Gibt es ein zurück nach räumlicher Trennung

  • Hallo Ihr alle, die ihr es mit mir nur gut meint......

    Fliegender Stern, danke schön für deine Worte und ich habe mir die Seiten gut durchgelesen. Ich bin mittlerweile ja auch in Therapie, allerdings nicht in einer Einzeltherapie sondern in einer Gruppe. Nicht als Co-Alkoholikerin benötige ich Hilfe, denn da weiß ich nach so langen Jahren und ausführlichen Gesprächen was ich falsch mache. In ganz anderen vielen Bereichen wie Angst, Verlust, Trauer und Selbstbewußtsein da benötige ich Hilfe. Und ich denke - viele andere von uns auch. Man muß begreifen das man nur sich selbst helfen kann, nicht dem kranken Menschen an unserer Seite.

    Meinen Kindern, vielen Dank für die zynischen und netten Worte, sind ja alle nur gut gemeint, geht es im übrigen wirklich gut. Ich denke mal das die beiden gut differenzieren können zwischen dem was schlecht ist und was gut ist. Alkohol ist keine Lösung und ist nicht gut.

    Erschreckt hat mich der harsche, sarkastische und zynische Ton in den Antworten auf meine Nachricht. Was höre ich da raus? Haß, Wut, Enttäuschung??!!! Oder einfach nur weh tun wollen???

    Sind wir hier nicht alle verletzt genug worden, auf das wir uns hier nicht noch gegenseitig etwas vorzuwerfen haben, für das wir nichts können. Jeder ist seines Glückes Schmied und muß sehen wie er mit seinem eigenen Schicksal zurecht kommt. Für den einen mag es die Lösung sein für den nächsten kommt die Entscheidung des anderen nie im Leben in Frage.

    Bin enttäuscht von hier, von einem Forum wo Hoffnung wohl nicht gewollt ist. Wer sagt denn, das ich Alkohol mit trinke???? Doch wohl der, der es selber für sich als Lösung sieht??? Ich mag keinen Alkohol, nicht nur weil mein Mann Alkoholiker ist. Und wer von euch mag sich anmaßen zu wissen, wie es jetzt im Moment bei uns zuhause ist?? Habt ihr hier Kameras installiert und überwacht mich?? Wenn ich schreibe, Dinge haben sich verändert, dann mache ich mir das nicht nur vor, sondern es haben sich grundlegende Dinge verändert. Alkohol spielt keine Rolle mehr.

    Der Verlust voneinander hat uns gezeigt, was wir wollen. Das war vielleicht für meinen Mann der richtige Weg und jetzt ist es seine Entscheidung was er damit anfängt. Nie mehr trinken - nicht mehr trinken?! Seine Entscheidung. Auf jeden Fall trinkt er im Moment unerhebliche Mengen, wie z. B. mal ein Bier. Und vor allen Dingen nicht mehr heimlich, sondern offen vor mir. Keine Geheimnisse mehr und so soll es bleiben.

    Ich werde meinen Weg gehen. Entweder entscheidet sich mein Mann für den gleichen Weg oder das weitere Leben wird zeigen wohin sein Weg führt. Auf jeden Fall lieben wir uns.

    Fliegender Stern, du bist wirklich total lieb, danke für deine Hilfe.... du hast mir geholfen und ich wünsche dir alles Glück der Erde.

    So, und nun könnt ihr wieder über mich herfallen und lästern. Viel Spaß dabei.

    Ich kann nur sagen: ICH bin glücklich wie es ist....

    Das Leben ist ein kurzer Augenblick - ein Funken Liebe im Nichts - und darum mit ganzem Herzen und voller Lust Leben leben

  • Hallo Martigro,

    das ist doch das Wichtigste im Moment.

    Das DU glücklich bist!

    Jeder Mensch geht seinen eigenen Weg.
    Manche schnurstracks gerade aus, ohne zu schauen.
    Manche eiern herum.
    Manche schauen in jede Seitengasse, bevor sie ihren Weg weitergehn.
    Manche laufen oft in die gleiche Sackgasse, weil sie die Orientierung verloren haben, oder es so wollen.

    Ist doch in Ordnung so.
    Du gehst deinen, für manche vielleicht unverständlichen, Weg.

    Und es ist deiner.
    Ich wünsch dir viel Kraft und Spaß dabei.

