Pinguin - Co - Abhängig (vermutlich) Mutter, Ehefrau usw. Weiß einfach nicht mehr weiter.

  • Er hat seinen Kindern zur liebe vor 3 Wochen im Keller geschlafen, bis der kalte Entzug durch war. Ich glaube das ist nicht die Lösung.

  • Hej liebe Pinguin

    Das geht nicht nur Dir so! Ich kann keine guten Ratschläge geben. Ich bin das schlechte Beispiel dafür, lange zu warten. Weil es eben "nur" Gereiztheit, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen sind. Es gab nie Körperliche Gewalt. Meine Therapeutin meint allerdings, das "Aussitzen" eines Partner in einer Beziehung sei auch eine Form von Gewalt.

    Derzeit bin ich auf Wohnungssuche.

    Du wirst den Zeitpunkt für Dich und die Kinder finden! Du hast therapeutische Unterstützung, scheinst reflektiert zu sein, hast uns hier..

    Nur nicht aufgeben! Stell Dir doch mal vor, wie Du in ein paar Jahren vllt hier im Forum den Neulingen von Deinem Weg berichtest! Dann wird das alles irgendwie Sinn machen!?

    Wie lange hast du gebraucht? Sind oder waren Kinder involviert?

  • Er hatte ja auch bei dem letzten Trennungsversuch gesagt, dass ich auf jedenfall mit den Kindern in der Wohnung bleiben kann und er sie zahlt. Damit sie nicht aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden.

    Und irgendwie denke ich dann aber auch. Ja das sagt sich so schön. Vll könnte ich den unteren Teil der Wohnung angeben. Da haben wir extra räume. Und vll könnte ich mir dann die Miete leisten. Die Kinder konnten hier bleiben. Dann müsste ich die Wohnung aber komplett ändern, weil mich das triggern würde.

    Ich hätte gerne die Unterstützung meiner Eltern. Aber sie leben einfach ein anderes Leben als ich und ob mir das wiederum gut tut ist die andere Frage.

    Ich bin nur am meckern ... Ich weiß :(

  • Hallo Pinguin,

    mecker doch, lass es raus. Dann ist es nämlich in dir drin nicht mehr ganz so schwer.

    Ich war 26 Jahre lang mit meinem ersten Mann zusammen. Nach ein paar Jahren, so 4 oder 5, merkte ich dass er ganz schön trank, auf Feiern, am Wochenende. Das steigerte sich langsam aber es gab immernoch einen normalen Alltag. Ich war trotzdem sehr unglücklich weil es auch andere Probleme zwischen uns und mit seiner Familie gab.

    Ich hab, den Kindern zuliebe, ausgehalten.

    So ab den 90er Jahren wurde es schlimmer mit dem Trinken und es nervte mich massiv. Da gab es dann Streit deshalb, Gespräche, Versprechungen, Trinkpausen. Es wurde immer schlimmer und ich hing total in Coverhalten fest. Er trank und mich machte es wütend und ich wurde oft zur Furie. Leider.

    Die Kinder waren da so älter als 10 Jahre. Ich hab 2 Kinder.

    Es artete immer massiver aus. Er machte Selbstmorddrohungen, beschuldigte mich, wurde immer unflätiger mir gegenüber. Er war immer öfter betrunken bis zur Besinnungslosigkeit und ich stand unter Dauerstress und Angst. Traute mich kaum nach Hause weil ich Angst hatte, er könnte sich suizidiert haben.

    Mein Sohn, das ist das jüngere Kind, hat sehr darunter gelitten. Bei der Tochter war es etwas anders, sie hatte dann schon einen Partner und hat dann auch mit ihm zusammengewohnt.

    In den Jahren habe ich oft mit Trennung gedroht aber es nie gemacht. Aus Angst, aus Feigheit, aus wasweißich. Ich hing da fest. Uns ging es auch finanziell gut und auch da habe ich drangehangen. Leider.

    Es wurde immer schlimmer und ich wurde immer wütender, hasste ihn. Ich hab ihn auf Knien angefleht nicht vor Feiern schon zu trinken, z. B. als meine Eltern goldene Hochzeit hatten. Und was war... Ich kam nach Hause, er war besoffen. Dann begann er mich auch sexuell zu belästigen. Und da war mein Tiefpunkt.

    Das war nach 26 gemeinsamen Jahren. Und ich war fertig. Hatte Depressionen, Ängste, Magenprobleme, Rückenprobleme. Mir war dauerübel wegen seiner Übergriffe. Von denen auch unser Sohn ganz viel mitbekam.

