Hmh, ich lese hier ganz viel über Dein Aussehen, auch über deinen Gesundheitszustand, aber wie stehts denn um deine Abstinenz?
Nori - Alkoholikerin mit 35 Jahren
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Hi Nori, ich nochmal. Also die Haut ist ja unser größtes Organ und unser Körper entgiftet viel über sie. 28 Tage braucht die Haut um sich einmal zu regenerieren, also dass die unterste unserer Hautschichten nach oben kommt. Du musst noch geduldig sein.
Liebe Grüße
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wie stehts denn um deine Abstinenz?
Das klappt ganz gut. Also es gibt schon Abende an denen ich gerne mal was trinken würde aber dann trinke ich einfach ganz viel Wasser.
Aber ich rauche recht viel 😓Du musst noch geduldig sein
Ich weiß aber ich dachte man sieht schneller etwas…
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Hallo Nori,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich hatte und habe teilweise auch heute noch so negative Gedanken wie, "jetzt ist alles zu spät", "hätte ich doch mal früher aufgehört", "Ich habe einfach meine besten Jahre versoffen" usw. Heute hatte ich auch einen Tiefpunkt und viel geweint. Der Weg ist keine gerade Linie, sondern eher ne Welle. Höhen und Tiefen.
Ich stecke nicht in deiner Haut und will dir jetzt nicht die großen Ratschläge geben, wie du was machen sollst.
Aber im Bezug auf mich: mir hat es schon sehr geholfen mein Denken zu ändern. Das geht nicht von heute auf morgen, aber unser Mindset kann teilweise schon dafür sorgen, wie gut es uns geht oder wie wir mit Situationen umgehen.
Über deine Diagnose weiß ich jetzt nichts. Ich bin aber selbst auch krank und ich weiß mittlerweile, dass wir trotzdem oft auch selbst dafür sorgen können, ob unsere Lebensqualität steigt. Mit Zeit, Geduld, Wissen sammeln über die eigene Krankheit und zwischdurch auch mal Tränen, die sein dürfen.
Und noch zu deinem Aussehen, das wird dich nicht davon abhalten, dir die nächsten Jahre ein für dich lebenswertes Leben aufzubauen. Das werden aber deine Gedanken dazu.
Naja, irgendwie sind's ja doch Ratschläge 🙂🙃
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Ich hatte und habe teilweise auch heute noch so negative Gedanken wie, "jetzt ist alles zu spät", "hätte ich doch mal früher aufgehört", "Ich habe einfach meine besten Jahre versoffen" usw
Hallo Robyn,
ich denke ja jeden Tag nur daran und es belastet mich sehr.
Und ich weiß auch dass sich alles nicht von heut auf morgen verbessert.
Darf ich dich fragen, wie lang du getrunken hast und welche gesundheitlichen Probleme du hast? -
Ich kann gar nicht so genau sagen wie lange ich getrunken habe. Ich habe irgendwie schon sehr früh Drogen konsumiert und bin dann später Anfang 20 zum Alkohol gewechselt.
Vor ca. 5-6 Jahren (ganz ehrlich, ich habe ein Zeitproblem und weiß es einfach nicht mehr genau) fing es an, dass mein Konsum stieg und alles immer schwieriger wurde zu händeln. Das Leben, Job usw. Alles wurde nur schlimmer, die Psyche, die körperlichen Beschwerden.
Jede Diagnose werde ich jetzt nicht aufzählen. Über meine PTBS habe ich, schon hier im Forum geschrieben und die Endometriose.
Aber erst jetzt wo ich Trocken bin kann ich überhaupt was tun, damit es mir besser geht. Einige körperlichen Symptome sind wieder weggegangen, einige haben sich verbessert und auch mit meiner Psyche geht es bergauf, zumindest im Bereich Angst ist es nicht mehr ganz so schlimm, da hat der Alk so einiges angerichtet, ich würde sogar behaupten, dass der Bereich überhaupt nur durch meinem Alkoholkonsum entstanden ist. Aber dafür kommt meine PTBS jetzt voll raus. Aber gut jede Erkrankung hat eigene Herausforderungen und man kann nichts wegsaufen. Entweder es schlummert, wird schlimmer oder kommt überhaupt erst dadurch.
Ich habe mir außerdem sehr viel Hilfe geholt und bin auch zu mehreren Ärzten.
Jetzt wo ich darüber schreibe und nochmal ein bisschen Revue passieren lasse, muss ich sagen, dass ich so froh bin mich für die Abstinenz entschieden zu haben. Verdammt ging es mir dreckig und ich dachte so oft ich sterbe jeden Augenblick 🥲
Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg und dass auch du bald Verbesserungen erkennst, die dich bestärken. Die kommen ganz bestimmt. Alles ist besser ohne Alkohol.