    Und du weißt ja, der mensch darf sich auf jeden Tag neu entscheiden, was er mit seinem Leben macht.

    Viel Glück

    liebevolle grüße
    Feuerengel

  • Hallo Martigro, ,

    wie tief eine Co-Krankheit sitzen kann zeigt mir gerade deine Post.

    Bist du enttäuscht von dem Forum , weil nicht nach deinem Mund gesprochen wird, oder enttäuscht ,weil Hoffnung wenig Sinn macht, sich von der Co-Krankheit zu lösen.? Oder bist du keine Co und bist enttäuscht ,weil es hier sich nicht um eine Unterhaltungsplattform handelt, bei dem jeder auf die Schulter klopft und sagt das wird schon wieder.

    Es sind nun mal harte Erfahrungen die weitergeben werden. Es liegt an dir sie umzusetzen, oder weiterhin sie abzusitzen. Sich mit der Krankheit arrangieren ,ist leider kein loslösen davon, sondern ein Verharren.

    schaue mal genau hin wo es weh tut , denn da ist erfahrungsgemäß , der erste Ansatzpunkt. Zu machen und nur das raus lesen ,was angenehm erscheint ,hat noch keinem geholfen.

    ich wünsche dir das du deinen Weg findest und glücklich wirst. Keiner will dir was böses . Aber wenn du krank bist und wenn es sich bei dir um eine Co-Abhängigkeit handelt dann solltest du genauer hinsehen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Martigro,

    ich bin ein erwachsenes Kind von Alkoholikern. Als ich geboren wurde, hatte ich einen Alkoholiker als Vater. Als Kind hätte ich ihn um nichts in der Welt hergeben wollen. Erst als ich älter wurde, als ich Abstand hatte, habe ich gesehen, dass er mir kein Vater sein konnte. Er hat sich selbst als Vater disqualifiziert. Er hat mir durch seine Sucht Dinge genommen und andere mit auf den Lebensweg gegeben die mir sehr hinderlich waren, ein sog. normales Leben zu führen. Ich wurde nicht geschlagen, ich wurde nicht misshandelt. Ich hatte „nur“ keine emotionale Sicherheit, weil er durch seine Sucht ausgeglichen wie ein Jojo war und so gut einzuschätzen wie ein gereizter Tiger auf Speed. Auch wenn er mein Leben verlassen hat, hat er Schäden angerichtet. Meine Mutter war mir auch keine Hilfe, sie ist ja selbst nicht mit der Situation klar gekommen, ebenso wenig wie Du jetzt.

    Als Jugendliche hatte ich dann eine alkoholabhängige Mutter. Obwohl sie durch meinen Vater eigentlich hätte abgeschreckt werden könne, ist sie den gleichen Weg gegangen. Ich habe sie geliebt und hätte auch sie um nichts in der Welt hergeben wollen. Auch sie hat mir keine emotionale Sicherheit vermitteln können. Sie hat mich für ihre Sucht benutzt. Auch sie war ebenso wenig ausgeglichen und für mich einschätzbar. Beide waren als Vorbild wie man ein Leben lebt Nieten.
    Ich vermisse meine Mutter nach wie vor und habe sie bis zum Schluss geliebt, aber das ändert nichts daran, dass sie mir fast mehr mitgegeben hat an Dingen die ein Kind nicht braucht, als ich tragen konnte.

    Nach außen war alles in Ordnung an materiellen Dingen hatte ich alles was ein Kind braucht, es wurde sich auch immer um mich gekümmert, nur einschätzen, einschätzen konnte ich sie nie.

    Ich habe zwar nicht angefangen zu saufen, aber ich hatte ein absolut falsches Selbstbild, mangelnde soziale Kompetenz und massive Probleme in und mit meinen sozialen Kontakten. Mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl waren nur rudimentär vorhanden. Wer sollte es mir denn vermitteln. Ein Vater und eine Mutter die die Lösung ihrer Probleme im Alkohol suchten. Ein Stiefvater der der Sucht meiner Mutter hilflos und achselzuckend gegenüber stand, der mir direkt und indirekt noch Vorwürfe gemacht bezüglich der Sucht meiner Mutter. Wer bitte?? Da war niemand.

