Nayouk24- Vorstellung eines Neulings

  • Frage an die Erfahrenen: Hat jemand Erfahrung mit Zahnprophylaxe und Alkohol in den Substanzen, die dabei verwendet werden ?

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo,

    Ich bin zwar hier in vielen Artikeln aktiv aber dieser Thread ist zum Stillstand gekommen und viele Dinge, welche meine eigene Geschichte ergänzen sind nun in anderen Artikeln verteilt. So langsam verstehe ich das System und will mich hier noch besser strukturieren.
    Ich habe auch Themen zu denen ich mich gerne austauschen möchte, aber nicht im öffentlichen Raum. Dafür muss ich noch ein bisschen warten.

    Bis dahin lese ich hier viel im Aktuellem aber auch in Threads auf die zufällig stoße. Es ist für mich sehr bereichernd und jeden Tag gibt es neue Erfahrungen. Das Gedankenkarussel wird sich aber noch eine Weile drehen , wie ich hier auch gelernt habe.

    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Guten Morgen an alle,

    gestern war ich mit meiner Frau seit ca. 12 Wochen das erste mal wieder in einer Menschenansammlung unterwegs.
    Es war ein ganztägiges privates Seminar mit ca. 20 Teilnehmern. Meine Frau hatte das schon letztes Jahr gebucht und ich habe
    mit bekannten Ausreden nicht zugesagt, da ich nicht eine 7-stündigen Veranstaltung ohne Zufuhr von Alkohol ordentlich
    überstanden hätte. Mit Flachmann auf die Toilette gehen wollte ich nicht, da ich harte Sachen nur im äußersten Notfall benutzt
    habe. Es war anstrengend für mich, bin aber froh, dass ich teilgenommen habe. Alkohol war dort kein Thema. Schon zum Ende der
    Veranstaltung spürte ich ein Gefühl, welches ich nur schwer beschreiben kann. Eine Mischung von Erschöpfung und Traurigkeit,
    was mich etwas irritiert hat, da ich sowas eigentlich nur aus der Alkoholzeit kenne. Eigentlich hätte ich doch froh sein müssen,
    dass alles so gut geklappt hat, kein Suchtdruck (obwohl zum Lunch zwei ein 0,0 Bier getrunken haben) und nette Gespräche mit anderen.
    Hab mich dann gestern zurückgezogen und ein paar Stunden mit Lesen im Forum verbracht. Die Nacht war auch merkwürdig.
    Ich habe das erste Mal seit langem wieder nachts geschwitzt aber kein Vergleich zu vorher. Auch heute begleitet mich noch eine
    gewisse Melancholie. Mal sehen wie es weiter geht.

    Mitte März gibt ein guter Freund und Kollege seinen Abschied aus dem aktiven Berufsleben.
    Das Ganze startet um 16:30 und findet in der Kantine unseres gemeinsamen Arbeitgebers statt. Mache mir jetzt schon Gedanken ob ich da hingehen kann.
    Momentan denke ich, dass es kein Problem sein wird. Solche Events sind mit wenig Alkohol begleitet. Es gibt Abschiedsreden und einen Snack.
    Wenn es mir zu viel wird werde ich gehen.

    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • (obwohl zum Lunch zwei ein 0,0 Bier getrunken haben)

    Warum hast du das gemacht?

    Momentan denke ich, dass es kein Problem sein wird. Solche Events sind mit wenig Alkohol begleitet.

    Ich kenne Abschiedsfeiern von meinem Arbeitsplatz. Da ging es richtig zur Sache.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Warum hast du das gemacht?

    Ich kenne Abschiedsfeiern von meinem Arbeitsplatz. Da ging es richtig zur Sache.

    Hallo Linde, was meinst Du ? Ich habe kein 0,0 getrunken oder meinst Du warum ich überhaupt dort hin bin ?

    Der März Termin ist allerdings was anderes, da bin ich mir unsicher.


