Kera 25 - Ich bin Kera, Partnerin eines Alkoholikers

  • Hallo,

    Ich bin Kera und lebe seit fast acht Jahren mit meinem Partner zusammen, der seit vier Jahren Alkoholiker ist.

    Gestern habe ich mich von ihm getrennt und mache mich jetzt mit Schuldgefühlen fertig, weil ich vielleicht nicht alles getan habe, was möglich gewesen wäre, gerade am Anfang seiner Sucht. Schwierig ist, dass wir zusammen wohnen und sich das auch nicht vor März nächsten Jahres ändern lässt.

    Ich wünsche mir hier von Erfahrungen gegenseitig zu lernen und auch Zuspruch.

    Liebe Grüße

    Kera


  • Guten Abend Kera,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Leider ist es so, dass sich viele Geschichten der Angehörigen bei uns im Forum ähneln.

    Der Alkoholiker trägt für sich selbst die Verantwortung und der Angehörige steht nur daneben und kann nichts, aber auch gar nichts, bei dem Alkoholkonsum beeinflussen, oder gar aufhalten. Rede Dir bitte keine Schuldgefühle ein.

    Wie ich herauslese, möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen Angehörigen austauschen.

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Kera.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Kera,

    das du Schuldgefühle hast kann ich verstehen und nachvollziehen, das geht den meisten hier ähnlich . Aber du bist nicht schuld. Du hättest am Anfang nichts ändern können und kannst es auch jetzt nicht. Ändern kann nur er etwas.

    LG

  • Danke dir, liebe Mollyfisch!

    Ich habe deine Geschichte gelesen und sie macht mir sehr viel Mut.

    Hier ist meine Geschichte. Als wir uns kennengelernt haben, war er noch mitten in der Trennung von seine Ex-Frau, also nicht einfach das ganze. Trotzdem hatten wir wunderschöne erste vier Jahre. Haben ein Haus gekauft, seine Scheidung zusammen durchgezogen und auch die ganzen Unterhaltsstreits im Anschluss. Alles lief richtig gut, keine Spur von Alkoholmissbrauch.

    Dann bekam sein Vater eine schwere Krankheit und ab da ging es bergab. Er war nicht mehr greifbar für mich, oft ohne Grund aggressiv. Ob da schon Alkohol im Spiel war, weiß ich nicht. Mit dem Tag, an dem sein Vater starb, fing er heftig an zu trinken, nächtelang allein. Meine Nähe wollte er nicht, obwohl ich ihn gerne getröstet hätte und für ihn dagewesen wäre. Drei Monate später habe ich ihn dann das erste Mal mit den ganzen leeren Flaschen konfrontiert und ein Ultimatum gesetzt. Das erste von unzähligen Malen in den letzten dreieinhalb Jahren. Nie habe ich es durchgezogen bis letzte Woche. Eigentlich war er auf einem ganz guten Weg: Ich hatte ihn dazu gebracht , zum Hausarzt zu gehen (katastrophale Blutwerte), der ihm einen privaten Suchtberater empfohlen hat. Seit zwei Wochen ist er bei den AA.

    Aber ich habe es einfach nicht mehr ertragen, belogen und hintergangen zu werden- mein letztes Ultimatum war gerade zwei Wochen alt, als ich wieder versteckte Flaschen gefunden habe. Der Konsum lag / liegt bei einer halben bis einer Flasche Whiskey am Abend, sagt er.

    Nun ist es so, dass wir gemeinsam in dem Haus wohnen, bis er eine Wohnung gefunden hat. Das ist für mich so schwer zu ertragen. Er macht sich seine eigene Welt. Ich bin Schuld an allem, weil ich ja zu viel arbeite und nichts zu Hause mache. Das Haus läuft zu drei Vierrle auf mich und er wohnt hier zu einer kleinen Beteiligung. Hat nie viel gearbeitet in seinem Jib und daher auch nicht viel verdient. Ok bisher, aber dass das jetzt so rumdreht und auch in seinme Umfeld als Trennungsgrund meine angeblich viele Arbeit angib und überhaupt gar nicht mehr wahrhaben möchte, dass er zu viel trinkt, fasse ich einfach nicht. Und ich denke natürlich immer an unsere schönen Zeiten und was er auch für mich alles getan hat und bin unheimlich zerrissen und traurig.

