Alexa - alles anders

  • Liebe Lanananana , Jump! , RH89 , Aurora und Wacholderfrau !

    Vielen vielen Dank für eure Nachrichten.Ihr habt mich reich beschenkt.

    Ihr habt mich aufgebaut, mir zugesprochen, mir den Kopf wieder geradegerückt, mich motiviert, mich zum schmunzeln gebracht, habt unglaublich liebevoll zu mir geschrieben, und mir vieles zum Nachdenken an die Hand gegeben.

    Wirklich jede einzelne Nachricht hat mich berührt und etwas in mir ausgelöst. Ich werde noch Tage daran zehren und nachdenken.. und ich möchte auch später noch auf jede Nachricht eingehen. Ihr habt so viel Gutes, wichtiges und richtiges gesagt!

    Ich wünsche mir in Zukunft, dass ich wenn ich das Gefühl habe ich kann jemanden helfen oder einen Denkanstoß geben, dass ich dann auch so einfühlsam reagieren kann, und so etwas so wertvolles weitergeben kann.

    Eure Nachrichten haben mich durch den Tag getragen.

    Ich wünsche allen die das lesen eine gute Nacht, wir sind nicht allein <3

    Eure Alexa

  • Hallo Alexa,

    ich finde meinen letzten Satz zu flapsig, bitte entschuldige.

    Was ich damit sagen wollte... Ich kennees von mir, dass mich alte Dinge manchmal einholen, die mit der Gegenwart nichts (mehr) zu tun haben. Gerade wenn etwas schwierig ist.

    Lieben Gruß

  • Ich wünsche mir in Zukunft, dass ich wenn ich das Gefühl habe ich kann jemanden helfen oder einen Denkanstoß geben, dass ich dann auch so einfühlsam reagieren kann, und so etwas so wertvolles weitergeben kann.

    Das machst du doch schon die ganze Zeit!!! 😘

  • Hallo ihr Lieben..

    Irgendwie fühle ich mich als Verräterin, weil, ich sehe ja dass er gerade auf Talfahrt ist, und ich denke ich möchte das beste bekommen? Wenn er nüchtern und zugänglich und lieb ist will ich ihn um mich haben, und wenn nicht darf er gerne wegbleiben? Ich weiß nicht, das kommt mir falsch vor. Auch dass ich ihm in seinem Sumpf alleine lasse.

    Liebe Alexa - für mich klingt das nicht so. Denk nochmal über Deinen Satz nach. Was wenn Du ihn mal probeweise umdrehst. Du sitzt zu Hause und grübelst … und er liegt in seiner Bude rum und ist betrunken …

    Ja, an diesem Tag fühlte ich mich wirklich nicht gut. Aber generell hat mein Auszug so viel Gutes gebracht. Ich bin endlich wieder Herrin meines eigenen Lebens.

    Wenn Dein Partner nicht für eine Partnerschaft (wie sie wünschenswert ist) zur Verfügung steht, weil er lieber trinkt, ist das aus meiner Sicht Kummer.

    Ja, da hast du recht. Ganz ehrlich, so wie es grad ist, führen wir keine gesunde Beziehung. Aber ich will ihn nicht gehen lassen. Ich will keinen endgültigen Schlussstrich ziehen. Und ich frage mich warum nicht? Ich liebe ihn, doch vielleicht bin ich nur feige. Ich weiß wenn es wieder ganz arg wird bei ihm wird er wieder entziehen, aber was wird bis dahin passieren? Und traue ich ihm zu ein nüchternes Leben über Jahre zu führen? Leider nein.

    Aber am wichtigsten: du kannst ihn nicht retten! Wenn du dort wärst würde sich die Bergabfahrt vielleicht um ein paar Wochen verlängern, aber du hast keine Möglichkeit zu bremsen. Diese Macht hast du leider nicht.

    Ihm geht's dadurch nicht besser, er kann nur eher das Mäntelchen der Normalität beibehalten.

    Oh man Jump, du hast ja so recht. Ich konnte ihn noch nie retten, obwohl ich alles! Dafür getan habe.

    was machst du, wenn er dann vor deiner Tür steht?

