Hallo an Euch alle,
nachdem ich ein paar Tage hier still mitgelesen habe, habe ich mich nun auch zum mitschreiben entschieden.
Warum habe ich ausgerechnet an diesem Forum Interesse?
Erstmal erinnert es mich an ein vor x Jahren mal genutztes anderes Forum, das es wohl nicht mehr gibt oder in diesem durch einige Benutzer "weiterlebt"?!
Ich bin als nicht trinkende Angehörige - wahrscheinlich würde man es als "Co" definieren- betroffen...gewesen. Mein Mann war alkoholabhängig und ist vor gut einem Jahr an seiner Krankheit gestorben.
Aktiv möchte ich am Forum deswegen teilnehmen, weil ich merke, dass ich für mich einiges zu reflektieren habe, um mich für die Zukunft bzw. den Rest meines Lebens anders aufstellen zu können. Mein Mann und ich haben zwei erwachsene Söhne, die beide schon berufstätig sind, aber aus Kostengründen und aktuellem Wohnraummangel noch bei mir wohnen.
Mein Mann hat im Lauf seiner Krankheit einige Versuche unternommen, um die Abhängigkeitserkrankung zum Stillstand zu bringen. Aber letztlich alles eher vom Wunsch beseelt, wieder dahin zurückzukommen, die Steuerungsfähigkeit über seinen Alkoholkonsum zurückzugewinnen.
Mein Handeln war von dem Wunsch beseelt, dass mein Mann sich des Problems bewusst wird und spürt, dass Alkohol mehr schadet als nützt und aus dieser Erkenntnis dann dauerhaft vom Alkohol lässt und wir den Teufel so aus unserer Familie wieder herausbekommen.
Wir lagen jeder auf seine Weise völlig falsch.
Meinen Mann habe ich geliebt, die Alkoholkrankheit verflucht. Es ist unbeschreiblich, wie sie nicht nur den Körper, sondern die Psyche des Menschen bis zur Unkenntlichkeit dekonstruiert. Es zeigen sich phasenweise nur noch Reste der Person.
So schade es um den verlorenen Menschen ist, so erleichternd ist andererseits, dass die furchtbaren Erscheinungsbilder der Alkoholkrankheit damit auch vorbei sind.
Auf einen guten Austausch!
Viele Grüße
9Leben