mienchen22 - Bester Freund ist Alkoholiker

  • Hallo ihr Lieben.. Ich schreibe, weil mir euer Forum oft angezeigt wird, wenn ich im Internet nach diesen Themen suche.

    Mein bester Freund ist Alkoholiker. Bekennender. Zuerst (vor zwei Jahren) waren es nur die Wochenenden. Ich hab ihm gesagt, daß mir sein Verhalten befremdlich ist (nach vier Bier nach Hause fahren..)

    Er hat im Juli seinen Job aufgrund dessen verloren, weil er oft krank war oder zu besoffen, um arbeiten zu können.

    Seit dem geht es bergab. Er schläft den ganzen Tag nur noch, vegetiert vor sich hin.

    Vor zwei Wochen hatten wir eine kleine Feier in der Kneipe. Ich hab wie üblich ein bisschen rumgealbert und er hat mir aus dem Nichts zwei Ohrfeigen gegeben. Vor allen Leuten. Ich war perplex und ziehe mich seit dem zurück.

    Er hat heute geschrieben, ob er zu mir kommen darf. Sich erklären. Ich hab ihm einen Korb gegeben, nachdem er auch das Treffen zu Heiligabend verschlafen hat.

    Einen Termin zur stationären Entgiftung hat er Anfang Januar. Aber sagt, aufhören möchte er nicht, er möchte nur reduzieren.

    Es belastet mich, das ich ihm einen Korb gebe, es gibt mir das Gefühl, ich lasse ihn alleine mit seinem Problem.

    Keine Ahnung. Wollte einfach mal reden, es tut mir einfach weh

  • Hallo Mielchen,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du Dich hier gemeldet hast. Als Außenstehende/r weiß man erstmal ja gar nicht,

    was da so alles passiert bei einem Alkoholiker.

    Du hast völlig recht, dass Du Dich zurückgezogen hast, nachdem er Dich körperlich angegangen hat.

    Leider ist es so, dass viele Alkoholiker unberechenbar werden.

    Für Dich ist es besser, wenn Du erstmal auf Distanz bleibst. Er startet im Januar eine Entgiftung und

    dort kann er sich entscheiden, wie sein Leben weitergehen soll.

    Das hat aber alles nichts mit Dir zu tun, Du kannst ihm dabei nicht helfen.

    Bis Januar ist nicht mehr weit und dann wirst Du sehen, ob Du weiter mit ihm Kontakt halten willst.

    Manchmal trennen sich die Wege, so ist das leider. Schütze Dich selbst!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • So habe ich ihm das auch gesagt. Das ich mich schützen muss.

    Ich hab nur das Gefühl, das ich ihn alleine lasse.

    Rein rational weiß ich doch, das er sich den Weg selber ausgesucht hat.

    Aber es fällt mir schwer, so hart zu sein. Wegen der guten Momente, die wir hatten.

    Ach keine Ahnung

  • Hallo Mienchen.

    Aber sagt, aufhören möchte er nicht, er möchte nur reduzieren.

    Damit ist alles gesagt. Er braucht gar nicht dort antreten im Januar. Ein Alkoholiker kann nicht reduzieren (kontrolliert trinken), sonst wäre er kein Alkoholiker. Die Aktion kann er sich sparen. Solange er nicht eine lebenslange Abstinenz anstrebt, kann er im Grunde genommen da weiter machen, wo er gerade steht.

    Ich hab nur das Gefühl, das ich ihn alleine lasse.

    Wenn ich als Außenstehende die Geschichte lese, dann habe ich eher das Gefühl, dass er Dich allein gelassen hat, nicht umgekehrt.

    Wenn Du auf Abstand gehst, ist das lediglich eine Konsequenz, die Du aus SEINEM Verhalten ziehst.

    LG Cadda

  • Hallo Mienchen,

    Du darfst nicht vergessen: du machst das nicht gegen ihn, sondern für dich.

    Du schreibst, er geht zwar in die Entgiftung, will aber gar nicht aufhören sondern nur reduzieren.

    Dann ist er wohl noch lange nicht an dem Punkt sich einzugestehen, was der Alkohol mit ihm macht und das er ein ernsthaftes Problem hat.