    Ich habe mich bis Mitte 30 damit rumgeschlagen, ich hatte Depressionen und kaum noch einen Lebenswillen. Erst nach 4 Jahren Therapie, SHG, Reha und Forum habe ich mein Leben in den Griff bekommen. Heute sage ich, ich habe überlebt.
    Ich habe meinen Frieden mit allen gemacht. Meinem leiblichen Vater, der heute keine Rolle mehr in meinem Leben spielt, ich weiß gar nicht ob er noch lebt. Mit meinem Stiefvater, den ich nach wie vor liebe, mit meiner Mutter, die ich bis zum Schluss geliebt habe, die der Alkohol umgebracht hat.
    Das war ein weiter Weg und ich musste ihn gehen, weil ich Alkoholiker als Eltern hatte. Ich kann von Glück reden, dass ich nicht selbst angefangen habe zu saufen.

    Das war das Ergebnis meiner Kindheit und Jugend mit Alkoholikern. Wenn Du denkst ich bin ein Einzelfall, dann lies mal bei die Beiträge von Linde, die von Mr. Hardcore, bei der anderen erwachsenen Kinder.
    Lies bei den den anderen Angehörigen, wie viele erwachsene Kinder sind. Mit etwas „Glück“ wirst Du den Staffelstab der Co-Abhängigkeit an Deine Kinder weiter geben oder noch schlimmer den der Alkoholabhängigkeit, denn sie haben nichts anderes gelernt, nichts anderes vorgelebt bekommen. Auch jetzt ändert sich nicht wirklich etwas, alles wie bisher. Herzlichen Glückwunsch......

    Du setzt Deine Kinder dem freiwillig aus. Wenn ich mir den Anfang Deines Threads anschaue, kommst Du selbst als erwachsene Frau nicht mit den massiven, alkoholbedingten Stimmungsschwankungen Deines Mannes klar. Wenn Du es als erwachsene Frau nicht tust, wie sollen es Deine Kinder. Deine Kinder erleben eine Mutter die sich selbst erniedrigt und nicht klar kommt.
    Wie sollen Deine Kinder so lernen im Leben klar zu kommen, was für Vorbilder haben sie? Ein Alkoholiker als Vater und eine Mutter die nicht für sich selbst einstehen und nicht konsequent sein kann. Die ihren eigenen Wert am Dasein eines Mannes misst. Er sollte das Sahnehäubchen auf Deinem Lebenskuchen sein und nicht der Boden der alles trägt. Wenn der Boden weg ist fällt der Rest zusammen, eine gute Konstellation.

    Deine Kinder können ebenso wenig wie ich damals objektiv sein. Du schreibst selbst, sie leiden unter ihm, aber sie lieben ihn. Mir ging es mit meinen Eltern nicht anders. Auch wenn sie auf dem Papier volljährig sind und ihre eigenen Wege gehen, die Schäden sind da. Vielleicht sieht man sie jetzt noch nicht, aber sie sind da.

    Du kannst tun und lassen was Du willst, hindern kann und wird Dich hier keiner, aber gut finden muss das auch keiner. Das hat nichts mit lästern zu tun, dass nennt man Meinungsäußerung.

    Gruß
    Skye

  • <Liebe Martigro

    Niemand möchte hier über dich lästern, dich verurteilen oder mit Zynismus überschütten ....

    Auch wenn einige Worte vielleicht so auf dich gewirkt haben .....und es war vielleicht auch ein wenig Zynismus dabei, ich finde trotzdem., dass sie sehr zutreffend sind.

    Es ist die harte, schonungslose Wahrheit....
    Alles andere würde ich fast als ein Wu nder bezeichnen ....

    Vielleicht sind wir es auch leid drum herum zu reden und uns das Leben weichzuspülen, weil wir alle erfahren hABEN , dass die Wirklichkeit ganz naders aussieht.
    MAnchmal wird man dann auch in seiner Wortwahl etwas schärfer....

    Ich fande den Post von Mrhardcore übrigens gut, zwar direkt ja, aber er sollte dich wachrütteln und dir die Illusion nehmen....

    Die Illusion,an die wir alle mal geglaubt haben ...

    Deine heftige REaktion darauf ist einerseits verständlich,abe zeigt auch wirklich einiges auf .....
    Du verteidigst dich !!!!!!!!!!!! Was auch menschlich ist.

    MArtigro, glaub mir, wir würden uns alle freuen, wenn du uns vom GEgenteil berichten könntest...

