Paula84 - Ich weiß nicht weiter

  • Hallo in die Runde

    Ich und mein Freund sind seit 1,5 Jahren zusammen und haben einen 5 Monate alten Sohn. Von Anfang an war die Sache kompliziert. Er war (ist) noch verheiratet und ich habe eine Tochter mitgebracht. Er hat von Anfang an pausenlos gelogen, und das nicht nur nachvollziehbar (wenn auch verwerflich) über Umsände seiner Ehe etc., sondern auch völlig wirre und verrückte Geschichten über seine eigene Biografie als auch die von Freunden und Familie.

    Wir sind beruflich eng verbunden, leben zusammen und ich liebe ihn, trotz allem was im letzten Jahr geschah , und das war viel. Er hat manipuliert und mir eine wahnsinnige Geschichte nach der nächsten erzählt und ich wollte es glauben, hatte aber eigentlich von Anfang an ein schlechtes Gefühl.

    Dass er ein problematisches Verhältnis zum Alkohol hat war schnell klar, das Ausmaß aber nicht . Erst jetzt sehe ich, dass er mich jeden Tag belügt über seine Arbeitszeiten. Bekomme mit, dass er eigentlich immer alkoholisiert ist. Er trinkt täglich. auch während des Tages . Mir ist unbegreiflich wieso das auf Arbeit keine Konsequenzen hat, es muss auffallen. Er trägt Verantwortung im Job aber schafft es immer Mitleid für seine schwere Lebenssituation zu erzeugen.

    Ich fühle mich so allein gelassen mit 2 kleinen Kindern und irgendwie auch betrogen, denn er wollte ein Kind und wusste er wird nicht für sein Kind sorgen.

    Ich zahle alles (obwohl nur Elterngeld momentan )

    Er verdient gut, aber angeblich nimmt ihn die Noch Ehefrau aus. Ich weiß das stimmt nicht. Er vertrinkt und verspielt sein Geld.

    Er hat zugegeben ein Alkoholproblem zu haben, aber jedes Mal wenn ich das Wort Alkoholiker benutze wird er böse.

    Er hat sich doch all das gewünscht. Er hätte auch bei seiner Frau ohne Kinder und Verantwortung bleiben können.

    Ich verstehe nicht warum er nichts an seinem Zustand ändern möchte. Er hat schon deutliche körperliche Auswirkungen und ist gerade einmal 40.

    Er ändert nichts und sucht sich keine Hilfe, trotz Versprechungen. Er behauptet eine online Selbsthilfegruppe zu besuchen aber das ist gelogen.

    Ich möchte ihn so gern dazu bewegen ein wirkliches Problembewusstsein zu entwickeln aber ich weiß einfach nicht wie und bin mit meiner Kraft am Ende

    …???

  • Er hat von Anfang an pausenlos gelogen, und das nicht nur nachvollziehbar (wenn auch verwerflich) über Umsände seiner Ehe etc., sondern auch völlig wirre und verrückte Geschichten über seine eigene Biografie als auch die von Freunden und Familie.

    Liebe Paula, mich berührt, das was Du schreibst, weil ich wirklich erschrocken bin, wie sehr wir Angehörige uns in der Beziehung mit einem Süchtigen verlieren können. Wie wir unsere Standards vergessen - und unsere Werte auch …

    Ich fühle mich so allein gelassen mit 2 kleinen Kindern und irgendwie auch betrogen,

    Was hält Dich bei diesem Mann?

    ich liebe ihn, trotz allem was im letzten Jahr geschah , und das war viel

    Ich glaube du solltest deine Definition von Liebe nochmal überdenken. Findest Du nicht auch, dass da irgendwas aus der Balance ist?

  • Hallo Paula,

    herzlich Willkommen bei uns, in unserer Onlineselbsthilfegruppe.

    Du beschreibst das leider typische Verhalten eines nassen Alkoholiker: täuschen, tarnen und tricksen.

    Du kannst ihn zu nichts bewegen, wenn er selbst sein Problem nicht sieht.

    Es ist wichtig dich und deine Kinder an die erste Stelle zu setzen, damit es euch gut geht. Mit einem nassen Alkoholiker an der Seite bist du alleine mit der ganzen Verantwortung, das mußte ich auch lange erleben.