    Er ist, trotz jobverlust, noch nicht an seinem persönlichen tiefpunkt. Den brauchen die meisten alkoholiker aber, um vom Alkohol loszukommen.

    Indem du dich zurück ziehst, kannst du ihm sogar eher helfen, als wenn du den Kontakt beibehälst. Vielleicht wacht er irgendwann auf.

    Vielleicht aber auch nicht.

    Du machst aber gerade alles um dich zu schützen. Wie du hier vielleicht nachgelesen hast, ziehen alkoholiker nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Umfeld mit in den Abgrund.

    Lass nicht zu, dass er dich herunter zieht.

  • Liebe Cadda, danke für deinen Beitrag.. Wir haben früher oft zusammen was getrunken, für mich war es Spaß (ich trinke nicht mehr) für ihn war es normal.

    Wirklich aufgefallen ist es mir, als er bei mir getrunken hat (wollte bei mir nächtigen) und dann nach Hause gefahren ist. Ich war so schockiert, er hat ordentlich geschwankt. Seit dem hatte ich dann auch kein Bier mehr für ihn da, wenn er kam. Und die Treffen wurden weniger.

    Auf Gespräche reagierte er mit "ja ich weiß, ja ich bin Alkoholiker und nein, ich kann es mir nicht vorstellen, nie wieder zu trinken"

    Nur wo soll das enden? Das ich ihm heute gesagt habe, das ich Zeit brauch und den Kontakt erst mal nicht mehr möchte, ist mir das Herz zersprungen. Somal ich weiß, das er niemanden hat momentan und sich alle abwenden. So wollte ich nie sein.

    Aber die zwei Ohrfeigen haben mich erschrocken. Erst die eine und auf Nachfrage, ob es weh tat (hab aus Scham Nein gesagt) dann die zweite. Seit dem Moment ist alles anders.

    Er hat sich Tag s drauf entschuldigt und gemeint, das weiß er gar nicht mehr und er macht sich Gedanken, was die anderen wohl jetzt über ihn denken..

    Ich bin irgendwie einfach verwirrt. Aber ich werde ihm seinen Weg gehen lassen. Und mich schützen

  • Twizzler, auch dir vielen Dank für den Beitrag.

    An den Abenden, wo wir viel zu viel Alkohol getrunken haben, hab ich gar nicht überlegt, was passiert. Ich hab am nächsten Morgen einen Kater gehabt und konnte ohne Alkohol weiterleben. Und er hat auf den Kater noch einen weiteren getrunken.

    Er war mehrmals zur Entgiftung, hielt es aber für Zeitverschwendung. Momentan glaube ich auch, daß er das eigentlich nur macht, damit er weiter Stütze vom Amt bekommt.

  • Wenn ich mir das durchlese, komme ich mir regelrecht dumm vor.

    Ich wollte ihn wohl irgendwie retten (bin da anfällig für Menschen mit Problemen).

    Irgendwie denke ich, daß es da auch Themen gibt, die ich an mir bearbeiten muß..

    Zumindest war er sehr verständnisvoll und hat gesagt, er respektiert meine Entscheidung und kann es verstehen. Auch so ein Punkt, wo ich dann das dringende Gefühl habe zu rufen "komm her, alles wieder gut, ich hab dich lieb, vergiss was ich gesagt habe"

    Total bescheuert ?(

  • Nein, Du bist nicht dumm. Du hast hier Hilfe gesucht und hast Dich informiert.

    Das ist sehr gescheit. Du hast alles richtig gemacht!

    Du lässt nicht zu, dass Deine Gutmütigkeit ausgenutzt wird. Man muss Grenzen

    setzen und das hast Du getan!

    Sehr gut! Bleib dabei!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Mienchen,

    herzlich Willkommen hier bei uns.

    Er scheint ja mehr als "der beste Freund" zu sein. Es hört sich an, als ob du dir eigentlich eine Partnerschaft vorstellen könntest, verstehe ich das richtig?

    Nur, wenn ein Alkoholiker nicht aufhören will und nur rumeiert, dann gehen schlimmstenfalls Jahrzehnte rum bis er aufwacht. Oder auch nicht. Du kannst nur verlieren.

    Was ich als absolutes Ausschlußkriterium für eine Partnerschaft ansehe ist körperliche Gewalt.

