Halbmond02 - Alkoholabhängiger Partner

  • Hallo zusammen, ich bin Halbmond02, Mitte 30 und lebe seit 5 Jahren in einer Beziehung zu meinem jetzt-alkoholabhängigem Partner. Wir leben seit ca. 2 Jahren zusammen in einer Wohnung. Er hat schon getrunken, als wir uns kennenlernten und ich habe es als "einfaches Feierabendbier" abgetan, aus dem auch mal zwei werden konnten.

    Seit ein paar Monaten sehe ich gesundheitliche Verschlechterung, er wirkt abwesend und wird sehr vergesslich, hat oft Magenprobleme - da habe ich dann genauer hingeschaut und bemerkt, dass er Pfandflaschen versteckt. Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu reden, mit mal mehr und mal weniger Erfolg. Er trinkt zwischen 4-8 Flaschen Bier pro Tag alleine in seinem Zimmer, lügt mich immer wieder an, trinkt heimlich, erzählt Freunden nicht die Wahrheit über unsere "Beziehungsprobleme", blockt jegliche Hilfe ab und redet seit 2 Wochen nicht mehr mit mir. Ich fühle mich einsam und weiß, es kann so nicht weiter gehen. Ich bin in Therapie und tausche mich mit Freunden aus, aber hier im Forum zu lesen, hilft mir auch enorm, sodass ich jetzt den Entschluss gefasst habe, mich hier anzumelden. Ich hoffe, ich kann irgendwann eine unabhängige Entscheidung treffen und wieder mehr zu mir selber finden, denn so wie es jetzt ist, kann ich nicht weitermachen. Mein Leidensdruck ist zu groß.

    Liebe Grüße,

    Halbmond

  • Hallo Halbmond,

    herzlich willkommen in unserer Online-Selbsthilfegruppe.

    Dass dein Leidensdruck groß ist, kann ich gut verstehen. Ich hab selbst vor vielen Jahren an diesem Punkt gestanden. Das Zusammenleben mit einem Abhängigen wird nach und nach immer belastender. Du stehst da und kannst nichts tun, denn solange er weitertrinken will hast du keine Chance, dass sich was verbessert.

    Dein Entschluss, dich hier anzumelden ist ein guter Schritt, im Austausch kannst du dich sortieren und Wege für dich finden.

    Das ist der link zur Bewerbung: https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Klick drauf und schreibe kurz was dazu. Dann schalten wir dich frei und verschieben dein Thema in den Bereich für Angehörige und Coabhängige.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Aurora 13. November 2025 um 20:06

    Hat den Titel des Themas von „Alkoholabhängiger Partner“ zu „Halbmond02 - Alkoholabhängiger Partner“ geändert.
  • Hallo Halbmond,

    ich hab dich freigeschaltet, du kannst dich jetzt hier überall austauschen. Nur bitte die ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich, du erkennst das an den noch roten Nicknamen.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe meinem Partner am Freitag einen Brief geschrieben, in dem ich klar meine Grenzen benannt habe und was die Konsequenzen sein können, falls er sie übergeht. Ich war sehr ehrlich, sehr klar und habe mein Herzblut in diesen Brief gesteckt, es fiel mir unglaublich schwer. Danach bin ich für das Wochenende zu meiner Familie gefahren und habe versucht mich etwas auszuruhen. Samstagabend kam die erste Nachricht seit 2 Wochen von ihm, nämlich dass er nicht schlafen kann. Hatte geantwortet, dass es mir auch so geht und das war das Ende der Unterhaltung, danach kam nichts mehr. Ich war irgendwo erleichtert, weil ich dachte, vielleicht trifft mein Brief ihn ja doch. Es ist verwirrend.

    Seit heute bin ich wieder in meiner Wohnung und mein Partner hat die Zimmertüre zu und sagt kein Wort. Alles wie immer. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber ich hatte auf eine Art "Aha-Moment" gehofft. Vielleicht kommt der noch oder vielleicht werden meine Gefühle und meine Lebensrealität weiterhin ignoriert.

    Ich allerdings habe den Schritt gewagt und falls sich nichts ändert, weiß ich, dass ich meine Konsequenzen durchsetzen muss (wie zB. dass er sich eine neue Wohnung suchen muss). Das fällt mir alles extrem schwer, aber ich bin auch erleichtert, dass ich eine Art "Plan" habe und nicht mehr nur im "Warten" gefangen bin. Ich habe gehandelt, so banal das auch klingt.


    Liebe Grüße, Halbmond

  • Ihr Lieben, ich habe für heute noch einen Nachtrag.

