• Darf ich ihn es klar sagen oder ist es für den heilungsprozess schädlich wenn ich ihn zeige das ich nicht an ihn glaube?

    Klar kannst du ihm das sagen - aber an der Situation ändert das nichts.

    Ich hatte meinen Mann vor dem letzten Vorfall eine Frist gesetzt. Der 1.12. nun ist ihm ja bewusst geworden das ich ernst mache. Ich bekam ja gestern die Ablehnung der Wohnung und muss jetzt mit der Suche wieder neu beginnen.

    Was macht die Wohnungssuche?

  • Hallo Hope,

    Darf ich ihn es klar sagen oder ist es für den heilungsprozess schädlich wenn ich ihn zeige das ich nicht an ihn glaube?

    Ich frage mich für welchen Heilungsprozess? Er befindet sich doch in keinem, außerdem hast du das doch sicher schon öfter und mehr als genug getan.

    Ich will es mir klar machen das er sich in keinem heilungsprozess befindet, und dass ich an mich glaube. ich kann ihn auch nicht zu einem Heilungsprozess überreden.

    Ich habe mal den Satz umgestellt, und möchte dir ganz viel Mut wünschen, um den nächsten Schritt zu gehen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben

    Was macht die Wohnungssuche?

    Sie Stagniert aktuell… da wir hier aus dieser Wohnung zum 1.2 ausziehen müssen. Für mich ist es schwierig mit ihm noch einmal umzuziehen… es hat so einfach keine Zukunft…

    Parallel spare ich Geld, da es beim letzten Mal daran gescheitert ist. Was jedoch noch 8-10 Monate dauern wird…

    Ich frage mich für welchen Heilungsprozess? Er befindet sich doch in keinem, außerdem hast du doch sicher schon öfter und mehr als genug getan.

    er kommt nicht mehr betrunken von der Arbeit und trink „nur noch“ wenn ich und die Kinder schlafen. Auch gibt es Tage wo er nichts trinkt. Jedoch konnte ich hier im Forum lesen, dass Alkoholiker mit unter Wochenlang nichts trinken, aber dennoch nicht richtig trocken sind, da sie oft wieder anfangen zu trinken… was ich nicht verstehe, wenn man es so weit schafft, weshalb setzt man alles erneut aufs Spiel.

    All das strengt an und ich wünsche mir ich könnte bereits jetzt in meine eigene Wohnung ziehen… ohne ihn.

    Klar kannst du ihm das sagen - aber an der Situation ändert das nichts.

    Es hilft mir es ihm zu sagen…es so wieder ein Stück los zu lassen, den Ärger, die Enttäuschung und die Frustration in Worte zu fassen… auch wenn er sich nach solchen Gesprächen oft über Tage hinweg betrinkt… .

    Seit lieb gegrüßt und danke für eure raschen Antworten.

  • ...Es zeigt mir das er ein Spielball seiner Sucht, des Alkohols ist… und wir sind sein Spielball… . Wir leiden unter seiner Art wenn er säuft… und er weiß es einfach nicht mehr… oder nur noch Bruchstücke von den Vorfällen. Was mich so sehr erschreckt. Ich stehe das alleine durch… auf Einsicht oder ein Wort der Entschuldigung brauche ich nicht zu hoffen… er vergisst es einfach… für ihn ist es nie passiert. Er reflektiert sich so in einem völlig falschen Licht und wundert sich weshalb ich ihn so negativ wahrnehme.

    Es sagte mir das er keinen Wodka mehr trinken würde… ich glaube ihn nicht mehr… er versprach mir das er wenn wir jetzt umziehen nie wieder trinken wird… auch das glaube ich ihm nicht mehr. Er kann es nicht kontrollieren… wie auch … er ist nur der Spielball des Alkohols und denkt das es andersherum sei… .

    Darf ich ihn es klar sagen oder ist es für den heilungsprozess schädlich wenn ich ihn zeige das ich nicht an ihn glaube?

    Liebe Hope022,

    das Schwierigste ist, sich selbst einzugestehen, dass man völlig machtlos ist, dass man selbst nichts ändern kann und es es auch niemals wird.