    Sorry für den langen Text. Das Schreiben tut mir gerade gut und ich hoffe, ich finde u.a. durch dieses Forum die Kraft für meinen Weg.

    Liebe Grüße

  • Hallo Kera,

    ich glaube, dass diese Unfähigkeit, sich nicht einzugestehen, dass der Alkohol der Trennungsgrund ist, Teil der Erkrankung ist. Das ist das, was ich hier auch bei vielen anderen rauslese.

    Mein Mann und ich haben uns jetzt getrennt, mit dem Spruch dazu, dass er mich nicht mehr liebt, ich hätte mich so verändert. Ich habe ihm jetzt deutlich gesagt, dass ich die Trennung will, weil er krank ist und nicht aufhört zu trinken. Ganz unabhängig davon, ob er mich liebt oder nicht. Mir hat das so weh getan, weil ich so gekämpft habe, und er knallt mir das dann an den Kopf.

    Liebe Grüße

  • Mir hat das so weh getan, weil ich so gekämpft habe, und er knallt mir das dann an den Kopf.

    Das ist meiner Meinung nach Teil der Krankheit, die "Schuld" bei der anderen Seite zu suchen, weil sich das dann für den trinkenden Part besser anfühlt.

    Mir wurde gesagt: "Kann sein, dass es auseinander ging, weil ich so viel trinke. Aber ich musste ja so viel trinken, weil ich es mit Dir nicht anders ausgehalten habe":

    Dass sich seine Ex-Frau vor unserer Beziehung schon nach über 20 Jahren von ihm getrennt hat, weil er dem Alkohol verfallen war und sich jetzt nach über 6 Jahren, die unsere Trennung her ist die nächste Frau mit ihm abärgert, weil er so viel säuft, das erkennt er nicht, weil die Sucht es nicht zulässt, das erkennen zu wollen.

    Ist ja auch leichter, eine Begründung zu finden, die außerhalb des Saufens liegt.


    Ich selbst habe ja übrigens auch getrunken damals und ich kann nur sagen, dass ich auch gern Gründe gefunden habe, weshalb ich denn gerade "trinken" muss oder es anders nicht auszuhalten ist. Im Grunde genommen wusste ich tief in meinem Inneren, dass das totaler Schwachsinn ist und ich mir da selbst was vormache....

    LG Cadda

  • Hallo Kera,

    ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen.

    Ok bisher, aber dass das jetzt so rumdreht und auch in seinme Umfeld als Trennungsgrund meine angeblich viele Arbeit angib und überhaupt gar nicht mehr wahrhaben möchte, dass er zu viel trinkt, fasse ich einfach nicht.

    Das dich das verletzt, ist vollkommen klar. Es klingt nun sehr nüchtern:

    Du wirst von ihm nicht das Eingeständnis erhalten, dass du dir für dein Gewissen wünschst. Schau, dass du einen Weg für dich findest, das zu akzeptieren. DU weisst, was für DICH der Grund war. Vertraue dir selbst, dass es Grund genug war, um dich zu lösen. Klar, es ist frustrierend, unfair, es macht wütend, dass er sich nun seine eigenen Gründe backt -> du kannst es nicht ändern.

    Diesen Frust kenne ich. Ich habe mir von meiner Frau auch gewünscht, dass sie sieht, was sie mir und den Kindern jahrelang mit ihrem Alkoholkonsum angetan hat, was wir ausgehalten haben. Ich wollte, dass sie meinen Schmerz versteht, was sie angerichtet hat (mein Anteil ist, dass ich es zugelassen habe). Ich wollte dieses Eingeständnis so sehr, ich wollte, dass sie versteht, warum ich es in dieser Beziehung nicht mehr aushalte.

    Mein Wunsch wurde auch nicht befriedigt, aber ich kann nun akzeptieren, dass sie krank ist und das nicht kann. Damit geht es mir nun besser.

  • Ihr tut mir so gut, dass ihr das versteht! Ich bin gerade so richtig fertig. Wir hatten einen ganz normalen Abend wie schon seit ewig nicht mehr. Also weit entfernt von einer Beziehung, aber freundschaftlich und NÜCHTERN. Dann sehe ich einfach noch den Mann, in den ich mich mal verliebt habe und denke an unsere schöne Zeit, die wir ja auch hatten.

