Wie steht es mit Eurem Alkoholkonsum?

  • Hallo zusammen,

    meine Mutter hat mir jetzt ganz dringend ans Herz gelegt, dass ich aufpassen soll. Die Trinkerei wird verebt und ich muss einfach schauen, dass ich nicht auch in den Teufelskreis gerate.

    Wie sind Eure Trinkgewohnheiten? Wann trinkt ihr? Trinkt ihr überhaupt?

    Gruß Kaja

    Bin tochter einer Alkoholikerin, die sich aber immer noch versteckt. Leider...

  • Hallo Kaja,

    ich glaube nicht, daß Alkoholismus "vererbt" wird wie zum Beispiel x-Beine oder abstehende Ohren, sondern daß wir als Kinder einer suchtkranken Familie die Suchtstrukturmuster erlernen. Da gilt es genau hinzuschauen.

    Ich selber trinke keinen Alkohol.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Kaja,

    Ich selbst trinke ab und an zu den "üblichen" Gelegenheiten wie Geburtstagsfeiern etc. mal ein Gläschen. Auch beim Essen gehen schonmal einen Wein, aber es ist sehr selten. Aber ich müßte echt lügen, wenn ich sage, dass ich noch nie in meinem Leben betrunken war :oops:

    Bei mir ist es schwierig, da ich immer mit zweierlei Maß messe...gleiches ist nicht gleich...Wenn ich was trinke ist es ok, dass heißt aber noch lange nicht, dass ich es bei anderen tollerieren kann :roll:
    Auf betrunkene Fremde zu stossen macht mir keine Probleme. Wenn Bekannte, oder lose Freunde was trinken - auch ok. Das ändert sich allerdings schlagartig, wenn es sich um Menschen handelt, die mir emotional nahestehen. Gänzlich unmöglich ist es für mich im Moment noch, wenn mein Partner mehr als zwei oder drei Gläser trinkt.
    Damit kann ich in keinsterweise umgehen. Sofort kommen Wut, Aggression, abgrundtiefe Verachtung, Hass - nicht mehr steuerbar - was ganz böse Ausraster unweigerlich nachsichzieht.

    Lieben Gruß
    Bibs

  • Ich habe gerade etwas in dem Thread "Merkmale EKA" gelesen...

    Bin etwas durcheinander. Es gibt ja wirklich so einige übereinstimmungen mit meiner Persönlichkeit. Verdammt, was hat der Alkohol denn alles angerichtet? Ich war mir dessen gar nicht so bewusst. ABer viele Dinge, die ich in der Kinderheit gemacht habe, wie ich mich verhalten habe, werden mir klar.

    Warum war ich oft still, hab mich nie was getraut? Hab immer gedacht ich bin dumm... sag lieber nix im Unterricht. Es könnte falsch sein und alle lachen mich aus. Und das Problem Alkohol wurde komplett verschwiegen.

    Ich ärgere mich heute oft über die ignoranz der Mitbewohner in unserem Haus. Oft war es in der Nacht megalaut bei uns in der Wohnung. mein Vater kam betrunken nach hause und dann flogen Teller, meine Mutter schrie und ich lang in meinem Bett und hatte große Angst. mein Herz schlug mir bis zum Hals. :(:(:(:cry::cry::cry: Ich war so hilflos und dachte mir manchmal... "wenn mich mein Bett jetzt verschlucken könnte!" Dann wäre ich weg gewesen... raus aus dieser Situation. Wäre doch nur ein Bewohner des Hauses (war haben ein einem Neubaublock gewohnt, es gab also mehr als genug Nachbaren) auf die Idee gekommen und hätte die Polizei geholt!! Dann hätte mich jemand aus der Situation geholt. ABER nein, alle haben weggesehen..... Leider!!!

    Mensch was richtet der Alkohol bloß alles an???? :cry::cry::cry:

    traurige grüße von Kaja

    Bin tochter einer Alkoholikerin, die sich aber immer noch versteckt. Leider...

