Ich bin 28 und seit 9 Monaten mit meiner Freundin zusammen.
Sie hat mir zu Beginn gesagt, dass sie ein Alkoholproblem hat (wohl schon seit bisschen über 2 Jahren)
Ich habe ihr das geglaubt und ihr gesagt, dass ich für sie da sein möchte und sie unterstützen möchte.
Um ganz ehrlich zu sein, hab ich die ersten Monate die schwere der Krankheit nicht ganz wahrgenommen. Der Alkohol wurde versteckt oder so konsumiert, dass es mir oft erst später aufgefallen ist, wenn sie spürbar betrunken war.
Auch heute noch wird der Alkohol immer wieder versteckt oder sie lügt mich an, dass sie nichts getrunken hat.
Wenn Sie trinkt macht sie mir oft Vorwürfe und möchte diskutieren, was meiner Meinung nach keinen Sinn macht. Da in diesem Zustand es meistens so endet, dass sie sich immer wieder wiederholt, mir Vorwürfe macht oder mich sogar beleidigt.
Da ich auch nicht ganz frei von psychischen Problemen bin und gerade mit meinem Selbstwertgefühl zu kämpfen habe tut mir das natürlich auch extrem weh. Als Folge habe ich jetzt vor ca. 1,5 Wochen die Grenze gesetzt, dass ich mit ihr, wenn sie betrunken ist nicht diskutieren möchte.
Diese Grenze wird nicht wirklich akzeptiert, da sie mir immer wieder schreibt wenn sie Betrunken ist und mir Vorwürfe macht. Heute kam erst wieder die Anschuldigung, dass ich an Ihrem Rückfall schuld bin…
Ich weiß grundsätzlich, dass es nicht meine Schuld ist wenn sie trinkt. Das zu hören tut jedoch trotzdem nicht gerade gut.
Ich bin mit der Situation im Moment sehr überfordert und weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
Ich liebe sie und möchte sie nicht verlassen, da wir durchaus sehr viel schönes zusammen erlebt haben (wenn sie nüchtern war oder ich ihr trinken akzeptiert hatte bzw. Noch nicht ganz wahrgenommen hatte) und uns doch auch in vielen Dingen ähnlich sind.
Seit dem das Thema offen von mir angesprochen worden ist streiten wir leider sehr oft. Sie sagt sie mochte für mich das trinken aufhören. Aber sollte sie nicht für sich selbst das trinken aufhören wollen? Darauf kam von ihr die Antwort, dass sie es versucht hatte aber das nicht ausreicht.
Als ich ihr vorgeschlagen habe sich professionelle Hilfe zu suchen, da ich zwar für sie da sein kann, aber keine Erfahrung darin habe jemandem professionell zu Helfen. Hatte sie die Idee erst als positiv aufgenommen als sie nüchtern war, mir jedoch dann wieder geschrieben als sie betrunken war, dass ich aufhören soll ihr das zu sagen, denn sie weiß selbst dass sie ein Problem hat, sie macht sich selbst schon genug Vorwürfe, ich solle doch aufhören ihr Vorwürfe zu machen.
Der Vorschlag war von mir absolut nicht als Vorwurf gemeint, ich mache ihr auch keinen Vorwurf, wenn sie einen Rückfall hat…
Ich habe oft das Gefühl, dass sie garnicht wirklich damit aufhören möchte.
Ich bin auf einfach so überfordert, ich hoffe ich kann mich hier ein wenig austauschen und eventuell auch das ein oder andere dazu lernen.
Danke schonmal im vorraus.