    Heute weiß ich, dass das Gewalt war, was da passiert ist. Psychische Gewalt. Dieses Auf und Ab, Zuckerbrot und Peitsche. Dieses Verdrehen meiner Wahrnehmungen. Diese Beschuldigungen, die mir mein bisschen Selbstwert noch kaputt machten. Er war süchtig. Und ich hing mit drin. Und unsere Kinder auch. Vor allem der Sohn.

    Ich bin kaputt da rausgegangen. Und bis heute nicht mehr richtig gesund geworden. Die Sucht hat uns beide fertig gemacht.

    Mein Exmann wurde mit der Trennung nüchtern. 4 Jahre lang. Dann fing er wieder an und hat sich schlussendlich totgesoffen.

    Ich weiß also, wovon du hier schreibst. Ich hing da auch so drin. Es ähnelt sich immer wieder. Ich hoffe, du findest eher den Absprung.

    Ich möchte dir Mut machen. Auch wenn es momentan für dich wie ein Berg erscheint, wenn du gerade nicht weiter weißt, gib nicht auf. Solange nicht was Grundlegendes bei ihm passiert wird es immer schlimmer werden. So ist Sucht. Und es ist schaffbar, dass du da rausfindest. Schritt für Schritt. Mach einen nach dem anderen, es muss kein Meilenstiefel sein.

    Du kannst dir auch Beratungstermine geben lassen. Zum Beispiel bei der Caritas, beim Diakonischen Werk, bei Suchtberatungsstellen. Und du bist hier. Das ist klasse.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich glaube das schlimmste ist, dass man hofft, das man den einen gefunden hat, der es schafft trocken zu werden und zu bleiben. Und solange er funktioniert ist es schwer sich das ganze einzugestehen. Zudem kommt bei meinem Mann dazu, dass er an sich arbeitet. Er beschimpft mich nicht oder sowas oder streitet sein Problem ab. Er weiß, dass er ein Alkoholproblem hat. Er geht jede Woche zu den AAs, wobei ich nicht weiß ob ihm das irgendwas hilft.

    Ich habe die letzten drei Tage gesagt, ich werde nicht mehr neben ihm schlafen, wenn er getrunken hat. Das habe ich auch gemacht.

    Es macht mich wütend, dass es an jeder Ecke Alkohol zu kaufen gibt. In Schweden muss man dazu in extra Läden und Alkohol ist teurer.

    Ich glaube ich befinde mich aktuell in einem Prozess... Ich hoffe nur, dass dieser Prozess nicht die nächsten 10 Jahre geht.

  • Man merkt, das du extrem unter der Situation leidest, obwohl dein Mann "an sich arbeitet" - gut zur wirklichen Krankheitseinsicht und zu professionellen Entzug und Therapien, Nüchternheit hat es bisher nicht gereicht. Lassen wir das mal stehen. Dir geht es so schlecht, das deine Kinder es schon "abbekommen" und das sollte wirklich die Grenze und der Stop deiner Co-Abhängigkeit sein. Das geht so nicht weiter.

    Nach der Trennung von meinem Ex habe ich im Laufe der Zeit all mein Umfeld, sehr lange und gute Freundschaften verloren, musste alles aufgeben, was ich mir alleine und in der Zeit mit ihm aufgebaut hatte und musste auch erstmal wieder zurück zu.mir selbst, zu meinen Wurzeln, in die Heimat. Und nein, das war nicht schön! Das waren schmerzhafte Verluste, viel Sehnsucht und bis heute Traurigkeit. Aber alles war und ist besser als das was ich in der Beziehung erlebt und ertragen habe! Dann lieber allein, dann lieber zurück gehen, lieber ein Leben führen was nicht ideal, aber gesundheitsfördernd, heilend und entlastend ist. Du kannst dich immer wieder verändern und die Situationen in deinem Leben, aber jetzt muss sich dringend was ändern. Vorallem auch was sich da mit den Ämtern und deinen Kindern anbahnt, da musst du stark und zielorientiert sein und nicht in der Situation verharren oder dir Zeit lassen, bis es nur noch schlimmer wird.

  • Achso und du kannst ihm nicht helfen, gesund zu werden - er muss dafür was tun und an sich selbst arbeiten. Nicht immer nur du, die versucht wehement und mit letzter Kraft alles zusammen zuhalten. Entweder er will aufhören und tut es oder er findet immer Wege um nicht aufzuhören. Es ist gar nicht deine Aufgabe ihn zu retten, die Sucht wird immer stärker als du sein, absoluter Fakt. Er selbst muss stärker als die Sucht sein und das ist sein eigener, persönlicher Kampf aus der Sucht, er ist ja auch sozusagen alleine da reingerutscht. Und du kannst viel mehr froh sein, wenn du wieder dein Leben führst und stark bist, als ihn versucht gerettet zu bekommen.