    Wichtig ist für dich, dass du weder eine Verantwortung für seinen Alkoholkonsum trägst, noch kannst du etwas ändern.

    Wenn du dich hier gerne austauschen möchtest, ich lasse dir den Link für den offenen Bereich da.

    Einfach anklicken und kurz ein paar Sätze schreiben.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Also, er belügt dich, betrügt dich (zumindest fühlst du dich betrogen), manipuliert dich, du fühlst dich alleine gelassen und ausgenutzt, er ist ständig alkoholisiert...

    ...und jetzt versteh ich deine Frage nicht...

  • Hallo Paula,

    ich habe gerade deine Geschichte mit Fassungslosigkeit gelesen. Es tut mir sehr leid, was du mit deinem Freund erlebst. Ich bin leider erst nach vielen Jahren Beziehung draufgekommen, wie sehr mich mein Ex belogen und betrogen hat. Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass es nicht so einfach ist sich mit Kindern zu trennen. Du beschreibst aber deine Lage sehr detailreich. Da liegt so unfassbar viel im Argen. Worauf hoffst du genau? Jemand, der nur lügt, wird damit nicht aufhören. Jemand, der für seine Kinder von Anfang an nicht sorgt, wird eher nicht plötzlich damit anfangen. Er lässt dich von Beginn an hängen. Er lebt nur sein Leben.

    Du schreibst, er ändert nichts und will keine Hilfe. Warte nicht darauf, dass er es doch irgendwann macht! Möglicherweise wartest du darauf Jahrzehnte und am Ende passiert es nie.

    Aber du kannst für dich und deine Kinder etwas ändern. Das hast du in der Hand!

    Auch ich war mit meinem Ex beruflich eng verbunden und hatte nach der Trennung extreme Existenzängste - es war nicht einfach, aber nun geht mein Beruf ohne ihn weiter und das besser als zuvor.

    , leben zusammen und ich liebe ihn, trotz allem was im letzten Jahr geschah , und das war viel.

    In einer solchen Situation wird Liebe nur zu gern mit der Sucht nach dem Partner verwechselt. Ich glaube gar nicht, dass du ihn, nach allem was er dir in einer so kurzen Zeit angetan hat, liebst. Er ist nur der, mit dem du in der ersten Verliebtheit ein paar Höhenflüge hattest und der dir durch seine Lügen und Manipulationen viele tiefe Abstürze beschert hat, die wahnsinnig weh getan haben und die du nur durch neuerliche Höhenflüge bekämpfen möchtest.

    LG, Saphira

  • Hallo Stefan

    Also, er belügt dich, betrügt dich (zumindest fühlst du dich betrogen), manipuliert dich, du fühlst dich alleine gelassen und ausgenutzt, er ist ständig alkoholisiert...

    ...und jetzt versteh ich deine Frage nicht...

    Naja , ich habe ja die Probleme beschrieben, nicht die guten Seiten

    Die gibt es natürlich auch

    Er ist in Gesprächen wahnsinnig bereichernd , kann liebevoll, phantasievoll und voller Überraschungen sein

    Einmal editiert, zuletzt von Paula84 (4. April 2023 um 09:58)

  • Liebe Paula, mich berührt, das was Du schreibst, weil ich wirklich erschrocken bin, wie sehr wir Angehörige uns in der Beziehung mit einem Süchtigen verlieren können. Wie wir unsere Standards vergessen - und unsere Werte auch …

    Was hält Dich bei diesem Mann?

    Ich glaube du solltest deine Definition von Liebe nochmal überdenken. Findest Du nicht auch, dass da irgendwas aus der Balance ist?

    Was mich hält sind die schönen Momente und die Hoffnung dass es besser werden kann

  • Ja, vielleicht hast du recht mit der Sucht oder vielleicht eher dem Wunsch nach den Höhenflügen

    Aber irgendwie hatte ich mir hier mehr erhofft als die simple unterschwellige Aussage : lass ihn fallen

    Er ist ja kein abgrundtief böser Mensch sondern Suchtkrank

    Ich will ihn ja gar nicht fallen lassen sondern irgendwie dazu beitragen, dass er sein Problem ernst nimmt

    Gibt es da gar keine Möglichkeiten?

