Mare - Ich traue mich mal

  • Ich habe mich nie oder selten mit mir beschäftigt.

    Ab meinem 12 Lebensjahr musste ich mich um meine Mutter kümmern die im Rollstuhl dass, auch um den Haushalt, mein Vater hat Schichtdienst gemacht, war Alkoholiker und hat mich du dummes Stück Scheisse genannt.

    Als ich 18 war bin ich zu meinem Ex Mann gezogen, wir haben uns eine Wohnung genommen.

    Ich bin arbeiten gegangen und 3 mal täglich zu meiner Mutter gefahren.

    Mein Schwiegervater starb und wir haben das Haus übernommen.

    Meine Schwiegermutter möchte mich nicht und war aggressiv und zum Schluss dement.

    Ich habe mich getrennt, stand ohne Geld da, weil ich nervlich am Ende war, meine Mutter verstarb.

    War lange krank geschrieben, bekam EM Rente und hatte eine Wohnung gefunden.

    Dann lernte ich meinen Mann kennen, er zog zu mir, kaufte sein Eltern Haus zurück und bin leider hier hin gezogen.

  • Ich verstehe das auch nicht so ganz. Also Du wirst die ganze Zeit bösartig behandelt und machst Dir Gedanken darüber, daß es bösartig ist, wenn Du Dir soviel Wert bist Dich nicht mehr so behandeln zu lassen. Bisschen verdrehte Welt, oder?

  • Weil es wahrscheinlich bösartig ist

    Damit meinst Du die wahrscheinliche Krebsdiagnose nehme ich an?

    Wenn dem so sein sollte, was hast Du dann vor?

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mare.

    Du wolltest gehen und kannst nun nicht mehr gehen, weil der Krebs Deines Mannes wohl bösartig ist?

    Ich verstehe, dass die Situation schwierig ist. Aber es stimmt keinesfalls, dass ein bösartiger Krebs jemanden dazu verurteilt, sich sein weiteres Leben schlecht behandeln lassen zu müssen oder gezwungen ist, deshalb an der Seite eines Alkoholikers zu bleiben.

    Es drängt sich mir der Gedanke auf, ob es da nicht sogar für den Co-Abhängigen, der aufgrund seiner eigenen Krankheit nicht in der Lage ist zu gehen, einfach ein „guter Grund“ ist, k der Situation stecken bleiben zu können.

    LG Cadda

  • Liebe Mare, Deine Geschichte ist erschütternd, aber sie muss nicht immer so weitergehen! Darum unsere vielleicht oft harsch anmutenden Beiträge, um Dich wachzurütteln.

    Du darfst Stop sagen, Dir helfen lassen und endlich mal nur für Dich sorgen! Dafür ist es aber wichtig, früh gelernte Glaubenssätze ( man muss doch ..., man kann doch nicht ...) zu hinterfragen und hinter sich zu lassen. Das geht in jedem Alter, wir können uns immer weiterentwickeln, wenn wir es wirklich wollen. Oder möchtest Du Opfer bleiben?

    Das ist gerade bestimmt viel für Dich, aber gib bitte nicht auf, es lohnt sich, wie viele EKA- und Co-Geschichten hier zeigen. Nutze Deine Restkräfte für Dich und nicht zum Rasenmähen ...🍀🍀🍀

  • Hallo mare,

    jeder von uns hat irgendwie sein Päckchen zu tragen. Mir scheint es wir gehören zu denen, die recht schwere, klobige Pakete mit sich herum schleppen. Keine Hände sind mehr frei. Trotzdem laden wir uns gerne weitere Pakete auf, obwohl die Person, der wir gerne beim Tragen helfen würden, uns zum Danke noch ein Bein stellen....und unsere gut gemeinte Hilfe und Anwesenheit nicht zu schätzen wissen.

    Deswegen ist aktuell die Zeit, in der Du dich um dein Paket kümmern darfst und solltest.

    Was hält davon ab? Die Angst vor der Zukunft und die Ungewissheit.....

