joline - von höckchen auf stöckchen und hier gelandet

  • Hallo Joline,

    danke Dir auch ein frohes neues Jahr.

    Also wird es nichts mit den regelmäßigen Hunderunden im Tierheim?

    Steht Deine OP noch Ende Januar?

    Es gibt auch eine Literaturliste im Forum. Da kannst Du stöbern und eventuell auch selbst ergänzen, wenn Du fündig geworden bist:

    Literaturliste - Buchempfehlungen zum Forenthema - Leben mit der Abhängigkeit - Alkoholiker Forum (alkoholiker-forum.de)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Naaaaabend, war heute irgendwie den ganzen Tag angespannt. Viel gelesen in den EKA Bücher.

    Und irgendwie alle Fingernägel abgeknabbert. Nach dem Mittagessen hatte ich so Bock auf Süßigkeiten gehabt, eigentlich schon den ganzen Tag. Mir schwärmte was von Schokolinsen vor.

    Es war echt irre, habe voll den Rappel bekommen, es ist Samstag Nachmittag und ich muss einkaufen.

    Es war wie früher wenn ich Druck hatte um Alkohol zu kaufen.

    Aber das Thema ist ja abgehakt seit zwei Monaten.

    Also ab in den Laden Süßigkeitenregal, Obst und Gemüse und wieder raus.

    Kaum zu Hause Rucksack ausgerämt , Schokolinsen gegessen bis zum übel werden.

    Das war eine krasse SituationX/X/

  • Die Hunderunden habe ich leider aufgegeben, die OP ist Ende Februar.

    Hatte vor zwei Jahren schon mal Knie-OP s. Da hatte ich im Vorgespräch dem Anästhesisten von meinem Alkoholmissbrauch erzählt.

    Der sagte nur: kein Problem, bei Bedarf passen wir die Narkose an:roll:

  • Habe heute endlich den lang ersehnten Telefonanruf von einer Therapeutin bekommen.

    Ja wir sind hier in der Großstadt und der Zulauf ist momentan enorm . Dry january:rolleyes:.

    Ich habe die letzte Woche gemerkt dass meine Arbeitslosigkeit nicht so easy peasy ist. Natürlich genieße ich das lange schlafen, das rumfaulen, nicht arbeiten zu müssen. Nach neun Jahren sei es mir gegönnt.

    Mittlerweile stelle ich mir den Wecker auf 7 Uhr und versuche Struktur in meinem Alltag zu bekommen.

    Das Treffen bei den AAs bringt mich nicht weiter. Ich will diese Live dargestellten Schauergeschichten nicht mehr hören.

    Also habe ich bei der Diakonie angerufen wegen eines Beratungsgespräch. Weitere Hilfe, mehr Hilfe, andere Hilfe.

    Nur nichts trinken geht nicht und der Wille alleine hilft nicht.

    Im Endeffekt habe ich nächste Woche Freitag ein persönliches Treffen mit ihr. Dabei suchen wir Gründe, Motivationen dagegen zu halten um nicht wieder Alkohol zu trinken. Bin also immer noch hoffnungsvoll.

    Lese in meiner vielen freien Zeit die Bücher über EKA. Da geht mir auch viel durch den Kopf.

  • Gibt es denn keine anderen Gruppen in Deiner Nähe außer den AA, die nicht jedermanns Sache sind.


    Das strukturgebende Element der Arbeit ist weggefallen, Du hast viele zeitliche Lücken, die es sinnvoll zu schließen gilt. Eine Gruppe vor Ort könnte eine Stütze für Dich sein.

  • Das wollen ich mit der Diakonie in Angriff nehmen.

    Jetzt überlege ich ob man parallel noch andere Selbsthilfegruppen besuchen kann, blaues Kreuz etc.

    Die Zeit habe ich.

    Die Krankenkassenkarte wird doch nirgendwo eingelesen oder?

  • Hallo Joline

    Nur nichts trinken geht nicht und der Wille alleine hilft nicht.

    Machst du deine Trockenheit von der Hilfe abhängig? Es liest sich für mich so, wenn es mit der Hilfe nicht so klappt, du schon eine Rechtfertigung für einen Rückfall hättest. Oder interpretiere ich da zu viel rein?

    Mal direkt, so wie du mich kennst. Wie nahe stehst du schon vor einem Rückfall?

    Denn Hilfe bekommst du hier ja auch. Du kannst dich in einem unglaublichen, umfangreichen Archiv von Erfahrungen durchwühlen. Du musst es nur tun. Oder wie jetzt Fragen stellen und es kommt immer zeitnah eine Antwort.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Du kannst mit jeder SHG Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob Du dort mal rein schnuppern darfst.

    Das sind letztlich lose Gruppen, die ehrenamtlich unterwegs sind. Dort benötigst Du keine Krankenkassenkarte.


    Denn Hilfe bekommst du hier ja auch. Du kannst dich in einem unglaublichen, umfangreichen Archiv von Erfahrungen durchwühlen. Du musst es nur tun. Oder wie jetzt Fragen stellen und es kommt immer zeitnah eine Antwort.

    Das ist absolut zutreffend.