  • Er ist ja kein abgrundtief böser Mensch sondern Suchtkrank

    Ich will ihn ja gar nicht fallen lassen sondern irgendwie dazu beitragen, dass er sein Problem ernst nimmt

    Gibt es da gar keine Möglichkeiten?

    es ist so, dass bei Sucht eben das bekannte helfen wollen nicht funktioniert. Da kannst du leider nicht viel dazu beitragen, er muß seinen Tiefpunkt erreichen, das liest du hier bei fast jedem Alkoholiker.

    Du hast Kinder, die es zu schützen gilt, denn sie bekommen sehr viel mehr mit, als du denkst.

    Alkoholismus ist eine Familienkrankheit, und du hast geschrieben, das du jetzt am Ende deiner Kräfte bist. Das wird leider nicht anders werden. mit einem nassen Alkoholiker an der Seite, wird es auch den Angehörigen immer schlechter gehen. Psychisch und in vielen Fällen auch körperlich

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Paula,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Dein Partner ist laut Deinen Schilderungen Alkoholiker. Und leider ist es so, dass der Alkoholkonsum

    im Laufe der Zeit immer mehr wird. Gleichzeitig verändert sich der trinkende Mensch immer mehr und wird

    unberechenbar.

    Leider kann nur der Alkoholiker etwas gegen seine Suchterkrankung tun. Natürlich kannst Du ihn ansprechen,

    dass Du Dir Sorgen machst. Das hat mein Mann auch mehrfach getan. Das alles wusste ich, doch nur ich

    allein konnte meine Sucht stoppen. Niemand anders!

    Hast Du Dich schon ein wenig bei den Angehörigen im Forum eingelesen? Da ähneln sich bedauerlicherweise die Geschichten sehr.

    Ich finde es sehr traurig, dass Ihr von Deinem Geld lebt und es mit zwei kleinen Kindern bestimmt arg eng wird.

    Er übernimmt da überhaupt keine Verantwortung. Er wohnt bei Dir und unterstützt Dich und Euer gemeinsames Kind finanziell nicht?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Paula, Deine Bewerbung ist eingegangen. Du bist für den Austausch im offenen Bereich

    jetzt freigeschaltet.

    Hier geht es für Dich weiter.

    Einen guten und hilfreichen Austausch wünsche ich Dir!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Paula,

    herzlich willkommen im Forum!

    Gibt es da gar keine Möglichkeiten

    Aus eigener Erfahrung: Nein, die gibt es nicht. Aber es gibt etwas viel wertvolleres. Die Möglichkeit zu dir selbst zu finden. Zu schauen, was du brauchst, damit es dir gut geht. Und warum du in einer Beziehung bist, die es eben nicht tut.

    Wenn ich deine Geschichte lese, erkenne ich einiges wieder. Und wenn ich mal ein paar Rückschlüsse aus deinen Zeilen ziehen darf: Alkohol ist nur ein kleiner Teil eurer Beziehungsprobleme.

    Als ich hier ankam, wollte ich auch erfahren, wie ich denn meinem (mittlerweile) Ex helfen kann. Und ich habe gelernt, dass es darum nicht geht. Sondern darum, wie ich mir selbst helfen kann. Mein Leben hat sich um 180 Grad geändert seit ich hier mit Hilfe der Rückmeldungen und Erfahrungen mich selbst reflektiert habe und so viel über mich gelernt habe.

    Was kannst du für dich und die Kinder tun? Das sollte im Mittelpunkt stehen. Ganz unabhängig von der Sucht: du kannst einen anderen Menschen nicht verändern, auch nicht gesund lieben.

    Ich wünsche dir viel Mut, deinen Weg zu gehen. Die Kraft kommt wieder, sobald du sie nicht mehr an ihn verlierst.

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hi Paula, du liest dich sehr verzweifelt und steckst auch wirklich in einer sehr schwierigen Situation.

    Mir ist einiges noch nicht so ganz klar, ich seid erst sehr kurz zusammen gewesen, als du schwanger wurdest, richtig?

    Habt ihr euch zusammen eine Wohnung genommen oder wie ist das gelaufen?

    Du sagst, er lügt viel, was weißt du denn sicher?

