indiana - Endlich darüber sprechen

  • Guten Morgen Indiana,

    ich glaube dir, dass es dir schwer fällt.

    Aber du hast es geschafft bei dir zu bleiben und bist nicht eingeknickt, als er gestern im Garten saß.

    Du kannst so stolz auf dich sein ❤️

    Der erste Schritt ist gemacht. Die Arbeit wird dich hoffentlich ablenken.

    Hab einen schönen Tag. Es ist der erste deines neuen Lebens.

    Lieben Gruß

    Hope

  • Fühle mich schrecklich heute, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, musste mich erstmal ausruhen.

    In der Schule gings noch, aber jetzt - komm ich mir vor wie ein Verräter, Versager...mir ist schon klar,

    dass das die Reaktion eines Co-Abhängigen ist, dem der Stoff entzogen wurde...tja...schon ziemlich krass.

  • Quasi der Entzug des Co's.

    Du hast eine Menge zu verarbeiten gerade. Versuch dir deinen Feierabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Vielleicht mit einem kreativen Hobby, welches dich entspannt. Oder ein gutes Buch.

    Du kannst das schaffen.

  • Schau mal, indiana!

    Hier wurde einiges zusammengetragen, was Dir helfen kann:

    Linde66
    24. März 2023 um 23:14

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • habe gerade noch eine blöde sms bekommen von ihm, er sieht sich wiedermal nur als armes Opfer und ich bin

    die Böse...sein Selbstmitleid kotzt mich wirklich an. Immerhin hat er sich eine Unterkunft gesucht, wenn es klappt,

    ab morgen, na mal sehen, ..

    danke für den Notfallkoffer, der ist wirklich gut, habe mich für selbstgemachtes Essen und Eis entschieden, vielleicht

    später noch eine Abendrunde Fahrrad fahren. LG

  • Du bist eine starke Frau, Indiana! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke dir Elly, naja, bin gerade zurück von meiner Abendrunde und musste mich doch sehr beherrschen, nicht im Garten nach ihm zu gucken, ob er betrunken ist und wie es ihm geht...ob er was zum Essen hat....boah...wie tief das drin sitzt, dieses sich kümmern-müssen.

    Seit zehn Jahren mache ich das nun schon mit. Die ersten acht Jahre haben wir eine Fernbeziehung geführt, auch da habe ich sein Alkoholproblem bemerkt, konnte das aber ganz gut kompensieren, seit zwei Jahren wohnen wir zusammen, und damit ging es kontinuierlich abwärts. ?(

  • Guten Morgen,

    ich mag diese morgendliche Stille, bevor der Tag losgeht.

    Wollte dir Hope92 noch Danke sagen für deine lieben Worte, ich hoffe, heute wird es mir besser gehen.

    Das Wetter sieht ja auch ein bisschen kühler aus als gestern, also mal Durchatmen.

    Bis später, habt einen schönen Tag!

    Liebe Grüße Indiana

  • Guten Abend,

    ich wollte mal ein kurzes update geben, mir geht es viel besser,

    ich habe sehr gut und sehr tief und endlich mal wieder erholsam geschlafen,

    bin nicht mehr so nervös und zittrig und kann mich auch in der Arbeit viel besser

    konzentrieren. Ich bin Lehrerin von Beruf und leite einen Integrationssprachkurs B1

    mit 23 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern.

    Mein Partner hat noch keine Unterkunft gefunden und wohnt weiterhin im Garten.

    Der liegt etwa 2 km entfernt außerhalb der Stadt und so muss ich ihn nicht sehen,

    was mir total guttut. Er kann dort nur nicht immer bleiben, weil es dort kein Wasser,

    keinen Strom, kein Internet und auch keine Heizung gibt. Es ist ein altes Pachtgrundstück

    sozusagen ein wildes Naturparadies, mein absoluter Rückzugsort und Ausgleich zum

    anstrengenden Sprachdozenten-Dasein.

    Wenn es mal wieder regnet und kälter wird, kann es dort sehr ungemütlich werden.