    Wie habt ihr es geschafft, durch diese Gefühls-Achterbahn zu kommen? Es wäre gerade leichter, wenn er trinken würde. Was er vielleicht jetzt, wo ich im Bert liege auch macht. Und für diesen Gedanken, dass es leichter wäre wenn er trinken würde, schäme ich mich schon wieder. Ich wollte ja so lange, dass er aufhört und wünsche es ihm immer noch, dass er es schafft.

    Wie habt ihr es geschafft, euch in solchen Momenten an die schlimmen Dinge, die da waren zu erinnern oder zumindest daran zu denken, dass es gut und richtig ist, das nicht mehr mitzumachen? Gerade bin ich echt verzweifelt. Ich weiß, dass die Trennung richtig ist, aber weiß gerade nicht, wie ich das alles verpacken soll.

  • Liebe Kera,

    das ist alles ein Prozess und all deine Gedanken und Gefühle sind normal.

    Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie sich alles wiederholt, alle Gedanken und Gefühle. Meine Frau hat jahrelang getrunken und sich durch nichts wirklich beeindrucken lassen. Nachdem ich eine Trennung in den Raum gestellt hatte, merkte sie, dass ich es ernst meinte und reduzierte ihren Konsum extrem.
    Sie bat um eine letzte Chance um zu beweisen, dass sie kein Alkoholproblem hat. Ich habe sie ihr wider besseren Wissens eingeräumt - es war eine schlimme Zeit. Ich war so angespannt und habe immer beobachtet. Sie hat weiterhin etwas getrunken, aber wenig, bei Anlässen und da wirklich nicht viel. Und ich hab ständig geschaut, ist das jetzt zu viel, oder ist das noch in Ordnung? Wann kommt der nächste Absturz? Das ist kein Leben in einer Beziehung. Bis zum Punkt, wo meine Wahrnehmung bestätigt wurde, hat es 2 Monate gedauert.
    Wie hab ich mir vorher gewünscht, dass sie endlich wieder trinkt, damit ich meine Bestätigung bekomme, das ich richtig liege. Das ich mir für mein Gefühl sagen konnte: Ich musste das ja alles tun, ich hatte ja keine Wahl.

    Mir hat das Lesen und Schreiben hier sehr viel geholfen - die Einsicht, dass es irrelevant ist, ob sie nun viel trinkt oder wenig. Was mir geholfen hat ist: Sie ist Alkoholikerin! Mehr muss ich eigentlich nicht wissen. Diese Krankheit gibt es in so vielen Facetten und "Schweregraden". Wenn die Partnerin sich das nicht eingesteht, habe ich keine Chance, unabhängig von der Ausprägung des Suchtverhaltens. Es belastet einfach.

    Ich wollte ja so lange, dass er aufhört und wünsche es ihm immer noch, dass er es schafft.

    Es kommt manchmal auf Kleinigkeiten im eigenen Denken an: Er hat ja nicht wirklich aufgehört. Er hat dir zuliebe heute vielleicht mal eine Pause eingelegt, das hat 0 Relevanz.
    Ich wünsche jedem Alkoholiker, dass er es schafft. Abgrenzung ist wichtig. Du und ich: Wir haben keinen Einfluss darauf. Konsequenz daraus: Wenn ich etwas nicht beeinflussen kann, dann hilft mir akzeptieren und den Fokus auf mich legen.

    Wie habt ihr es geschafft, euch in solchen Momenten an die schlimmen Dinge, die da waren zu erinnern oder zumindest daran zu denken, dass es gut und richtig ist, das nicht mehr mitzumachen? Gerade bin ich echt verzweifelt. Ich weiß, dass die Trennung richtig ist, aber weiß gerade nicht, wie ich das alles verpacken soll.

    Ich hatte auch immer wieder diese Gedanken: War es so schlimm?
    Für mich hat die Erinnerung an diverse Erlebnisse ausgereicht um mich selbst wieder zu Erinnern: Ja, es war so schlimm.
    Dann hab ich mich daran erinnert, wie ich mich dabei gefühlt habe: Ja, es war so schlimm.