    Niemand will dir hier böse und es wäre schade, wenn du dich deshalb zurückziehen würdest.

    Glaub mir, auch ich habe hier auch schon in meinem Thread viele Dinge gelesen,die mir ganz und gar nicht gefallen haben....
    Aber sie hatten ALLE recht...
    Ich bin unheimlich dankbar, dass ich hier Menschen gefunden habe, die die gleichen und ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich...
    Und ich bin auch immer dankbar für ehrliche, wenn auch als hart klingende Worte. Das ist mutig und mich hat es bisher immer weiter gebracht und mir geholfen bei mir zu bleiben.

    Auch ich wünsche dir alles Liebe und Gute
    Fliegender Stern

  • Hallo martrigo,
    lese gerade deinen thread und bin bestürzt. Das was ich in therapie lernen soll und will und was uns Co so eigen ist, ist daß man sich nicht rechtfertigen muss. Nicht jede Entscheidung muss man rechtfertigen. Es ist dein Leben, deine Kinder und du bist alt genug die situation einzuschätzen wie wir alle unsere eigene einzuschätzen lernen müssen. Und es ist schwer, das richtige zu tun. Wenn du dich dabei jetzt gut fühlst und deine Kinder an nichts mangelt(Geborgenheit, Liebe, sicherheit ect.) dann ist das doch gut so. Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Glück und paß auf dich auf. Muss auch sagen das die Worte einzelner hart, und zu wertend waren. Es ist schon richtig nicht das Leben weich zu spülen und klare Worte zu schreiben, aber es gilt auch Akzeptanz und nicht gleich wertend zu werden.
    Achte auf dich und deine Kinder, aber du weißt eh daß das wichtig ist.
    Ganz lieben Gruß
    Nancy

  • Hallo martigro,

    ich habe Deine ganze Geschichte gelesen und kann vieles nachvollziehen. Ich beschäftige mich gedanklich schon seit 1 Jahr mit einer Trennung. Mir hat mal jemand gesagt, immer einen Schritt nach dem anderen machen. Genau, gedanklich habe ich mich schon mindestens 10 Mal getrennt, habe dann aber immer wieder einen Rückzieher gemacht. Du hast schon den übernächsten Schritt gemacht mit der Trennung.
    Ich hätte das auch schon durchziehen können, aber ich glaube, ich hätte genau wie Du, danach gezweifelt. Und ich glaube, wenn wir uns wirklich trennen, müssen wir auch jeglichen Kontakt zu dem Partner abbrechen, weil man sonst immer wieder hin- und hergerissen ist! Das muss man erst mal durchhalten!

    Auf jeden Fall finde ich, dass es Deine Entscheidung sein muss, ob Du wieder mit ihm zusammenlebst oder nicht. Und wenn es für Dich ok ist, dann soll es so sein! Ich denke, niemand hat Dir zu sagen, was Du tun musst, und ich glaube, dass einige Beiträge auch so gemeint waren, dass Du Dich nicht zu sehr einlullen lassen solltest.

    LG, Anesa

  • Danke - für liebe Kommentare, für aufmuntern, für demotivieren, für einfach nur hier sein dürfen.

    Ich kann aus meiner jetzigen Situation heraus nur sagen, es geht uns gut. Es klappt - ich weiß - wie lange - das weiß keiner. Aber es klappt im Moment.

    Wollte nur kurz Hallo sagen - und danke für euch alle hier.

    Das Leben ist ein kurzer Augenblick - ein Funken Liebe im Nichts - und darum mit ganzem Herzen und voller Lust Leben leben

  • Guten Morgen martigro,

    Zitat von martigro


    Mir und meinen Kindern, was total wichtig ist, geht es gut. Wir leben glücklich miteinander. Der Alkohol spielt keine Rolle mehr, keine Kontrolle mehr, Offenheit, offener Umgang mit Alkohol, eigenes Leben und eigene Unternehmungen.
    .

    Da kann ich ja deinem Mann nur gratulieren. Er hat es gut getroffen. Ein heimeliges Umfeld, in dem offen mit Alkohol umgegangen wird und er trinken kann, weil der Alkohol keine Rolle mehr spielt – was kann sich ein Alkoholiker mehr wünschen! Und auch du hast dein Suchtmittel wieder zurück und musst dich nicht mehr mit deinen Entzugserscheinungen befassen. So hat eben jeder seine eigene Vorstellung eines glücklichen, zufriedenen Lebens und trifft entsprechende Entscheidungen.