    Er wird nicht vor meiner Tür stehen. Es ist nur so dass er vor Jahren seine Heimat und seinen Job aufgegeben hat und zu mir zog. Wir dachten damals es wäre gut wenn er aus seinem alten "vergifteten" Umfeld raus kommt und nochmal neu anfängt. Hat ja nicht so gut geklappt. Er ist sehr gut in meine Familie, in meinen Freundeskreis eingebunden. Für sich konnte er keine stabilen Freundschaften hier aufbauen. Konsumfreunde, Arbeitskollegen, ja. Ich bin die die ihn so gut kennt wie niemand sonst auf der Welt. Ich kenne seine Ängste und Nöte. Und ich sehe die vielen wunderschönen Eigenschaften von ihm.

    Ich glaub ich kann das gut nachfühlen. Wir hatten ja auch den Plan in beziehung zu bleiben, und ich hatte das gefühl wir nehmen das beide als echte chance.

    Und dieser Traum ist schnell zerplatzt.

    Ja es ist so. Ich denke so für mich, könnte ich Jahre auf ihn warten? Würde ich das tun? Sollte ich das tun? Ich hatte schonmal eine on, off Beziehung mit jahrelangem hin und her. Im Nachhinein betrachtet war dieser Mann ein Arsch und hat mir nie gut getan. Ich konnte mich viele Jahre nicht lösen. Mein großer Sohn hasst diesen Typen, aus gutem Grund.

    Und jetzt? Mein jetziger Partner ist ein wundervoller Mensch. Suchtdynamik hin oder her. Wie kann ich so jemanden aufgeben?

    Das ist doch nicht was wirklich ist, oder?

    ... Dir geht es gut. Ihm geht es schlecht und Du kannst dich da einfach rausnehmen...

    Ja stimmt, so einfach ist es nicht.. aber wenn er so ist wie heute, mit niedrigem Level, dann ist da sofort wieder Vertrautheit, Respekt, er akzeptiert meine Grenzen, und hat für mich nur das Beste im Sinn. Natürlich ist alles anders wenn er richtig in Fahrt ist mit dem Konsum.

    Er will, er muss trinken, er ist abhängig. Und nur er alleine kann daran was ändern. Es gibt sehr, sehr viele Hilfeanlaufstellen für Alkoholiker. Er kann sich auf den Weg machen, wenn er dann wollte. Er ist volljährig, erwachsen und kann laufen...

    Ja, das weiß er. Nur jetzt ist wieder mal das Kind in den Brunnen gefallen. Jetzt ist es wieder soweit dass der tägliche Konsum notwendig scheint. Bis er wieder auf die Station geht (die wirklich wahnsinnig tolle Arbeit leistet). Ich weiß nicht wieviele Runden er noch drehen muss.

    Also mach Stoppschilder in deinen Kopf, damit diese Gedanken um ihn mal stehenbleiben.

    Das muss ich echt noch lernen. Ich neige dazu alles in meinem Hirn zu zerkauen und zu zerdenken und vergesse dabei zu leben.

    Was ich dir mitgeben kann, ist, tu was, bewege dich, verharre nicht in dem, was du oben geschrieben hast. Du kannst das.

    Liebe Wacholderfrau, oh ja, das! ist meine Baustelle. Ich muss ins tun kommen. Seit meinem Auszug hat sich das sooo gebessert. Ja, ich war am Wochenende eine trübe Tasse, aber das ist nix im Vergleich dazu wie es mir noch ging als ich mit meinem Partner noch zusammengelebt habe. Da fühlte ich mich nicht wie eine trübe Tasse sondern eher wie ein nasser Fetzen der in der Ecke gammelt. :?

    Ich muss diese Dinge noch lernen. Dass man sich eben nicht in seinen Gefühlen vergeht, dass man nicht in seinen trübsinnigen, traurigen, schaurigen Gedanken verharrt. Das sind keinefestgeschriebenen Gesetze. Da habe ich mental echt noch großen Aufholbedarf. Und dass ich mich gut fühlen darf! Auch wenn nicht alles perfekt läuft..

    Ach ja, das mit dem häßlich....das ist ein altes Ding (oder?!), das kannste in die Tonne treten...