    Für sich selbst sorgen ist manchmal schwer....aber ich zum Beispiel weiß. dass ich das kann, weil ich das auch schon notgedrungen früh machen musste. Vielleicht ist deshalb die Sehnsucht da, nach einer Person, die sich ebenso um mich sorgt, so wie ich mich bisher um andere gekümmert und gesorgt habe.

    Viel Selbstständigkeit ist erforderlich und kleine Schritte sind auch ein Anfang.....Sei es ein Spaziergang, Stricken, malen, singen....so denke ich zum Beispiel an ein Lied der Prinzen "Dürfen darf man alles.....müssen muss man nichts" (Höchstens auf Toilette gehen, das ist ein Muss). Ansonsten haben wir so viele Entscheidungen zu treffen und diese Aufgabe scheint überwältigend...

    in diesem Sinne eine gute Nacht

    aufzuneuenUfern

  • Dienstag Nachmittag wird ein MRT vom Kopf gemacht um zu sehen ob da Metastasen sind.

    Und...? Gibt`s was neues für Dich? Wie geht es Dir?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich finde eure Beiträge nicht Harsch.

    Ich bin froh das ich hier auf Verständnis treffe.

    Und froh"reden"zu können.

    Ich bin total durcheinander.

    Mein Mann hat ein Plattenepitelkarzinom in der Lunge, der größte Tumor ist T4, das größte.

    Lymphknoten N3 auch das höchste.

    An den Nebennieren ist auch etwas.

    Chronische Pankreatitis, Arteriosklerose usw .

    Im Kopf sind keine Metastasen.

    Vorige Tage ist er ausgerastet weil ich essen geholt habe und ihm nach der Hälfte Essen auffiel, das es lauwarm war, er hat das Döner Rollo durchs Wohnzimmer geschmissen, und wollte den Döner Mann töten mit dem Auto da hin fahren, ich habe ihn nicht raus gelassen, er hat rum gebrüllt wie noch nie, er hat gegen die Wand geschlagen, gegen Türen getreten, unser Mieter kam herunter und konnte ihn beruhigen.

    Ich habe unserer Hausärztin geschrieben, dann mit ihr gesprochen, sie fragte, Sie wissen was los ist? Ich sagte ja das es bösartig ist und er nicht mehr lange leben wird. Ja das ist richtig. Wie lange 1/2 Jahr? Nein eher weniger, 3 Monate, vielleicht auch früher.

    Am nächsten Morgen hatte ich einen Heulkrampf, er fragte was los ist, da ist alles aus mir heraus gebrochen.

    Dann kam ein Anruf von einem Krankenhaus was eine Stunde entfernt ist, Montag Termin, dann wird ihm alles gesagt.

    Er will mit mir darüber nicht reden.

    Ich habe wohl eine Patienten Verfügung und eine Vollmacht ausgedruckt, und ausgefüllt,das hat er unterschrieben, morgen werfe ich es beim Arzt in den Briefkasten damit er unterschreibt.

    Gestern war er am stänkern. Dann am heulen, er hat seinem Sohn über WhatsApp aufs Band gelallt,.

    Dann rief der Onkologe an und hat mir auch noch mal gesagt das er nur 2 Patienten hat, die nach 2 Jahren noch leben, ich habe ihm gesagt wie er drauf ist, er sagte ich werde ihm von den Patienten erzählen die nach 2 Jahren noch leben, nicht von denen die es nur 3 Monate geschafft haben.

    Und das die Strahlentherapie übernächste Woche los geht.

    Dann rief sein Sohn an und fragte was er ihm sagen wollte er hat das gelalle nicht verstehen können, ich sagte frag ihn selbst.

    Ich habe ihm auch gesagt was Sache ist, er wurde dann auch laut, was er alles mitmacht und er auch was hat usw. Ich sagte bei dir und deiner Schwester ist mal ein klärendes Gespräch fällig mit eurem Vater.