  • Wie lange hast du gebraucht? Sind oder waren Kinder involviert?

    Liebe Pinguin

    Ja, unser Sohnist involviert und er ist jetzt 12.

    Wir lange habe ich gebraucht?! Ich glaube ich habe mich vor 2,5 Jahren hier angemeldet. Da wurde mir sehr vieles sehr klar. Aber geahnt oder nein eigentlich (das ist das fiese) gewusst habe ich es schon sehr sehr lange. Wir sind nun schon 29 Jahre zusammen und Alkohol spielte phasenweise bei uns beiden eine große Rolle, dann aber phasenweise auch nur bei ihm und mich hat es angekotzt... immer an zweiter Stelle zu stehen...

    Irgendwann habe ich kapituliert. Nicht mehr und nicht weniger.

    Er bemüht sich ja auch grade sehr und phasenweise waren wir auch ein tolles, starkes Team, grade wenn es um unseren Sohn ging, der einige Besonderheiten / Handicaps hat und oft sehr viel von uns braucht. So etwas schweißt dann auch wieder zusammen und gibt Hoffnung. Aber unterm Strich bringt es nix (auch oder grade unserem Sohn), wenn ich, gebeutelt von dieser 8erbahnfahrt nicht mehr kann!

    Einmal editiert, zuletzt von Api (1. Oktober 2024 um 21:37)

  • Und noch etwas fällt mir ein: irgendwann habe ich mal für mich den Vergleich gezogen: wenn mein Partner eine schlimme körperliche Krankheit hätte und würde dies einfach ignorieren, leugnen, sich keine Hilfe holen etc. Würde die Diagnosen als "Schwachsinn" bezeichnen. Dann wäre es doch auch legitim zu sagen: ich hole mich und unser Kind da raus. Es ist Deine Entscheidung, den Ärzten zu unterstellen, sie reden "Schwachsinn" und Du seist gesund. Aber ich muss diese Entscheidung nicht mittragen und unser Kind muss so nicht aufwachsen.

    Jeder Vergleich hinkt zwar, aber mir hat es irgendwie geholfen...

  • Ich glaube ich bin echt an meinem Tiefpunkt gelandet. Es fällt mir schwer morgens aufzustehen und eigentlich will ich die neue Arbeit gleich wieder hinschmeißen. Ich Krieg seit Tagen kaum was runter. Nach außen wirkt alles gut. Innerlich gar nicht. Bin heute Nacht mit schnappatmung aufgewacht. Was ich mich Frage, ist die Situation wirklich so schlimm. Ist er der Grund wie es mir geht oder schiebe ich die Schuld nur zu ihm rüber, weil er Alkoholiker ist. Und eigentlich liegt das Problem bei mir.

  • Jetzt ist er seit 3 oder 4 Tagen wieder nüchtern, kommt pünktlich heim, macht die Wäsche und räumt auf und ich denke mir wieder. Er kämpft. Meine Mutter meinte gestern auch, er kämpft und ich habe auch viele Ansprüche an ihn. Und andererseits ist in den letzten Jahren viel passiert und ich hab immer wieder da Gefühl bekommen, allein gelassen worden zu sein. Die Vergangenheit ist halt auch noch in meinem Kopf. Plus eben jetzt der Alkohol...

  • Was ist, wenn ich mich selber reinsteigere... Wenn ich ein größeres Thema daraus mache, als es ist. Und meinen Kids den Papa wegnehmen. Ich klär. Kinder lieben ihre Eltern immer egal was sie machen. Aber ich habe das Gefühl meine Kinder würden mich hassen, wenn ich mich trennen würde.

  • Liebe Pinguin,

    er macht eine Trinkpause. Nichtmehr und nicht weniger. Du zweifelst dann wieder an Dir und dann geht das Ganze wieder von Vorne los.

    Dir geht es nicht gut. Das ist Fakt. Vieleicht kannst Du mal mit ganz kleinen Schritten anfangen, Dich zu lösen etwas nach Vorne zu bewegen. Sonst lähmen Dich vielleicht Deine eigenen Gedanken.

    Morgen ist Feiertag. Was kannst Du Schönes machen, um mal ein bisschen Kraft zu tanken? Mir hilft es immer eine Tagesstrukutur aufzubauen. Heißt: Abends immer der gleiche Ablauf, immer zur selben Uhrzeit ins Bett, etc.