    2 Ohrfeigen, überlege mal! Das ist das allerletzte. Und wenn er jetzt schon zuschlägt, dann geht das auch immer so weiter. Unser Forum ist oft Anlaufstelle für mißbrauchte und geschlagene Frauen. Und die meinen immer noch ihren Schläger helfen und retten zu müssen, obwohl sie selber grün und blau geschlagen worden sind.

    Ich weiß es ja nicht, ich frage einfach mal. Kennst du dieses Muster, also dieses "retten wollen" von zuhause? Trinkt dein Vater oder deine Mutter? Denn als Kind eines Alkoholikers ist man so aufgewachsen und es fühlt sich einerseits normal an, andererseits hat man die Hoffnung, den Partner trocken bekommen zu können. Nur: Liebe legt keinen Alkoholiker trocken. Das hat als kleines Kind schon nicht geklappt und klappt als EKA = erwachsenes Kind eines Alkoholkranken auch nicht.

    Viele liebe Grüße,

    Linde (EKA)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • P.S. Hier kommen viele Partnerinnen an mit der Fragestellung, wie sie ihrem Alkoholkranken helfen können. Und irgendwann ändert sich die Blickweise zu der Frage: Warum lande ich bei suchtkranken Partnern und warum lasse ich mich prügeln und verharre trotzdem im Helfermodus? Oft stecken da alte Muster dahinter. Aber man kann sich davon lösen und hält künftig Abstand von destruktiven Partnern.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Lieber Linde, tatsächlich war ich vor langer Zeit verliebt in ihn. Da hab ich diese Probleme bei ihm allerdings noch nicht so bemerkt, oder hab einfach nicht darauf geachtet.

    Klar, er hat gerne getrunken und ordentlich, aber meist bei Feiern, wo alle anderen auch ordentlich gebechert haben.

    Mittlerweile sitzt der Großteil bei einem Bier zusammen ohne sich abzuschießen oder wild zu feiern wie früher. Er dreht auch nicht durch, aber trinkt weiter, wenn die anderen lange genug haben.

    Dieses Verliebtsein ist lange fort, auch weil er mich damals oft nur hingehalten und an der langen Hand gelassen hat. Entwickelt hat sich daraus eben diese Freundschaft.

    Gemerkt habe ich das Helfersyndrom oft. Meinen Ex Freund hab ich damit trocken bekommen, er trinkt seit zehn Jahren keinen Tropfen mehr und ist nur Joch angewidert davon. Als er den Sprung geschafft hat, hat er mich verlassen. Ähnlich wie ein anderer Partner, der aufgehört hat mit kiffen, und danach eine neue Frau getroffen hat.

    Ich hoffe, das klingt nicht zu sehr nach Selbstmitleid, aber das ist eben meine Geschichte.

    Ich bin oft zu gutmütig und glaube, man schafft durch Liebe alles. Was natürlich Quatsch ist.

  • Wenn du möchtest, können wir dich fürs Forum freischalten. Dann kannst du auch in den anderen Threads schreiben. Dazu klicke bitte den Link hier an und fülle kurz das Textfeld an. Kurz reicht, den du hast dich ja hier schon ausführlich vorgegestellt.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Elly 26. Dezember 2022 um 21:29

    Hat den Titel des Themas von „Bester Freund ist Alkoholiker“ zu „mienchen22 - Bester Freund ist Alkoholiker“ geändert.
  • mienchen, Du bist jetzt freigeschaltet für den offenen Bereich

    und hier geht es für Dich weiter!

    Einen guten und hilfreichen Austausch wünsche ich Dir!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich hab jetzt viel gelesen und vielleicht hilft es einigen, wenn ich die Geschichte von meinem Ex Partner erzähle, der Alkoholiker war.

    Ich hab ihn damals als Rowdie kennengelernt. Jedes Wochenende Party, in der Woche mindestens oder wenigstens drei vier Bier.

    Er hat mich fasziniert, ja, zu Beginn. Später war es eher abstoßend, weil jeder Kuss nach Bier geschmeckt hat. Er hat seinen Führerschein verloren und damit war ich wohl sein Chouffeur..

    Es kam der Tag, wo er mich vor Weihnachten gefragt hat, was ich mir wünsche. Ich hab ihm gesagt, ich wünsche mir, daß er irgendwann mit mir in der Nacht an die Ostsee fährt. Das ER fährt. Es war ein wenig spitz gemeint von mir, zu der Zeit war ich schon sehr genervt von seiner Trinkerei.

