Luna46 - 7 Jahre war ich mit einem Alkoholiker zusammen

  • Hallo PittheBull ,

    zu dieser Antwort

    Sorry, aber das nehme ich mal als schlechten Scherz!

    auf die Aussage von Lea s möchte ich dir mitteilen, dass ich die Tatsache, dass ich meinen Kinder keine Kindheit ohne alkoholsüchtigen Vater ermöglicht habe, zu den Dingen gehört, die ich am meisten bedauere.

    Nun sind sie erwachsen, und können, unabhängig von mir entscheiden, wie viel Kontakt sie zu ihrem alkoholsüchtigen Vater haben möchten.

    Das kann sein Sohn nicht, er ist darauf angewiesen, dass du seine Interessen vertreten wirst.

    Meine Kinder haben meinen Mann jedoch erst in den letzten Jahren, als mein Mann sein Problem zugab, betrunken gesehen. Sie sagen, sie hätten vorher nie etwas bemerkt, da war eher auffällig, dass er so viel schlief.

    Lies dir doch mal die Beträge im Bereich der EKAs durch.

    Ich wünsche euch alles gute.

  • Meine Antwort wahr ehrlich gesagt eine direkt Antwort und bezog sich genau darauf, was du maibisjuni nun auch schreibst

    Das kann sein Sohn nicht, er ist darauf angewiesen, dass du seine Interessen vertreten wirst.

    Und wenn sich niemand für die Interessen einsetzt, dann wird der Sohn das komplette Elend also schutzlos ertragen müssen. Bis er stirbt oder bis die Mutter stirbt. Schlimmstenfalls elendig verreckt, währen ihr Sohn alleine und hilflos daneben steht.

    Es ist eine ganz fürchterliche Vorstellung!

    Sorry, aber das nehme ich mal als schlechten Scherz!

    Was mich ehrlich gesagt fast genauso schockiert, wie die Vorstellung davon, wie es bei euch weiter gehen wird.

    Allerdings gehört das eher in dein Tagebuch PittheBull vielleicht magst du dich direkt dort weiter dazu äußern?

  • Hat jemand von Euch das schon erlebt, das der Partner doch noch die Kurve bekommen hat?

    ich hab aus meiner Ehe leider eher die Beobachtung/Erfahrung, dass bei weiterer Dauer der Sucht ein point of no return erreicht wird, weil das Zellgift bis dahin zu viel vom kognitiven Hirnleistungsvermögen, Fähigkeit zu konsequentem Handeln und Persönlichkeit zerstört hat, um aus sich heraus die Kurve überhaupt noch kriegen zu können, auch wenn doch noch ein gewisser Wille mobilisiert wird.

  • Nur noch eine Satz zu diesem Thema, ich habe 3 erwachsene Kinder und ich habe mein Leben lang alles für die drei getan was in meiner Macht stand! Ich habe nicht vor das zu ändern!

    Darüber hinaus solltet ihr mal über die Aussagen nachdenken die im Allgemeinen so zu lesen sind! Meist habe ich gelesen, dass meine Frau dich ein „eigenständiger Mensch“ ist und sie ihre Entscheidungen selbst treffen muss, ich der Unterdrücker, sollte die Entscheidungen doch ihr überlassen! Ok, werde ich versuchen, aber das scheint bei einigen ja wieder nicht zielführend zu sein!

    Was denn nun?

  • Was denn nun?

    Was denkst du? Du willst ja nichts ändern. Dann ist ja alles gut. Oder?

    Ich ginge da ganz pragmatisch ran. Ich hatte mich hier angemeldet, weil ich mit meinem Latein am Ende war. Meine ganzen Anstrengungen nicht mehr geholfen hatten. Sonst kommt ja auch üblicherweise keiner hier her an. Einfach die ganze Post mit dem abgeglichen, was ich dachte und setzte das um, was ich als abwegig erachtet hatte.

    Der Grundbaustein eines Alkoholikers, dass er nur sich selbst helfen kann, ist unverrückbar. Ich kann begleitend sein, aber erst, wenn er sich dafür entschieden hat. Das ist nun mal Fakt.

    Ich kann hier niemanden raten, was er zu tun hat. Ich trage ja nicht die Verantwortung. Den Schuh muss sich der Hilfesuchende selber anziehen .

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • ich hab aus meiner Ehe leider eher die Beobachtung/Erfahrung, dass bei weiterer Dauer der Sucht ein point of no return erreicht wird, weil das Zellgift bis dahin zu viel vom kognitiven Hirnleistungsvermögen, Fähigkeit zu konsequentem Handeln und Persönlichkeit zerstört hat, um aus sich heraus die Kurve überhaupt noch kriegen zu können, auch wenn doch noch ein gewisser Wille mobilisiert wird.

    Vielen Dank für die Antwort auf meine Frage, genau das Gefühl habe ich im Moment. Ich habe nochmal versucht mit ihm zu sprechen und er meinte das er auf Therapie geht und mich zurück möchte. Er hat sich aber bis Dato nicht darum gekümmert. Ich werde mich nicht mehr darum kümmern und ihm das abnehmen. Klingt vielleicht hart aber dann will er es einfach nicht. Oder sehe ich das jetzt falsch und sollte ihm dabei helfen weil er es selbst nicht mehr hinbekommt? Ich würde ihm ja gerne helfen aber ich möchte das er die Therapie für sich selbst macht und nicht für mich.

