Gründe zu trinken - der Opfermodus

  • Dass die Sucht „einfach so vom Himmel gefallen“ ist? (Sorry, zitieren vom Tablet klappt irgendwie nicht).

    Ich denke, die Sucht entwickelt sich automatisch, wenn sich eine Regelmäßigkeit beim Alkoholkonsum einstellt. Das geht ja schleichend, irgendwann ist sie dann „einfach“ da.

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Cadda : Du schreibst ja, dass es für Dich heute keinen einzigen Grund mehr zum Trinken gibt. Hat sich Dein Wesen verändert? Weil das ja, so wie Du geschrieben hast, früher die Erklärung war, wieso Du getrunken hast?

    Mein Wesen hat sich dahingehend verändert, dass meine Scham weniger geworden ist und mein Selbstbewusstsein stärker, allein durch die Tatsache, dass ich nicht mehr trinke.

    So grundsätzlich bin ich aber einfach so wie ich bin und es steht mir immer noch bevor, wenn ich in Situationen gerate, die nicht zu meinem alltäglichen Ablauf gehören. Da ich aber nicht mehr trinke und mich somit nicht durch Alkohol enthemmen kann, fällt das nun einmal weg und ich bin halt auf mich allein gestellt, die Situation zu meistern. Es ist einfach keine Option mehr und dass seit nun über 5 Jahren nicht mehr.

    Ich habe somit auch keine Angst, dass ich in der Zukunft plötzlich denke "Ach, früher hab ich das ja so und so gelöst, ich werde das mal wieder so machen".

    Das meine ich damit, dass ich durch das Bewusstsein, Alkoholikerin zu sein, natürlich kein Hintertürchen mehr offen habe.

  • Ah, alles klar. Danke für die Erklärung, Cadda

    Ja, ich denke auch, dass sich durch die Trockenheit ein anderes Bewusstsein entwickelt. Ich merke bei mir, dass ich mit Situationen heute anders umgehe, gelernt habe mich zu reflektieren, Lösungen suche (und da ist Alkohol definitiv keine, denn das war er noch nie). So gesehen, hat mir das Trockenwerden gleichzeitig ermöglicht, mich (auf sehr positive Weise) weiter zu entwickeln. Ich denke sogar ganz oft, dass ich dankbar für meine Alkoholabhängigkeit bin (auch wenn das schräg klingt). Denn das Trockenwerden hat mein ganzes Leben umgekrempelt und in wirklich jeder Hinsicht verbessert!

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  • Ich denke sogar ganz oft, dass ich dankbar für meine Alkoholabhängigkeit bin (auch wenn das schräg klingt). Denn das Trockenwerden hat mein ganzes Leben umgekrempelt und in wirklich jeder Hinsicht verbessert!

    Das finde ich überhaupt nicht schräg! Ich freue mich gerade, dass Du das so "aussprichst". Ich hatte auch schon Momente, wo ich dachte "wenn ich nicht abhängig gewesen wäre, dann würde ich jetzt diese oder jene Situation/Zeit/Tatsache nicht so positiv empfinden, wie ich es jetzt mache".

  • Zitat

    mein Wesen (z.B. zu geringes Selbstwertgefühl)

    Das impliziert, dass das geringe Selbstwertgefühl zum Wesen gehört und fix ist. Meine Erfahrung ist da anders. Es ist nicht fix und an einem geringen Selbstwertgefühl kann man arbeiten. Ich war da auch sehr gestört drin (und dachte auch immer Persönlichkeit ist nicht änderbar oder besser gesagt die Störung). Nun weiß ich aber, dass es doch änderbar ist. Mein Grundwesen ist das Gleiche (aus einem Elefant wird auch mit noch soviel Therapie keine Giraffe), aber das Selbstwertgefühl ist gewachsen, der Antrieb ist gewachsen, die Ziele und Wünsche sind wieder da und ich gehe so viel wacher durch die Welt)

    Aber, Mexico, was ist mit dem Wunsch genauso frei sein zu wollen wie Nichtsuchtkranke ? Willst du da auch die freie Möglichkeit haben, Alkohol zu trinken ? Weil ? Ich fühle mich auch ohne diese Freiheit zu trinken, nicht unfreier. Weil Alkohol einfach keine Rolle mehr spielt und ich diesen auch gar nicht trinken will. Deshalb ist man doch nicht unfreier. (im Gegenteil vielleicht sogar. Du machst dich frei von einem Stoff, der überhaupt nicht wichtig ist für ein gutes Leben. Er ist sogar eher schädlich für ein gutes Leben). Ich vermisse nichts.

