Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Guten Morgen Liesel,


    ich hatte ganz vergessen auf deine Frage zu antworten.

    Danke, Matilda. Werde mir das Buch besorgen? Was planst Du jetzt?

    In den letzten zwei Wochen habe ich ein paar Wohnungen angeschaut, leider hat nichts geklappt (bei uns ist es auf dem Wohnungsmarkt sehr schwierig, damit hatte ich gerechnet). Ich hatte aber mit der Therapeutin meines Kindes ein Gespräch. Sie hat mich in dem, was ich vorhabe, bestärkt bzw. mir Tipps gegeben, was es auch noch zu bedenken gibt. (Ich habe einen Plan für die Kinder und mich, wie es weitergehen soll.) Und gerade jetzt vor Weihnachten soll ich schauen, dass es den Kindern gut geht, indem wir einfach die Zeit mit schönen Dingen füllen.

    Mir bereitet das Ganze gerade viele kurze Nächte (wie heute auch). Mein Mann sagt gar nichts, wenn ich das Thema nicht anspreche. In seinen Augen habe ich ja auch das Problem und bin ja sowieso viel zu emotional und dramatisiere alles. Das Schlimme ist, dass er sich nach außen hin so engagiert zeigt.

    Matilda, mich interessiert seine Reaktion bzw. Antwort auf deine klare Ansage von deinem Mann. Hat er dich für ernst genommen?

    Ich glaube, er nimmt mich nicht ernst. Er tut zwar so, aber ich habe mir von anderer Seite sagen lassen, dass er nicht glaubt, dass ich gehe, weil ich es bisher ja auch nicht getan habe. Ist im Prinzip auch logisch, wenn ich da in den letzten 10 Jahren nicht konsequent war, warum dann jetzt.


    Liebe Grüße

    Matilda

  • Meinem Mann wurde gestern zum 2. Mal der Führerschein wegen Alkohol abgenommen ( vor 5 Jahren schon mal mit MPU). Keine Ahnung, wieviel Promille er hatte.
    Er tut mir leid, aber gleichzeitig bin ich auch froh, denn er kann niemand mehr im Verkehr gefährden. Fühle mich dennoch schlecht bei dem Gedanken, dass ich fast erleichtert bin.
    Habe mich die letzten Wochen mehr abgegrenzt und auch ab und zu mit meiner Tochter über das Alkoholproblem ihres Vaters gesprochen. Ich hab keine Ahnung, wie es jetzt weiter geht. Merke, dass es schlimm für ihn ist, aber ob er wachgerüttelt ist, kann ich nicht beurteilen. Hat jemand Erfahrung?

  • Hallo Liesel,

    ich habe die beiden Beiträge, die in deinem neuen Thema standen, hierher verschoben. So ist es besser für alle zu verstehen, in welcher Situation du warst und bist. Schreib einfach hier weiter.

    Lieber Gruß Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ein riesen Problem wenn der Partner Alkoholiker ist Täglich besoffen betrunken berauscht und nicht mehr Herr seiner Selbst ist . Was tun ?

    Es geht meist nicht anders als heftigen Druck ; Zuerst lass dich beraten in einer professionellen oder bei Selbsthilfegruppen für Angehörige . Die AA sind gut in solchen Sachen . Du wirst sehen viele werden dir raten wie ich . Sage ihm klipp und klar das du dich von ihm scheiden / Trennen wirst wenn er weiter säuft und sich keine Hilfe sucht bei einer Suchtberatung . Eine Entgiftung in einem Krankenhaus ist ein Muss danach eine Langzeittherapie . Dort lernt man ein Leben ohne Alkohol . Auch jeder Angehörige sollte sich bilden in der Sache Alkoholismus .

    Edit

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (7. Januar 2024 um 10:28) aus folgendem Grund: Keine externen Links in unserem Forum bitte.

  • Vielleicht solltest du ihm mit der Trennung drohen . Ihn in eine Beratung so lenken und somit letztendlich in eine Behandlung begeben .

    Unsinniger Vorschlag. Kein Alkoholiker, wenn er selbst nicht bereit ist, kann unter Druck trocken werden, geschweige denn bleiben. Das ist dem Alkoholiker seine Sache.

    shoes2807 , schaue erstmal das du stabil trocken bleibst bevor irgendwelche Ratschläge gibst.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • shoes2807 deine Ratschläge lesen sich befremdlich. Es geht hier nicht darum Angehörigen Tipps zu geben, wie sie ihren Partner trocken bekommen (Spoiler: unmöglich), daher wäre es hilfreich, wenn du nur von dir und deiner Erfahrung erzählst. Und sofern du selbst nicht co-abhängig warst/bist dich in diesem Themenbereich erstmal zurück hälst, bis du einen Überblick bekommen hast.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Liesel,

    Vielleicht solltest du ihm mit der Trennung drohen

    Drohungen bringen nichts, wenn ( noch ) keine Konsequenzen, aus welchen Gründen auch immer, folgen können. Damit würdest du dich nur unglaubwürdig machen. Das kann ich dir aus eigenen Erfahrungen berichten.

    Ihn in eine Beratung so lenken und somit letztendlich in eine Behandlung begeben .