    An einer Stelle schreibst du, du bist noch zu jung zum Sterben – stimmt. Und du bist noch nicht zu alt, um zu lernen und an deiner eigenen Persönlichkeit zu arbeiten. Falls du dazu Zeit hast, jetzt, wo doch dein Mann wieder da ist. Im Gegensatz zu Feuerengel finde ich nämlich nicht, dass es die Hauptsache ist, dass du wieder glücklich bist. Ich finde es auch wichtig zu gucken, worauf sich dieses Glück begründet. Wenn es also dein Glück ist, mit einem nassen Alkoholiker zu leben – deine Entscheidung, dein Leben, dein - Glück?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • So, da bin ich wieder. Völlig zerstört und am Ende. Es ist gekommen wie es wohl kommen mußte.

    Langsam aber sicher Abstieg. Anfang Mai ein Delirium tremens mit allem was dazugehört. (Aber nein, wie kann ich das hier nur so schreiben, man(n) hat doch Tabletten genommen und deswegen war das kein Alkoholentzugskrampf)

    In kurzen Worten (vielleicht mal später mehr, denn ich bin so leer und fertig) im Krankenhaus ihn gefüttert, gewaschen, die Hand gehalten und mitgeteilt, mein lieber Mann, das mache ich jetzt einmal für dich, und dann nicht mehr.

    Nach einer Woche nach Hause, völlig desolater Allgemeinzustand, aber nach Hause. Mein Noch-Mann ist doch schließlich mündig und gesund.

    Unser Hausarzt hat es ihm dann drastisch erklärt: Verstand versoffen.....

    Am nächsten Tag hat er dann wieder gesoffen und ich habe ihm dann gesagt, das er gehen soll. Er ging nicht. Wieder gesagt, er ging nicht. Dann habe ich meine Tasche gepackt. Dann hat er versucht (!) sich die Pulsadern aufzuschneiden, aber einfach nur, um mich zu erpressen. Ich habe den psychosozialen Notdienst angerufen, die sagten, gehen sie, lassen sie sich nicht erpressen und Ich bin gegangen. Als ich am nächsten Morgen wieder kam war er verschwunden. Hatte sich abends vom Krankenwagen abholen lassen und in die Psychiatrie einweisen lassen.

    Habe ihm seine Sachen gebracht und ihm wieder gesagt: Du hast kein Zuhause mehr. Es gibt kein zurück.

    Am nächsten Tag erneutes Gespräch. Er weiß nicht, vielleicht eine ambulante Therapie (die er sowieso schon ewig macht und die nichts bringt). Wohnung suchen, auf die Füße kommen. Wie wohl??? Auf meine Kosten, ich soll ihm Geld leihen, Werde ich nicht!!!! habe ich ja auch nicht.

    Dann umschwenken auf stationäre Therapie Langzeit.....

    Nach 5 Tagen hat er sich entlassen lassen, er ist doch nicht Alkoholkrank. Nein, das ist er nicht........ Alles nur Lüge.

    Nun wohnt er (nach ganz vielen anderen Lügengeschichten und Attacken auf mich, er liebt mich doch, aber wegen mir hat er doch getrunken und was noch nicht alles noch) bei seinem "einzigsten" Freund.

    Der hat mir bestätigt, er trinkt nicht. Was soll das? Warum verstellt er sich dort? Jetzt ist auf einmal der Himmel blau, jetzt wird eine Wohnung gesucht und angeblich ist der Gedanke an Alkohol wie weg.


    Kann ihm das jetzt irgendwer glauben?? Alle sind auf meiner Seite und versuchen mich zu bestärken, aber ich gehe vor die Hunde. Wie kann man so einen Menschen überhaupt noch lieben? Warum WArum WARUM.... verdammt noch mal. bin so enttäuscht.

    Er arbeitet noch nicht wieder, ich habe mir jetzt Nachtschichtarbeit gesucht um für den Lebensunterhalt meiner Kinder und mir zu sorgen. Ich gehe auf dem Zahnfleisch und er erzählt mir, das die nette Nachbarin von seinem Freund bereits ein Auge auf ihn geworfen hat. Wie armselig?

    Er dankt mir für die guten Gedanken, die ich ihm in unserer Ehe zugeführt habe. Er ist dankbar, wofür?

