Pumuckl - danke für die Aufnahme in dieser nebulösen Zeit

  • Hallo Pumuckl

    ich schreibe es mal ungeschönt aus einer Alkoholikersicht.

    Ich gebe mir/uns diese zwei Monate, sofern er nicht vorher in irgendeiner Form rück-/ausfällig wird. Ob emotional oder in Hinsicht Alkohol ist dann zweitrangig, dann hätte er die Probezeit vergeigt.
    Bitte habt Verständnis dafür!

    Warum sollten wir Verständnis haben? Dass du Zeit brauchst, um ihn trocken zu legen? Es geht doch nur um dich und um dein Leid. Du bestimmst doch, wie lange du dich in deiner Opferrolle wohlfühlst. Geht ja erst seit 2015 ;)

    Ich verstehe jedoch noch nicht ganz, wofür du gerade Hilfe suchst. Für dich oder für deinen saufenden und fremdgehenden Partner. Oder glaubst du wirklich, wenn jemand in der Beziehung ist, sich in eine Dating-Linie anmeldet, nur seinen Marktwert testen will? Ist doch Bullshit. Da will jemand Abenteuer und im fremden Wasser schwimmen. Aber das sind Beziehungsprobleme, da können wir dir hier nicht ganz helfen.

    Deine detaillierte Darstellung deines saufenden Partners, mit allen Facetten, der sicherlich, wenn er zufällig sich im Internet befindet und von der Dating-Linie abrutscht und das liest, genau weiß, um wen es sich handelt, finde ich nicht so dolle.

    Pass mal bitte ein wenig wegen des Wiedererkennungswertes auf. Oder ist das deine Art der Verarbeitung suchtkranke Menschen öffentlich an den Pranger zu stellen? Ich kann bei allem Frust dich jedoch auch verstehen.

    Dein Wohlergehen oder dein Leid zu mindern, geht jedoch nicht über ihn. Das kannst du knicken. Das geht nur über dich.

    War das dir zu direkt? Dann entschuldige ich mich dafür. Denn was ich aus meinen nassen Jahren gelernt habe. Meist reichte eine unterwürfige Entschuldigung aus, um den Partner wieder auf seine Seite zu ziehen. Ihm das Gefühl zu geben, dass seine ganzen Erziehungsmaßnahmen Früchte getragen haben. Brachte immer wieder Zeit in Ruhe weiter zu saufen.

    Ich kann dir nur dringend empfehlen, den Fokus nur noch auf dich zu legen. Das solltest du dir wert sein. Lasse dich nicht an der Nase rumführen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo uns willkommen

    du schreibst, dass du ihm bzw euch eine chanze gibst...die 2 Monate...du erwartest von ihm Ehrlichkeit....da würde ich an deiner Stelle auch ehrlich sein...mit der versteckten Flasche zb...da wartest du ja richig drauf ihn zu erwischen....ich würde ihn danach fragen bzw erzählen, dass du die Flasche gefunden hast...dann weißt du es entlich...und all deine fraglichen Zufunftspläne...was passirt wenn...versuche offen und ehrlich mit ihm zu reden zB im Urlaub, dass er auch genau weiß, wie weit du da migehst oder die entstehenden Folgen, wenn er rückfällig wird oder im Netz mit anderen Frauen unterwegs ist...sollte er es doch heimlich machen, wirst du das schon merken und kannst so reagieren wie er es erwartet...und dann würde ich alle Androhungen umstzen...dann will oder kann er nicht anders

    letzentlich geht es ja um dein Leben, was du so nicht mehr willst

    viel Kraft

    Lieben Gruß

    mexico

  • Du bestimmst doch, wie lange du dich in deiner Opferrolle wohlfühlst. Geht ja erst seit 2015 ;)

    Das stimmt so nicht. Ich kenne ihn seit 2015, da war er bereits seit etwa 3 Jahren trocken. Wenn ich die maximal mögliche Zeitspanne sehe, die er schon trinken könnte, wäre das ab 2018 - tage-oder stundenweise mit längeren trockenen Zeiten (Wochen/Monate) ohne Nach- oder Nebenwirkungen.