    Was willst du denn verpacken? Du hast deinen Grund und er sucht sich seine eigene Begründung. Oder für wen soll diese Verpackung sein?

    wie bist du dahin gekommen, es zu akzeptieren? Es tut mir gut zu lesen, dass das klappen kann.

    Das ist auch eine Einsicht.
    Ich habe bei meiner Frau anfangs geschrieben, dass sie ein Alkoholproblem hat. Es hat etwas gedauert, bis ich den Begriff Alkoholikerin verwendet habe. Als ich das getan hatte, kam eine Akzeptanz. Sie ist krank und diese Krankheit hat diverse Symptome. Sie sind nicht so offensichtlich wie bei anderen Krankheiten, aber dennoch sind sie da.
    Dazu gehören eben auch psychische Veränderungen, Verdrängung und Verdrehung.
    Ich kann mich ärgern, schreien, wütend sein und mich auf den Kopf stellen. Es ändert nichts - also annehmen und akzeptieren und eigene Konsequenzen aus der Erkenntnis ziehen.

    Dazu gehört für mich auch eine Distanzierung, eine emotionale Loslösung.

    Dann sehe ich einfach noch den Mann, in den ich mich mal verliebt habe und denke an unsere schöne Zeit, die wir ja auch hatten.

    Das ist er aber nicht mehr - ich muss es schon wieder schreiben -> kannst du das akzeptieren?

    Wie heisst es hier immer so schön: Kopf an - Herz aus, das Herz wird folgen. Es ist nicht leicht, Entscheidungen gegen das Gefühl des Herzens zu treffen.

    Volka

    Einmal editiert, zuletzt von Volka (13. Dezember 2023 um 00:40)

  • Mir wurde gesagt: "Kann sein, dass es auseinander ging, weil ich so viel trinke. Aber ich musste ja so viel trinken, weil ich es mit Dir nicht anders ausgehalten habe":

    Puh, das ist wirklich sehr verletzend. Auch wenn man als PartnerIn weiß, dass das alles der Sucht geschuldet ist, tut es trotzdem weh, sich so etwas anhören zu müssen.

    Wie habt ihr es geschafft, durch diese Gefühls-Achterbahn zu kommen?

    Ich musste an den Punkt kommen, dass ich erkenne, dass ich so nicht weiterleben kann und will, weil sonst die Kinder und ich irgendwann sehr krank werden. Liebe und Fürsorge für dich selbst müssen im Vordergrund stehen. Und wie Volka schreibt, auch die Erkenntnis, dass du selbst rein gar nichts an dem Alkoholismus ändern kannst. Vielleicht hilft es dir, das so zu sehen: Bei jeder chronischen Erkrankung gibt es bessere und schlechtere Tage, aber die Erkrankung ist ja trotzdem da. Ich verstehe, dass du immer wieder Hoffnung schöpfst, das habe ich auch getan. Ich merke gerade aber auch, wie der Druck von mir abfällt, seitdem wir ausgesprochen haben, dass wir uns trennen. Es ist wichtig, aus dieser Achterbahn der Gefühle auszubrechen.


    Liebe Grüße

  • Hallo Kera25,

    Ich musste an den Punkt kommen, dass ich erkenne, dass ich so nicht weiterleben kann und will,

    ich denke dieser Satz trifft es ziemlich genau.

    Eine Trennung ist immer schlimm, das lässt sich nicht schönreden. Vieles muss man in der Trennungszeit und danach einfach aushalten. Es gibt viele Veränderungen im privaten und vielleicht auch beruflichen Umfeld, es gibt finanzielle Einschnitte, die Zukunft ist ungewiss.

    Auch ich habe noch lange ausgehalten aus Angst vor den Folgen der Trennung. Mein Kopf weiß im Prinzip heute das es der richtige Schritt war , aber mein Herz hinkt da noch hinterher. Ich rufe mir dann immer die Bilder in Erinnerung wie er betrunken vor mir steht, wie er geschaut und geredet hat, wie enttäuscht ich dann war, wie ich wieder irgendwo in einer Ecke im Haus gestanden habe und Rotz und Wasser geheult habe weil ich wusste das die Trennung unausweichlich ist. Und ich habe mit geschämt vor meinem Sohn, weil ich es nicht geschafft habe.