    Heilungsprozess ... von diesem Gedanken musst du dich verabschieden. Das fällt schwer, sehr schwer. Ähnliches erlebte ich auch mit einem Familienmitglied - zum Glück war ich schon über 30, eigene Wohnung.

    Die Situation war fast identisch wie bei euch zu Haus, überall leere Flaschen und ein permanent betrunkener Mensch, Mal halbwegs nüchtern, wurde viel versprochen und alles wieder vergessen. Das ging nicht nur Monate so, sondern Jahre. Ich konnte förmlich zusehen, wie der Mensch abbaute, erst geistig und dann körperlich.

    Du kannst deinem Mann alles sagen und er wird dir alles versprechen, er wird auch alles wieder vergessen und dann beginnt es wieder von neuem.

    Du hast zwei kleine Kinder und bist selbst an deiner Belastungsgrenze, wenn das aufhören soll, musst du etwas verändern.

    Nur du kannst etwas verändern.

    So hart wie's klingt: vergiss deinen Mann, der wird dir nicht helfen, er wird dich weiter volllabern, weiter tinken, weiter abbauen und du wirst weiter leiden.

    Es gibt viele Hilfsangebote für Frauen in deiner Situation, ich weiss, die Ämter, Behörden machen es einem nicht leicht. Doch da musst du durch, immer noch besser als den Zustand zu Hause ertragen, auch für die Kinder.

  • Meine erste Frage war auch: Was für eine Heilungsprozeß? Bei Alkoholismus gibts keine Heilung. Man kann die Sucht zum Stillstand bringen und konsequent abstinent leben. Aber Heilung gibts nicht.

    Was er jetzt macht ist der Versuch des kontrollierten Trinkens, vielleicht um sich selber oder dir zu beweisen, daß er alles unter Kontrolle hat. Hat er aber nicht.

    Nimm deine Kinder, dein Geld und such dir eine Wohnung. Oder bitte ihn, daß er ausziehen soll. Versuche den Fokus auf dich zu lenken und treffe deine Entscheidungen für dich und nicht, um damit irgendeinen Effekt bei ihm auszulösen. Es ist sein Job trocken zu werden. Will er anscheinend aber nicht, sonst würde er nicht so rumeiern.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo lieber achelias

    das Schwierigste ist, sich selbst einzugestehen, dass man völlig machtlos ist, dass man selbst nichts ändern kann und es es auch niemals wird.

    Leider wahr… dabei versuche ich mich ehrlich davon abzugrenzen und auf die Kinder und mich zu schauen. Was in einem gemeinsamen Haushalt nur begrenzt möglich ist.

    Die Situation war fast identisch wie bei euch zu Haus, überall leere Flaschen und ein permanent betrunkener Mensch, Mal halbwegs nüchtern, wurde viel versprochen und alles wieder vergessen. Das ging nicht nur Monate so, sondern Jahre. Ich konnte förmlich zusehen, wie der Mensch abbaute, erst geistig und dann körperlich.

    Ja, ich empfinde es als sehr schmerzhaft eben all dies mitzuerleben. Der geistige Verfall ist wirklich enorm… mein Partner ist ein intelligenter Mann. Aktuell nur noch ein Schatten seiner selbst.

    Wenn ein Alkohol kranker Mensch mit den Trinken aufhört… regeneriert sich der Geist wieder? Oder wurde durch den Alkohol zu viel zerstört?

    Du kannst deinem Mann alles sagen und er wird dir alles versprechen, er wird auch alles wieder vergessen und dann beginnt es wieder von neuem.

    Hat er bereits… er trinkt nun aus Prinzip… weil ich es ja gewagt habe ihn direkt darauf anzusprechen. In dieser Nacht stank er bereits wieder nach Schnaps… . Ich bin so blöd das ich immer und immer wieder mit Hoffnung an all das heran gehe. Ich sehe immer die Kinder… und wünsche mir für uns einfach nur ein normales Familienleben.

    Es gibt viele Hilfsangebote für Frauen in deiner Situation, ich weiss, die Ämter, Behörden machen es einem nicht leicht. Doch da musst du durch, immer noch besser als den Zustand zu Hause ertragen, auch für die Kinder.