    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Zitat

    (obwohl zum Lunch zwei ein 0,0 Bier getrunken haben)

    Das war ein Mißverständnis von mir. Ich dachte beim ersten Lesen, daß du zwei alkoholfreie Bier getrunken hast. Aber zwei andere Personen haben je ein alkoholfreies Bier getrunken.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hatte ich eben auch erst falsch gelesen.

    Der Blick, wer genau was trinkt, wird mit der Zeit weniger werden. Ich sehe das nur noch, wenn die Person mir direkt gegenüber sitzt. Das Interesse daran lässt mit der Zeit nach.

    Eine Mischung von Erschöpfung und Traurigkeit,

    Das verstehe ich nicht. Vor allem das mit der Traurigkeit. Ich bin immer noch bei jeder Versammlung, (z. B. Dienstabend) voll happy, weil ich endlich nicht mehr den Druck habe, heim zu wollen, um was zu trinken.

    Erschöpfung spüre ich jetzt z. T. sogar mehr. Weil ich ja mehr auf meine Gefühle achte. Aber die Traurigkeit... Kannst Du das genauer definieren?

    Will jetzt aber hier kein Fass aufmachen und ggfs. etwas aufwühlen.

  • Hallo Alex_aufdemweg ,

    Danke für Deine Nachfrage.
    Das Gefühl, die Stimmung gestern Abend lässt sich schwer beschreiben. Erschöpfung gepaart mit einer nachdenklichen Bedrücktheit trifft es eher. Vielleicht dadurch begründet, dass seit meinem ersten Tag in der Klinik (das war vor 6 Wochen) alles ganz gut gelaufen ist aber ich trotzdem Zweifel habe, ob ich bisher alles ausreichend richtig gemacht habe. Ich bin bestimmt kein Perfektionist aber der Alkohol verzeiht keine Fehler und es steht zu viel auf dem Spiel. Derzeit stehe ich auf dünnem Eis aber es trägt jeden Tag.
    Um mit dem Bild weiter zu machen, das Eis wird mit der Zeit dicker, aber auch dickes Eis kann bei Überlastung brechen. Ich will mich aber wieder sukzessive mehr belasten,
    denn ich kann mich ja nicht ewig in einem geschützten Umfeld bewegen. Die Frage ist wieviel nach welcher Zeit trägt das Eis. Hier wird es wohl keine Antwort geben und ausprobieren will ich es nicht, nicht heute und auch nicht morgen.

    Trotzdem habe ich wirklich keinen Grund traurig zu sein.
    Heute war ich mit Familie mittags im Restaurant. Mein "Blick" hat keinen Alkohol registriert ;-). Hat alles prima geklappt.

    Liebe Gruesse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • hallo nayouk, gratulation zum "überstehen" des seminars.

    kann ich gut nachvollziehen, bei mir war es auch so. mittlerweile habe ich schon drei vier weitere hinter mir und das schafft eine gewisse routine und einschätzbarkeit. ich halte mich halt immer von der bar am abend fern. und das ist auch gut so.

    und erschöpft war ich auch immer. es ist anstrengend, der körper und der geist sind in gewisser weise im alarmzustand.

    traurig? war ich beim ersten mal. ich habe auch nicht verstanden warum. aber eine antwort hier im forum hat mir geholfen, das einzuordnen: war wohl noch so eine reminiszenz an das "nasse" denken, die traurigkeit darüber, nicht mehr in diese gewohnte welt zu gehören, so vieles neu lernen zu müssen. das suchtgedächtnis arbeitet mit allen mitteln. perfide!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • die traurigkeit darüber, nicht mehr in diese gewohnte welt zu gehören, so vieles neu lernen zu müssen. das suchtgedächtnis arbeitet mit allen mitteln. perfide!

    Hallo Paul_dry,

    Das gefällt mir gut und es passt ! Werde ich jetzt bei mir beobachten.