    Natürlich denke ich auch an die schönen Zeiten zurück, das ist auch das was richtig weh tut. Aber es ist Vergangenheit. Ich bin auch oft noch in der Spirale aus hätte ich das nicht so und so gemacht, hätte er vielleicht nicht getrunken oder war vielleicht irgendein Verlust der Auslöser, ging es ihm schlecht und ich habe es nicht bemerkt usw.. Daran versuche ich zu arbeiten. Es ist nun mal alles so passiert wie es jetzt ist und die Zeit lässt sich halt nicht zurückdrehen.

    Wenn du keine Entscheidung triffst drehst du dich im Kreis. Solange er nichts verändern möchte wird sich für dich nichts ändern, es wird eher schlimmer.


    LG

  • Ich hatte mir im Kopf eine Liste mit den schlimmsten Abstürzen/ Ereignissen angelegt und bin die immer wieder durchgegangen, wenn ich wieder mal überlegt habe, ob ich das nicht doch aushalten kann.
    Und das Lesen hier, wie viel schlimmer alles noch unausweichlich werden wird und dass ich das auf keinen Fall miterleben will.

  • Liebe Kera,

    Ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. Bevor ich ausgezogen bin, habe ich circa 6 Monate ein Tagebuch geführt und es hat mir sehr geholfen, darin zu lesen, wenn ich wieder gezweifelt habe.

    Sobald mein Expartner ein paar Tage weniger getrunken hat und nett zu mir war, hatte ich wieder Selbstzweifel.

    Als Kind hab ich gelernt immer brav zu sein und nichts hinterfragen zu dürfen. Das verfolgt mich bis heute und ich arbeite jeden Tag daran nicht wieder in bekannte Muster zurückzufallen.

    Eine Trennung ist nie schön, aber es wird von Tag zu Tag besser. Je grösser der Abstand wird, desto mehr merkt man,dass die Entscheidung richtig war.

    Mir hilft es sehr viel in diesem Forum zu lesen.

    Alles Gute und lieben Gruß

    Erdbeere

  • Hallo Kera,

    Bevor ich ausgezogen bin, habe ich circa 6 Monate ein Tagebuch geführt und es hat mir sehr geholfen, darin zu lesen, wenn ich wieder gezweifelt habe.

    ich habe auch eine zeitlang ein Tagebuch geführt. Dort wieder nachzulesen war für mich auch sehr hilfreich.

    Sobald mein Expartner ein paar Tage weniger getrunken hat und nett zu mir war, hatte ich wieder Selbstzweifel.

    Genau das muss man erkennen und sich davon nicht mehr beeindrucken lassen.


    Als Kind hab ich gelernt immer brav zu sein und nichts hinterfragen zu dürfen. Das verfolgt mich bis heute und ich arbeite jeden Tag daran nicht wieder in bekannte Muster zurückzufallen.

    So ähnlich wurde ich auch erzogen. Nicht auffallen, nicht widersprechen, immer schön angepasst, hilfsbereit anderen gegenüber usw.. Auch so diese Aussagen "was sollen denn die anderen denken" .

    LG

  • Hallo Kera,

    ich habe mich letztes Jahr von meinem alkoholkranken Ex getrennt,obwohl wir auch ein Kind zusammen hatten und ich lange gezweifelt habe da ich selbst Trennungskind bin und mir das meinen eigenen Kindern anders vorleben wollte. Typische Sätze waren immer "Mit dir hälts sowieso keiner aus", "Wenn du mal mehr für uns tun würdest müsste ich nicht trinken", "du machst/hast nie was für mich getan" usw. Es tut gut zu hören dass es anderen auch so geht aber mein Selbstwert ist seitdem total im Keller,konnte das bis heute nicht aufarbeiten,so hat sich das bei mir eingebrannt. Ich bin froh mich getrennt zu haben aber das nachtreten am Ende und diese narzisstische Seite,die vor allem durch den Alkohol zum Vorschein kam ist sehr verletzend. Ich hoffe irgendwann auf einen Menschen zu treffen der mir all das geben kann,was man von einer normalen,gesunden Beziehung erwarten kann. Und einen wertschätzt.

    LG

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