    Vielleicht ist er bei seiner Ex rausgeflogen wegen der Trinkerei?

    Die finanziellen Verhältnisse würde ich an deiner Stelle schnellstmöglich klären. Das muss doch rauszufinden sein, wie viel er seiner Noch-Frau zahlt? Und was soll heißen "sie nimmt ihn angeblich aus"? So lange sie noch verheiratet sind und nichts gerichtlich geregelt ist, müsste er ja quasi noch gar nichts zahlen.

    Wieso musst du von deinem Elterngeld alles für dich und das gemeinsame Kind zahlen, wenn er gut verdient?

    Und die berufliche Situation ist mir auch nicht ganz klar, wieso seid ihr da eng verbandelt, es liest sich so, als sei er irgendwo angestellt?

    Du verstehst nicht, warum er nichts ändern will - warum sollte er das wollen ? Momentan scheint ja für ihn alles ganz gut zu laufen.

    Es wird sicher schwierig mit ihm zu reden, wenn er täglich Alkohol trinkt und einen gewissen Pegel hat. Nüchterne Phasen gibt es gar nicht?

    Achte auf jeden Fall erstmal auf dich und deine Kinder. Lass sie nicht mit ihm alleine. Du könntest für dich einen Termin bei einer Suchtberatungsstelle ausmachen und dort um Hilfe für dich bitten.

  • Aber irgendwie hatte ich mir hier mehr erhofft als die simple unterschwellige Aussage : lass ihn fallen

    Er ist ja kein abgrundtief böser Mensch sondern Suchtkrank

    Ich will ihn ja gar nicht fallen lassen sondern irgendwie dazu beitragen, dass er sein Problem ernst nimmt

    Gibt es da gar keine Möglichkeiten?

    Es tut mir leid, dass ich so schnell so weit nach vorne presche. Ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich auf der Suche nach Erfolgsgeschichten war. Ich wollte Hoffnung und Möglichkeiten.

    Es ist sehr gut, dass du seine Probleme ernst nimmst. Leider ist es so, dass die beste Hilfe für einen Suchtkranken KEINE Hilfe ist.

    Dein Freund scheint nach deinen Beschreibungen schon ein besonderes Exemplar zu sein. Es erinnert mich einiges an meinen Ex und bei dem ist der Alkohol nur eine Randerscheinung - alles bestens getarnt hinter sehr viel Unehrlichkeit.

    Ich war immer der Mensch, der ganz fest geglaubt hat, dass es für alles eine Lösung gibt und dass jeder Mensch alles überwinden kann, sofern er es will. Nun habe ich dazu gelernt. Es gibt Fälle, da gibt es keine Hoffnung. Da hilft nur zu akzeptieren, dass es so ist, wie es ist.

    Ich habe Jahre (!!) darum gekämpft, dass mein Ex versteht, dass sein Verhalten nicht gesund ist. Die vermeintlichen Tiefpunkte, die ihn in meinen Augen zum Erkennen bringen hätten sollen, waren in erster Linie MEINE Tiefpunkte. Mich haben sie zum Glück endlich aufgeweckt. Wenn ich in deinem Fall so schnell vorpresche und mit so viel Empörung ob seines Verhaltens reagiere, dann weil ich mir für dich wünsche, dass du nicht Jahre deines Lebens wegwirfst - so wie ich. Ich stehe momentan in einem zermürbenden Gerichtsprozess (wir sind leider noch verheiratet) und bezahle gemeinsam mit unseren Kindern noch immer mit sehr viel psychischem Kummer.

    Auch mein Ex hatte positive, angenehme Seiten. Die negativen Seiten sind genauso sein wahres Gesicht wie die anderen.

    Weißt du, auch andere Menschen haben ein Alkoholproblem und verhalten sich trotzdem nicht so toxisch in ihrer Beziehung.

    Hier rät niemand leichtfertig zu einer Trennung. Aber du findest hier einige sehr erfahrene Menschen, die wissen, dass es nur in den allerseltensten Fällen Grund zur Hoffnung gibt.

    Eines der wichtigsten Learnings, seit ich hier bin, war die Erkenntnis, dass meine Hoffnung und mein Mitgefühl für meinen Ex miese Verräter sind.