    Ich hab den Satz nicht schlimm gefunden, ich wünschte ich könnte ihn in die Tonne treten.. geht nur leider nicht.. Diese häßlichen Gedanken habe ich erst seit ein paar Jahren. Das geht soweit dass ich mein einstiges Hobby nicht mehr mache, weil ich mich nicht zeigen will. Oder wenn mich jemand in den Öffis anschaut denke ich, der denkt bestimmt grad wie häßlich ich bin. Ich glaube seit 2 Jahren ist es so schlimm. Ich hasse es in den Spiegel zu sehen. Ich tu mir da echt schwer mit Selbstakzeptanz. Ich denke mir oft, ja dir geht's scheiße, und toll-genauso scheiße siehst du auch aus. Wenn ich das mal so sagen darf.

    Jump! Ich finde DICH wunderschön <3

    Generell, am Sonntag als ihr mir alle geschrieben habt, ich fühlte mich von euch behütet und umsorgt. So viel Wärme, danke dafür:!:

  • Und ich sehe die vielen wunderschönen Eigenschaften von ihm.

    Und dabei übersiehst du wohl, dass du für ihn IMMER nur an 2. Stelle kommst.

    Alkohol ist die Nummer 1 für ihn.


    Und dass ich mich gut fühlen darf!

    Natürlich darfst du dich gut fühlen! Konzentriere dich darauf, dich gut zu fühlen! Tu dir was Gutes, kauf dir schöne Blumen, koch dir ein leckeres Essen, gönn dir ne besondere Hautcreme, vielleicht gehst du zum Friseur, was immer dir gut tut! Und wenn du dich wieder mehr um die kümmerst, wirst du dich besser fühlen und dann strahlst du das sicher auch aus :-). Sei es dir wert.

  • Und dabei übersiehst du wohl, dass du für ihn IMMER nur an 2. Stelle kommst.

    Alkohol ist die Nummer 1 für ihn.

    Ja, aber :) es geht ihm nicht gut damit. Er leidet doch auch. Natürlich, wenn er nach der Therapie entlassen wird, gut aufgebaut wurde, dann kommt die Ignoranz und Überheblichkeit der eigenen Sucht gegenüber. Weil da kann man ja mal, ist ja nicht so schlimm, war nur ein Ausrutscher, bliblablub. Aber jetzt zieht sich die Schlinge wieder zu. Solange, bis er handlungsunfähig ist. Ich war auch jahrelang in meiner Sucht gefangen.

    was immer dir gut tut! Und wenn du dich wieder mehr um die kümmerst, wirst du dich besser fühlen und dann strahlst du das sicher auch aus :-).

    Auch das muss oder besser darf ich lernen. Ich hatte gefühlt immer nur gearbeitet und mich um meine Jungs gekümmert. Damals hat mich aber noch meine Jugend getragen. Nun bin ich das erste mal alleine, und hab nur Verantwortung mir selbst gegenüber. Ich bin so der Typ: ich hab eine "wundervolle" Hautcreme, die riecht so! gut. Und ich benutze sie fast nie, weil die ist ja so teuer, und was für eine Verschwendung wenn ich die öfter benutzen würde :/ Man, man, man, ich hab wohl viel in meinem Leben verpasst

  • Hallo ihr Lieben..

    Irgendwie fühle ich mich als Verräterin, weil, ich sehe ja dass er gerade auf Talfahrt ist, und ich denke ich möchte das beste bekommen?

    Wie so fühlst Du Dich wie eine Verräterin? Ihr seid beide erwachsen. Und verantwortlich für euer Leben. Euer eigenes! Wieso empfindest Du es nicht als Verrat, dass er nicht in die Puschen kommt?

    Es ist aus meiner Sicht nicht möglich eine glückliche Beziehung mit einem nassen Alkoholiker zu führen. Auch nicht in getrennten Wohnungen. Und es ist Dein gutes Recht, wenn Du Dich dafür entscheidest zukünftig ein glückliches Leben zu führen. Ich finde, Du hast das verdient,

    Liebe Alexa - auch Dir empfehle ich jetzt nochmal deinen Faden zu lesen. Du drehst Dich im Kreis und leider redest du dir die Situation auch immer wieder schön:

    Mein jetziger Partner ist ein wundervoller Mensch. Suchtdynamik hin oder her. Wie kann ich so jemanden aufgeben?