    ..und dann ?

  • Dann wird er eine andere Möglichkeit finden.

    Du bist nicht seine Mutter. Möglichkeiten hat er. Aber dann würdest du dir ja keine Gedanken mehr um ihn machen und er könnte die mitleids- und opferschiene nicht mehr fahren.

    Er ist erwachsen und für sein Leben selber verantwortlich. Halte dir das immer wieder vor Augen. Bleib stark.

  • Wenn es mal wieder regnet und kälter wird, kann es dort sehr ungemütlich werden.

    ..und dann ?

    Bis dahin kann er sich um eine neue Unterkunft kümmern! Zeit genug ist es, bis es ungemütlich draußen wird.

    Und das weiß er genauso wie Du, dass nach dem Sommer der Herbst und der Winter kommt.

    Sehr schön, dass Du jetzt wieder auflebst und zur Ruhe findest!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich fürchte, ich werde ihm noch selber eine Unterkunft suchen müssen, so unselbständig ist er

    geworden. Außerdem habe ich Angst, dass er irgendwann nur noch betrunken in der Laube liegt

    und dort vielleicht sogar stirbt, nichts mehr isst...er ist halt so der Typ Mann, der sich nicht mal

    ein Ei braten kann. Und das ist irgendwie auch meine Schuld.

  • Er erreicht gerade genau das bei dir, was er auch bezweckt.

    Er ist das Opfer, du bist schuld.

    Aber das ist falsch. Er weiss wo er Hilfe findet, wenn er sie möchte. Die möchte er aber nicht. Was er möchte ist, seine Co zurück haben.

  • Ach was, er wird sich doch selbst eine Dose aufmachen und den Inhalt erwärmen können, wenn er will.

    Da sollte Frau dem Mann auch mal etwas zutrauen! ;)

    Außerdem hat er seine Wohnung noch in seiner alten Heimat. Da kann er doch hin! Das wird er wahrscheinlich

    sogar erwägen, wenn er spürt, dass Du ihn nicht mehr in die Wohnung lässt. Diese Option steht ihm doch offen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nein, zurück will er gar nicht, dass ist für ihn glaube ich keine Option. Dort ist sein altes Leben,

    seine Ex-Frau, sein Sohn, seine alte Arbeit, wo er gekündigt wurde, wahrscheinlich auch schon

    aufgrund von Alkohol. Er war dort 33 Jahre beschäftigt. Der Arbeitgeber hat seine Sucht lange

    mitgetragen und immer wieder versucht ihn einzubinden, ohne Erfolg. Dann war er fast zwei

    Jahre arbeitslos und hat fast nur noch getrunken. Dann kam er hier her. Er hat eine Arbeits-

    maßnahme gemacht und sich erfolgreich einen neuen Job in seinem technischen Bereich gesucht

    und arbeitet dort gut und ist sehr beliebt bei allen Kollegen. Fast zwei Jahre war er trocken

    und ich dachte wirklich, jetzt geht es aufwärts...tja weit gefehlt.

  • Nein, zurück will er gar nicht, dass ist für ihn glaube ich keine Option

    Das ist aber doch nicht Dein Problem, was er will und was nicht.

    Du willst auch nicht, dass er säuft und er tut es trotzdem.

    Ich würde dringend aufhören, mich um seine Dinge zu kümmern. Damit unterstützt Du seine Sucht, denn aus seiner Sicht „wird sich schon alles zurecht laufen“, weil er sich drauf verlassen kann, dass Du ihm aus der Patsche hilfst und damit hat er ja sogar Recht!