  • nachdem ich jetzt hier schon länger mitlese,will ich meinen Senf auch dazugeben. Ich versuche mir das so zu erklären:schwierige Situationen im Leben,teils sehr schwierige hab ich früher mit dem Spruch, das hält ja kein Mensch aus,oder ist nicht auszuhalten belegt.lösung bot mir Alkohol. Zwar nur kurzfristig, dafür aber schnell und wirkungsvoll, anfangs noch mit spassfaktor. Natürlich wars am Tag darauf immer noch da,oft schlimmer. Es wurde zur Routine, zur Gewohnheit dann zur Sucht, die keine andere Handlungsweise mehr zuließ.

    Heute,nüchtern, klar,mach ich mich grade, aufrecht und sage:ich halte das aus,ich "will" das aushalten und werde das aushalten. Egal was kommt. Große Worte, zugegeben, aber das hilft mir aus der Opferrolle rauszukommen und aktiv daran zu arbeiten auch Schlimmes zu akzeptieren. Mit der Zeit ist es nicht mehr so schmerzhaft und schlimm. Und Jahre später, vielleicht auch früher schon Vergangenheit.

    Das ist bei mir der Unterschied zu früher. Mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein durch trocken sein und bleiben.

    Mehr Akzeptanz für unvermeidbares und Sachen an denen ich nichts ändern kann.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • hallo Confuzius

    es geht nicht um den Wunsch frei Alkohol trinken zu können....ich bin gerade in Therapie und entdecke/bearbeite meine Macken und Ängste usw...es geht nur um die Befreiung dieser....dann überlebt sich der Alkohol von selbst....also die komplette freiheit ohne Alkohol....(also die Freiheit kann auch bedeuten, nicht alles so ernst zu nehmen)...ich bin übrings auch froh dem Alkohol verfallen gewesen zu sein....hat mich dazu gebracht, mich um mich zu kümmern und mein Leben klarer mitzubekommen.... ich will aus dem Aushalten und Tag für Tag raus....

    Alkohol kommt bei mir nicht mehr in Frage

    Lieben Gruß

    mexico

  • Nun scheine ich gesegnet zu sein, dass ich nichts, außer mich selbst für meine Sucht verantwortlich mache. Zu viel gesoffen, den Absprung nicht geschafft, fertig. Eventuell fällt es mir deswegen auch leichter, die Sucht als das anzusehen, was sie ist. Da muss ich mir auch keine Gründe erschaffen, wann, wo, warum und wieso ich mal was gesoffen habe.

    Das finde ich sehr schön geschrieben und spiegelt genau das wieder, was ich beim Lesen der ersten Beiträge in diesem Thread dachte.

    Irgendwie fühle Ich mich auch gerade gesegnet 😇.

    Ich hatte anfangs auch nach Ursachen gebuddelt. Aber dann habe ich recht schnell festgestellt, dass es keine Ursache gibt. Ich war auch kein Opfer von irgendwas. Ich hatte eine Krise, habe mich mit Alkohol betäubt und irgendwann musste ich feststellen, dass es ohne Alkohol nicht mehr geht. Dass ich sehr schnell wirklich süchtig war, konnte oder wollte ich nicht sehen.

    Alkoholiker sind doch die schmutzigen Leute hinterm Bahnhof…. Für mich trank ich, um mich besser zu fühlen, besser schlafen zu können….und wenn ich nicht mehr trinken will, höre ich einfach auf.

    Dass ich da schon lange süchtig gesoffen habe, habe ich nach dem 1. Glas oder dem 1. Schluck direkt aus der Flasche direkt wieder erfolgreich verdrängt.