    Er mag gute Seiten haben - aber sein anhaltender Konsum ohne wirkliche Krankheitseinsicht wird ihn umbringen und dich mitreißen! Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Es gehört offenbar beides zu ihm - zumindest unternimmt er keine ernstzunehmenden Anstrengungen an seiner Abstinenz zu arbeiten - so sehe ich das. Dein Auszug hat ihn nicht aufgerüttelt. Warum sollte sich da jetzt was ändern?!?

    Niemand verbietet dir ihn weiter zu lieben - aber alles was du beschreibst ist keine Basis für eine gesunde Partnerschaft. So lang Du trotzdem daran festhältst solltest Du Dich dringend mehr um Dich selbst kümmern. Dein Verhalten Dir gegenüber ist nämlich ebenso wenig gesund wie sein Konsum.

  • Natürlich, wenn er nach der Therapie entlassen wird, gut aufgebaut wurde, dann kommt die Ignoranz und Überheblichkeit der eigenen Sucht gegenüber.

    Therapie ist lediglich eine Tür, die jeder Alkoholiker selbst öffnen muss. Er muss sich selbst aufrichten. Voraussetzung er erkennt den Sinn für sich und dann hat er erst eine Chance. Sie ist zwar nicht groß, aber zumindest geht es von dort aus weiter.

    Ich war auch jahrelang in meiner Sucht gefangen.

    Obwohl räumlich getrennt, bist du immer noch in seiner Sucht gefangen. Schon mal darüber nachgedacht?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Alexa,

    wenn ich mich richtig erinnere, wollte Dein Partner damals nicht nur eine räumliche Trennung. Oder irre ich da?

    Auf jeden Fall wäre für Dich eine komplette Trennung besser, damit Du Abstand findest und auch zur Ruhe kommen kannst.

    Denn, obwohl Ihr getrennt lebt, nimmst Du noch immer tagtäglich Anteil an seiner Sucht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Alexa.

    Gestern gelernt, klingt blöd, aber versuch es mal:

    Halte dein rechtes Auge mit der Hand zu, aber lass beide Augen offen und zähl mindestens bis 15.

    Das macht irgendwie den Kopf wieder frei 🤷

    Als ich deinen Beitrag heute gelesen habe, kam es mir so vor als wäre für dich jetzt klar: er hat einen Rückfall, es geht ihm wahnsinnig schlecht damit, aber jetzt müsse man eben wieder auf den nächsten tiefpinkt warten, damit er dann wieder einen Entzug macht.

    Vielleicht irre ich mich ja.

    Aber Fakt ist er darf sich jeden Tag entscheiden, ob er seinen Rückfall fortführt oder sich wieder sucht.

    Aber Fakt ist auch: du entscheidest gerade gar nichts. Nicht wie dein Alltag oder Leben aussieht. Entweder ist er nüchtern, dann darfst du dich auf deinen Partner freuen, oder er ist es eben nicht, dann musst du dich halt versetzen lassen.

    Bei deinem Post davor hatte ich schon überlegt, wie ich das mit dem täglichen Telefonieren finde...

    Ich finde 1. Hattest du eine Grenze gesetzt : du willst doch nicht mit ihm umgeben, wenn er getrunken hat, und mit dem telefonieren dehnst du sie wieder. Du willst doch eigentlich ab einem gewissen Pegel gar nicht telefonieren, oder?

    Und das 2. Ist finde ich, dass es auch wieder eine Form der Kontrolle ist. Mehrmals täglich sprechen - dann kannst du den Level über den ganzen Tag irgendwie "im Blick" haben.


    Mir kam der Gedanke, ob es sein könnte, daß dein Partner dir das Gefühl gibt, er leidet da gerade auch sehr drunter, weil es einfach die Knöpfe sind, die bei dir funktionieren. Muss ja keine bewusste Manipulation sein. Aber da passen Worte und Taten nicht zusammen.

    Wie gesagt. Er weiß inzwischen ja ziemlich gut wo er Hilfe bekommt, es gibt nichts worauf er warten müsste.