    Die analoge SHG habe ich wegen Deiner umfangreichen Tagesfreizeit erwähnt. Ich war im Anschluss an meine ambulante Therapie mal in so einer Gruppe, bin jedoch schon seit Jahren nur noch hier unterwegs, um am Ball zu bleiben, damit mein Problem nicht durch bloßen Zeitablauf und Nichtbefassen in den Hintergrund rückt und mein immer noch glänzend funktionierendes Suchtgedächtnis anfängt, mich womöglich in Versuchung zu führen.

  • Nach neun Jahren sei es mir gegönnt.

    Ups, bei mir sind es jetzt 32. Da mache ich was falsch.

    Ich will diese Live dargestellten Schauergeschichten nicht mehr hören.

    Es gibt auch andere AA-Gruppen. Vielleicht da mal probieren. Bei meiner gibts das nur, wenn jemand neues kommt. Damit er sieht, dass er keine Ausnahme ist. Sonst wird eigentlich selten von der nassen Zeit erzählt. Bringt ja auch nicht viel, auf Dauer. Kennt ja jeder von sich selbst.

    Übrigens reicht mir in letzter Zeit dicke dieses Forum hier.

    Sicher ist es nicht verkehrt aufzuarbeiten. Aber bei dem ganzen Gewühl in der Vergangenheit, ist es wichtig das JETZT nicht zu vergessen. Was kann ich "jetzt" für mich machen? Was möchte ich, usw? Damit meine ich jetzt nicht "wer hilft mir". Sondern, was mache ich?

  • Hartmut , es klappt doch schon ohne Hilfe seit 2 Monaten ganz gut. Und doch brauche ich mehr Hilfe, lieber vorab was planen. Es gibt auch keinen Menschen mit dem ich darüber reden kann. Weil es einfach keinen interessiert. Ich bin guten Mutes das die Therapeutin mich unterstützt. Und ein wenig in der Vergangenheit zu schauen, kann mir helfen mein Verhaltensmuster zu ändern. Den Alkohol hatte ich nicht benutzt bei Problemen, depressiver Verstimmung ect. Der wurde in Gesellschaft oder zum vorglühen benutzt. So wie es auch meine Eltern gemacht haben. Nun bin ich auf keinen Gesellschaften mehr und doch hat sich der Alkohol etabliert .

    Und nein, ich sehe mich nicht rückfallgefährdet.

    Alex_aufdemweg das Einzige was ich jetzt mache ist, den Gedanken beibehalten, heute trinke ich nichts. Die Therapeutin meinte, nur eine geräumige Zeit mich mit dem Thema EKA beschäftigen. Es ist gerade viel in der Schwebe. Die große OP ende Februar, meine berufliche Zukunft, die dann auch von der OP abhängt. Da ist die Frage was ich möchte fast überflüssig. Ich will das ja alles nicht:lol:

    So der Tag ist noch lang und mache mich jetzt auf zum Sport. Die Mitgliedschaft läuft auch Ende Januar aus.

    Wenn ich das alles hinter mir habe sollte ich vielleicht Urlaub machen Und ja, das Forum hilft mir auch beim Trockenbleiben.

    LG Joline

  • Ich will das ja alles nicht

    Jo, na dann.

    nur eine geräumige Zeit mich mit dem Thema EKA beschäftigen

    Das bedeutet eine "absehbare" Zeit?

    Habe mich erstmal mit dem Trockenwerden beschäftigt. Danach kommt jetzt nach und nach der Rest. Das mit dem EKA wird erst noch ein großes Ding. Falls ich da wirklich überhaupt ein Fass aufmachen will.

    Weil es einfach keinen interessiert.

    Jo, das ist so. Die einen interessiert es nicht, die anderen wollen lieber nichts davon hören. ;) Aus dem Grund ja SHG.

  • Alex_aufdemweg , also ich muss schon sagen so oberflächliche Tipps wie: lebe im hier und Jetzt, guck was ich jetzt machen kann ect. Im Grunde kann ich gerade nicht das machen was ich will. Und das ist für mich schon ein großes Ding. Mich dann zu zitieren, mit dem Spruch: jo,na dann, ist wenig hilfreich.

    Mit dem Thema EKA sollte ich mich am Tag vielleicht eine Stunde beschäftigen. Das kann ich auch gut in meine Trockenarbeit integrieren.

  • Sicher gibt es Dinge, die Du jetzt nicht machen kannst. Ggfs. ist es hilfreich den Blick zu erweitern. Sich auch nach anderen Dingen umschauen. Es gibt sie.

    Natürlich kannst Du Dich mit dem Thema EKA beschäftigen. Wenn Dir das guttut. Bei mir wäre das Thema nach der Stunde ja nicht abgehakt, für den Tag. Es stößt ja was an.

    Ich weiß, "im Hier und Jetzt" ruft es von allen Dächern. Es aber möglichst oft umzusetzen, ist die Krux. Kann nicht von mir behaupten, dass ich immer im JETZT lebe. Aber ich achte darauf.

    Habe das Gefühl es ist besser, dass ich mich jetzt erstmal hier heraushalte. Aufgrund Deiner negativen Emotionen mir gegenüber kommt da eh nichts an.