    Fremdgehen ohne persönliche Treffen ist relativ schwer - je nachdem, wie eng man das Ganze fasst.
    Du hast recht, ich werde in Ursprungspost alles Wesentliche löschen, was Rückschluss auf ihn zulassen könnte und die anderen Posts überarbeiten. Sie verlieren an Aussagekraft, aber das ist dann halt so. Keinesfalls will ich seinem Ruf schaden - was glaubt Du, warum niemand aus meinem Umfeld von den derzeitigen Problemen weiß?

    edit: ich KANN diese Beiträge nicht ändern...

    Andererseits wäre ich entzückt, wenn er in ein Forum wie dieses fände - würde es doch bedeuten, dass er sein Problem als solches erkannt hätte.

    ...versuche offen und ehrlich mit ihm zu reden zB im Urlaub,

    Genau das habe ich vor. Ich habe einen Text zum Jahrestag vorbereitet, der sicher noch im Fluss ist, wo ich die Optionen in Abstinenz mit mir oder mit Sucht ohne mich darlegen und den ich ihm mit der Bitte, bis zu Ende zuzuhören, vorlesen werde. Er ist bewusst als Ich - Botschaft und mit einem positiven Ausblick formuliert, lässt aber auch keinen Zweifel daran offen, dass ich an einem Leben, in dem er für sich die Sucht wählt, nicht mehr an seine Seite sein werde. Das Dating sehe ich mittlerweile auch als Sucht - nach dem Kitzel, dem berauschenden Gefühl des Flirtens und der Sucht nach Anerkennung, was eh die Hauptbaustelle bei ihm ist.
    Ob das Thema vorher zur Sprache kommt, hängt von den Gegebenheiten und den Umständen ab - normalerweise würde ich es vorziehen, mit ihm nach garantiert mindestens zwei Wochen absoluter Abstinenz zu reden, weil er so direkt merkt, dass er es drauf hat.

  • Fremdgehen ohne persönliche Treffen ist relativ schwer - je nachdem, wie eng man das Ganze fasst.

    So sehr kontrollierst du ihn? Kontrolle, was er säuft, wie er sich verhält und reagiert? Warum machst du das? Ist er unmündig oder du zu tief in der CO Schleife?

    mit ihm nach garantiert mindestens zwei Wochen absoluter Abstinenz zu reden, weil er so direkt merkt, dass er es drauf hat.

    Was soll er drauf haben? Verstehe ich nicht. In deiner ganzen Post habe ich das Gefühl, dass du ihn therapieren willst.

    Das Dating sehe ich mittlerweile auch als Sucht - nach dem Kitzel, dem berauschenden Gefühl des Flirtens und der Sucht nach Anerkennung, was eh die Hauptbaustelle bei ihm ist.

    Und analysieren tust auch noch? Warum? Um es für dich erträglicher zu machen? Pumuckl, vergiss dich nicht dabei. Übrigens, was Alkoholiker und CO Abhängige gleich haben, ist sich etwas vormachen.

    , in dem er für sich die Sucht wählt, nicht mehr an seine Seite sein werde.

    Alkoholiker wählen nicht die Sucht, sie sind süchtig. Wenn er dich wählt, dann hat das nichts mit der seiner Sucht-Erkenntnis zu tun.

    Ich hoffe für euch die richtige Lösung zu finden.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Alkoholiker wählen nicht die Sucht, sie sind süchtig. Wenn er dich wählt, dann hat das nichts mit der seiner Sucht-Erkenntnis zu tun.

    Wie kann ein Alkoholiker je aus seiner Sucht aussteigen (also Hilfe annehmen, Entzug, Therapien...), wenn er nicht irgendwann wählt, dass es so nicht mehr weitergehen kann, sein Tiefpunkt erreicht ist oder er sonst eine Erkenntnis oder Erleuchtung hat? Alkoholismus ist eine Krankheit, kann sich ein Alkoholiker nicht entscheiden zum Arzt zu gehen oder verbietet das das Süchtigsein?

    Ich empfinde das nämlich wie Pumuckl. Der Mann hätte mindestens 2 Möglichkeiten: seine Familie oder den Alk. Er wählt in meinen Augen den Alk.

  • Der Süchtige wählt nicht zw. Alkohol und Familie sondern zw. Alkohol und sich selbst. Wenn er nur für euch trocken wird, bringt das nichts. Er muss es für sich tun. Die Partnerschaft kommt erst danach.

