Mattie - Abstinent bleiben

  • Warum?

    In denke dass da, zwischen den Menschen ohne den Problemen und dehnen mit dem Warnschuss kein Unterschied besteht.

    Daher glaube ich dass die Aussage gefährlich ist. Denn für die Süchtigen ohne den körperliche oder psychische Probleme würde das bedeuten, dass die mit Wahrscheinlichkeit einen Rückfall haben und sie glauben, dass es eh normal sei und den Rückfall nicht so ernst nehmen.

    Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich geschrieben.

    LG

  • Ich halte den besagten Spruch für nicht nur für falsch, sondern auch für "gefährliches Geschwätz". Er ist nichts anderes als ein Schönreden des Rückfalls, zugleich dient er schon vorab als Ausrede, alsbald wieder Alkohol zu trinken.

    Das hast Du meiner Meinung nach den berühmten Nagel mitten auf den Kopf getroffen. Genau das waren meine Gedanken beim Lesen.

    Vor einem viertel Jahr hätte ich nur die Gefahr gesehen, aber nicht die gefährliche Hintertür.

    „Frei bin ich nicht, weil ich dem Alkohol entkomme – sondern weil ich mich selbst nicht mehr verliere.“

  • Unerwartete Risikosituation, über die ich mal hier schreiben will: In den vergangenen Jahren war das weihnachtliche Schmücken des Hauses und das Anbringen der Beleuchtung eine beschwingte Aktion für mich (ganz allein) mit lauter Musik und Bier. Dieses Jahr schleppe ich mich herum wie mit Bleischuhen ausgestattet, schiebe den Deko-Engel von links nach rechts, ohne dass es passt, und zieh mir für eine Stunde bedrückt die Decke über den Kopf, weil keine Batterien für den Leuchtstern in den üblichen Schubladen zu finden sind. Alles sehr schwerfällig, mit tiefen Seufzern untermalt, lustlos. Ich habe keine Strategie dagegen, ich halte es aus, schreibe und lese im Forum und versuche mich darüber zu freuen, dass ich am Abend noch zum Schwimmen gehen kann. Ist auch alles nicht so wichtig. Die Kinder sind aus dem Haus, meinem Mann ist Weihnachtsdeko piepegal. Ich mache einfach zu einem späteren Zeitpunkt weiter. Es hetzt mich ja keiner. Alkohol ist keine Option, Obwohl er heute, ohne Craving, in meinen Gedanken auftaucht. Mir wird einmal mehr deutlich, dass jeder seine eigenen Risiken definieren muss.

    Viele Grüße

    Mattie

  • Hi mattie

    Zeiten ändern sich,vieles wird mit der Zeit anders. Auch einfacher.

    Früher, mit Kindern und Frau in der Familie ging es um Weihnachten 🎄 immer hoch her,dies noch und das noch und Vorfreude auf Knopfdruck :(. In nassen Zeiten bei mir nur mit Stoff zu ertragen.

    Heute bestimm ich alleine. Kein Stress, kein "das muss doch so sein"

    Brauch keinen Baum mehr, keine Sonderbeleuchtung.

    Gut gegessen wird trotzdem :D

    Da deinem Mann auch nix dran liegt, ists doch einfach es mal anders zu versuchen

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

    Seit 1.1.2014 trocken

  • Zeiten ändern sich,vieles wird mit der Zeit anders. Auch einfacher.

    Wie wäre Osterdeko statt Weihnachten? Das lenkt ab und Du bist der Held wenn Besuch kommt.

    Kleiner Scherz am Rande. Warum sich selbst unter Druck setzen wegen bissel Weihnachten. Nun bin ich ein direkter Verwander vom Grinch und habe da gut Reden. Im Moment ist Weihnachtsdeko ganz bestimmt auch nicht wichtig. Und wenn es dann noch Erinnerungen an nasse Zeiten weckt, dann weg damit für dieses Jahr. Ich habe dieses Jahr auch das übliche Bratwurst-Braten mit meinem Schwiegervater abgewählt. Das war immer der Auftakt für einen feuchten Heiligabend.