    Er fing zu meiner Überraschung an zu heulen. Und plötzlich wurde mein Partner offen und hat erzählt, er will das alles selber nicht mehr, das Trinken. Seit diesem Abend hat er aufgehört zu trinken. Und es war gefährlich. Sehr. Er lag eine Woche lang im Bett, hat viel geschlafen, war gereizt und hat oft gezuckt im Schlaf.

    Heute weiß ich, dass es lebensgefährlich war. Damals war es mir nicht klar.

    An dieser Stelle bitte der Hinweis, daß ein Entzug zu jederzeit kontrolliert sein muß.

    In seinem Fall ging alles gut.

    Nun zum Eigentlichen. Es hat ca einen Monat gedauert, bis er bessere Laune hatte. Er beschrieb den Entzug mit den Worten, das er jeden Tag an sein Feierabendbier gedacht hat. Das er sich gefühlt hat, als wenn sein Leben nun sinnlos ist und langweilig. Das er sich freudlos fühlt.

    Nach dem zweiten Monat hab ich festgestellt, daß er erstaunlich fit war. Er hat ruhig geschlafen, war in seinem Verhalten ganz anders. Zum ersten Mal (und das hat er danach nie wieder) hat er mich angeschaut und gesagt, er ist so dermaßen stolz und er fühlt sich, als wenn er eine große Sache geschafft hat, für sich selber, von der er immer geträumt hat, aber es sich nie zugetraut hat.

    Naja, leider ist die Beziehung auseinander gegangen. Aus anderen Gründen. Aber auch nach zehn Jahren ist er hier als Säufer bekannt, der plötzlich nicht mehr trinkt, sogar regelrechten Widerwillen gegen Alkohol gezeigt hat.

    Seinen Führerschein hat er in unserer Zeit wiedererlangt.

    Ich möchte mit der Geschichte erzählen, daß man alles Schaffen kann. Weniger mit starkem Willen, denn den hatte er auch beim Saufen. Vielmehr mit dem Blick auf das warum.

    Er hat sich jeden Tag hinterfragt. Geredet mit mir. Sich selber immer wieder gespiegelt. Er war schwach und hat sich zugestanden, das er schwach sein darf. (nicht auf s trinken bezogen, eher auf seine Gefühle während des Entzugs).

    Mit eisernen Willen kann man aufhören, aber ich glaube, das ist schwieriger, als wenn man für sich selber überlegt, wieso weshalb und warum.

    Tausend Momente hat er aufgezählt am Anfang, warum er gerne trinkt, warum er den Rausch liebt und warum er nie aufhören will.

    Zum Ende hin hat er keinen einzigen Grund mehr bestätigt von alledem.

    Und auch er hat gesagt, daß Beste für ihn und diese Entscheidung war, das er mittlerweile eigenständig Dinge entscheiden kann, ohne sich vom Alkohol abhängig zu machen.

    Optisch hat er sich auch sehr verändert. Diese Veränderung war innerhalb von zwei Monaten wahrnehmbar übrigens.

    Ich wünsche euch allen hier dieses Gefühl, nach dem Liebeskummer wegen dem Alkohol, gestärkt in die Zukunft zu springen, zu rennen, zu hüpfen. Und feststellen, daß es tausend Dinge gibt, die sich absolut verändern.

    Eine Co Abhängige

  • Hallo Mienchen,

    Dein Text wird leider sehr viele Co-Abhängige darin bestärken, zu kämpfen. Was leider vermutlich völlig übersehen werden wird ist die Tatsache, dass Du zu diesem Kampf gegen den Alkohol absolut nichts beizutragen hattest, denn es war purer Zufall, dass Du da einen Alkoholiker an Deiner Seite hattest, der offensichtlich SELBST aufhören wollte.

    Wäre er ein Alkoholiker gewesen, der seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht gehabt hätte (und manche erreichen diesen Tiefpunkt übrigens niemals), dann hättest Du tun können was Du willst: Es hätte nicht funktioniert!