    LG Erna

  • Wie kann ein Alkoholiker je aus seiner Sucht aussteigen (also Hilfe annehmen, Entzug, Therapien...), wenn er nicht irgendwann wählt,

    Stimmt, aber nur wenn er selbst zu dieser Erkenntnis kommt, dann kann er wählen. Nicht, wenn er dazu gezwungen wird. Dann ist es keine Wahl.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Der Süchtige wählt nicht zw. Alkohol und Familie sondern zw. Alkohol und sich selbst. Wenn er nur für euch trocken wird, bringt das nichts. Er muss es für sich tun. Die Partnerschaft kommt erst danach.


    LG Erna

    Ich verstehe. Mein Mann ist sich selbst egal. Er empfindet sein ganzes Leben als schwer und hat sich selbst aufgegeben. Dann ist es klar, warum es ihm egal ist, wenn er sich selbst durch die Sauferei ruiniert.

    Sorry Pumuckl, dass ich hier auf Ernas Antwort reagiert habe - weiß nicht, ob es ok wäre, wenn ich ihre Antwort in meinen Thread kopiere.

  • Liebe Saphira,

    das ist vollkommen in Ordnung. Danke!

    Hartmut
    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob mich derart verquer ausdrücke oder nur falsch verstanden werde...
    Er ist immer wieder wochenlang trocken und ich maße mir an, dies zu erkennen, ob jemand verwaschen spricht und/oder nach Alkohol riecht (das kommt schließlich auch über die Haut, da hilft auch kein Bonbon). In meinem Leben existiert keinerlei Alkohol, meine Sinne sind nicht durch Nikotin betäubt und normalerweise habe ich feine Antennen, was diese Wahrnehmungen angeht.
    Mein Fehler war, dass ich zu lange glaubte, dass es allein die Depression sei, die seine Stimmung in den letzten Wochen derart beeinflusst hat. Hier hat mir meine Empathie einen Streich gespielt und ich habe viele Wahrnehmungen nicht korrekt eingeordnet, weil ich alles in die Schublade Psyche gestopft habe.


    Er hat drauf, dass er sofort in die Abstinenz zurückkehren kann, wenn er denn möchte.


    Wie ich bereits erwähnte - wir wohnen zusammen, wir arbeiten zusammen im gleichen Raum. Die paar Zeiten, die er außerhalb der gemeinsamen Räume verbringt, sind plausibel und erscheinen mir echt. Natürlich könnte er ein paar Minuten oder auch mal eine halbe Stunde abzweigen, aber dieses Gefühl habe ich nicht. Im Normalfall erzählt er von seinen Terminen und ich habe keinerlei Grund, daran zu zweifeln.
    Dass wir die Freizeit größtenteils gemeinsam verbringen, ist SEIN Bestreben und ich nehme dieses Angebot sehr gern an.
    Parallel zu meinem Partner habe ich in der Ehe gelebt, das bräuchte ich nicht mehr.

    Er hat vor mittlerweile einem Jahrzehnt beschlossen, dass er ein Leben als TROCKENER Alkoholiker führen möchte - das ist eine bewusste Entscheidung, oder willst Du Süchtigen diese Fähigkeit absprechen? Dann könnt Ihr das Forum hier einstampfen, wäre ja eh alles egal.
    Auch jetzt hat er wieder eine Wahl: ein Leben mit mir und ohne Alkohol oder ein Leben mit Alkohol und ohne mich. Warum soll ich ihm die Option nicht aufzeigen? Dein Vorschlag wäre, sofern ich ihn richtig verstanden habe, ist, dass ich ihn von der Klippe schubse, weil ich ihm keinerlei bewusste Entscheidung zutraue - egal, was er sagt oder vorhat.
    Bei unseren Aussprachen letzte Woche hat er mehrfach betont, dass ein Leben ohne mich für ihn nicht lebenswert ist. Natürlich ist es seine Entscheidung, aber für manche Menschen ist es wichtig zu wissen, dass sie jemanden an ihrer Seite haben, wenn sie denn diesen Schritt gehen möchten.


