber nicht ganz wehrlos, nicht ganz hilflos und nicht ganz verzweifelt - wie viele Angehörige.

    Den "Schlau Schlaus", wie du sie nennst, richtig zuhören, erspart zumindest viel Energie , auf der unendlichen Suche den Alkoholiker trocken legen zu können.

    Mich kostet das keine Energie. Such is life und Foren sind halt so. Es treffen sich viele sehr unterschiedliche Leute mit einem gemeinsamen Thema.

    Schratte

  • Warum so angriffslustig? Widerspruch wird nicht geduldet?

    Glaube ich Dir auf 's Wort. Ich bin aber nicht ganz wehrlos, nicht ganz hilflos und nicht ganz verzweifelt - wie viele Angehörige.

    Für das drehst Du Dich aber schon ziemlich lange (Jahre?) im Kreis. Findest Du nicht? Welche Fortschritte hatten denn bisher Deinen ganzen Bemühungen?

    Abgesehen, dass Du Dich ständig im "Kampfmodus" befindest und denkst, mit dieser Methode Gewalt über die Sucht zu bekommen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Welche Fortschritte hatten denn bisher Deinen ganzen Bemühungen?

    Nicht viele. Ich habe es erst nach einem Jahr Angst und einem Jahr Ringen mit mir selber geschafft, dieses Thema überhaupt anzusprechen. Sie trinkt jetzt, wahrscheinlich um mich erstmal ruhig zu stellen, ein Bier am Abend weniger. Sie hat noch nicht verstanden, worum es eigentlich geht - gehen muss: der Verzicht aufs Trinken ist ein Eingriff in ihre komplette Lebensführung, eine Totaloperation an ihrer Persönlichkeit.

    Das wird uns beide noch sehr viel Kraft kosten. Aber der erste Schritt ist gemacht (ohne den überhaupt nichts gegangen wäre): das Thema ist zwischen uns in der Welt.

    Ich bin übrigens keineswegs im Kampfmodus, sondern ziemlich entspannt. Für mich ist Frage und Antwort, Rede und Gegenrede, Aktion und Reaktion und auch Hieb und Stich Teil des normalen menschlichen Verhaltens. Und: Langeweile ist tödlich.

    Schratte

  • Sie hat noch nicht verstanden, worum es eigentlich geht - gehen muss: der Verzicht aufs Trinken ist ein Eingriff in ihre komplette Lebensführung, eine Totaloperation an ihrer Persönlichkeit.

    Sie entscheidet für sich und du entscheidest für Dich! Sie hat ein Recht darauf zu trinken! Und wenn dir das nicht passt - was ich gut verstehen kann - musst Du gehen! Du bist nicht ihr Lehrmeister! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich deine Worte erschrecken! Du klingst fürchterlich dominant und respektlos deiner Frau gegenüber. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe stelle ich mir - unabhängig von dem Suchtproblem deiner Frau - definitiv anders vor.

  • Sie hat ein Recht darauf zu trinken!

    Tja, weiß ich nicht - Deine Meinung, meine nicht. Wenn sie ein Recht darauf hat, zu trinken bis zum Alkoholismus, habe ich jedenfalls ein Recht darauf, zu versuchen, das zu ändern.

    ! Du klingst fürchterlich dominant und respektlos deiner Frau gegenüber.

    Ich glaube, um das so bestimmt zu beurteilen, bist Du nicht nahe genug an uns dran.

    stelle ich mir - unabhängig von dem Suchtproblem deiner Frau - definitiv anders vor

    Ich bin aber nicht unabhängig vom Suchtproblem meiner Frau hier, sondern eben nur und ausschließlich deswegen.

    Schratte

  • Hallo Schratte,

    da würde ich auch meinen,dass kein Ehepartner völlig frei von ist. Ich kann den Begriff Co-Abhängig ganz schwer definieren. Gleichgültigkeit geht ja auch nicht. Sich informieren und versuchen ist zu viel? Ich weiß nicht, bin da unsicher.

    Ich bin übrigens eine der Alkoholikerinnen,die keinen äußeren Tiefpunkt hatte. Mein Leben lag nicht in Schutt und Asche, als ich aufgehört habe zu trinken. Wenn ich mich an die Gespräche erinnere,die mein Mann und ich über meinen Alkoholkonsum geführt haben: Das waren keine richtigen Gespräche,ernsthafte,ehrliche. Also von meiner Seite aus,ging gar nicht,die Sucht war so omnipräsent. Entweder hab ich mich danach selbst bemitleidet oder geschämt oder oder…eigentlich egal welches Gefühl,jedes hat nur wieder dazu geführt,dass ich trinke.

    Das find ich selbst voll schlimm im Nachhinein. Die Sucht war wichtiger,immer. Wichtiger als mein Mann und wichtiger als meine Kinder. Find ich ganz schlimm und brutal.