    Heute ist nur noch wichtig, dass ich weiß, dass mich kein einziges Glas Sekt aus irgendwas rausholen kann.

    Wenn mich irgendwann mal wieder eine Krise überfallen sollte, kann ich mich nur nüchtern damit beschäftigen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Mir wird da und da zu viel Zeit bei der Suche angeblicher „Auslöser, Begleitumstand oder Grund der Sucht“ herumgestochert als um den Weg heraus. Bugsiere ich mich da nicht rückwirkend in die Opferrolle rein? Wenn ich dann noch ein mangelndes Selbstwertgefühl mit aufführe, frage ich mich, warum Menschen mit einem ausgeprägten Selbstwertgefühl abhängig wurden.

    Da wird mir zu viel rückwirkend und nicht mehr greifbar psychologisiert, anstatt nach vorn zu schauen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mir wird da und da zu viel Zeit bei der Suche angeblicher „Auslöser, Begleitumstand oder Grund der Sucht“ herumgestochert als um den Weg heraus. Bugsiere ich mich da nicht rückwirkend in die Opferrolle rein? Wenn ich dann noch ein mangelndes Selbstwertgefühl mit aufführe, frage ich mich, warum Menschen mit einem ausgeprägten Selbstwertgefühl abhängig wurden.

    Da wird mir zu viel rückwirkend und nicht mehr greifbar psychologisiert, anstatt nach vorn zu schauen.

    Eben gerade nicht. Es bedeutet Heilung zu erkennen, dass man kein Opfer (mehr) ist und es keine Gründe gibt zu trinken.
    (ich hatte viele Krisen, und war da eben immer der bedauernswerte Drops - das meine ich mit Opfermodus). Komme ich da raus, nehme ich mein Leben wieder in die Hand. Es geht nicht primär um Ursachen (Gründe fürs Trinken), es geht um die Überwindung der Opferrolle, die dazu diente Gründe vorzuschieben (wie eben eine Krise z.B.). Das ist ein Unterschied. Und genau deshalb macht man sich mit dem Befreien aus der Opferrolle nicht rückwärts wieder zum Opfer.

  • Mir wird nicht zu sehr in der Vergangenheit rumgestochert. Wer das für seinen Weg nach vorn braucht, soll gerne alles nutzen, was ihn in den nächsten nüchternen Tag bringt.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass das einige so für sich brauchen….und manchmal ist es ja auch recht sinnvoll, erstmal mit der Vergangenheit aufzuräumen, um freie Sicht auf das ‚jetzt‘ oder ‚Morgen‘ zu haben.

    Nach vorn schauen ist mir am Anfang meines Weges nicht immer so leicht gefallen. Mir war nur der Moment wichtig….der heutige Tag.

    Was ‚da vorne’ kommt, davon hatte ich weder eine Ahnung noch eine Vorstellung. So geht es vielen….lese ich zumindest so in einigen Beiträgen heraus.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Also das Thema Gründe fürs saufen ist bei mir ab und aufgearbeitet und spielen keine Rolle mehr mich. Es gibt schlussendlich keine Punkt. Der Alkohol hat eine bestimmte Wirkung und das wird abgespeichert. Dumm nur das die Wirkung am anfangs so "schön" ist. Und das nennt man dann Suchtgedächnis. Und in geringen Mengen ist das sicher auch kein Drama. Wenn man dann in eine kritische oder freudige Situation, ich merke schon egal welche kommt, ist das Suchtgedächnis plötzlich da und sagt da war doch was...

    Ich beschäftige mich schon lange nicht mehr mit Gründen und Opfer (sicher ist hier viel richtiges) gesagt worden. Ich verwende meine Gedanken lieber an und auf das trockene Leben und das macht auch mehr Spaß. Und ja natürlich sollte ein Alkoholiker sein Leben reflektieren wie und warum. Ich muß dazu allerdings kein Studium machen. Die wichtigen Eckpfeiler der Abstinenz sind bekannt und in Stein gemeißelt. Die einzige variable ist der Umfang mit suchtdruck bzw.craving . Hier muss jeder seinen eigenen "Notfall Koffer " nutzen da ist alles erlaubt außer saufen.