    Ich will ihn nicht therapieren, dafür fehlt mir die Qualifikation. Ich möchte, dass er sich Hilfe bei den Fachleuten holt, die ihn seit Jahren auf dem Weg durch das abstinente Leben begleiten und wo er regelmäßig ist - dazu müsste er sich öffnen. Nicht bei mir - bei denen. Aber ich bin gern bereit, ihn auf seinem Weg zu begleiten und ihn zu unterstützen.

    Okay, Du hast wesentlich mehr Erfahrungen mit Alkoholismus als ich. Was ich in Deinen Texten lese, ist absolute Frustration und eine ziemliche Hoffnungslosigkeit, dass es auch Menschen gibt, die es schaffen.
    Lass es mich mit einem Bild sagen: Er steht neben mir auf dem Bürgersteig. Er hat eine verlockende, bunte Leuchtreklame gesehen, die da hängt, wo er schon mal war und ganz viel Vergessen und Rausch verspricht. Noch hat er nur einen Schritt in diese Richtung gemacht... und ich möchte ihm die Hand reichen, um den einen Schritt den Bordstein wieder hoch zu machen, bevor ihn der Bus erwischt und mit sich fortreißt.
    Dein Text klingt in meinen Augen, als sollte ich ihm noch einen Schubs geben, weil er ja die falsche Richtung eingeschlagen hat.

  • hallo

    das ist ein schönes Beispiel....je mehr du ziehst, des so doller wird der Gegendruck....er muß verstehen, dass es sich nur um eine Reklame handelt, und es kann sein, dass er erst vom Bus erfasst werden muss, um es zu verstehen

    aber wie es sich anhört, kümmert er sich ja auch um die Sucht....zur Krankheit gehört halt dazu, dass es auch Rückfälle gibt....also offen mit dem Rückfall umgehen...wie ist es dazu gekommen, was waren die Trigger usw....aber ob die Treffen im Netz zur Sucht gehören...na ja...

    Lieben Gruß

    mexico

  • Ich hatte dich schon richtig verstanden. Du anscheinend mich nicht.

    Ich sehe es aus der Sicht des Alkoholikers, der eben niemand braucht, dass ihm erklärt wird, was er zu tun und zu lassen hat. In deinem Fall noch offensichtlicher. Er war ja schon mal trocken.

    Du siehst es aus der Sicht als Partnerin und hoffst ihn retten zu können, ihn auf den richtig Pfad zu bringen. Sonst würdest du nicht dein ganzes Augenmerk auf ihn richten. Analysieren, kontrollieren und für ihn denken und interpretieren.

    Ist aber normal und wenn du dich im Forum bei den Angehörigen durchliest, erkennst du dich vielleicht in vielen Post wieder.

    Er hat vor mittlerweile einem Jahrzehnt beschlossen, dass er ein Leben als TROCKENER Alkoholiker führen möchte - das ist eine bewusste Entscheidung, oder willst Du Süchtigen diese Fähigkeit absprechen?

    Schön, ich kenne Alkoholiker, die haben diesen Entschluss immer wieder mal gefasst. Sie saufen heute noch. Es blieb bei den Absichtserklärungen.

    Dein Vorschlag wäre, sofern ich ihn richtig verstanden habe, ist, dass ich ihn von der Klippe schubse, weil ich ihm keinerlei bewusste Entscheidung zutraue - egal, was er sagt oder vorhat.

    Mein Vorschlag? Wo bitte? Ich habe keinen gemacht.

    Auch jetzt hat er wieder eine Wahl: ein Leben mit mir und ohne Alkohol oder ein Leben mit Alkohol und ohne mich. Warum soll ich ihm die Option nicht aufzeigen?

    Weil er das schon kennt. Es ist ok, ihm ein Ultimatum zu stellen. Aber das machst du für dich, weil du es nicht erträgst und bist damit auch auf dem richtigen Weg. Es geht um die Partnerschaft. Seine Sucht behält er dadurch weiter. Geht er es ein und ist überzeugt, seine Sucht zu stoppen . Alles gut. Wenn nicht, dann säuft er über kurz und lang wieder.

    ein Text klingt in meinen Augen, als sollte ich ihm noch einen Schubs geben, weil er ja die falsche Richtung eingeschlagen hat.