    Genau so wenig wird es dann auch bei zukünftigen Beziehungen und Freundschaften funktionieren. Du kannst niemandem helfen, der nicht möchte und überzeugen schon mal gar nicht. Dass es in diesem Fall gelungen ist, hat nichts mit Dir, sondern lediglich mit dem Menschen zu tun, der aufhören wollte. Das hätte er auch allein geschafft.

    Meine Worte sollen Dich nicht verletzen Mienchen, aber ich merke so stark, dass Dein Denken völlig auf die Co-Abhängigkeit ausgerichtet ist, dass ich es auch nicht irgendwie schwammig umschreiben möchte.

    Kein Mensch mit noch so starkem Willen zur Hilfe und mit noch so viel Einfühlungsvermögen hat die Stärke, einen Alkoholiker vom Alkohol wegzubringen. Das kann nur er selbst.

    Deshalb kann ich allen Co-Abhängigen, die jetzt voller Hoffnung hier sitzen, weil sie den Text gelesen haben und denken "oh super, eine Geschichte mit Happy End, ich muss nur genug kämpfen und zusammenhalten" nur raten: Hofft nicht darauf, dass ihr irgendetwas beeinflussen könnt, wenn der Alkoholiker nicht selbst aufhören möchte zu trinken.

    Den Rat gebe ich in Deinem aktuellen Fall auch Dir, Mienchen. Nur weil der Zufall es so wollte, dass Du einmal in einer Beziehung gesteckt hast, in der Dein Partner für sich entschieden hat, aufzuhören, bedeutet das nicht, dass es in anderen Beziehungen auch wieder so sein wird. Sich um sich selbst kümmern ist in so einem Fall wichtiger, als sich um den Alkoholkranken zu kümmern, weil diese Energie in der Luft verpufft.

    LG Cadda

  • Oh nein, liebe Cadda, so sollte es gar nicht rüber kommen :( natürlich möchte ich niemanden triggern.

    Gekämpft habe ich nie, ich denke, er hat den Entschluss für sich selber gefasst, er hat nur den Startschuss gebraucht.

    Ich wollte einfach nur für die Betroffenen hier (den Alkoholikern) schreiben, das sich der Weg lohnt und das man sich, egal wie alt, plötzlich ein ganz neues Leben machen kann.

    Weniger, weil man unbedingt will, eher, weil man den Mut gefunden hat, sich mit sich selber an einen Tisch zu setzen und sich zu hinterfragen.

    Diese Geschichte sollte Mut machen, ich hab mit keiner Silbe daran gedacht, das ich damit Schaden anrichte ?(

  • Guten Morgen MIenchen,

    dann ist es ja gut, dass wir darüber "sprechen". Ich habe Deinen Text aus Sicht der Co-Abhängigen gelesen, die eben auch überwiegend an die Co-Abhängigen gerichtet sein sollte. Dass Du damit der Alkoholikerseite Mut machen möchtest, habe ich so nicht aufgefasst.

    Ich hoffe, dass Du Verständnis hast, dass ich das deshalb so nicht stehen lassen wollte. Denn ich glaube schon, dass die Co-Abhängigen, die sich hier befinden, sehr viel Hoffnung machen könnten. Das merkt man hier auch immer wieder, wenn die Frage nach Geschichten mit einem Happy End kommt. Davon sollten die Co.Abhängigen nicht ausgehen.

    Die Co-Abhängigen, die hier schreiben, befinden sich oft noch mitten drin in der Situation und schaffen den Absprung nicht.

    Die Alkoholiker die hier schreiben, haben zumindest schon mal mit dem Trinken aufgehört, sonst hätten wir sie nicht freigeschaltet. Klar ist es schön, diese zu bestärken, aber das funktioniert oft am besten durch die Sicht eines Alkoholikers.

    Vielleicht konnte ich auch nicht so recht unterscheiden, für wen Du hier diesen Text geschrieben hast, da ich Beides bin. Ich war Alkoholikerin, bin inzwischen seit einigen Jahren trocken, aber ich war auch sehr stark co-abhängig. Nicht erst seit der Beziehung mit einem Säufer, sondern schon vorher hatte ich diese Tendenzen, immer an schwierige Charaktere zu geraten und war oft der Auffassung durch genügend Liebe und Zusammenhalt wird es schon funktionieren.

    Doch das stimmt leider absolut nicht.

    LG Cadda

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