    Vielleicht ist es ja ganz schön, die Sucht ausleben zu können ohne täglich mit einer unzufriedenen Partnerin konfrontiert zu sein, aber sie eben doch auf Wunsch jederzeit greifbar zu haben.

    Ich würde dir sehr ans Herz legen: zieh die Grenze nochmal richtig, merkst du er hat getrunken gibt's keinen Grund an dem Tag nochmal zu telefonieren

    Verplan mal deine Zeit, warte nicht oh er sich heute für dich entscheidet oder versetzt. Mach einfach mal DEIN Ding. Wirst du regelmäßig versetzt gibt es absolut keinen Grund dir am nächsten Tag wieder deine Zeit für ein vielleicht zu blocken.

    Du antwortest lananana, dass es dir an dem Tag sehr schlecht ging. Ehrlich gesagt hörst du dich heute auch nicht glücklich an. Vielleicht relativiert du gerade etwas? Alles nicht so schlimm, hast es ja noch besser als er?

    Alles ins Grüne geraten, wenn das nicht passt für dich...versuch aber mal meinen neuen zaubertrick 🤪

    Alles liebe für dich

  • Hey du Liebe,

    ich kann dich so gut verstehen. Viel zu gut.

    Ich muss noch dran denken wie du nach der Entgiftung deines Partners geschrieben hattest: Und da ist er wieder, mein lieber sanfter Buddha.

    So geht's mir jetzt gerade. Jetzt ist er wieder da. Mein Mann. Wie der Phönix aus der Asche. Verständig, liebevoll, erschüttert über das was war. (Also er ist noch in der Klinik, aber sein Ich ist wieder da).

    Ich habe auch schon manchmal gedacht: ach, im Grunde muss ich doch immer nur warten bis er unten aufknallt. Dann ab in die Entgiftung und neue Chance. Aber das ist ja kein Leben. Und der Aufprall wird ja jedesmal schlimmer.

    Er leidet doch auch

    Das sehe ich auch so.

    Ich kann nicht nachvollziehen wie hier so oft geschrieben wird, der Alkoholiker genieße es seine Sucht auszuleben; es gehe ihm doch gut damit; er ziehe das nun mal vor. Vielleicht wirkt das so bei Alkoholikern in einem früheren Stadium. Klar kenne ich solche auch.

    Bei meinem Mann ist es jedenfalls so, dass er trinken MUSS, nicht will. Und er wirkt dabei gequält, genaueres will ich hier nicht schildern. Da ist jedenfalls absolut kein seliges Rausch-Erleben (mehr). Da wird auch nix gefeiert oder genossen.

    Klar, das erste Glas! Das ist die bewusste Entscheidung. Das ist ja das, Alexa, was du glaube ich meinst, wenn du von der Ignoranz und Überheblichkeit schreibst. Also im Grunde dann auch nicht das erste Glas, sondern davor die Gedanken dazu.

    Vielleicht ähnlich wie bei uns, wenn wir denken diesmal wird es besser. Na ja, da bist du weiter als ich, du hast das ja alles schon ganz klar voraus gesehen.

    Ich finde nicht, dass du dich im Kreis drehst. Du bist ausgezogen. Wie riesengroß dieser Schritt ist erlebe ich gerade selbst. Und nun fängst du an dich auch zumindest gedanklich mit dem Thema Trennung auseinander zu setzen. Und du schaust sehr genau wie es dir geht. Und sorgst mittlerweile auch so viel besser für dich.

    Loslassen ist so schwer.

    Und dann hast du ja auch noch deine eigene Geschichte. Du hast mal geschrieben wie dankbar du bist, dass deine Mutter dich so sehr weiter unterstützt hat, während deiner eigenen Sucht-Zeit. Ich weiß nicht ob das auch eine Rolle spielt?

    Das was mir selbst am meisten hilft ist, mir immer wieder und wieder zu sagen, dass ich sowieso nix machen kann. Und dass ich nur helfe die Sucht zu vertuschen, wenn ich so weiter mache.

    Irgendwie habe ich das Gefühl du bist mir immer ein paar Monate vorraus. Und ich kann mich dann stellvertend über dich schon mal drauf einstellen was mich auch selbst erwartet.

    Bleib dran,

    Jump! 🏵️


    P.S.