    Mein Partner hat mich soeben gefragt, ob er bei mir im Bett schlafen könne, da ihm kalt sei. Ich habe gesagt, das ist mit allem was gerade zwischen uns los ist, nicht möglich. Ich bin unfassbar verblüfft, wie er zu der Annahme käme, er müsse sich über Wochen in seinem Zimmer verstecken, nicht mit mir über seinen Konsum reden und glaube dann, es sei okay so etwas zu fragen. Es fühlt sich an, als würde er unsere Situation der letzten 2 Monate komplett ausblenden und versuchen zu verdrängen, um so zu tun, als wäre nichts. Ist das schon "gaslighting"? Sind ihm meine Gefühle und Bedürfnisse so wenig wert? Ist das sein Ausdruck von Überforderung?

    Ich habe keine Worte.

  • Hallo Halbmond,

    ich kann mir 2 Gründe für sein Verhalten zusammenreimen,

    Vielleicht hat er deinen Brief gelesen und gemerkt, dass seine Welt ins Wanken gerät. Also versucht er dich wieder in die Spur zu bringen. In seiner Vorstellung muss er dir dafür nur seine Zuneigung zeigen…..

    Oder er steckt inzwischen so tief in der Sucht, dass seine Wahrnehmung so fehlgeleitet ist, dass er tatsächlich glaubt es sei noch alles ganz okay. Schließen bist du ja wieder gekommen. Das wertet er vielleicht als Zeichen deiner Zuneigung….

    So oder so, hat er den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Pass auf dich auf.

    LG ☀️

  • Hallo Halbmond,

    das habe ich auch erlebt mit meinem ersten Mann. Und zwar als er nasser Alkoholiker war genauso wie nach der Trennung als er nicht mehr trank.

    Ich weiß nicht ob das Gaslightning war oder sonstwas. Aber es hat mich minderwertig, unwert fühlen lassen. Dieses einfach Übergehen der schlimmen Situationen, die vorher immer und immer wieder passiert waren. Und dann war er tiefst beleidigt, dass ich nicht vor Lust und Liebe im Dreieck gesprungen bin sondern Abstand wollte.

    Er hat einfach, glaube ich heute, garnicht begriffen oder begreifen wollen, was da sein Verhalten im Suff mit mir gemacht hatte. Ich war dann für ihn: zickig, frigide, bekloppt usw. Und das hat mich noch mehr entwertet. Meine Bedürfnisse haben nicht gezählt, nur seine, die ich befriedigen sollte.

    Und was mich umgehauen hat war, dass es im nüchternen Zustand genauso war. Also er stand für sich immer im Mittelpunkt der Welt und ich hatte zu funktionieren. Reden über alles wollte er nicht.

    Ich war ja nach der Trennung von meinem ersten Mann noch ein knappes Jahr dauernd mit ihm unterwegs. Er wohnte auch umme Ecke und kam dauernd an. Und ich war erstmal nicht in der Lage, konsequent meine Grenzen zu ziehen. Mir hat es geholfen mich endgültig zu lösen als mir klar geworden war, dass es immer nur um ihn gegangen war und sich das nicht ändern würde.

    Vorher hatte er dadurch, dass ich ja immernoch mit ihm unterwegs war, wohl gedacht, alles wäre soweit wieder gut. Ich hab dadurch, dass ich immer wieder seine Nähe zugelassen hatte das Signal gesandt, alles wäre okay. Obwohl ich wusste, dass ich nicht mehr mit ihm Zusammenleben wollte und würde...

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Vielen Dank für euren Input Sonnenschein CoA und Aurora !

    Sonnenschein CoA Ich stimme dem zu, er hat den Ernst der Lage noch nicht begriffen und er versucht mit allen Mitteln ihn nicht begreifen zu müssen. Das tut weh.

    Aurora Du hast es sehr gut in Worte gefasst - ich fühle mich unwert und nicht Ernst genommen. Er ist lieb und "kümmert" sich um mich, aber er ignoriert meine Gefühle und Bedürfnisse zum Thema Alkoholkonsum. Das Thema ist wie ein schwarzes Loch. Wie du merke auch ich langsam, dass seine Aktionen um Nähe aufzubauen eigentlich nur der Ausdruck seines Bedürfnisses sind - ich möchte nämlich überhaupt keine Nähe mehr zu ihm, solange er das Thema ignoriert und es ist egoistisch von ihm, das zu übergehen. Er tut so als wäre nichts.