    So ich gehe nachher zu einem der Eckpfeiler zur realen SHG und das seit fast 9 Jahren und das ist gut so. Entschuldigt es ist jetzt doch ein bisschen durcheinander gegangen möchte es aber so stehen lassen.

    Danke Burkhard

    „Eine Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
    Max Frisch

  • Eben gerade nicht.

    Nun schreibe ich meine Erfahrung aus 15 Jahr trocken sein. Erfahrung kann ich nicht mit irgendwelchen Annahmen absprechen.


    Und genau deshalb macht man sich mit dem Befreien aus der Opferrolle nicht rückwärts wieder zum Opfer.

    Wenn ich mich nicht rückwirkend als Opfer seh, brauche ich mich doch nicht zu befreien. Da war ich ja nie Opfer. Wird kompliziert. Ist aber (für mich) nicht wichtig. Mir geht hier primär um die Alkoholsucht.

    Es bedeutet Heilung zu erkennen, dass man kein Opfer (mehr) ist und es keine Gründe gibt zu trinken.

    In der Opferrolle zu sein ist für mich erstmal ein Gefühl und keine Krankheit. Dazu braucht es eventuell eine Erkenntnis, aber keine Heilung. Oder ich verstehe Heilung verkehrt. Alkoholismus kann es nicht sein, das ist nicht heilbar. Zudem es impliziert, dass ein Opfermodus zum Alkoholismus führen „könnte“. Zu viel Opfer, zu viel Variablen für mich :mrgreen:

    Nicht das ich falsch verstanden werde. Jeder, der es schafft einen zufriedenen Weg aus der Sucht zu gehen, sein Leben ohne Alkohol sinnvoller hält, hat alles richtig gemacht. Unabhängig seiner eigenen Thesen oder Vorgehensweisen. Nicht jeder hat auch begleitende psychische Erkrankungen, die es schwieriger aussehen lässt.

    Mein Weg war eben sehr pragmatisch. Kurz um, nicht zu viel reden, nicht zu viel analysieren oder reininterpretieren, einfach machen. Meine Blaupausen waren die Grundbausteine. Liegt nicht jedem.

    Was mich für dich freut. Dass es bei dir gut läuft.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich denke, dass das gerade am Anfang des Nüchternwerdens vielen ein Bedürfnis ist zu begreifen, aus welchem Grund man getrunken hat. Zumindest war es bei mir so und ich lese das hier auch bei vielen.

    Und dazu wird eben in der Vergangenheit gebuddelt.

    Mich persönlich hat das nicht in die Opferrolle geführt, sondern das Gegenteil. Ich habe erkannt, dass ich mich immer als Opfer gesehen hatte und das aber gar nicht gestimmt hat.

    Inzwischen habe ich für mich erkannt, dass es ja keine „Gründe“ waren, die zum Trinken geführt haben, sondern die Sucht.

    Irgendwann war ich dann an dem Punkt, dass mir das Gebuddel in der Vergangenheit nichts (mehr) bringt, sondern mich eher hemmt in meiner Weiterentwicklung. Aber das zu erkennen, hat bei mir tatsächlich viele Jahre gedauert…

    LG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • oh....

    mit solchen Reaktionen hatte ich nicht gerechnet...

    dann kann man ja den Zweig Psychotherapie abschaffen...einfach nur nach vorne schauen und nicht in der Vergangenheit rumkramen...oder Gründe suchen.....es geht meiner Meinung auch nicht um die Gründe, wehalb man nun gerade Alkohol getrunken hat.....alkohol wurde nur als Weg benutzt... hätte auch sein können, man bekommt eine Essstörung oder rutscht in eine Depressiuon.....oft hat es auch mit Posttraumatischen Belastungsstörungen aus der Kindheit zu tun.....und da wird oft die Sucht als Mittel und Weg benutzt.....ist so als würde man einem Essgestörten nur sagen....einfach weniger (oder mehr) essen und schon ist es vorbei....oder bei einem Depressiven....einfach nur nach vorne schauen....oder sei doch einfach lustig usw

    ich kann nur jedem raten, sich mit seiner Vergangenheit, psychotherapeutisch auseinander zu setzen....mir hat es sehr geholfen