    Morgens erstmal ein großes Glas Wasser, etwas dehnen und dann fertig machen. Das schafft mir Haltepunkte und ich finde einfacher zurück im meine Kraft.

    Box- Atmung wenn ich zu arg gestresst bin.

    4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden Luft anhalten, 4 Sekunden Ausatmen und das Ganze viermal hintereinander.

    Entspannt das Nervensystem und man kommt wieder aus dem Fight, Fight, Freeze Modus.

    Schaue doch erstmal nach Dir.

    Ach und Haargummi ums Handgelenk und bei kreisenden Gedanken ordentlich schnalzen lassen. Das unterbricht das Ganze

    LG Momo

  • Hallo Pinguin,

    du steigerst dich in nichts hinein, dass denken viele Angehörige.
    Klammere dich nicht an ein paar Tage ohne Alkohol, es sind oft nur Trinkpausen, um die Angehörigen wieder "in die Spur" zu bekommen.

    Aber ich habe das Gefühl meine Kinder würden mich hassen, wenn ich mich trennen würde.

    Ich bin von meiner erwachsenen Tochter damals beim Angehörigenwochenende in der LZT gefragt worden: Mama warum hast du dich nicht getrennt. Die Frage war berechtigt, aber sie hat mich sehr traurig gemacht. Ich wollte den Kindern "nur" den Vater erhalten. Einen Vater auf den ich nicht mehr zählen konnte.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ach je Pinguin

    Wie sehr ich diese Gedanken kenne! Ich glaube ich habe sie fast 100%ig identisch hier auch schon geschrieben! Es ist erschreckend, wie ähnlich wir Cos unsere Gedanken kreisen lassen..

    Pass auf Dich auf und wie Momo schrieb mach so oft wie es geht, und wenn es auch kur Minutenweise ist, ganz bewusst etwas für Dich! Setze Dich nicht unter Druck...

    Es geht dir schlecht und es gibt natürlich immer verschiedene Ursachen dafür, aber EINE ist eben die Trinkerei und andere Probleme in Eurer Beziehung.

    Du arbeitest ja an Deinen anderen Baustellen schon! Aber an der Alkohol- Baustelle kann halt nur Dein Mann arbeiten.

    Und: Deine Kinder brauchen Dich stark! Das ist das wichtigste. Denn auch abgesehen vom Alk habt ihr ein Familienmodell gewählt, bei dem Du die wichtigste und konstanteste Person für Deine Kids bist. Daher ist alles legitim, was Dich zu Kräften bringt!

    Ich versuche mal Dir ein dickes Kraftpaket zu schicken!

    Lg

  • Ich hab das Gefühl ich bin an allem schuld. Ich trenne mich und reiße die Familie auseinander. Und dann der Gedanke ich hab diesen Mann als Vater für meine Kinder ausgesucht. Wir hatten schon immer unsere Probleme und Diskussionen.. aber wir sind immer zusammengeblieben und haben dann geheiratet.

  • Ich hab das Gefühl überall Alkohol zu riechen und verrückt zu werden.

    Ich hab nun dieses Jahr schon 3x gesagt, wenn er wieder trinkt bin ich weg. Mit jedem Schluck distanziere ich mich von ihm. Und die Kinder somit auch. Die hören mehr auf mich, als auf ihn. Und trotzdem habe ich es bis heute nicht durchgezogen.

    Ich halte an der Bequemlichkeit fest. Eine große Wohnung für größere Ausgaben ihn. Ich hab das Gefühl ich bin nur noch wegen den Kindern mit ihm zusammen und wegen der finanziellen Sicherheit. Und dann gibt es wieder Momente mit ihm, die schön sind. Es ist zum verzweifeln.

  • Liebe Pinguin,

    ich habe deinen Faden heute gelesen. Ich kann das was du schreibst sehr gut nachfühlen.

    Diese Hoffnung, die Trinkpausen, die "Einsicht", die der Partner zeigt. Er war schon in der Reha, geht sogar jede Woche zu den AAs, und ihr beide zur Paartherapie. Das kenne ich so gut. Das hat mein Hamsterrad immer schön am Laufen gehalten. Oft habe ich gedacht: wär er doch bloß ein Ar..., der alles abstreitet oder sagt, ihm macht das Trinken nun mal Spaß. Aber nein. Er will ja aufhören, er leidet doch selbst...

    Das Problem ist aber, dass die Sucht stärker ist als der Wille.

    Weißt du, ich selbst ziehe jetzt aus, obwohl mein Mann aktuell wieder in der Reha ist. Wieder motiviert. Aber ich werde mit meinem Leben kein Roulette mehr spielen bei dem Chance zu gewinnen nur bei 10 % liegt.