  • Hallo Joline,

    wie so oft, kommt es wohl auf die Mischung an - finde ich zumindest.
    Wieviel von Vergangenheit und Zukunft lasse ich mein Hier und Jetzt beeinflussen.

    Deine OP um Februar und deine berufliche Zukunft kannst du im Moment nicht ändern. Aber du kannst dir jeden Tag etwas gutes Tun, bzw. im alltäglichen deine Aufmerksamkeit auf positive Dinge richten. Auch kannst du dir jetzt Optionen für die Zukunft überlegen.

    Die Vergangenheit kannst du auch nicht ändern. Wieviel Aufarbeitung ist da richtig? Da ich keine Trauma erlitten habe, möchte ich mich auch da zurückhalten. Bei mir geht es "nur" ums Trinken, die Scham oder Selbstvorwürfe. Das bringt mir nichts und lasse ich ruhen.

    Und einfach ganz allgemein gesprochen, sehe ich häufiger, dass Menschen denken, wenn dieses oder jenes erstmal soweit ist, dann wird alles besser. Aber nur auf das Ereignis zubwarten, finde ich nicht richtig. Die Zeit bis dahin ist doch auch wertvoll und kann genutzt werden.

    Zum Austausch gibt es ja diese Gruppe und wenn du darüber hinaus professionelle Hilfe benötigst, dann versuche, diese zu bekommen.

    Viele Grüße
    Seeblick



  • Und einfach ganz allgemein gesprochen, sehe ich häufiger, dass Menschen denken, wenn dieses oder jenes erstmal soweit ist, dann wird alles besser. Aber nur auf das Ereignis zubwarten, finde ich nicht richtig. Die Zeit bis dahin ist doch auch wertvoll und kann genutzt werden.

  • Hallo Seeblick, das was du geschrieben hast ist eigentlich so mein Lebensmotto. So gut wie es geht die Zeit überbrücken, wenig an sich selbst arbeiten, denn es kommt so wie es kommt. Wie meine Mutter schon sagte: erstens kommt es anders, als zweitens wie man denkt.

    War ja auch fast der Alltag in meiner Kindheit, aus dem Tag das Beste machen, sich Ziele gesetzt und dann zu der betrunkenen Mutter nach Hause zu kommen, die alles über den Haufen wirft. Ja natürlich der Gedanke, wenn sie am Wochenende nichts trinkt, können wir mal einen Ausflug machen etc.

    Das hatte ich natürlich nicht in der Hand.

    Jetzt als Erwachsener handele ich trotz allem so. Erstmal abwarten bis es passiert und dann weitersehen.

    Es geht ja irgendwie weiter, und meistens endet es auch im Guten.

    Morgen habe ich ein Beratungsgespräch beim Arbeitsamt, am Freitag ein persönliches Gespräch bei der Suchtberatung.

    Was ich immer erstaunlich hier lese ist, wie toll es vielen geht wenn mit dem Trinken aufgehört wird. Die Euphorie war auch am Anfang bei mir da, aber jetzt ist meine Grundstimmung wie die ganzen Jahre vorher. Nicht schlecht aber auch nicht super gut, so einfach so lala. Ich hoffe mal dass ich nicht mein ganzes Leben eine depressive Verstimmung hatte, also ich kenne mich ja nicht anders?(

  • aber jetzt ist meine Grundstimmung wie die ganzen Jahre vorher. Nicht schlecht aber auch nicht super gut, so einfach so lala. Ich hoffe mal dass ich nicht mein ganzes Leben eine depressive Verstimmung hatte, also ich kenne mich ja nicht anders?(

    Hallo Joline,

    vielleicht ist Deine Stimmung gar nicht da, wo sie früher war. Kann sie im Grunde auch nicht, denn Du hast Dich verändert.

    Das Saufen hat uns verändert. Und die Zahl der Jahre auch. Wir sind älter geworden und gereift.

    Es ist nicht so, dass ich immer grinsend durch das Leben laufe, nur weil ich noch immer glücklich darüber bin, dass ich nicht mehr saufen muss.

    Aber ich bin bewusster geworden, ich nehme viel mehr Positives auf. Ich kann mich wieder über viele Kleinigkeiten freuen, weil ich weiß, dass sich Vieles auf einmal ganz schnell ändern kann.

    Ich bin eindeutig zufriedener geworden. Auch wenn ich bei mir manchmal Stimmungsschwankungen verspüre.

    Es gibt Menschen, die sind im Grunde ihres Herzens nachdenklicher und machen sich um ganz vieles Sorgen. Und andere wieder, die sind nicht so tiefgründig. Sie gehen scheinbar leichter durchs Leben.

    Werden bei Dir die Stimmungsschwankungen zu tief, dann hole Dir, ebenso wie ich, auch Hilfe. Entweder therapeutisch oder medizinisch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Morgen habe ich ein Beratungsgespräch beim Arbeitsamt, am Freitag ein persönliches Gespräch bei der Suchtberatung.

    Hallo Joline,

    wie sind die Gespräche gelaufen? Wie geht es Dir momentan?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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