Vivien - So, ich habe es endlich durchgezogen!

  • Erstmal ein herzliches Hallo an alle hier!

    Ich habe es heute endlich geschafft mich zu Trennen. Natürlich war es auch für mich nicht leicht nach nunmehr 6 Jahren Ehe den (meinen) sinkenden Kahn zu verlassen. Ich habe viel hier im Forum erstmal nur so mitgelesen. Ja und Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor. Mein Mann ist Quartalstrinker und die Einschläge wurden immer und immer kürzer. Immer und immer wieder habe ich gehofft, er würde vielleicht mal alleine dazu stehen aber dem war natürlich nicht so. Ständig hat es sich durch seinen besten Kumpel Alkohol die Jobs versammelt. Wieder und wieder.... Immer dieser nervige Stress danach und die schlimmen Auseinandersetzungen zwischen uns deswegen. Das Schlimmste ist, wir gerade erst umgezogen sind und ich ernsthaft daran geglaubt habe, dass sich hier jetzt alles zum Guten wenden würde. Wir haben endlich eine schöne helle Wohnung mit Balkon und Aussicht auf die Elbe gefunden.... Er hat sich auch super gefreut als wir vor einem Jahr hier eingezogen sind.... Aber Pustekuchen!

    Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich mit das nicht mehr lange mit ansehen werde. Er hat dann auch immer und immer wieder versprochen sich zu ändern... Nun ja, das war vielleicht zu viel verlangt wie ich mir nun eingestehen musste. Vor einer Woche war es auch dann wieder mit seinen Guten Vorsätzen. Das ganze Spiel ging wieder von vorne los...

    Meine Nerven lagen mal wieder blank und ich habe ihn natürlich zur Rede gestellt... Da habe ich ihn rausgeschmissen! Ich wollte so nicht weiter leben. Das ist nicht daß, was ich unter einem Zusammenleben verstehe.

    Natürlich hatten wir auch total super schöne Zeiten, sonst hätte ich ihn ja nicht geheiratet. Für mich war er auch der netteste, liebevollste und zuvorkommenste Mann der Welt... Aber eben immer nur zwischen seinen Saufartacken.... Das hat mich immer so dermaßen runter gezogen, bis ich jetzt eben nicht mehr konnte. Ich hatte die ganzen versteckten Schnapsflaschen und die ständige Angst vor einem nächste Rückfall so satt... Die Liebe kann man zwar nicht von heute auf morgen abstellen aber ich wusste sehr genau, daß ich genau DAS! Nicht mehr wollte... Es ist schließlich mein Leben, was er mit seinem Kumpel Alkohol immer mehr mit in den Abgrund gezogen hat.

    Nun hat er aber scheinbar nicht mit meiner Reaktion gerechnet. Tja, vielleicht hätte ich ihm bei meiner letzten "Verwarnung" ja einen Zettel an den Kühlschrank kleben sollen.. 8o Aber auch das hätte er ja nicht verinnerlicht.

    Jedenfalls ist er dann mit Sack und Pack unter lauten, sehr verletzen Worten zur Tür raus... Ich denke er muss erstmal ordentlich auf dem Boden der Tatsachen landen um zur Einsicht zu kommen und sich dann selbst zu helfen. Ich jedenfalls bin nicht mehr am Start :thumbup:!

    Vivien

  • Hallo und willkommen Vivien,

    wow, da hast du ja richtig losgelegt mit deiner Aktion.

    Für den Austausch hier brauchst du eine Freischaltung.

    Hier ist der Link dafür:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Draufklicken, kurz was schreiben und los geht's.

    Dein Thema findest du dann bei den Angehörigen und Coabhängigen.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Nein, bisher ist noch keine Bewerbung eingegangen.

    Bitte klicke den Link von Aurora an und folge ihm.

    Dann sollte es funktionieren.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Vivien, gratuliere dir zu diesem Schritt. Das war bestimmt nicht einfach. Deine Geschichte erinnert mich sehr an meine.

    Auch wir (mein seit dieser Woche Ex) und ich sind umgezogen und es hätte alles so schön sein können.

    Er ist Moment in einer Rehaklinik, muss also leider noch seine Sachen holen.

    Wünsche dir viel Kraft die Trennung durchzuziehen, denn bestimmt kommt er noch mal bei dir an…. Alles Gute für dich!

  • Hallo Coco,

    ja es ist zwar wirklich nicht einfach aber so lange man noch kann und wenigstens noch ein Fünkchen Willenskraft hat, kann man nicht anders Handeln um sich wenigstens selbst zu schützen. Ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft.

    Vivi

  • Hallo Vivien,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Deine Bewerbung ist eingegangen. Ich habe Dich freigeschaltet und Dein Thema hier her

    zu den Angehörigen verschoben.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja Vivien, genau so ist es. Ich habe die Hoffnung auf ein besseres Leben ohne ihn. Meine größte Sorge gerade ist, dass er hier im Ort (ein Dorf) bleiben will und mir täglich auf die Pelle rückt.

    Ich hoffe, dass er sich woanders eine Wohnung sucht.

  • Das kann ich mir vorstellen Coco. <X Diese Sorge habe ich zum Glück nicht. Er ist zu seiner Familie zurück und die wohnt 400 km weit weg. Wo anders konnte er ja auch schlecht hin so ohne Job und Geld. :cry:

    Das soll jetzt auch nicht mehr meine Sorge sein! Das Lustige ( so im Rückblick) ist, dass immer er mir gedroht hat mich zu verlassen wenn ich nach jedem Mal seiner Ausfälle natürlich nicht "begeistert" war.