    Du sagst er hat einen kalten Entzug im Keller gemacht, damit die Kinder es nicht mitbekommen. Da verdreht er gehörig was: wenn er die Kinder wirklich schützen will, dann muss er sowas in einer qualifizierten Entgiftung machen. Glaub mir, die kriegen es mit, wenn plötzlich der Krankenwagen kommt, weil er krampft oder sonst was passiert. Und was sollen die Kinder denken weshalb der Papa tagelang im Keller liegt?

    Da wird die Wahrnehmung verdreht. Durch Ausreden. Es wirkt sich aus. Immer.

    Auch wenn er anscheinend "normal" mit ihnen spielt, aber nach Alkohol riecht. Was passiert? Der Geruch koppelt sich unbewusst mit dem Gefühl der Bindung, dem wohligen Zusammensein...wie sich das aus wirkt ist ja nicht so einfach zu erkennen. Aber es ist jedenfalls nicht egal, nach dem Motto"Hauptsache die Kinder merken nichts". - Übertreibe ich?

    Und meinen Kids den Papa wegnehmen.

    DU nimmst doch nichts weg. Er nimmt sich das doch selbst weg, wenn er sich nicht in eine angemessene Behandlung begibt oder die Situation bagatellisiert. Du bist nun mal im Zugzwang.

    Außerdem bleibt er immer der Papa, auch wenn ihr getrennt wohnt. Darum geht es nicht, da wird was durcheinander gemischt. Wenn er seiner Verantwortung als Vater gerecht wird, dann soll, darf, muss er sich doch auch kümmern um die Kids. Egal wie/wo ihr wohnt.

    Ihr Antwort war, wenn ich mich trennen will werde ich es klar wissen

    Na ja, du "willst" ja nicht. Du willst dich eigentlich nicht trennen, sondern dass er Abstinenz erreicht. Daher ist die Trennung die einzige Lösung. Du willst ein Leben ohne Dauerbelastung. Und Trennung ist der Weg dahin. Ich denke es ist wichtig das zu unterscheiden.

    Klar ist es für Kinder eine Herausforderung die Schule, den Kindi zu wechseln. Aber meist sind sie da sehr viel anpassungsfähiger als Erwachsene. Und vielleicht werden sie auch sauer sein. Aber du bist nun mal diejenige die den Weitblick hat. Das können die Kinder nun mal nicht beurteilen. Für mich hört es sich aber so an, als würde dein Mann auch ausziehen. Das wäre im Sinne der Kinder vermutlich besser?

    Ich finde du hast eine sehr kluge, tolle Tochter! Dass sie im Kindergarten von deinem Klaps erzählt hat spricht sehr für dich und deine Erziehung. Sie vertraut sich anderen an. Sie tritt für sich ein. Sie lässt sich nicht durch falsche Loyalität klein machen. Richtig so. Und sie sorgt nun als kleiner Zwerg dafür, dass endlich Bewegung in dieses Jammertal kommt und du es hoffentlich nicht weiter aus hältst. Sondern so wie sie, dir Hilfe holst.

    Das Jugendamt kann eine gute Hilfe sein. Wenn du Hilfe annehmen kannst. Und dieser Schreck: oh je, das Jugendamt - macht oft erst deutlich, dass wirklich was passieren muss. Ähnlich wie bei deinem Mann, musst ja auch du wirklich realisieren, dass es so nicht mehr geht. Auch du solltest deine Situation nicht bagatellisieren.

    Ich möchte hier nicht so besserwisserisch rüber kommen, das tut mir leid, wenn es so wirkt. Die Leute, die selbst er seit kurzem was kapiert haben, sind ja oft die Penetrantesten, um andere auch zu "bekehren". Ich habe selbst sehr lange gebraucht! Und bin noch längst nicht "fertig"...

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Er hat gestern das ganze Chaos in seinem Hobby Raum beseitigt und alle Vodka Flaschen weggebracht. Hab ich Grad gesehen. Er ist pünktlich heim gekommen, hat sich selber essen gemacht ohne motzig zu werden, hat die Waschmaschine, die ich vergessen hatte aufgehangen und seine Klamotten gewaschen, die er auf dem Boden im Schlafzimmer verteilt hatte. Tag 4 oder 5 trocken sein. Vll haben meine Worte endlich was bewirkt. In Therapie will er auch. Dazu muss man aber erstmal eine Weile trocken sein und ein langzeitblutbild machen, meinte er. Kennt sich da jemand aus?

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