    Jetzt ein kleines Update. Ich habe heute sehr viel geweint. Mein Partner ignoriert meinen Brief weiterhin. Vorgestern hat er mir Naschen vor die Tür gelegt und ich habe ihm gesagt, ich brauche kein Naschen, ich brauche ein Gespräch. Er sagt, er ist dazu noch nicht bereit. Am selben Tag schreibt mir mein Nachbar, dass er ihn gesehen hat, wie er leere Pfandflaschen in unseren Gemeinschaftskeller abgestellt hat - also weiterhin seinen Konsum versucht zu verheimlichen.

    Heute habe ich mit meiner Therapeutin geredet und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es so nicht weitergehen kann. Ich werde das Wochenende noch abwarten, ob er sich bei mir bzgl. eines Gesprächs meldet und ansonsten versuchen, ihm nächste Woche ein Gespräch "aufzudrängen" und ihm zu sagen, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen leben kann und will. Davor habe ich große Angst, denn es ist eine Entscheidung, die ich nicht zurücknehmen kann, wenn sie erst einmal ausgesprochen ist. Ich kann sehr schwer alleine sein und ich habe große Sorge, wie ich dann mit einer bevorstehenden Mitbewohnersuche umgehen und woher ich die ganze Kraft hernehmen soll, denn alleine kann ich mir meine Wohnung nicht leisten. Ich habe mein Leben mit diesem Mann geplant und zu akzeptieren, dass das sehr wahrscheinlich nicht mehr geht, ist extrem hart für mich. Ich versuche aber meinen Mut zu sammeln, weil ich nicht mit jemandem sein kann, für den Alkohol die höchste Priorität ist und unsere fast 6 Jahre Beziehung und seine Gesundheit einen untergeordneten Rang spielen. Ich liebe diesen Mann und ich weiß, dass er mich auch liebt, aber diese Sucht zerstört alles. Es ist so verdammt schwer.

    Liebe Grüße, eine traurige Halbmond

  • Hallo ihr Lieben, heute ist ein schlechter Tag für mich. Ich zweifle alles an.

    Mein Nachbar kennt meine Situation und hat mich heute gefragt, ob ich nicht übertreiben würde und dass mein Partner und ich wie "Arsch und Eimer" aufeinander passen und es doch schade wäre, würde er ausziehen. Ich bin total ins Zweifeln gekommen, aber ich weiß, dass ich nicht übertreibe und zu wissen, dass mein Partner es schafft meinen Nachbarn so zu überzeugen, dass er denkt, es wäre nicht so schlimm, schockiert mich. Ich fühle mich gerade sehr alleine und hinterfrage mich, obwohl ich das nicht mehr sollte.

  • Hallo liebe Halbmond,

    na das ist ja mal eine "charmante" und ziemlich wenig empathische Aussage von Deinem Nachbarn. Ist er zufällig ein Trinkkumpan von Deinem Partner? Das würde erklären, warum er Deine Gründe für die Trennung kaum ernst nimmt und so stumpf kommentiert. Aber selbst wenn nicht: Lass Dich nicht beirren und ihn einfach reden. Du bist diejenige, die mit diesem Mann zusammenlebt, daher entscheidest Du alleine, ob Dich die Beziehung unter den derzeitigen Umständen noch glücklich macht oder nicht. Und das hattest Du zu Beginn ja ziemlich klar verneint, was total nachvollziehbar ist.

    Dein Partner scheint das Trinken nicht stoppen zu wollen und verkriecht sich teils über Wochen in seinem Zimmer., letzteres kommt mir sehr bekannt vor. Das ist doch kein schönes Leben zu zweit, sondern eine ganz einsame und belastende Situation. Und sie raubt Dir die Kraft und Zuversicht, Dich einem besseren Leben zuzuwenden.

    Liebe Grüße

  • Hallo Halbmond,

    ich finde das schon übergriffig, was dein Nachbar von sich gibt. Es ist doch DEIN Leben und du darfst doch selbst entscheiden, dass du dich trennst wenn es für dich alles nicht mehr passt. Ich hab damals von einem Verwandten gesagt bekommen: " wenn du gehst dann geht dein Mann dran kaputt". Das war auch so ein " K.O. -Satz.

    Ich hab dadurch ein schlechtes Gewissen gehabt und Schuldgefühle aber zu dem Zeitpunkt war ich zum Glück schon so weit drauf, dass diese Gefühle nicht so lange angehalten haben. Ich konnte mich dann bald trennen.