    LG, Saphira

  • Hallo Panama

    Bei der Beratungsstelle war ich schon, dort wurde mir auch aufgezeigt wie ich meine Schäfchen im Trockenen halten soll, und auch wie ich gewisse Konsequenzen seines Handelns deutlich sprechen lasse ohne mich zwingend trennen zu müssen, denn wie gesagt , ich habe ihn noch nicht aufgegeben, er kann auch wirklich toll sein und bemüht sich auch wenn es ihm besser geht. Ich werde dort aber noch an einem Seminar teilnehmen, das hat aber bisher leider nicht geklappt , da ich da nicht mit Baby hin darf.

    Zu deinen Fragen

    Nein seine Frau hat ihn nicht rausgeworfen, ich habe mich an sie gewandt um die Wahrheit zu erfahren und wir hatten recht intensive und gute Gespräche

    Er hat sie tatsächlich meinetwegen verlassen . Sein Alkoholproblem kennt sie, aber wie schlimm es schon war/ist hat sie vollends erst in der Rückschau erkannt.

    Sie haben ein gemeinsames Haus mit noch laufenden Kreditbelastungen und er zahlt diese fast vollständig allein

    Hier wird es dann etwas unübersichtlich

    Er verdient mehr und hat sie verlassen, und irgendwie haben sie den Deal , dass er zahlt.

    Wieso er aber letztlich dafür aufkommt und sie weiterhin dort lebt ist mir nicht bis ins Detail klar, es ist aber Sound ich akzeptiere Ihre Abmachungen

    Das Haus soll verkauft werden aber das dauert wohl noch und es ist wohl nicht so leicht für sie eine Wohnung zu finden

    Er hat noch zusätzliche finanzielle Belastungen (Versicherungen/Kredite)

    Komplett seh ich da aber nicht durch. Fakt ist , er gibt auf jeden Fall viel für seine Sucht aus und wenig für uns.

    Zumindest an Urlauben etc. beteiligt er sich aber

    Zur Frage mit der Arbeit

    Wir arbeiten in der gleichen Firma und er war mal mein direkter Vorgesetzter. Ist er nicht mehr aber wir haben letztlich viele gemeinsame Kollegen etc.

    Ich weiß nicht ob es ganz nüchterne Phasen gibt, aber zumindest Phasen in denen er nüchtern wirkt

    Dann ist er ein anderer Mensch und wirklich toll

    Manchmal kommen aber dann auch depressive Tendenzen und dann trinkt er wieder

    Ich denke nicht dass es so gut läuft für ihn

    Seine Freunde haben sich abgewandt und er baut auch körperlich stark ab

    Zur ersten Frage

    Ja wir leben in einer gemeinsamen Wohnung

  • . Und wenn ich mal ein paar Rückschlüsse aus deinen Zeilen ziehen darf: Alkohol ist nur ein kleiner Teil eurer Beziehungsprobleme

    Ja, das stimmt irgendwie und irgendwie auch nicht

    Alle Probleme (Lügen, jammern, Beschuldigung aller Anderen , spielen …..) passieren nur betrunken

    Ist er nüchtern (oder zumindest nur so leicht alkoholisiert , dass ich es nicht bemerke), dann passiert auch der Rest nicht

  • Vielen Dank für deine Offenheit.

    Das Finanzielle klingt wirklich sehr verzwickt und schwierig.

    Ist ja schon mal super, dass du bereits bei einer Beratungsstelle warst. Mir haben die Gespräche da sehr geholfen. Es hat so gut getan, offen über alles reden zu können.

    Und wie reagiert er dann, wenn er halbwegs nüchtern ist? Oder hast du ihn noch gar nicht auf seinen Konsum angesprochen?