    Erst ein innerer Tiefpunkt,an dem ich dachte,so kann und will ich nicht mehr weiterleben und dann der Austausch mit anderen Suchtkranken hat dann irgendwann dazu geführt,dass ich aufgehört habe.

    Was hätte ich mir für meinen Mann gewünscht in meiner Trinkzeit?

    Dass er nach sich schaut, schaut,dass es ihm gut geht. Geht,wenn er es nicht mehr erträgt.

    Sich nicht für etwas verkämpft, für das sich das kämpfen nicht lohnt. Und vor allem nicht selbst kaputt geht und zu einem Menschen wird,der er nicht sein will und ein Leben lebt,das er so nicht leben wollte.


  • Sich informieren und versuchen ist zu viel?

    Sehr gute Frage.

    Einerseits soll man sich informieren. Dann soll man mitfühlen. Dann soll man verstehen. Dann soll man unterstützen. Und so weiter - je mehr man im Netz und woanders liest, desto mehr "soll" man.

    Nur eines soll man nicht: coabhängig werden.

    Offensichtlich eine Aufgabe für Menschen mit nahezu übernatürlich großen psychischen Kräften. Ich habe so meine Zweifel, ob ich das kann.

    Schratte

  • Hallo Schratte,

    das hier ist mir ins Auge gesprungen

    Tja, weiß ich nicht - Deine Meinung, meine nicht. Wenn sie ein Recht darauf hat, zu trinken bis zum Alkoholismus, habe ich jedenfalls ein Recht darauf, zu versuchen, das zu ändern.

    Auf jeden Fall hat sie das Recht in Deutschland. Du kannst nichts daran ändern. Und selbstverständlich hast du ein Recht zu versuchen, das zu ändern, aber nur insoweit es Deine Person angeht. Und damit sind wir wieder da, wo für mich der Hund begraben liegt, bei den eigenen Veränderungen. Jeder muss Entscheidungen für sein Leben treffen. Sie hat entschieden zu saufen, Du kannst entscheiden, dass nicht mehr mitzumachen. Du kannst dich für deine Freiheit entscheiden. Ich brauchte damals räumlichen Abstand für diese Entscheidung, denn ich war im Grunde genommen genauso krank wie mein Mann. Mit diesem räumlichen Abstand hab ich uns beide die Chance für einen Neuanfang gegeben. Zumindest war das bei uns das Ergebnis. Wenn es nur ein Neuanfang für mich gewesen wäre, wäre das genauso gut gewesen. Ich habe die Verantwortung für mich.

    Was kannst du also für dich tun?

    Wie stellst du dir dein Leben vor?

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • PS: Das hast du gerade bei FvJ geschrieben

    Ich finde, dass es eine menschlich grausame Entscheidung ist, entweder die Verantwortung für eine/n fast unheilbar Kranke/n zu übernehmen oder die Verantwortung für sich selbst.

    ... und das ist genau das, was ich meine. Du hast keine Verantwortung für deine Frau, sie ist nicht entmündigt und du bist nicht ihr Vormund. Also kann die Entscheidung nur lauten Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Stell dir mal vor, deine Frau würde von dir verlangen, dass du mit säufst und dich damit ständig konfrontieren, weil sie denkt, so muss dein Leben aussehen.

    Ich war auch mal so unterwegs, dass ich meinen Mann retten wollte, aber das funktioniert einfach nicht - so meine Erfahrungen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Was kannst du also für dich tun?

    Wie stellst du dir dein Leben vor?

    Danke für Deinen Beitrag!

    "Was kannst du also für dich tun?" Leider fällt mir nichts dazu ein - ich weiß es nicht. Ich rauche nicht mehr und ich trinke schon lange nichts mehr. Ich trauere den Zigarren noch nach, dem Bier nicht. Und es gibt noch die Musik.

    "Wie stellst du dir dein Leben vor?" Ich habe natürlich die Hoffnung, dass meine Frau dereinst zu denjenigen Alkoholikern gehört, die trocken geworden sind. Das ist eigentlich die einzige wirklich wichtige Zukunftsoption.

    Scheidung, Trennung etc. kommen für mich nicht in Frage. Ich bin 70, meine Frau 60. Soll ich als dann vermutlich 75jähriger ein neues Leben anfangen?

    Nein, ich hoffe inständig, dass die Dinge sich zum Besseren wenden. Etwas anderes bleibt mir nicht. Doch, es kann auch alles furchtbar daneben gehen. Dann werde ich wohl nur noch den Niedergang von uns verwalten.