    Lieben Gruß

    mexico

  • Hallo Mexico,

    der Weg über die Psychotherapie war für mich sehr wichtig. Und (das liegt in der Sache) wird man dort auch viel über Gefühle sprechen und sie beleuchten und einordnen. Für manche mag das kein Weg sein, muss es ja auch nicht. Ich persönlich habe sehr viel daraus mitgenommen (ohne hätte ich vielleicht auf Dauer nicht überlebt) und ich gehe damit auch offen um, damit andere vielleicht von meinen Erfahrungen auch profitieren können. Ich finde da nichts falsches daran. Ich gehe auch offen mit meinen psychischen Einschränkungen um, auch weil ich möchte, dass diese Erkrankungen aus der Diskriminierungsecke raus kommen. Wenn die Betroffenen darüber schweigen, kann niemand dazu auch ins Gespräch kommen. Und Austausch finde ich sehr wohl wichtig, egal um was es geht.

    Ich möchte Dir Mut machen, am Ball zu bleiben und Deinen Weg zu gehen. Bei mir hat es mehrere Jahre Therapie gebraucht und ich bin sehr froh über die Möglichkeit.

    LG Confuzius

  • dann kann man ja den Zweig Psychotherapie abschaffen..

    Warum das denn? Du machst doch eine und es scheint dir gut zu tun? Oder nicht? Dann passt es doch.

    Es ist aber nicht jeder psychisch vorerkrankt, das er zwecks seiner Alkoholsucht eine Therapie braucht. Oder sein ganzes Dasein von irgendeiner Vergangenheit oder Belastung abhängig macht. Nicht jeder hat ein Trauma erlebt.

    Ich kenne einige Alkoholiker, die haben als Allzweckwaffe die Therapie übergestülpt bekommen. Wollten es nicht. War aber im Programm. Mach Therapie, dann bist du geheilt. So wird oder wurde es doch verkauft. Viele kamen nach der Therapie aus der Käseglocke nach Hause und soffen gradlinig weiter.

    Wir sind doch in Deutschland mit mehr Hilfsmöglichkeiten gesegnet als „man“ selbst wahr nehmen kann. Da ist für jeden sicherlich was dabei. Schau dich doch mal auch im Forum um wie viel Langzeit trocken es gibt, die keine Therapie gemacht haben. Haben die etwas verkehrt gemacht? Genauso welche, die durch Therapie sich wieder gefunden haben, auch trocken sind.

    Ist doch kein Wettbewerb. Es geht letztendlich um seine eigene Sucht. Sein Leben. Und ich finde gerade dieses Forum eine Schatztruhe für alle verschiedenen Möglichkeiten. Austausch und Selbsthilfe ist mit nichts zu ersetzen.

    Gruß Hartmut

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  • nun habe ich einfach keine Lust mehr in diesem Thema zu schreiben...."ist ja kein Wettbewerb“

    Schade. „Ist ja kein Wettbewerb“, sagt nur aus, dass das eine, das andere nicht ausschließt, es sich ergänzen kann oder als eigenständiger Weg zu sehen ist.

    Der Schwerpunkt ist die Alkoholsucht hier im Alkoholiker Bereich. Dass eine psychische Erkrankung in eine andere übergreifen kann, ist nicht unüblich. Zumindest nach meiner laienhaften Erkenntnis. Es gibt nicht die Allzweckwaffe für den Weg aus der Sucht.

    Der Weg der maximalen Risikominimierung hat sich jedoch nach jahrelangen Erfahrungen bewährt. Das wollen wir hier vermitteln. Es reicht nicht aus, sich alleinig, psychisch und gedanklich mit der Sucht auseinanderzusetzen.

    Es sind auch „pragmatische“Maßnahmen erforderlich.

    Gruß Hartmut

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