  • Hallo Elly

    Dass nur er sich letztlich helfen kann und er sein Problem erkennen muss ist mir bewusst. War auch bei der Suchtberatung für Angehörige , da wurde das auch noch einmal deutlich

    Eng wird es nicht finanziell, ich bekomme gutes Elterngeld und lebe nicht auf großem Fuß. Trotzdem gibt es Momente in denen ich mich frage ob er sich gar nicht schlecht fühlt dass alles an mir hängen bleibt

    In nüchternen Momenten gibt er sich große Mühe plötzlich und schmiedet gern gemeinsame Pläne

    Naja

    Jetzt gerade ist er mal wieder sehr enttäuscht und deprimiert, weil unser Sohn meinen Nachnamen trägt

    Ich habe mich kurz vor der Geburt umentschieden aufgrund der vielfältigen Sorgen und da ich nicht wusste ob wir eine Zukunft haben …

    Diese Opferrolle in die er sich in schlechten Momenten immer wieder begibt ist wahnsinnig anstrengend

    Als wäre ich schuld an seinem Leid

    Die anderen Beiträge von Angehörigen schau ich mir noch an

    Ich habe mich hier angemeldet weil ich an den meisten Angeboten der lokalen Suchtberatung mit Baby nicht teilnehmen kann

    Die Beiträge anderer Angehöriger werde ich noch lesen

    Das Finanzielle klingt wirklich sehr verzwickt und schwierig.

    Ist ja schon mal super, dass du bereits bei einer Beratungsstelle warst. Mir haben die Gespräche da sehr geholfen. Es hat so gut getan, offen über alles reden zu können.

    Und wie reagiert er dann, wenn er halbwegs nüchtern ist? Oder hast du ihn noch gar nicht auf seinen Konsum angesprochen?

    Einmal editiert, zuletzt von Paula84 (4. April 2023 um 18:47)

  • Vielen Dank für deine Offenheit.

    Das Finanzielle klingt wirklich sehr verzwickt und schwierig.

    Ist ja schon mal super, dass du bereits bei einer Beratungsstelle warst. Mir haben die Gespräche da sehr geholfen. Es hat so gut getan, offen über alles reden zu können.

    Und wie reagiert er dann, wenn er halbwegs nüchtern ist? Oder hast du ihn noch gar nicht auf seinen Konsum angesprochen?

    Doch natürlich hab ich das

    In guten Momenten gibt er es zu, spricht vom kontrollierten Trinken, sagt er kann aufhören und so weiter

    Sobald ich ihn aber als Alkoholiker bezeichne wird er sauer

    Er hat auch von Freunden und Familie gehört er hat ein Problem

    Ich schätze deshalb gibt er es widerwillig zu aber er sagt auch manchmal wie alle würden ihm das einreden , obwohl das einfach offensichtlich ist, ist man nur nah genug dran

    So komplett akzeptiert hat er es ganz sicher nicht

  • Ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken.

    Ich kann das, du vermutlich auch.

    Aber das als Alkoholiker anzuerkennen, dass es eben nicht geht, ist unglaublich schwierig.

    Bei meinen Mann lief es so, dass er furchtbar betrunken war, meist auf Dienstreisen und sich danach einige Tage runtertrinken musste, bis er wieder klar kam. Dann war einige Zeit nüchtern, bis zum nächsten Besäufnis. Danach Reue, Entschuldigungen, Einsicht, dass es so nicht mehr geht. Dann war er mal 2-3 Wochen komplett nüchtern, um zu beweisen, dass er es kann. Um sich danach noch schlimmer zu betrinken als vorher.

    Diese Abwärtsspirale war wirklich krass, hier im Forum gibt es viele ähnliche Geschichten.

    Er war dann drei Wochen in einer Klinik. Dort wurde Tacheles geredet, aber wahrhaben wollte er es immer noch nicht.

    Das bekannte Spiel, die zwei Monate danach waren noch schlimmer.

    Bis ich die Reißleine gezogen und ihn rausgeschmissen habe. Zum Glück ist er gegangen und nicht ich musste mit den Kindern woanders hin.

    Nach ca fünf Wochen oder so hatten wir ein klärendes Gespräch, bei dem ich ihm gesagt habe, dass ich mich trenne, wenn er weiter trinkt.

    Der Schock hat bei ihm tief gesessen.

    Er hat tatsächlich aufgehört zu trinken und ging wieder regelmäßig zur Therapie. Ich war sehr skeptisch, ob er es schafft, da er meiner Meinung nach (und nach den Grundbausteinen hier) nicht genug geändert hat. Aber bislang läuft es tatsächlich gut und er ist seit über sechs Monaten abstinent.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!