    Danke dir…, ich werde alles vorbereiten und wieder mit der Wohnungssuche starten… alles andere führt leider zu nichts. Auch wenn ich ehrlich ohne soziale Hilfe auskommen wollte… .

    Die Zeit bis dahin muss ich halt jetzt irgendwie überbrücken, ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich hier weiter ab und zu schreiben werde?

    Liebe Grüße und Danke

  • Hallo Hope,

    Auch wenn ich ehrlich ohne soziale Hilfe auskommen wollte… .

    Ich denke, die soziale Hilfe ist für genau solche Fälle gedacht. Hab keine Scheu sie zu nutzen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Hope,

    für Deine Sorgen und Nöte ist die Selbsthilfegruppe da! Wenn Dir etwas auf der Seele

    drückt, dann schreibe hier alles auf.

    Und wahrscheinlich bekommst Du auch noch viele hilfreiche Tipps von Angehörigen, die eine

    Trennung schon durch haben!

    Hole Dir jegliche Hilfe, die Du bekommen kannst!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Meine erste Frage war auch: Was für eine Heilungsprozeß? Bei Alkoholismus gibts keine Heilung. Man kann die Sucht zum Stillstand bringen und konsequent abstinent leben. Aber Heilung gibts nicht.

    Hallo liebe Linde

    Dann ist es ja fast verloren. Ich hatte die Hoffnung, dass er so wie andere hier im Forum berichtet hatten, erkennen würde, dass es ihm mit der Zeit besser geht. Er körperlich stärker wird… und geistig. Das der Durst weniger wird und mit der Zeit abnimmt.

    Das der Durst nicht ganz weg geht ist mir bewusst. Ich vermute es ähnelt dem Rauchen… ich Rauche seit 19 Jahren nicht mehr und hab bis heute ab und an noch Appetit auf eine Zigarette.

    Was er jetzt macht ist der Versuch des kontrollierten Trinkens, vielleicht um sich selber oder dir zu beweisen, daß er alles unter Kontrolle hat. Hat er aber nicht.

    Ja, dass würde passen. Er ist der Typ Mensch der immer alles unter Kontrolle haben möchte. Sich selbst auch oft sehr beherrscht.

    Er ist auch fest davon überzeugt das er den Weg gut geht… er reflektiert sich auf eine Weise die ich nicht verstehe.

    Jetzt steht das Wochenende vor der Tür und ich hab richtig Respekt davor…

    Versuche den Fokus auf dich zu lenken und treffe deine Entscheidungen für dich und nicht, um damit irgendeinen Effekt bei ihm auszulösen.

    Das werde ich beherzigen, lieben Dank Linde.

    Liebe Grüße

  • Wenn ein Alkohol kranker Mensch mit den Trinken aufhört… regeneriert sich der Geist wieder? Oder wurde durch den Alkohol zu viel zerstört?

    Ein Arzt würde sagen: nichts ist unmöglich, der Körper hat unheimliche Regenerierungskräfte, doch das benötige Zeit, absoluten Alkoholverzicht und eine gesunde Lebenseinstellung.

    Ebenso kann schon so viel degeneriert sein ...

    ... In dieser Nacht stank er bereits wieder nach Schnaps… . Ich bin so blöd das ich immer und immer wieder mit Hoffnung an all das heran gehe.

    Verzeih' meine Offenheit, doch da gebe ich dir vollkommen Recht!

    Was soll da jemals, irgendwann gesunden, wenn der Körper weiterhin vergiftet wird?

    Die "Krankheit" der Angehörigen besteht doch darin, dass sie an ein Wunder glauben, eine gute Fee ... plötzlich wird alles gut, man muss nichts tun (der Alkoholiker) ... nur lange genug hoffen, beten und es sich wünschen.

    Ein (dein) Alkoholiker refelektiert sich und stinkt nach Schnaps?

    Liebe Hope022, du belügst dich selbst.

    Natürlich ist das alles bitter und traurig, doch es ist die Realität!

    Einmal editiert, zuletzt von achelias (20. Januar 2023 um 16:03)

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