    In dem Thema von Claudi schreibst du

    Meiner trinkt 6 kleine Bier pro Tag, also 0,33l pro Flasche, und ich lese irgendwie von wenigen Erfahrungen hier mit Bier, aber sehr viele mit Wein, Schnaps etc. Manchmal zweifle ich an mir und meiner Wahrnehmung und denke, es könnte noch viel schlimmer sein, aber das stimmt ja nicht.

    Alle diese Getränke sind Alkohol, enthalten Alkohol und haben die gleiche Wirkung. Schnaps wirkt schneller, da prozentual mehr Alkohol enthalten ist aber ansonsten ist es gleich. Es ist also Wurscht, ob Biertrinker, Schnapstrinker oder Weintrinker, Suff ist Suff. Abhängig können auf Dauer alle machen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo ihr Lieben, ich habe heute das Gespräch mit meinem Partner initiiert.

    Habe lange gefragt und gebohrt und schließlich ist ein kleiner Knoten geplatzt und er hat mir erzählt, er sei schon seit Jahren schleichend unglücklicher mit der Beziehung und dass ich mich verändert hätte - es sei sein Fehler gewesen, das nicht anzusprechen und so lange herunterzuschlucken. Er hatte viele Dinge über mich zu sagen, die mir sehr weh taten, viele Vorwürfe. Vieles ist überzogen, aber wenn das seine Wahrnehmung ist, kann ich es nicht ändern. Er sagt, er will mich glücklich machen und sagt dann nicht, wenn ihn etwas stört. Er achtet nicht auf sich und er weiß, dass das nicht gut ist, macht es aber trotzdem.

    Ich habe ihn gefragt, ob wir die Beziehung lieber sein lassen, aber das will er nicht. Er sagt er erkennt sein Alkoholproblem, aber er hat Angst zu handeln. Ich habe ihm ein Ultimatum gestellt, dass er entweder Dienstag zum Arzt geht, ehrlich ist und das durchzieht, was der Arzt empfiehlt oder er ausziehen muss. Er sagt, er geht Dienstag zum Arzt. Unsere Beziehung habe ich auf Eis gelegt. Ich habe gesagt, dass wir Freitag nochmals reden müssen und ich mir bis dahin Gedanken mache, ob ich nicht doch will, dass er bald auszieht und dann auch die Beziehung beende. Habe ihm gesagt, er soll sich auch Gedanken machen, ob die Beziehung für ihn noch tragbar ist.

    Jetzt im Nachhinein habe ich mit Enttäuschung zu kämpfen, weil ich nicht so konsequent war wie ich sein wollte, aber gleichzeitig muss es mir mit der Entscheidung auch gut gehen und kleine Schritte vorwärts sind immer noch besser als gar keine oder rückwärts zu gehen. Mein Kopf ist einfach voll und ich finde heraus, wie ich mich fühle, wenn ich es fühle. Bitte seid nicht zu hart zu mir, ich versuche wirklich wirklich das Beste für mich zu machen, aber es ist langsam und schwer.

    Liebe Grüße, Halbmond

  • Hallo ihr Lieben, ich habe heute das Gespräch mit meinem Partner initiiert.

    Habe lange gefragt und gebohrt und schließlich ist ein kleiner Knoten geplatzt und er hat mir erzählt, er sei schon seit Jahren schleichend unglücklicher mit der Beziehung und dass ich mich verändert hätte - es sei sein Fehler gewesen, das nicht anzusprechen und so lange herunterzuschlucken. Er hatte viele Dinge über mich zu sagen, die mir sehr weh taten, viele Vorwürfe. Vieles ist überzogen, aber wenn das seine Wahrnehmung ist, kann ich es nicht ändern. Er sagt, er will mich glücklich machen und sagt dann nicht, wenn ihn etwas stört. Er achtet nicht auf sich und er weiß, dass das nicht gut ist, macht es aber trotzdem.

    Ich habe ihn gefragt, ob wir die Beziehung lieber sein lassen, aber das will er nicht. Er sagt er erkennt sein Alkoholproblem, aber er hat Angst zu handeln. Ich habe ihm ein Ultimatum gestellt, dass er entweder Dienstag zum Arzt geht, ehrlich ist und das durchzieht, was der Arzt empfiehlt oder er ausziehen muss. Er sagt, er geht Dienstag zum Arzt. Unsere Beziehung habe ich auf Eis gelegt. Ich habe gesagt, dass wir Freitag nochmals reden müssen und ich mir bis dahin Gedanken mache, ob ich nicht doch will, dass er bald auszieht und dann auch die Beziehung beende. Habe ihm gesagt, er soll sich auch Gedanken machen, ob die Beziehung für ihn noch tragbar ist.