    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo,

    das Gefühl plötzlich traurig zu sein, kenne ich auch. Einmal war ich in der Weihnachtszeit beim Arzt in der Innenstadt. Beim Anblick des Weihnachtsmarktes hatte ich auf einmal ein trauriges melancholisches Gefühl. Mein Gedanke dazu war ‚ach deswegen keine Weihnachtsmarktbesuche‘. Am Wochenende habe ich eine Weiterbildung besucht, bei der Abmoderation fiel der Satz ‚ ….. und ich freue mich gleich darauf mit Euch ein Glas Wein zu trinken‘. Das hat auch so ein komisch trauriges Gefühl ausgelöst auf dem ich tatsächlich 2 Tage rumgekaut habe. Netter Einfall von meiner Stimme meine Gefühle zu manipulieren….

    Liebe Grüße Rina

  • Hallo,

    Ich habe das Gefühl beschrieben und es kamen Reaktionen von Euch.
    Das ist sehr schön und wertvoll. Vielen Dank. Jetzt kann ich es besser einordnen. Ich sehe es jetzt als ein Teil
    des Trocknungsprozesses ;)

    Genauso verhält es sich wohl auch mit dem Frieren.
    Seit derEntgiftung bin ich ständig am frieren. Vorher war es mir schnell zu warm und ich kam leicht ins Schwitzen. Es geht meistens am späten Nachmittag los und ich sitze dann mit 2 Pullovern und einer Daunenweste und einem Tee da :-/. Es fühlt sich fast so an als ob ich eine Erkältung ausbrüte. Am nächsten Morgen ist wieder alles okay.

    Jahrzehnte habe ich meinen Körper mit Alkohol konfrontiert. Bis es eine Sucht wurde hat es eine Weile gedauert.
    Jetzt kann ich nicht erwarten, dass nach ein paar Wochen wieder alles im Lot ist. Es braucht auch jetzt seine Zeit, bis auf eines, das hat sich schlagartig geändert und ist für immer vorbei, der Alkoholkonsum.

    Liebe Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Es fällt mir schwer mich heute Euch mitzuteilen. Ich habe gestern einen sehr guten Freund durch einen tragischen Unfall verloren. Er war einer der wenigen mit dem ich über meine Alkoholsucht sprechen wollte.
    Gedanken kamen auf , wie „…. früher hättest Du jetzt zur Flasche gegriffen. Das würde jetzt helfen, es ist doch eine Ausnahmesituation…“.
    Ich bin froh, dass ich dabei keinerlei Verlangen nach Alkohol gespürt habe, aber das Suchtgedächtnis hat sich schon mal gemeldet. Ich werde mit der Situation, die ich eigentlich noch gar nicht richtig begreife, klar kommen und wenn es schlimmer werden sollte, weiß ich, dass ich mich auch hier melden kann. Darüber bin ich sehr froh.

    LG Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • guten morgen Najouk,


    mein herzliches Beileid zum Verlust deines Freundes.

    Ich kannmir gut vorstellen, dass du die Situation noch nicht begreifen kannst. Das braucht Zeit, und ist gerade bei so plötzlichen Ereignissen nur sehr schwer fassbar.

    Es ist gut, dass du weißt, dass du hier immer schreiben kannst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Mein Beileid zu deinem schmerzlichen Verlust

    Gedanken kamen auf , wie „…. früher hättest Du jetzt zur Flasche gegriffen. Das würde jetzt helfen, es ist doch eine Ausnahmesituation…“.

    Das, auch wenn jetzt nicht erkennbar sind gute Zeichen . Die Sucht wird sich immer wieder mal in gewissen Situationen melden, aber anstatt zu saufen hast du dir Gedanken gemacht es nicht zu tun. Das ist der richtige Ansatz.

    Melde dich hier, wenn du Hilfe brauchst.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mein Beileid zu deinem Verlust.
    Es ist schwer, so einen plötzlichen Tod zu begreifen.

    Seist gut, dass du keinen Trost im Alkohol suchen musst, war das doch immer das Mittel, was uns vorgegaukelt hat, danach wird alles besser und einfacher.

    und wenn es schlimmer werden sollte, weiß ich, dass ich mich auch hier melden kann. Darüber bin ich sehr froh

    Das freut mich wirklich sehr, dass du das so sehen kannst.
    Ich wünsche dir, dass dir genau das wieder einfällt, sollte es schlimmer werden.

    Pass gut auf dich auf.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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