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Verdammt ging es mir dreckig und ich dachte so oft ich sterbe jeden Augenblick 🥲
Liebe Robyn,
Dass kenne ich auch nur zu gut.
Ich muss einfach aus der Spirale des negativen Denkens herauskommen. Ich denke oft es ist eh alles zu spät aber irgendwie muss man ja weiter machen.
Oft kann ich mich dann auch zu nichts aufraffen und sitze nur rum. Mir fehlt einfach die Energie.
Früher war ich lustig und glücklich aber davon ist nicht mehr viel übrig 😓
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Glück 🍀 💐 -
Ja, ich hatte mich auch komplett verloren. Aber das kommt wieder. Schritt für Schritt.
Mir hat letzte Woche ein Arzt gesagt, dass es einfach dauern wird, wieder fit zu werden. Das ist ein langwieriger Prozess. Mir fehlte auch viel Energie (körperlich und psychisch) und schon eine Etage fühlte sich wie ein Marathon an. Es geht etwas besser, aber auch sehr langsam.
Hast du deinen Arzt mal gefragt, was du tun kannst, um deine Genesung zu unterstützen? Ich habe z. B. Rehasport verschrieben bekommen. Vielleicht ist auch Physiotherapie etwas für dich. Ich habe auch ein großes Blutbild machen lassen und zusätzlich auch Vitamin D usw. testen lassen (kostet zusätzlich, aber kann man später von der Steuer absetzen).
Ich glaube, du hattest auch geschrieben, dein Kreatinwert ist zu niedrig. Wäre es hilfreich das zu supplementieren? Aber nie ohne Checkup und Rücksprache mit einem Arzt supplementieren. Mittlerweile wird ja mit Nahrungsergänzungsmittel herum geschmissen, aber die können auch Nebenwirkungen haben.
Meine Erfahrung ist, dass ich trotz der ganzen Ärzte, mich selbst darum kümmern muss, zu schauen was ich für mich tun kann. Viele Fragen stellen, Informationen sammeln, evtl. mögliche Behandlungen einfordern. Ich dachte immer, dass mir ein Arzt schon sagen wird was Sache ist, aber da hab ich falsch gedacht. Eigenverantwortlich muss man auch da sein und für sich einstehen.
Falls du darüber schon geschrieben hast, tut es mir leid. Ich weiß das gerade nicht mehr 🫣
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Hallo Robyn,
Ich habe tatsächlich ein großes Blutbild machen lassen und es wurde ein Vitamin D und ein Vitamin B 12 Mangel festgestellt.
Dagegen nehme ich schon Tabletten.Meine Erfahrung ist, dass ich trotz der ganzen Ärzte, mich selbst darum kümmern muss, zu schauen was ich für mich tun kann
Da hat du recht, ein Arzt kann einen unterstützen aber man muss auch selber an sich arbeiten. Wobei ich auch schon sehr unfreundliche Ärzte hatte.
Vielleicht ist auch Physiotherapie etwas für dich.
Eine gute Idee, werde ich mal nachfragen.
Manchmal würde ich einfach gerne die Zeit zurückdrehen. Ich weiß man sollte nach vorne schauen aber es fällt halt so verdammt schwer 😥
Dankeschön!
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Robyn, eine Frage hätte ich noch an dich…
Du hast ja geschrieben, dass du Rehasport verschrieben bekommen hast. Hattest du auch Muskelschwund?
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Ein Arzt sagte zu mir muskuläres Defizit. Durch viel liegen und kaum Bewegung haben sich Muskeln abgebaut. Dadurch habe ich Anlaufschmerzen, die im Laufe des Tages zunehmen. Ich versuche jetzt wieder Muskeln aufzubauen und Faszien zu trainieren. Dabei soll der Rehasport helfen.
Ich habe aber jetzt keine Erkrankung Muskelschwund oder so.
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Ich würde echt zum Hautarzt gehen.
Habe am 22.07. einen Termin beim Hautarzt und nächsten Montag einen Termin beim Kardiologen.
Bin mal gespannt was rauskommt -
Da drücke ich mal die Daumen. Und wie gesagt- die rote Farbe ist bei mir besser geworden. Aber der Hautarzt kann dir da mehr sagen.
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Hallo,
Ich will euch heute nochmal schreiben. Mit dem Suchtdruck komme ich gut zu Recht, kein Verlangen nach Alkohol aber ich rauche wirklich viel.
Aber mit was ich nicht zu recht komme, ist dass ich mein Leben kaputt gesoffen habe und könnte den ganzen Tag nur heulen.