    Ich denke anfangs ist es enorm wichtig Dinge eben genau anders zu tun, als während der nassen Zeit. Und darüber nachgrübeln raubt nur Energie und Zeit.

    Liebe Grüße René

    „Frei bin ich nicht, weil ich dem Alkohol entkomme – sondern weil ich mich selbst nicht mehr verliere.“

  • 30 Bahnen und einen Notfall-Schokoriegel später ... :) Stimmungstief überwunden. Wie froh bin ich, dass ich im Zuge der Abstinenz das Schwimmen wieder für mich entdeckt habe. Das ist echt generell ein Highlight für mich.

    In meiner Abwesenheit hat mein Mann, der meine deprimierte Verfassung bemerkt hatte, den Rest der Deko aufgehängt und sogar passende Batterien für den verdammten Leuchtstern gefunden. Der Gute. Jetzt ist alles schön, obwohl es längst nicht mehr mit dem zu vergleichen ist, was ich in früheren Jahren, als die Kinder klein waren, angestellt habe. Damals hat man unsere Haus-Illumination aus dem Weltall sehen können :) Es gibt also durchaus Veränderung, aber Weihnachten wird nicht in die Tonne getreten. Dazu liebe ich das Fest viel zu sehr, und ich stresse mich auch nicht: Ich hatte mich aufs Dekorieren gefreut - und hatte dann eben überraschend die Begegnung mit der Suchtstimme.

    Zeiten ändern sich

    So ist das wohl, lieber Bolle Die sich ändernden Zeiten waren im August einer der Hauptgründe für mich, dem Alk abzuschwören. Ich wusste, dass ich mit dem Auszug meines jüngsten Kindes (zum Studium in eine 500 km entfernte Stadt) in eine Situation gerate, in der es für mich alkoholholmäßig kein Halten mehr geben könnte. Deswegen habe ich zeitgleich die Reißleine gezogen und bin in die lebenslange Abstinenz gestartet. Bisher hat das alles gut funktioniert, und nun mit Vorweihnachtsbeginn ohne das geliebte Kind in Ruf- und Sichtweite bin ich möglicherweise ein Stück weit fragiler. Ich weiß das nun, habe das heute gespürt und nehme zur Kenntnis, dass mich Verzichtsgedanken anspringen können und dass ich das aushalte.

    Ich denke anfangs ist es enorm wichtig Dinge eben genau anders zu tun, als während der nassen Zeit. Und darüber nachgrübeln raubt nur Energie und Zeit.

    Ja, die Dinge ändern, anderes tun - das sehe ich wie du Rene72 Vieles hat sich bei mir in den vergangenen Monaten geändert, manches konnte und kann ich als riskant vorhersehen und meiden oder verändern, aber das weihnachtliche Dekorieren hatte ich als riskantes Unterfangen nicht auf dem Zettel. War es ja letzten Endes nicht wirklich - nur ein Aufblitzen vom Suchtgedächtnis, das sich ja ansonsten erstaunlich zurückhält. Insofern vielleicht sogar ganz nützlich, weil es meine Wachsamkeit weiter stärkt. Davon abgesehen halte ich aber Nachdenken generell nicht für Zeitverschwendung ;)

    Liebe Grüße

    Mattie

  • 30 Bahnen und einen Notfall-Schokoriegel später ... :) Stimmungstief überwunden. Wie froh bin ich, dass ich im Zuge der Abstinenz das Schwimmen wieder für mich entdeckt habe. Das ist echt generell ein Highlight für mich.

    In meiner Abwesenheit hat mein Mann, der meine deprimierte Verfassung bemerkt hatte, den Rest der Deko aufgehängt und sogar passende Batterien für den verdammten Leuchtstern gefunden. Der Gute. Jetzt ist alles schön, obwohl es längst nicht mehr mit dem zu vergleichen ist, was ich in früheren Jahren, als die Kinder klein waren, angestellt habe.

    Deine Probleme hätte ich gerne. Bei mir steht immer noch ein kleiner Osterhase auf dem Sideboard... :)

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