    Das kann nicht deine Aufgabe sein, und würde auch nichts bringen, so lange er keine Krankheitseinsicht hat. Du bist wichtig, kümmere dich um dich, stell dich in den Mittelpunkt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hartmut da muss ich dir widersprechen Oftmals ist es die letzte Rettung . In vielen Suchtberatungen wird das auch als die Letzte Möglichkeit. Ich ziehe mir das nicht aus den Fingern sondern weis diesen Rat aus fachlichem Rat in Therapien und in Selbsthilfegruppen . Möglich das es bei vielen nichts nutzt aber es um die Ehe und letztendlich um Leben und Tod . Sich zu trennen wäre dann die letzte Konsequenz.

  • In vielen Suchtberatungen wird das auch als die Letzte Möglichkeit. Ich ziehe mir das nicht aus den Fingern sondern weis diesen Rat aus fachlichem Rat in Therapien und in Selbsthilfegruppen

    mir hat keiner, weder in der Suchtberatungen noch in Gruppen solche Ratschläge gegeben, die du hier postest. Das ist nicht förderlich für Angehörige.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich schließe mich Morgenrot an. Mir hat niemand zur Trennung geraten, um den Alkoholiker zu retten. Weder hier, noch bei der Suchtberatung.

    Es ging um mich und was ich tun kann, damit es mir besser geht. Unabhängig davon, was der Partner macht. Denn es geht hier darum Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und handlungsfähig zu werden. Einen anderen Menschen können - und meiner Meinung nach - sollten wir nicht verändern wollen. Das ist entmündigend und keine Basis für eine Beziehung auf Augenhöhe.

    Aber das war bei mir auch ein Lernprozess, der Zeit benötigt hat (und ich hab noch nicht ausgelernt...).

    Wir sind hier keine Theoretiker, wir schreiben über unsere eigenen Erfahrungen. Sonst brauch ich keine Selbsthilfegruppe.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • muss ich dir widersprechen Oftmals ist es die letzte Rettung .

    Und hier widerspreche ich aus meiner Erfahrung. Ich habe meinen Ex vor die Wahl gestellt. Alkohol oder Familie. Was ist passiert? Er wollte die Familie nicht verlieren und hat gesagt er hört auf. Aber er wollte auch weitersaufen. Das kann nicht klappen.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Vielleicht solltest du ihm mit der Trennung drohen . Ihn in eine Beratung so lenken und somit letztendlich in eine Behandlung begeben .

    Das kann ich aber nur machen, wenn ich das dann konsequent durchziehe. Ich habe zu meinem eigenen Schaden immer wieder gebettelt, gedroht, geweint und gefleht. Außer leeren Versprechungen und Selbstzweifel habe ich nichts gewonnen. Jetzt habe ich es durchgezogen, aber ein Umdenken findet noch nicht statt.

    Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass leere Drohungen irgendwas bringen.

    Ich habe gerade ein sehr gutes Buch zum Thema Co-Abhängigkeit gelesen. Was ich daraus mitgenommen habe, ist vor allem zwischen Ziel und Wunsch zu unterscheiden. Ziele kann ich mir selber setzen und diese auch durch mein Zutun erreichen. Das Trockenwerden meines Partners kann nicht mein Ziel sein, sondern ist ein Wunsch, der außerhalb meines Einflussbereichs liegt. Dies kann nur Ziel des Alkoholikers sein. Das lasse ich mal als Denkanstoß hier. Mir hätte diese Aussagen vor ein paar Monaten sehr geholfen.

  • Danke Euch für das Feedback! Er hat mir heute gesagt( zum ersten Mal), er sei spielsüchtig und um den Stress mit dem Spielen und den draus resultierenden Schulden zu verdrängen trinke er. Ich wusste, dass er Schulden, aber seit ich ihm vor Jahren mal Schuöden bezahlt habe, halten wir getrennte Kassen und Konten.

    Er meinte, er würde eine Suchttherapie machen. Ich habe ihm nichts geantwortet, denn sagen kann man ja viel. Was haltet Ihr davon?

  • Er meinte, er würde eine Suchttherapie machen. Ich habe ihm nichts geantwortet, denn sagen kann man ja viel. Was haltet Ihr davon?

    dann müßten jetzt Taten folgen, insbesondere wäre wichtig dies sowohl für die Spielsucht als auch den Alkoholismus in Angriff zu nehmen. Mir persönlich hebt er zu sehr auf die Spielsucht ab. Klingt mir nach : wenn ich nicht mehr spiele, ist auch der Alkohol weg. Damit könnte er sich Hintertüren auflassen, die so groß wie Scheunentore sind.

    Sieh dir an, was er tut. Entweder handelt er, oder es ist nur wieder mal eine "Beruhigungspille" für dich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich bin heute noch misstrauischer. Er hat mit einem Anwalt gesprochen und der sagte ihm wohl er könnte Suchtberatung auch online machen. Das mag sein, aber ich denke, ein Besuch bei einem Arzt wäre doch das erste und beste, oder?
    Aber eigentlich will ich mich gar nicht mehr so involvieren.

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