    Jetzt im Nachhinein habe ich mit Enttäuschung zu kämpfen, weil ich nicht so konsequent war wie ich sein wollte, aber gleichzeitig muss es mir mit der Entscheidung auch gut gehen und kleine Schritte vorwärts sind immer noch besser als gar keine oder rückwärts zu gehen. Mein Kopf ist einfach voll und ich finde heraus, wie ich mich fühle, wenn ich es fühle. Bitte seid nicht zu hart zu mir, ich versuche wirklich wirklich das Beste für mich zu machen, aber es ist langsam und schwer.

    Liebe Grüße, Halbmond

    Klingt nach mir, hab die letzten zwei Beziehungen auch vor die Wand fahren lassen, weil mir der Alkohol am Abend wichtiger ist. Auch, dass ich versucht habe die Schuld umzudrehen. =>"Er hatte viele Dinge über mich zu sagen, die mir sehr weh taten, viele Vorwürfe." => ziemlich manipulativ.

  • ich versuche wirklich wirklich das Beste für mich zu machen, aber es ist langsam und schwer.

    und kleine Schritte vorwärts sind immer noch besser als gar keine oder rückwärts zu gehen.

    Genauso war es bei mir ,liebe Halbmond02 . Ich war oft sehr unzufrieden mit mir, besonders wenn ich hier im Forum gelesen habe wie manche Co's das verhältnissmäßig schnell durchgezogen haben. Ich habe ihre Konsequenz und Klarheit bewundert und mich gleichzeitig so schwach und minderwertig gefühlt. Bis ich mir selber klargemacht habe, dass jeder sein eigenes Tempo hat. Ich habe 7 Jahre gebraucht um die Erkenntiss zu gelangen, dass es so nicht mehr weitergeht und die Trennung durchzuziehen. Und ich habe all diese Zeit gebraucht um hinter meiner Entscheidung stehen zu können. Wie ich schon mal geschrieben habe irgendwo, sehe ich diese Jahre nicht als verschwendet, sondern als notwendig für meinen Entwicklungsweg. Deshalb sagst du ganz richtig, dass auch kleine Schritte völlig okay sind, Hauptsache vorwärts.

    Liebe Grüße!

  • Ich habe 7 Jahre gebraucht um die Erkenntiss zu gelangen, dass es so nicht mehr weitergeht und die Trennung durchzuziehen.

    Dann warst du fast vier Mal so schnell wie ich. Und ich bin noch nicht mal getrennt, sondern nur ausgezogen.

    Ich war oft sehr unzufrieden mit mir, besonders wenn ich hier im Forum gelesen habe wie manche Co's das verhältnissmäßig schnell durchgezogen haben. Ich habe ihre Konsequenz und Klarheit bewundert und mich gleichzeitig so schwach und minderwertig gefühlt

    Hmm, wüsste jetzt auf die Schnelle nicht wer das sein soll. Es ist ja alles ein schleichender Prozess, zuerst bis es immer schlimmer wird, dann das Eingeständnis, dass es nicht mehr besser wird, dann die ganzen Wenn's und Aber's, bei manchen Versprechungen, Manipulation, Hoffnung, finanzielle Sorgen und und und.

    Ich habe den Eindruck wer ins Forum kommt holt die Katze aus dem Sack. Und der Rest kommt Schritt für Schritt.

  • Hallo ihr Lieben, danke für eure Worte!

    Bei mir sieht es nun so aus, dass mein Partner gestern überraschenderweise beim sozialpsychiatrischen Dienst meiner Stadt war und sich hat beraten lassen. Er hat mir das über Text erzählt, gesagt dass er sich dort sicher gefühlt hat und er hat betont, dass das nur ein kleiner Schritt sei, aber er möchte, dass ich das weiß. Ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich ihn gar nicht groß gelobt, sondern mich einfach für die Info bedankt habe. Er hat auch gesagt, er schafft es Dienstag nicht zum Arzt und ich habe nochmal darauf gepocht, dass es diese Woche passieren muss. Er sagt, er will das auch. Nun bleibt mir vorerst nichts außer genau hinzuschauen, ob er wirklich Taten folgen lässt oder ob er nur versucht mich zufriedenzustellen.

    In der Zwischenzeit miste ich unsere Wohnung aus und putze - das ist leider eine große Aufgabe, aber dadurch, dass ich damit anfange, mache ich mir hoffentlich nicht mehr so riesige Gedanken, falls es wirklich dazu kommen sollte, dass er ausziehen muss.

    Liebe Grüße an alle, Halbmond

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