Tomte - Rückfall trotz gewollter Abstinenz

  • Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin männlich und habe erwachsene Kinder. Alkoholabhängig bin ich seit vielen Jahren. Eigene Versuche, länger abstinent zu bleiben sind alle gescheitert. Auf Empfehlung der Sucht- und Drogenberatung habe ich in 2024 an einer Langzeittherapie teilgenommen. Obwohl ich mir sicher bin, dass eine vollständige Abstinenz der einzige richtige Weg für ein selbstbestimmtes Leben ist, kam es seit März diesen Jahres zu 3 Rückfällen, die ich mir kaum erklären kann. Mir ist zu 100% bewusst, dass ein kontrolliertes Trinken nicht möglich ist. Ich erhoffe mir von der Teilnahme an dem Forum einen Erfahrungsaustausch und Unterstützung bei unserem gemeinsamen Ziel. Vielen Dank.

    Tomte

  • Guten Abend Tomte,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Wenn ich es richtig herauslese, warst Du von 2024 bis jetzt im März abstinent, richtig?

    Ein Alkoholiker kann nicht kontrolliert trinken. Nie wieder! Siehst Du Dich als Alkoholiker? Denn Du umschreibst diesen Begriff sehr weiträumig.

    Ein Rückfall baut sich über einen gewissen Zeitraum auf. Hast Du eine Selbsthilfegruppe in der Zeit besucht oder eine psychologische Therapie gemacht?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Elly, vielen Dank. Ja, ich bin Alkoholiker und war 10 Monate trocken. Z.Z. bin ich noch regelmäßig in der Nachsorge bei der Drogenberatung in Form von Einzel- und Gruppengesprächen. Der letzte Rückfall ist jetzt 10 Tage her und der Suchtdruck kam die letzten Tage nicht mehr vor. Ich habe mich mit der Zeit wohl zu sicher gefühlt und die Achtsamkeit vernachlässigt. Viele Grüße Tomte

  • Guten Morgen Tomte,

    Du bist schon wieder zehn Tage abstinent. Meinen Glückwunsch!

    Für einen Alkoholiker ist es wichtig sich regelmäßig mit anderen, trockenen Alkoholikern auszutauschen. Und dafür bist Du hier völlig richtig. Hier ist 24/7 geöffnet, Du kannst immer schreiben und meistens ist auch jemand da, der Dir zeitnah antwortet.

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern im Forum klicke den folgenden Link an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Du brauchst nur ganz kurz etwas zu schreiben und wir schalten Dich frei für den offenen Bereich.

    Danach werden wir Dein Thema in den offenen Bereich zu den "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tomte,

    auch von mir noch herzlich Willkommen hier bei uns in der SHG.

    Ich habe dich gerade eben freigeschaltet für die Teilnahme im Forum und dein Thema in den Bereich 'Erste Schritte für Alkoholiker' verschoben.

    Du kannst dich ab sofort überall austauschen, bitte nur die nächsten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich bei den anderen neuen Usern schreiben. Die erkennst du an den orangeroten Namen.

    Nun wünsche ich dir hier ein gutes Ankommen,

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich habe mich die letzte Woche darauf beschränkt, die Beiträge zu lesen. Mir geht es gut, ich habe viel zu tun und dabei aber auch das tolle Wetter genossen. Ich habe seit einer Woche keine Cravings mehr.

    Ich bin dabei die Gründe für die Rückfälle zu reflektieren. ICH WILL NICHT TRINKEN! ICH KANN NICHT KONTROLLIERT TRINKEN. Obwohl mir das zu 100% klar ist, habe ich das vor 3 Woche vollständig ausgeblendet und die Skills nicht genutzt. In dem Moment wollte ich trinken und es blieb natürlich nicht bei 2 Bier. Die 10 Monate Abstinenz sowie die Therapie waren aber nicht umsonst, ansonsten wäre ich wieder in das alte Muster verfallen. Was bleibt sind die Schuldgefühle und die Mühen wieder Vertrauen aufzubauen, da ich meine Partnerin in der Vergangenheit ja mindestens 1000 mal belogen habe. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und wie geht ihr damit um?

    Sonnige Grüße

  • Ich denke es waren verschiedene Umstände, die sich aufgestaut hatten, rational kann ich es mir nicht erklären. Zum einen ein berufliches Erfolgserlebnis (Wunsch nach Belohnung), zum anderen eine gewisse Unzufriedenheit im privaten Bereich sowie die leider noch vorhandenen "positiven" Erinnerungen -das verdammte Gift wirkt sofort und setzt Glücksgefühle frei-, den ersten leichten Rausch habe ich immer als schön empfunden. In der persönlichen SHG, einmal die Woche, gab es nur positives Feedback, die Achtsamkeit hat darunter gelitten. Ich hoffe durch diese SHG, sei es nur durch lesen der Beiträge, mehr auf mich zu achten. Ziel ist unverändert lebenslange Abstinenz.

    Noch einen schönen Abend!

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