    Bei mir geht es innerlich jetzt den BAch runter. Ich bin fertig. Ich will nicht mehr. Nach außen bin ich die Starke, aber innerlich bin ich kaputt. Will nicht mehr.

    Habe einen Beratungstermin, viele passen auf mich auf. Will auch keinen Blödsinn machen, aber es wäre so einfach. Wofür das ganze?

    Lacht ihr jetzt über mich? Da habt ihr auch allen Grund zu.... wie blauäugig und doof ich bin.....

    Wünsche mir endlich Frieden. Wie halte ich das bloß aus. Ständig ruft er an, schickt sms. Weckt mich morgens nach der Nachtschicht mit neuesten Geschichten, wie gut es ihm geht. Seine Sachen sind noch hier. Ständig wird mir das neueste über ihn zugetragen. Wie kann man das ertragen, das es so endet?

    Ich weiß ja, das es die richtige Entscheidung ist und jetzt mache ich mir Gedanken,ob er tatsächlich jetzt trocken wird. War ich doch schuld? Aber in seiner ersten Ehe war es genau so.

    Helft mir bitte...

    Das Leben ist ein kurzer Augenblick - ein Funken Liebe im Nichts - und darum mit ganzem Herzen und voller Lust Leben leben

  • Hallo Martigro,

    niemand lacht hier über dich.

    Du kannst jetzt wieder schreiben, damit fängt es ja an. Innendrin sortieren, dann sortiert es sich auch im Außen.

    Mach das Handy aus, dann kannst du nach der Nachtschicht nicht geweckt werden. Schlaf ist wichtig, damit du zu Kräften kommst. Eine neue Nummer wäre noch besser.


    Was möchtest du denn nun? Den Kontakt wirklich abbrechen oder weiter ausharren?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    ich will ihn nicht mehr zurück......

    Und ich hoffe, das ich das schaffen werde

    Das Leben ist ein kurzer Augenblick - ein Funken Liebe im Nichts - und darum mit ganzem Herzen und voller Lust Leben leben

  • Liebe Martigro,

    ich wünsche dir alles Glück und alle Kraft der Welt für dich...deinen eigenen Weg zu gehen.

    Kann im Moment nicht so viel schreiben...deine Geschichte nimmt mich aus einen persönlichen Grund sehr stark mit.

    Pass auf dich auf...schicke dir ein Krafpaket
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Martigro,

    willkommen zurück .... es ist gut, daß Du wieder schreibst ....

    ich habe Deinen Thread noch einmal kurz quergelesen ...
    damals hatte Linde geschrieben:

    Zitat

    DEIN Suchtmittel ist jetzt wieder eingezogen,.......


    Du musstest ja ganz schön Kritik einstecken, als Du Deinen Mann wieder aufgenommen und die dunkelrosa Brille aufgesetzt hast.....
    Es war Deine Entscheidung ..... und Du hast Deine Erfahrung damit gemacht .... „shit happend“

    Und jetzt hast Du wieder die Wahl:
    Willst Du im Ich-Arme-Sau-Syndrom hängen bleiben oder hast Du Deinen Tiefpunkt erreicht und entscheidest Dich gegen Deine Sucht .... :?:
    Und wenn Du entscheidest „nicht mehr zurück zu wollen“, nimm die Erfahrungen der Anderen an .... nicht jeder muß das Rad neu erfinden

    Es ist völlig egal, was Dein Mann macht oder nicht macht, ob er nüchtern ist oder nicht und warum .... es geht darum DEINE nächsten Schritte zu tun ....
    z.B. nicht mehr für seine Manipulations-Spielchen zur Verfügung zu stehen – das heißt Handy/Telefon aus .... z.B. Prepayd-Handy

    Das Verarbeiten dauert seine Zeit und tut weh .... aber nicht schlimmer, als der Alltag mit einem nassen Alkoholiker........ und ..... die Zeit ist dabei Dein Freund

    Die ersten Schritte sind gemacht .... geh einfach weiter egal wie schmerzhaft es ist ....

    LG
    Hagebutte

  • Hallo Martigro,

    Zitat

    Kann ihm das jetzt irgendwer glauben?? Alle sind auf meiner Seite und versuchen mich zu bestärken, aber ich gehe vor die Hunde. Wie kann man so einen Menschen überhaupt noch lieben? Warum WArum WARUM.... verdammt noch mal. bin so enttäuscht.


