Hallo liebe Forenteilnehmer!
Ich habe dieses Thema einmal eröffnet,weil es ja zu unserer Abhängigkeitserkrankung gehört,sowohl bei Co-Abhängigen,als auch bei Alkoholikern.
Ich habe mir natürlich etwas dabei gedacht,jeder erlebt ja seinen persönlichen Tiefpunkt individuell,für den einen ist es der Führerscheinverlust,der Verlust des Arbeitsplatzes,oder die Trennung eines Partners nebst eventuellen Anhangs.
Jeder erlebt/erlebte seinen persönlichen Tiefpunkt ja anders,mich würde es interessieren,wie habt Ihr euren persönlichen Tiefpunkt erlebt,wo war für euch der Point of no Return?
Ich wurde mehrere mal in der Firma alkoholauffällig,ich konnte es auch nicht verbergen,man sah es mir sofort an,dieses geschah in Verbindung mit Kontrollverlusten heftigster Art,ich konnte auch nicht ohne meinen Stoff arbeiten,ich bin sogar in der Pause losgegangen,um mir Nachschub zu organisieren,weil ich eben nicht mehr ohne arbeiten konnte.
Ab einen gewissen Pegel,auch nicht mehr mit Ihm,ich hatte keinerlei Kontrolle mehr über mein Trinkverhalten,mein Körper forderte nur noch,unentwegt!!
Das was ich oben in mich hineinschüttete,kam auch dort wieder heraus,und trotz alledem kippte ich nach,hierbei ging es auch nicht mehr um Geschmack,sondern ich mussteSaufen!
In meiner Firma war es zwar bekannt,aber es wurde auch vieles unter den Teppich gekehrt,bzw verdeckt/gedeckt.
Bis ich eines Tages von meinen Schichtleiter angesprochen wurde,weil er die Faxen echt dicke hatte,und er mich fragte,ob ich im Beisein des Abteilungsleiters und der Personalchefin,bereit wäre zu pusten.
Grosskotzig wie ich war,sagte ich,na klar,hab ja nichts zu befürchten
Als ich dann ins Personalbüro kam,im Geleit meines Schichtführers,und des Abteilungsleiters mussten wir an unserer Kantine vorbei,es war Mittagszeit,und die Kantine voll besetzt,alle tuschelten schon,und sahen uns vorbeigehen,ich habe mich zu diesem Zeitpunkt so dermaßen geschämt,dass die anfängliche Grosskotzigkeit schnell schwand,und sich in tiefster Scham umwandelte,habe ich mich doch bis dato sicher gefühlt!
Natürlich schlug der Alkomat aus,und zeigte 1,7% an,mittags um 12:00 Uhr.
Ich wurde von den dreien gefragt,ob ich nicht bereit wäre,etwa gegen mein Problem zu unternehmen,worauf ich einwilligte,ich wurde nach Hause geschickt,rief von dort aus meine Hausärztin an,bat um eine Einweisung in ein Krankenhaus,welche ich sofort bekam,rief sämtliche Entgiftungsstationen in den nahe gelegenen Krankenhäusern an,und bemühte mich um einen Entgiftungsplatz,ich hatte Glück,2 Tage später konnte ich meine qualifizierte Entgiftung antreten,jenes war vor gut 3 Jahren,dieses war mein persönlicher Tiefpunkt!
Die Frage:Wo ist ganz unten,ist daher glaube ich spezifisch nicht zu beantworten,eher individuell.
Ich freue mich,auf eure Erfahrungsberichte!
Lieben Gruß,Andi