    Warum sollst du ihn denn schubsen? Er ist doch nicht bescheuert oder unmündig und weiß genau, welche Richtung er läuft. Er kennt die Regularien der Sucht. Er war schon mal trocken.

    . Aber ich bin gern bereit, ihn auf seinem Weg zu begleiten und ihn zu unterstützen.

    Das ist ok, wenn es will. Begleiten heißt nicht führen. Die Hand reichen heißt nicht, dass er sie will.

    Wir sind hier ja im Austausch und keiner will dem anderen etwas Böses. Ich bin da auch sehr direkt. Denn Sucht kennt keine Emotionen.

    Siehst du dich denn als CO und willst Hilfe für dich? Oder willst du Hilfe für ihn? Oder ist es „nur“ ein Beziehungsproblem und das Saufen war das i-Tüpfelchen.

    Ich will jedoch deinen Thread nicht weiter verwässern. Deswegen erstmal raus hier.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Pumuckl,

    ich habe mir gerade Deinen letzten Beitrag durchgelesen. Danach Deinen ersten Beitrag hier im Forum.

    Und jetzt frage ich mich, wie es passieren konnte in so kurzer Zeit, dass es sich vollkommen anders liest.

    Bitte lies Dir noch einmal Deinen eigenen, ersten Beitrag durch. Am besten mit den Augen und dem Verstand eines Unbeteiligten.

    Wie kommst Du darauf, dass er noch nicht auf die Leuchtreklame reingefallen- und Du ihn noch festhalten kannst?

    Er steckt mittendrin. Und Du wirst ihn nicht retten können.

    Das kann nur er selbst tun.

    Ob er selbst WENN er komplett trocken wird dann plötzlich ein anderer Mensch wird, der Dich nicht mehr durch das Herumtreiben auf Datingseiten hintergeht, das wage ich zu bezweifeln.

    Ja, es gibt Menschen, die es schaffen. Aber nur ER kann es schaffen, unabhängig von Dir.

    LG Cadda

  • Danke für das Feedback.

    Vielleicht habe ich jetzt einen fetten Stempel "unverbesserliche Co-Abhängige", aber ich habe um einen Termin für uns beide bei der Therapeutin gebeten, bei der wir schon einmal zur Paartherapie waren.
    Alles wegwerfen ist für mich die letzte Option, vorher möchte ich versuchen, gemeinsam aus den Scherben was Neues zu bauen.

    Cadda
    ich habe den ersten Beitrag in einem absoluten Tiefpunkt geschrieben, aber das widerspricht komplett meiner Natur. Immer wieder habe ich in meinem Leben Tiefschläge erhalten, habe sie überwunden und bin gestärkt daraus hervorgegangen. Schnelle Aufgabe war nie mein Ding, genauso wenig wie die Einstellung "ist mir egal, geht mich nichts an". Wenn ein Paar mit einer Straßenkarte ratlos an der Kreuzung steht, gehe ich hin und erkläre ihnen den Weg, wenn ich kann... so ein Typ bin ich.

    Vorgestern habe ich ihm einen Text gegeben, in dem ich in den weitestgehend schlaflosen Nächten davor meine Gedanken gesammelt und kanalisiert habe. Eigentlich wollte ihn ihm zu unserem Jahrestag geben, aber diese vier Wochen mit einer unsichtbaren Mauer zwischen uns hätten mich unfassbar belastet. Ich habe ihn auf einem Spaziergang um eine Viertelstunde seiner Zeit in einer ruhigen Ecke gebeten.
    Im Extrakt steht drin, dass ich weiß, dass er seit mehreren Jahren wieder trinkt und ich nur an seiner Seite bleiben kann, wenn er davon wieder komplett wegkommt. Gerade weil ich weiß, dass er auch ohne Alkohol klar kommt, sähe ich Hoffnung für uns als Team. Ich möchte ihn nicht verlieren, kann aber nicht mit einem aktiven Alkoholiker zusammenbleiben. Es ist seine Entscheidung.