    Tja und da er nun wieder mal damit drohte.. Eigentor würde ich das mal so nennen.

    :mrgreen:

    Und nein, ich glaube nicht das er bei mir noch einmal ankommt. Dazu ist er viel zu stolz und von sich eingenommen. Jetzt will er mich bestrafen und leiden sehen. Er hat mir irgendwelche Konsequenzen ja angedroht und das ich nie wieder etwas von ihm hören werde. Nun ja...

    Er will zwar auch hier noch irgendwelche Sachen holen aber daran glaube ich nicht.

    Gut ich zucke hier gerade noch immer bei jedem kleinsten Geräusch zusammen aber ich verstehe so wenigstens für mich selbst, daß ich auch große Angst hatte weil er immer wieder laut los gepoltert hat. Ob das jetzt die pure Wut oder Angst war, weiß ich nicht..Schön ist das nicht und trotzdem genieße wirklich die himmlische Ruhe.

    Meine Nerven lagen so blank das ich erstmal einen kompletten Tag lang geschlafen habe nachdem er weg war. Ich war mit meiner Kraft einfach am Ende.

    Einmal editiert, zuletzt von Vivien (18. Mai 2023 um 19:05)

  • Zitat

    Gut ich zucke hier gerade noch immer bei jedem kleinsten Geräusch zusammen aber ich verstehe so wenigstens für mich selbst, daß ich auch große Angst hatte weil er immer wieder laut los gepoltert hat. Ob das jetzt die pure Wut oder Angst war, weiß ich nicht..Schön ist das nicht und trotzdem genieße wirklich die himmlische Ruhe.

    Meine Nerven lagen so blank das ich erstmal einen kompletten Tag lang geschlafen habe nachdem er weg war. Ich war mit meiner Kraft einfach am Ende.

    genauso ging es mir auch, nachdem mein Ex in die Klinik gegangen war.

    Wenn er dann wirklich weg ist, also auch seine Sachen usw. wird meine Erleichterung bestimmt noch größer sein…

  • Ja ganz bestimmt wird sie das! Deiner hat ja keinen Schlüssel mehr.. meiner hat mir seinen Schlüssel leider nicht da gelassen.

    Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass er nicht wieder her kommt. Aber das kleine Fünkchen Angst ist so natürlich erst weg, wenn ich meinen Schlüssel wieder habe.

  • Natürlich werde ich das Schloss austauschen aber im Moment wollte ich erstmal für mich selbst ein paar Tage runter kommen bevor ich los starte. Es sind ja auch noch ein paar andere Dinge zu regeln. Er ist 400km weit weg und es ist nicht seine Art plötzlich hier auf der Matte zu stehen. Er hat Angst vor einer Begegnung mit meiner Familie. Dort hat er immer sehr gut darauf geachtet der beste Schwager und Schwiegersohn zu sein. Aber hier war eigentlich immer der Fernseher mit irgendeinem Scheiss was mich nicht interessiert hat an. Seit einer weg ist ist hier nicht mal mehr das Radio an. Ich höre das Gezwitscher der Vögel, genieße die absolute Ruhe. Ich habe den Kühlschrank sonst nie knacken gehört... 💁

  • Und wieder ein Tag geschafft!

    Ich habe mich verbarrikadiert und es mir bei einer Tasse Tee gemütlich gemacht.. und nein, ich habe meine Meinung nicht geändert.

    Noch immer genieße ich die himmlische Ruhe und höre den Vögeln zu.

    Dabei lese ich immer und immer hier im Forum und irgendwie kommen mir dabei dann doch so viele Fragen hoch. Und ich war schon drauf und drann ihm einen langen Brief zu schreiben. Einen Brief mit all den Tatsachen, was sein Verhalten mit mir gemacht hat. Fragen nach dem warum er mir das alles angetan hat! Ob ihm das nicht selbst gerade leid tut u.s.w. Alles was ich ihm vielleicht ganz gerne noch einmal ins Gesicht geschleudert hätte bevor er durch die Tür gegangen ist. Ich glaube er hätte den Brief sowieso noch nicht mal geöffnet und ihn direkt in den Mülleimer geschmissen. Also habe ich es gelassen! Ich weiß es ist vergebene Liebesmühe und darum habe ich es auch gelassen. Die Fragen bleiben jedoch offen und schwirren in meinem Kopf herum. Ich denke schon, dass es gerade nicht gut geht. Wahrscheinlich ertränkt er seinen Kummer auch im Alkohol. Davon gehe ich mal ganz stark aus. Aber kennt Ihr das? Wisst Ihr was ich meine? Ich habe hier um Antworten zu finden schon fast sämtliche Beiträge gelesen. Und bis auf einen einzigen keinen, der auch nur im Ansatz beschreibt, wie sich ein Alkoholiker fühlt wenn er realisiert, das er außer seinem Kumpel Alkohol alles verloren hat. Das macht mich etwas ratlos... Es kann doch nicht sein, dass sie sich nicht mal ansatzweise darüber Gedanken machen? Sorry aber irgendwie verstehe ich das nicht 🙈

  • Vielleicht schreibst du den Brief trotzdem?

    Dann hast du all die Fragen und deine Empfindungen mal auf Papier gebracht.

    Ich hab das auch schon öfter gemacht. Auch wenn die Person den Brief nie bekommen hat, hat es mir trotzdem ein wenig geholfen, es mal aus dem Kopf rauszuschreiben.

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