    Leg die ganzen "Warums" erst einmal in die Ecke. Es gibt Fragen, die man einfach nicht beantworten kann. Es gibt aber auch Fragen, welche man sich selber erst viel viel später selber beantwortet.

    Zitat

    Er arbeitet noch nicht wieder, ich habe mir jetzt Nachtschichtarbeit gesucht um für den Lebensunterhalt meiner Kinder und mir zu sorgen. Ich gehe auf dem Zahnfleisch und er erzählt mir, das die nette Nachbarin von seinem Freund bereits ein Auge auf ihn geworfen hat. Wie armselig?

    Ja, das ist irgendwie armselig. Wieder ein Versuch, Dich wieder an seine Seite zu ziehen. Ein hübsches Muster, welches vielen von uns bekannt ist. Und man reagiert mit Schmerz und Eifersucht ! Warum eigentlich ? Entweder war es eh ein Schuss ins Blaue oder aber die andere hat grad die A-Karte gezogen die Du so schnell wie möglich abgeben solltest !

    Zitat

    Er dankt mir für die guten Gedanken, die ich ihm in unserer Ehe zugeführt habe. Er ist dankbar, wofür?

    Na, damit Du Dich schön schuldig fühlst. Dich mit Warum-Fragen plagst und schlussendlich tatsächlich mal wieder die Schuld bei Dir selber suchst.

    Zitat

    Bei mir geht es innerlich jetzt den BAch runter. Ich bin fertig. Ich will nicht mehr. Nach außen bin ich die Starke, aber innerlich bin ich kaputt. Will nicht mehr.
    Habe einen Beratungstermin, viele passen auf mich auf. Will auch keinen Blödsinn machen, aber es wäre so einfach. Wofür das ganze?

    Wofür ? Um endlich Dein eigenes Leben mit Deinen Kindern zu leben ! Nämlich ein glückliches und zufriedenes :D . Lass dieses elendige Tal Schritt für Schritt hinter Dir und Du wirst erstaunt sein, was Dir alles gelingen kann. Was das Leben Dir und Deinen Kiddys wirklich zu bieten hat ! Man muss nur dieses krankhafte Klammern an alte Gewohnheiten zurücklassen. Das dauert etwas - aber jeder einzelne Tag hilft Dir, dass es leichter wird. Da werden Energien freigesetzt, das ist unglaublich.

    Zitat

    Lacht ihr jetzt über mich? Da habt ihr auch allen Grund zu.... wie blauäugig und doof ich bin.....

    Lachen oder Schadenfreude ?? Nein ! Du bist nicht die erste, die weiterhin ausgeharrt hat und sich an "Strohhalme der Hoffnung" geklammert hat ! Die Enttäuschung und die Wut auf einen selber - diese Gefühle habe ich auch gekannt. Ich kann Dir nur sagen, heute haben die sich bei mir völligst in Luft aufgelöst !

    Zitat

    Wünsche mir endlich Frieden. Wie halte ich das bloß aus. Ständig ruft er an, schickt sms. Weckt mich morgens nach der Nachtschicht mit neuesten Geschichten, wie gut es ihm geht. Seine Sachen sind noch hier. Ständig wird mir das neueste über ihn zugetragen. Wie kann man das ertragen, das es so endet?

    Nur mit rigeroser Konsequenz ! Neue Handy-Nr., alle Sachen raus aus der Wohnung, absolute Kontaktsperre und dem eigenen Umfeld ganz klar und deutlich erklären, dass man keine "Geschichten" mehr hören möchte - PUNKT.

    Zitat

    Ich weiß ja, das es die richtige Entscheidung ist und jetzt mache ich mir Gedanken,ob er tatsächlich jetzt trocken wird. War ich doch schuld? Aber in seiner ersten Ehe war es genau so.

    Stell Dir diese Frage noch einmal in 12 Monaten absoluter Konsequenz ! Selbst wenn er dann noch trocken ist wirst Du sie Dir selber beantworten können ! Der letzte Satz sagt doch eine Menge aus.