    Geäußert hat er, dass er definitiv mich wählt. Meiner Bitte hin, sich bei Saufdruck bemerkbar zu machen, hat er zugestimmt.
    Er war erleichtert, dass es raus war, ich ihm keine Szene gemacht habe und hat dankbar die Perspektive angenommen, die ich ihm aufgezeigt habe. Wir hatten ein gutes Gespräch, das tiefer ging, als die allermeisten vorher.
    Seitdem habe ich das Gefühl, dass er sich freier fühlt, ist dementsprechend gut drauf. Unsere Beziehung hat eine andere, neue Qualität erreicht.

    Was die nächste Zeit bringt, weiß ich nicht, bin aber mittlerweile auf dem Level, dass ich nehme, was kommt - ein Leben mit einem trockenen Alkoholiker oder ein Leben als Single. Gesagt hat er, dass er mich dem Alk auf jeden Fall vorzieht. Die nächsten Wochen werden es zeigen. Die Therapiesitzung möchte ich auf jeden Fall machen und verspreche mir davon mehr Klarheit für uns alle.

    Hier werde ich mich vorerst zurückziehen. Jeder von Euch hat ein eigenes Bild von ihm im Kopf, das aber stets gefüttert und untermalt ist von eigenen Erfahrungen. Die waren offenbar durch die Bank weg ausgesprochen negativ...

  • Hallo Pumuckl,

    das aber stets gefüttert und untermalt ist von eigenen Erfahrungen. Die waren offenbar durch die Bank weg ausgesprochen negativ...

    es ist schade, das du dich zurückziehen willst. Wir haben hier von unserem erlebten berichtet, dafür brauchen wir kein Bild deines Mannes im Kopf. Es reichen unsere gemachten Erfahrungen.

    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute. Du weißt ja wo du uns findest, wenn es nötig sein sollte.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Jeder von Euch hat ein eigenes Bild von ihm im Kopf, das aber stets gefüttert und untermalt ist von eigenen Erfahrungen.

    Nö, wenn dann hast Du das Bild erzeugt und es wurde mit Erfahrungen der CO und einem nassen Alkoholiker an ihrer Seite ergänzt

    Dir wünsche ich alles Gute, dass ihr es schafft. Wenn nicht Du weißt, wo Du uns findest.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Pumuckl,

    Vielleicht habe ich jetzt einen fetten Stempel "unverbesserliche Co-Abhängige"

    hier wird niemand gestempelt. Es ist Dein Weg, Dein Leben und so wie Du entscheidest, ist es für dich richtig. Wir haben von unseren Erfahrungen mit süchtig trinkenden Angehörigen geschrieben - nicht mehr und nicht weniger. Wenn was für Dich dabei war, ist es gut und wenn nicht, ist es genauso in Ordnung. Wir wollen niemandem einen Weg aufzwingen.

    Ich wünsche Dir, dass sich Deine Hoffnungen erfüllen.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Pumuckl,

    es kann sein, dass Du den ersten Beitrag in einem absoluten Tiefpunkt geschrieben hast.

    Ich kann ganz wahnsinnig unglücklich eine Sache berichten und ich kann eine Sache in einer guten Verfassung berichten.

    Das ist dann die Art und Weise, WIE ich etwas berichte.

    Was bleibt sind jedoch die Tatsachen, von denen Du berichtest. Die sind unabhängig davon, ob Du in einer guten Verfassung warst oder nicht.

    An den Fakten, von denen Du berichtet hast, ändert sich nichts. Deshalb sehe ich es auch nicht so, dass unsere Meinungen, die Du nun zu lesen bekommen hast, aus eigenen Erfahrungen stammen. Ich zumindest habe mir meine Meinung gebildet anhand der Dinge, die Du berichtet hast.

    Dass Du Dich letztendlich trotzdem entschieden hast, an der Beziehung festzuhalten, finde ich nicht verwerflich, das ist Dein gutes Recht. Jeder steckt seine persönlichen Schmerzgrenzen woanders, es ist Deine Entscheidung. Deshalb stemple ich Dich noch lange nicht ab, ich habe auch sehr lange gebraucht, um handeln zu können oder zu wollen. Ich gebe zu, dass ich ihm Nachhinein gern früher realistischer gewesen wäre, aber ich war zu dem damaligen Zeitpunkt einfach noch nicht soweit und das war dann eben auch meine Entscheidung.

    Du kannst Dich ja trotzdem gern hier melden, wenn Dir danach ist.

    LG Cadda

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