    Heute morgen habe ich beiden geschrieben das sie heute kommen sollen wegen dem Gespräch.

    Dann stand mein Mann auf, und sagt er wäre kaum hoch gekommen. Er wollte immer die Wasser Flasche auf die Fernbedienung stellen, könnte die Fernbedienung nicht bedienen, fand den Griff an der Terrassentür nicht, bekam kaum die Füße hoch, unser Mieter kam herunter, einen Krankenwagen wollte er nicht, der Zucker ging , knapp 180 , Blutdruck ging auch.

    Ich habe ihm Brot gemacht, und ihn zum trinken angehalten, nach 4 Stunden würde es besser, er hat fast den ganzen Tag geschlafen.

    Er hat sich um 15 Uhr ein Bier aufgemacht und hat es weg gekippt.

    Er schläft jetzt wieder.

    Ich hoffe ich kann morgen arbeiten gehen, das ist für mich Therapie.

    Danke für euer Verständnis

  • Hallo Mare,

    das ist erschütternd und ich kann nicht nachfühlen wie es Dir jetzt gehen mag. Da kommt jetzt einiges auf Dich zugerollt dem Du Dich bestmöglichst stellen musst / willst.

    Du solltest Dir natürlich Hilfe holen um diese Zeit zu überstehen. Was da evtl. angeboten wird solltest Du mit den Ärzten besprechen denke ich.

    Ich hielte es für sehr ungesund wenn Du das alles alleine versuchst zu stemmen.

    Schreib uns doch mal wie es DIR geht, damit wir Dich bestmöglich unterstützen können.

    Was beschäftigt Dich jetzt am meisten?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mare,

    ich bin auch sehr erschüttert, was da gerade bei dir passiert, und ich sehe es wie Whitewolf Du mußt da nicht alleine durch. Lass dir helfen, denn auch du mußt erst einmal mit der Diagnose klar kommen.

    ich hielte es für sehr ungesund wenn Du das alles alleine versuchst zu stemmen.

    Das kannst du auch nicht, es gibt Hilfen. Ich fände es wichtig, Kontakt mit Palliativpflegediensten aufzunehmen, vielleicht leitet da auch die Klinik schon etwas in die Wege. Frage nach SAPV = Spezialisierte ambulante Pallitivversorgung. Dies ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese Menschen kümmern sich auch um dich, als Angehörige.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Wir müssen Montag zu der Klinik, da gibt es ein Tumor Board.

    Danach die Woche soll die Strahlentherapie anfangen. Und in der Woche haben wir einen Termin beim Onkologen.

    Palliativmedizin würde ich gerne in Anspruch nehmen, die haben mir bei meinem Vater auch sehr geholfen.

    Da kann mir meine Hausärztin vielleicht helfen, sie ist Palliativmedizinerin.

    Ich hoffe er nimmt das auch an.

    Alleine schaffe ich das nicht, ich habe meine Mutter gepflegt danach meine bösartige Schwiegermutter, das schaffe ich mit der Arthrose und den Bandscheibenvorfällen nicht mehr.

    Es ist schade das ich keine wirkliche Familie habe.

    Reden kann ich mit einer Freundin, meinem Cousin, und meiner ehemaligen Chefin.

    Bei der Bewo kann ich auch reden, und Montag habe ich wieder einen Termin beim Sozialpsychiatrischen Dienst.

    Da wollten wir eigentlich mit meinem Anwalt telefonieren, ob ich irgendwie um die Reha herum komme, durch den ganzen Stress sehe ich mich nicht Reha-fähig. Meinem Psychiater habe ich auch geschrieben, aber ich habe von beiden keine Antwort bekommen.

    Ich weiß auch nicht ob ich der Rentenversicherung schreiben soll, das macht bestimmt keinen Sinn.

    Reha schieben bringt auch nichts, die nächsten Monate werden Knüppel hart. Und finanziell geht es immer weiter bergab.

    Danke das ich schreiben darf und ihr mir zur Seite steht

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