    Hey ich finde es klasse, dass Du hier wieder angekommen bist. Raus mit dem Ärger und der Wut und der Enttäuschung. Und dann leg los - Schritt für Schritt - Du kannst das schaffen, wenn Du nur daran glauben kannst, das es mit jedem Tag einfach leichter wird.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Liebe Martigro,
    ich kann mir bei niemandem Schadenfreude vorstellen, der solche Situationen selber durchlebt hat - und das haben wohl viele Co's. Es bestürzt mich wie schnell sich die positve Hoffnung in gnadenloses Desaster verwandelt hat. Somit also ein vielfaches schlimmer als zuvor.

    Nein, lachen wird niemand - aber ich selber spürte ein: "also doch" in mir. Ich denke mal, viele wie ich warten händeringend auf ein solches Wunder eines Suchtkranken (nebst unserer eigenen Sucht: der Abhängigkeit von einem Menschen). Aber Du hast es deutlich und anschaulich beschrieben, dass eben nur Entzug nicht alles ist, das nur trocken sein keinen guten Menschen macht.

    Wichtig ist auch nicht, dass wir das richtige oder das falsche tun, sondern dass wir es bewußt tun und uns immer fragen: will ich die zukünftigen "möglichen" Entwicklungen ertragen.

    Bei mir gab es ein "bis dahin und nicht weiter". Ende - aus - Apfel....

    Du hörst Dich ebenso an, die Zeit wird nun zeigen, ob nach dem Ende der Apfelernte ein leckeres Apfelmus daraus wird ;)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Es tut wirklich gut von euch allen so aufgenommen zu werden.

    Wie sind wir bloß dazu gekommen so zu sein.....

    Muß jetzt mich langsam für die Nachtschicht vorbereiten. Bin kaputtt - kein Schlaf heute wegen ständiger telefonischer Streiterein.

    Morgen wollte er schon wieder hier hin kommen. Ich habe NEIN gesagt und bin stolz auf mich.

    Freitag morgen wird er zum Sachen packen kommen . einen teil auf jeden fall. Für seine Wohnung, die er nicht mal bezahlen kann.

    Wie sieht es eigentlich aus, wenn er jetzt irgendeinen Mist verzapft? Werde ich dafür verantwortlich gemacht. Wer kennt sich damit aus?

    Euch allen den Frieden der Nacht und mir ein Durchhalten - brauche den Job - wir wollen Leben....

    Das Leben ist ein kurzer Augenblick - ein Funken Liebe im Nichts - und darum mit ganzem Herzen und voller Lust Leben leben

  • Liebe Martigro,
    ich war GsD nicht verheiratet, sondern lebte nur "zusammen". Aber sogar ich habe all mein Eigentum gekennzeichnet da irgendwann einmal der nette Gerichtsvollzieher mir täglich einnen guten Tag wünschte um Exxi zu eriinnern, dass da noch was wäre.....

    Rechtlich beraten kann Dich nur ein Anwalt. Aber Du wirst wissen ob Ihr eine Gütergemeinschaft habt oder nicht. Wenn ja, nun dann dürfte der hier zuweilen eingeflossene Kommentar "von guten und schlechten Tagen" gelten.

    Auch hier ein Grund alle Heiratsanträge abzulehnen, die ich von Exxi bekam: die Gefahr ein Pflegefall zu werden, dem gegenüber ich finanziell verpflichtet bin ...

    Mietschulden hätte auch bei uns ein Problem werden können, bei seinen regelmässigen Pfändungen. Allerdings gab es bei uns ein Mietkonto, auf welches jeder von uns beiden einzahlte und auf dem nur ich die Befugniss hatte (da ja gegen ihn Pfändungen vorlagen).

    Lese ich Deine Fragen, dann fällt mir ein, was ich so alles an Vorsichtsmaßnahmen durchführte (alle Rechnungen raussuchen) ab Befürchtungen hatte (berechtigt) wenn er mal auf krumme Dinge im Internet kommt deren Rechnungen von meinen Konten abgebucht werden, also dem Mietkonto auf meinen Namen.

    Boaaahahahaha nie nie nie wieder .... Heute bin ich fertig weil mein Auto den Geist aufgab und mein neuer alter nicht fertig ist und auch noch Wochen dauert, am Ende, und erkältet.

    Aber das ist gar nichts gegen die Dinge, die damals von statten gingen, wie ich mich fühlte und Du Dich wohl heute fühlen must, liebe martigro.

    Sag wie ist es: war es Eure Wohnung und Du hast ihn verwiesen? Auf wen lief der Mietvertrag?

    Gruß
    Dagmar

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