    Liebe Grüße, Luna

  • Du kannst ihm nicht helfen. Leider. Und nur weil er sagt, er will dich zurück und aufhören, ist das noch lange nicht der Turning Point. Sollte er es wirklich ernst meinen und nicht nur aufhören wollen, um dich zu halten, liegt noch ein langer Weg vor euch beiden. Aber du sagst es ja selbst: Er hat sich bislang nicht gekümmert. Nutz die Zeit und kümmer Du Dich um Dich! Vielleicht merkst du irgendwann, wie weit die aktuelle Situation entfernt ist von der, die du Dir für dich wünschst und die du auch verdienst. Eine sichere Partnerschaft.

  • Du kannst ihm nicht helfen. Leider. Und nur weil er sagt, er will dich zurück und aufhören, ist das noch lange nicht der Turning Point. Sollte er es wirklich ernst meinen und nicht nur aufhören wollen, um dich zu halten, liegt noch ein langer Weg vor euch beiden. Aber du sagst es ja selbst: Er hat sich bislang nicht gekümmert. Nutz die Zeit und kümmer Du Dich um Dich! Vielleicht merkst du irgendwann, wie weit die aktuelle Situation entfernt ist von der, die du Dir für dich wünschst und die du auch verdienst. Eine sichere Partnerschaft.

    Genau! Alles andere bringt einen kleinen Schritt weiter!

  • Ich glaube ich auch nicht mehr wirklich daran. Habe auch schon die Familientherapie für uns ins Boot geholt aber die konnten wir nicht mehr in Anspruch nehmen da er dann ja wieder den Weg der Sucht gewählt hat. Muss halt einfach einsehen das ich gegen den Alkohol verloren habe. Macht mich halt immer noch sehr traurig weil ich so sehr um ihn gekämpft habe. Ich selbst trinke keinen Alkohol und habe halt gedacht das es so dann einfacher für ihn sein müsste. LG, Luna

  • Ich lernte meinen Freund vor 7 Jahren kennen und wusste eigentlich schon das er ein Alkoholproblem hatte.

    Liebe Luna,

    bei Deinen Schilderungen ist mir nochmal aufgefallen:

    Sieben weitere Jahre sind zu einer scheinbar schon suchtbelasteten Zeit davor hinzugekommen.

    Dann beobachtest Du nach seiner Absichtserklärung das:

    Er hat sich aber bis Dato nicht darum gekümmert.

    Wie würdest Du es denn einschätzen:

    Kann er sich nicht mehr selbst in Hilfe begeben, obwohl er es will?

    Oder will er im Grunde gar nicht weg von der Alkoholproblematik und tut deshalb nichts?

    Wäre es im erzielbaren Ergebnis ein Unterschied für Dich?

  • erzielbares Ergebnis?

    Ernsthaft?

    Das Wort "erzielbar" hab ich noch nie in meinem Leben gehört oder gelesen.

    Ich verstehe, was du sagen willst, aber musst du das so kompliziert ausdrücken?

  • Also ich habe ihn heute gesehen, mit seinen Kollegen die natürlich auch alle Drogen und Alkohol konsumieren. Er sah nicht unglücklich aus. Für mich macht das jetzt einen großen Unterschied. Ich wünsche ihm jetzt alles Gute und mache mir keine Sorgen mehr um ihn. Ich denke er könnte sich helfen lassen möchte es aber nicht. Worte sind halt schneller gesagt und Taten wären jetzt endlich mal angebracht gewesen. Ich ärgere mich wirklich über mich selbst. Liebe Grüße, Luna

  • Und ja für mich macht es einen Unterschied! Wenn er säuft weil er es möchte, ist es seine Entscheidung und die muss ich so hin nehmen. Ist er hilflos und wäre zb. nicht in der Lage sich selbst aus der Lage zu befreien wären andere Hilfen in Anspruch zu nehmen. Es handelt um eine gefährliche Krankheit die auch mal völlig aus dem Ruder laufen kann. Sein Hirn hat schon Schaden genommen, das hat mir halt Sorgen bereitet.

  • Guten Morgen allerseits,

    konnte nicht wirklich schlafen und hab mir tausend Szenarios ausgemalt. Bin jetzt zum Entschluss gekommen das es mir nicht gut tut wenn ich weiterhin Kontakt zu ihm habe. Seine Nummer ist nun gelöscht und blockiert-überall. Ich kann und will das alles nicht mehr zu meinem Problem machen, ich leide einfach zu sehr mit und ich schaffe es so nicht mich von dem Gedanken zu lösen das er sich vielleicht doch nochmal für seine Familie entscheidet. ;( LG, Luna

  • Hallo an alle,

    Ich habe immer noch sehr hart an der Trennung zu knabbern. Manchmal möchte ich ihm am liebsten schreiben wie sehr ich ihn vermisse obwohl ich weiss das er mir nicht mehr gut getan hat. Hatte gestern ein Gespräch mit meiner Therapeutin, wir sind nochmal die letzen Wochen durch gegangen und dabei ist mir halt auch nochmal extrem aufgefallen wie sehr er sich verändert hat. Verbal aggressiv, ständig müde und gereizt wenn er etwas tun sollte. Dann sind mir seine Gedächtnislücken in den Sinn gekommen. Er konnte sich an einige Dinge aus der Vergangenheit nicht mehr so genau erinnern, also zeitliche Abläufe. Er musste sich auch immer sehr anstrengen wenn wir mal etwas geplant hatten dies auch umzusetzen. Meine Therapeutin meint es könnte ein beginnendes Korsakow Syndrom dahinter stecken. Er hat PNP und eine Hirnatrophie aber ja auch immer eine zeitlang mal nicht getrunken. Ich weiss das ich mich nicht darum scheren sollte aber der Gedanke daran das er vielleicht in einiger Zeit hilfebedürftig sein könnte, macht mich wahnsinnig. Meine Frage ist ob es wirklich sein kann das er daran erkrankt ist und dies vielleicht gemerkt hat und deshalb gegangen ist?

    Liebe Grüße an alle, Luna

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