    Bevor er erfriert, wird er schon in seine Bude zurück gehen. Und wenn ihm lieber ist, zu erfrieren, bevor er in die Nähe seiner Ex zurückzieht, ist das ja auch mal ne Entscheidung, für die Du nichts kannst ;)

  • Natürlich ist das nicht mein Problem. Aber ich möchte ihn auch nicht da im Garten lassen,

    das ist nicht so gut, weil es auch mein Ort der Ruhe und Kraft ist und ich mich dort fast täglich und vor allem

    am Wochenende aufhalte. Ich arbeite dort sehr gerne , möchte das Gewächshaus weiter umbauen,

    die Laube wieder auf Vordermann bringen, ich kann dort Lagerfeuer machen mit den Kindern und

    zelten und und und...meine Kräuter sammeln, Holz machen und bin dabei mitten in der Natur.

  • Hallo Indiana,

    ich kann gut verstehen wie deine Gedanken gerade sind. Und jetzt kommt das ABER...

    Noch immer schränkt seine Sucht dich massiv ein weil er sich sozusagen "tot" stellt.

    Er hat nun deinen Ruhe- und Rückzugsraum besetzt. Den du dringend brauchst und liebst.

    Ich weiß, es ist schwer und ich habe es selbst er- und gelebt. Immer wieder diese Schuldgefühle, immer wieder die Entschuldigung, warum er nicht anders kann und vor allem, warum ICH nicht anders konnte. Ich habe mich auf ein Minimum einschränken lassen aus Angst, handeln zu müssen, aus Angst vor den Konsequenzen, aus Angst vor den Unannehmlichkeiten, aus Angst vor der Auseinnandersetzung, aus Angst, ihm weh zu tun und dass er ohne mich völlig kaputt geht.

    Und aus diesen Ängsten heraus habe ich mir selbst weh getan, bin kaputt gegangen, war völlig unfrei, wurde beschimpft und schlussendlich wirklich auf allen Ebenen missbraucht.

    Und er hat in Ruhe sein Ding durchgezogen, getrunken und sich " tot" gestellt. Er hat sich nicht bewegt weil ich mich auch nicht bewegt habe, er hatte keinen Anlass. Im Gegenteil, indem er mich beschimpfte, beleidigte usw nahm er mir mehr und mehr mein Selbstvertrauen. Und ich wurde immer aggressiver weil ich mich wie gefesselt gefühlt habe, weil er sich nicht bewegt hat. Ich habe geschrien, geweint und gejammert und er wusste ja, mehr passiert eh nicht.

    Du hast nun schon einiges erreicht, er ist nicht mehr in der Wohnung aber er ist noch immer in deinem Lebensraum. Und bewegt sich nicht. Und du machst dir 'nen Kopp über ihn. Und nimmst noch die Schuld auf dich weil er unselbstständig ist...

    Du hast aber an nichts Schuld. Nichts, was ihn betrifft ist deine Verantwortung.

    Bitte hab Mut für den nächsten Schritt. Nämlich ihn aus deinem Garten rauszuwerfen. Was bildet dieser Mensch sich ein. Er jammert weil er nicht an seinen alten Wohnraum zurückwill, da dort Exfrau und Kind leben... Ich werd richtig wütend, wenn ich daran nur denke. Welche Frechheit, welche Ausrede, Arroganz und Übergriffigkeit dir gegenüber. Es geht hier echt mal nicht um ihn sondern um DICH und dass DU deinen Raum wiederhaben möchtest. Und zwar ohne ihn.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Das trifft auch für mich - den Nagel auf den Kopf ( also in meinem Fall ). Ich wünsche allen viel Kraft im Umgang damit

  • Hallo Indiana,

    aus der Sicht eines Alkoholikers mit langer Suchterfahrung kann ich zu der Geschichte sagen:

    Was Du jetzt aus der Ferne beobachtest, ist entweder eine Auferstehung wie Phönix aus der Asche oder der absolute Niedergang.

    An beidem hast Du keine Schuld oder gar einen Anteil. Du hilfst Ihm nicht wenn du Ihm hilfst in dieser Situation.

    Du darfst nur eins nicht tun: Dich wieder kümmern.

    Falls er sich entschliesst sich aktiv Hilfe zu holen, kannst Du die Situation evtl. neu bewerten. Aber auch nur dann und auch nur evtl. .

    Ich wünsche Dir viel Kraft

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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