Habe mich heute intensiv um einen Termin beim Psychotherapeuten bemüht und für nächsten Dienstag einen Termin bekommen.Ich verstehe immer noch nicht wie ich mein Leben so wegwerfen konnte 😥
Nüchtern werden mir immer mehr Defizite bewusst. Ich sehe schlechter und bin richtig vergesslich geworden. So will man doch mit 40 Jahren nicht leben
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Habe mich heute intensiv um einen Termin beim Psychotherapeuten bemüht und für nächsten Dienstag einen Termin bekommen.
Wow das ist echt schnell! Super!
Nüchtern werden mir immer mehr Defizite bewusst. Ich sehe schlechter und bin richtig vergesslich geworden. So will man doch mit 40 Jahren nicht leben
Ich will ja nix schön reden, aber dass man etwas kurzsichtig und auch leicht vergesslicher wird ist ab 40 nicht ganz ungewöhnlich. Vergesslichkeit ist auch ein Zeichen von psychischem Stress.
Mach dich nicht so fertig. Du bist süchtig geworden- das ist uns allen hier passiert (die Cos nehme ich mal raus) und wir sind dadurch keine wertlosen oder schlechten Menschen.
Klar bereuen wahrscheinlich alle viele Dinge, die sie in nassen Zeiten getan haben- auch mir wird es vor scham ganz schlecht, wenn ich an manche Dinge denke, ABER:Ich kann inzwischen wertschätzen ohne Kater aufzuwachen- ohne Angst was ich jetzt wieder fürn Blödsinn gemacht habe.
Mein Körpergefühl ist viel besser und ich hab besseren Zugang zu meinen Gefühlen. Zu positiven wie zu negativen, was nicht immer angenehm sein muss.
Aber ich weiß dass ich mit diesen negativen Gefühlen ohne Alkohol klar kommen kann und das fühlt sich toll an.
Ich wünsche dir ein gutes Gespräch mit der Therapeutin und dass du bald wieder in den Spiegel schauen kannst und nicht nur auf Defizite schaust sondern auch deine Vorzüge siehst - die gibt es ganz sicher!
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Wow das ist echt schnell! Super!
Er ist auch Neurologe und ich war vor 4 Monaten schon mal bei ihm um mein Halsschlagader zu kontrollieren und ich glaube deswegen habe ich so schnell einen Termin bekommen.
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Klasse, dass du so schnell einen Termin bekommen hast, du hast dich darum gekümmert und etwas bewegt.
Das wird dir helfen aus deiner Blockade dir selbst gegenüber raus zu kommen.
Nach der zweiten Therapiesitzung hat mir mein Therapeut gesagt, dass das Kapitel Selbstmitleid hiermit geschlossen wird und ab jetzt nur noch nach vorne geschaut wird. In dem Zusammenhang hat er mir ein Zitat gesagt, dass von jemandem stammt, der einen schrecklichen Schicksalsschlag erfahren hatte, der Spruch war sinngemäß so oder so ähnlich, ich kann nichts dafür, was mir passiert ist. Aber ich kann entscheiden, wie ich damit umgehe…“.
Oft, wenn ich wieder in die Opferrolle fiel, habe ich mich an diesen Spruch erinnert.
Ich habe akzeptiert, dass ich Alkoholiker bin, mit allem was dazu gehörte und gehört und damit konnte ich mein Leben wieder in die Hand nehmen und all das Positive erleben, was sich daraus ergeben hat und diese Möglichkeit steht dir auch offen. -
Wie gesagt, ich habe einfach die Angst das es dafür zu spät ist. Ich habe so viele gesundheitliche Baustellen und habe mich äußerlich so verändert…😥
Mir hilft es sehr hier schreiben zu dürfen und eure Antworten geben mir auch Kraft
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Ich finde Trauern in deiner Situation ganz normal. Es ist Traurig. Die ganzen Beschwerden und Diagnosen.
Das ist alles nicht einfach und ich finde du kannst stolz auf dich sein, dass du nicht den Kopf in den Sand steckst, sondern aktiv wirst und dir Hilfe suchst und was unternimmst.
Sich psychologische Hilfe suchen ist eine gute Entscheidung. Gerade wenn man aus dem negativen Gedankenstrudel, dem schlecht fühlen, nicht mehr alleine rauskommt.
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Hi nori
Es ist nie zu spät. Ich konnte erst mit weit über 50 trocken werden. Mit jedem nüchternen Tag wird es bei dir auch positive Veränderungen geben .Vielleicht kaum merklich aber auch ein Marathon fängt mit einem einzigen Schritt an.
Du hast schon einige wichtige Schritte gemacht. Gut das der Termin so schnell möglich ist
Mir ging es auch manchmal zu langsam. In die Zukunft kann niemand blicken. Aber heute zählt, und die Tage werden zu Wochen.
In einigen Wochen kannst du ja mal deine ersten Beiträge wieder lesen und staunen wie du dich verändert hast.
LG Bolle
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