    Halte dein rechtes Auge mit der Hand zu, aber lass beide Augen offen und zähl mindestens bis 15.

    Ich liebe solche Übungen. Habe es direkt gemacht. Sauschwer für mich die Geduld aufzubringen überhaupt bis 15 zu kommen 😅. Ich fürchte ich bin so ein schwerer Fall, dass ich unter 100 nix merke 😂

  • Jump! 😂 Schade, Aber einenversuch wars wert.


    Ich wollte dir oder euch nicht auf den Schlips treten. Mit dem Satz, dass es ganz schön sein könnte seine Sucht auszuleben ohne die tägliche Konfrontation mit der Partnerin war überhaupt nicht so gemeint, dass es für ihn schön ist süchtig zu sein. Mir ist völlig klar, dass das für einen Alkoholiker auch nicht schön ist.

    Es war mehr darauf bezogen, dass er nicht mehr täglich damit konfrontiert wird...

  • Leider muss bei ihr ein Tumor entfernt werden ;( Und ich weiß auch noch nicht wie ich das alleine schaffen soll.. ich hoffe einfach darauf dass mein Partner in der Früh so nüchtern ist dass er helfen kann. Wenn nicht bin ich aufgeschmissen.

    Dafür drücke ich Dir die Daumen, Alexa.

    Oder hast Du jemand anders, der Dich und Deine Hündin begleiten kann, an diesem Tag?

    Unsere Hündin hatte vor 2 Jahren auch eine größere OP und ich war froh, dass mein Mann uns begleitet hat.

    Nach der OP sind die Hunde erstmal benommen und brauchen Ruhe.

    Kannst Du Deinen Hund heben und tragen? Gerade in der ersten Zeit ist das manchmal wichtig und sich auch vorher Gedanken zu machen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hey Elly,

    Meine Hündin ist groß, ich kann sie nicht hochheben. Der einzige dem ich noch zutrauen würde sie beim Tierarzt gut zu händeln ist mein Sohn. Der wohnt leider weiter weg und wir haben kein Auto.

    Es ist gerade echt schwierig mit meinem Fellknäuel. Sie wird 10 Jahre alt, wir sind gerade frisch umgezogen. Sie hat seit ca. einem halben Jahr epileptische Anfälle, und vor 2 Wochen sollte der Tumor operiert werden. In der Nacht davor hatte sie Anfälle und die Ärztin hat die OP verschoben. Derzeit ist sie anfallfrei, aber ich merke dass sie nicht auf der Höhe ist. Ich kann schwer beurteilen woran es liegt. Das Alter, die neue Umgebung, die Medikamente (wirken sedierend), die Anfälle, die Hitze? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Und jeder Arztbesuch stresst sie ungemein, und mich auch (obwohl ich mir echt Mühe gebe gelassen zu bleiben)

    Bis vor einem halben Jahr ist sie herumgehüpft als gäbs kein morgen. Nun merke ich auch oft Unsicherheiten bei ihr wenn sie geht oder läuft.

    Ich wünsche mir schon dass sie noch ein paar Jährchen an meiner Seite ist, und für sie dass sie auch im Alter noch Freude hat. Ich merke es wenn ich mit ihr spazieren gehe. Hier ist so viel los, Fußgänger, Radfahrer, Kinder, viele viele andere Hunde. Und sie ist sooo neugierig, sie genießt den Trubel so richtig. Ich grinse so oft vor mich hin, weil ich merke sie hat Spaß.

    Für die anstehende OP hab ich mir freigenommen. Ich hoffe das mein Partner verlässlich ist, er weiß wie wichtig das ist, und er liebt ja meine Hündin auch.

    lg Alexa

  • Liebe Alexa,

    es tut mir so leid,dass dein Hund operiert werden muss! Auch noch im Gehirn. Und ich mach wegen Grasmilben einen Aufstand 🤦🏼‍♀️. Mensch, du Arme. Und die Arme. Die epileptischen Anfälle bei ihr zu erleben ist bestimmt auch sehr schwer.

    Und dann die Unsicherheit, ob dein Partner da ist, mithelfen kann. Das ist schrecklich. Macht nochmal mehr ohnmächtig.