    Schratte

  • Was kannst du heute für dich tun, damit es dir heute gut geht und du zufrieden bist? Gestaltest du dein Leben so, dass es dir gut geht oder dreht sich alles um deine Frau? Damit hab ich damals nämlich angefangen. Ich habe ein altes Hobby ausgegraben, ich bin viel mehr in der Natur unterwegs, ich verabrede mich mit Freunden. Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Das empfinde ich als wichtig, die Dinge zu nutzen, die möglich sind, damit es mir gut geht und meine Zufriedenheit nicht von anderen Personen abhängig zu machen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Gestaltest du dein Leben so, dass es dir gut geht oder dreht sich alles um deine Frau?

    Nein, ich habe genug Interessen plus Freunde. Ich lebe nicht von morgens bis abends nur für die Belange meiner Frau.

    Allerdings nimmt das Alkoholproblem einen erheblichen Teil meiner Kapazitäten in Anspruch. Und die Kommunikation mit meiner Frau darüber fängt gerade erst an. Bisher war dieses Thema nur latent - unter der Decke. Das hat sich geändert.


    Schratte

  • wenn sie sich bis dahin tot gesoffen hat,

    Ich als medizinischer Laie schätze dennoch ihre Restlaufzeit MIT Alkohol auf noch viele Jahre ein. Sie ist gesund, sieht gut aus, geht arbeiten - auch wenn der Job sie ankotzt - das kann noch sehr lange so weitergehen.

    Schratte

  • Scheidung, Trennung etc. kommen für mich nicht in Frage. Ich bin 70, meine Frau 60. Soll ich als dann vermutlich 75jähriger ein neues Leben anfangen?

    Hallo Schratte,

    ich bin mehr zufällig auf diesen schon sehr intensiven Austausch ( Schlagabtausch ? ) gestoßen. Das geht ja schon eine Weile und leider lese ich das jetzt erst mit großem Interesse.

    Diese von Dir getätigte Aussage in Bezug auf Trennung schafft klare Grenzen was die zukünftige Hilfestellung angeht.

    Nun muss geschaut werden was sonst noch geht.

    ich halte z.b. eine Aussage hier , eigentlich den ganzen Beitrag für seht interessant:

    Hier stimmt für mich einfach jeder Satz und ist für mich absolut nachvollziehbar. Ich habe mich damals dem Suff irgendwie ergeben und konnte die Kollateralschäden bei mir wichtigen Menschen nicht mehr ertragen. Ich wollte das Leid nicht mehr sehen und keinen Schaden mehr anrichten durch meine Sauferei.

    Ich habe mir gewünscht das diese Menschen einfach Ihr gesundes Leben führen können und habe mich deswegen immer mehr distanziert.

    Was hätte ich mir für meinen Mann gewünscht in meiner Trinkzeit?

    Was hast Du da für einen Eindruck? Stand die Frage mal im Raum? Evtl. wäre hier ein Spielraum für einen Gesprächsansatz?

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Schratte,

    jetzt ist also der Knoten geplatzt, wie man so schön sagt.

    Du hast dieses Gespräch lange vor Dir hergeschoben. Nun steht es im Raum.

    Ganz zu Anfang hast Du geschrieben, dass Deine Frau im Gegensatz zu Dir eine Nachteule ist.

    Sie ist 10 Jahre jünger und hat einen gänzlich anderen Lebensrhythmus als Du. Und das war die ganzen Jahre so.

    Der Alkohol hat alles nur noch verschärft. Denn der Konsum steigt bei jedem, der regelmäßig trinkt, kontinuierlich an.

    Und Du hast die letzten 8 Jahre hervorgehoben, dass sich da etwas bei ihr verändert hat. Bei Dir auch. Du trinkst

    seit 4 Jahren keinen Alkohol mehr, bist im Ruhestand, davon gehe ich mal aus.

    Die Erkenntnis, dass im Grunde jeder von Euch beiden Bescheid weiß, es aber unter den Teppich gekehrt wurde,

    ist ganz frisch.

    Jetzt liegt es an Deiner Frau, ob sie mit dem Saufen wirklich aufhören will. Vielleicht wurde ihr jetzt bewusst,

    wie weit sie in der Sucht steckt.

    Vor 4 Jahren hast Du den Weg aus der Sucht gefunden. Das gelingt nicht vielen.

    Du hast es jetzt bei ihr angesprochen. Mehr kannst Du nicht tun.

    Lies nicht so viel im Netz, sondern höre auf Dein Bauchgefühl! Zusätzlich wirst Du merken, ob es Deine Frau ernst meint

    und mit dem Saufen wirklich aufhören will. Dann wird sie wissen, wo sie Unterstützung findet, nämlich beim Hausarzt.

    Den Gedanken von Lütte finde ich wichtig, was tust Du für Dich, wie verbringst Du Deine Zeit? Hast Du spezielle

    Interessen oder Hobbys?

    Gibt es zusätzlich gemeinsame Interesse, die völlig auf der Strecke geblieben sind im Laufe der Zeit, oder war da nie etwas?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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