    In diesem Fall ist deine Hündin bestimmt in der Tierklinik und wird ja unter Narkose gesetzt, oder? Das find ich immer insofern "leichter", weil das Tier dann ja direkt eine Spritze bekommt und "einschläft" und nicht mehr dauernd gehalten werden muss. Und wenn sie aufwacht, dann darf sie ja vielleicht schon wieder heim. Oder muss sie bei so einer OP noch dort bleiben?

    Ich hoffe so sehr, dass die Prognose dann aber aussichtsreich ist?

    Ich denke an euch und hoffe ihr habt es bald hinter euch!

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Hallo,

    danke für eure Wünsche <3

    Der Tumor hat sich unabhängig von der Epilepsie entwickelt, er ist nicht im Kopf sondern in der Leiste. Gottseidank, weil einen Hirntumor am Hund zu operieren ist nicht üblich. Wir mussten nochmal Tierklinik wegen einem Bluttest, bzgl. der Epilepsiemedikamente, und diese Woche bekomm ich den Termin für die Tumoroperation. Ich hoffe nur sie hat bis dahin keine Anfälle, die scheinen so alle 5-6 Wochen aufzutreten.

    Ich genieße meine Zeit gerade sehr, ich hab mich vor allem die letzten 2 Jahre so mit der Rolle der Partnerin eines Suchtkranken identifiziert, es hat allen Raum in meinem Leben eingenommen. Dazu gibt es einen schönen Satz:"Wer war ich, wer bin ich und wer möchte ich sein?"

    Ich habe viel nachgedacht woher der Gedanke kommt dass ich eine Verräterin bin. Und jetzt hab ichs glaube ich. Ich dachte mir ich werde einsam sein, ihn vermissen, unsere Zukunft betrauern die nicht stattfinden wird wie ich es mir gewünscht habe, ich rechnete mit persönlichen Krisen, und das alles findet nicht statt. Weder bin ich einsam, noch trauere ich. Ich fühl mich einfach wohl in mir (nicht immer aber die meiste Zeit).

    Vielleicht habe ich in unserer Beziehung schon zu viel getrauert.

    Wir sehen uns nicht oft, aber wir telefonieren nach wie vor täglich, leider artet das wieder in Kontrolle aus.

    Jetzt ist er wieder da. Mein Mann. Wie der Phönix aus der Asche. Verständig, liebevoll, erschüttert über das was war.

    Ja das kennen wir, oder? Deshalb ist es doch so schwer ihn für immer gehen zu lassen.

    Ich wollte dir oder euch nicht auf den Schlips treten. Mit dem Satz, dass es ganz schön sein könnte seine Sucht auszuleben ohne die tägliche Konfrontation mit der Partnerin war überhaupt nicht so gemeint, dass es für ihn schön ist süchtig zu sein.

    Liebe RH,

    mir bist du gar nicht auf den Schlips getreten. Ja er lebt seine Sucht voll aus. Und wo ich so darüber nachdenke, frag ich mich wirklich, leidet er? Zum jetzigen Zeitpunkt nicht genug wie es aussieht.

    Obwohl räumlich getrennt, bist du immer noch in seiner Sucht gefangen.

    So hart das auch klingt, die meiste Zeit nimmt er in meinen Gedanken relativ wenig Platz ein. Auch in meinen Gefühlen.

    Ich scheine mich zu entlieben, und das ist das überraschende und auch schmerzliche. Ich habe ihm heute gesagt dass ich nicht weiß wie das mit uns weitergehen soll, und er sieht das auch. Er spricht von runterdosieren (wow, klappt ja immer ganz super) oder davon dass er wieder auf die Station gehen muss.

    Wie oft noch? Und dann?

    Um noch etwas von mir zu erzählen. Mein Sohn hat mich am Wochenende das erste mal mit seiner neuen Freundin besucht. Ich war ja so aufgeregt und hab mich gefreut. Ich möchte eine liebe "Schwiegermutter" sein, und ich denke der erste Eindruck ist mir gelungen :mrgreen: Wir haben getratscht und gelacht gemeinsam, es war so nett!

    So, ich geh jetzt mein Fellknäuel mit dem Staubsauger durch die Wohnung jagen, ist nicht so schlimm wie es sich anhört ^^

    lg Alexa

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