  • Hallo,

    bei mir ist die Situation etwas anders, da meine Mutter erst vor einigen Jahren das Trinken anfing.
    In meinem Thread "Bin wieder da" habe ich ja meine Kindheitssituation beschrieben, von daher glaube ich, daß man die Unterdrückungsmechanismen mitbekommt. Alk ist ja oft eine Übersprungsreaktion, weil man mit einer anderen Situation nicht klar kommt und dann eben auf diesem Weg sich "gut" fühlen will, vergessen will, verdrängen will.
    Man lernt als Kind, daß Verdrängungsmechanismen funktionieren - und wenn es das Vorbild der Mutter ist, die immer "um des lieben Friedens willen" die Klappe gehalten hat. Und dann ist man auch schnell in so einem Verhaltensmuster drin. Sei es daß man wegschaut oder daß man eben selbst trinkt, weil man damit vielleicht die Rolle des früher Starken einnimmt. Z.B. früher war der Vater der Chef im Ring, auch und gerade wenn er getrunken hat, und jetzt übernimmt man selbst (unbewußt) das Schema.

    Aktuell war ich wahrscheinlich auch auf dem Weg zum übermäßigen Alkoholkonsum. Da ich nie viel getrunken habe (es gab in meiner Jugend Sport und Leistungssport, da gehörten wilde Parties nicht hin :wink: ), habe ich nie viel vertragen. Also blieb es sehr lange bei einem Glas Wein zu einem guten Essen am Wochenende. Bier schmeckte mir erst mit Ende 20/Anfang 30, und jetzt ist es auch sehr wenig.
    Als aber meine Schlafstörungen immer schlimmer wurden, habe ich auch unter der Woche ein Glas Rotwein zum besseren Einschlafen getrunken.
    Nach einem halben Jahr etwa merkte ich, daß ich nunmehr 1/2 Flasche zum Einschlafen brauchte. Das war für mich dann Alarmstufe rot. Von einem auf den anderen Tag habe ich die Finger davon gelassen. Am Burn-out hat der Rotwein als Schlafmittel ohnehin nichts geändert....

    Dann kam die Reha, Alkohol war in der Klinik unerwünscht (auch wenn dort keine Suchtkranken behandelt wurden). Vermißt habe ich weder Rotwein noch Whisky ;)

    Aktuelle Gewohnheiten:
    - wenn es paßt (ca 2x im Monat) einen guten Single Malt Highland, abends und daheim oder bei Freunden, wenn geklärt ist, wer heimfährt
    - Rotwein ca. 2x/Woche abends 1 Glas
    - Bier, mal 2x/Woche abends eine Flasche statt des Rotweins, dann aber wieder monatelang gar nicht
    - Cocktails, höchstens mal 1x/Jahr, dann im Urlaub, sonst ist mir das schlicht zu teuer
    - Mixgetränke, Alkopops sind für mich bäääääh und gehen gar nicht
    Außerdem haben wir immer eine gute Auswahl an Tees und Limonaden im Haus :wink: Bei den Kaffeesorten könnten wir mal wieder aufstocken....

    Bei meinem Mann ist es ähnlich.

    Wir beide sind uns einig, daß wer noch fahren muß, gar keinen Alk trinkt. Ich halte es so, seit ich Führerschein habe (seit 27 Jahren), ich habe einfach zu viele Klassenkameraden im Krankenhaus besucht, die von besoffenen Autofahrern umgebügelt wurden.

    Ich denke, wir sind beide weder gefährdet noch "machen wir uns was vor".

    Aus meiner Sicht ist der Alkoholismus nicht vererbbar. Erlernbar sind die Mechanismen, die dazu führen. Dessen muß man sich bewußt sein, dann rutscht man auch nicht in die Abhängigkeit bzw. erkennt früh genug, wenn man auf dem Weg dahin ist.

    Kaja, die Aussage Deiner Mutter zeigt, daß sie sich um Dich Sorgen macht und ihren Alkoholismus als negativ erkennt. Deine Hoffnung ist berechtigt :wink: (Du hast ja in einem anderen Thread gezweifelt).

    Gruß
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Hi Kaja,

    ja, dieser Thread hat bestimmt vielen von uns wirkliche Aha-Erlebnisse beschert...ich lese oft darin, vieles nochmal und nochmal und nochmal,
    weil es mir hilft zu glauben und zu verstehen, dass ich nicht alleine und eigentlich ganz normal bin :lol: und einfach manche Dinge nicht besser gelernt habe, oder nicht besser kann/weiß.

    Durch das viele Lesen hier wird mir immer klarer, was für eine zerstörerische Macht ausgeht von den Mechanismen in einem suchtbelasteten Familiensystem, und wie mich diese - nicht nur als Kind - sondern auch heute noch ganz erheblich belasten und steuern.

    Als Kinder hatten wir nie eine Wahl...Bewältigungsstrategien = Überleben.

    Ich habe gestern noch in einem Artikel gelesen "Die Festung des Kindes wird für viele EKA zum Gefängnis". Man kann nur sein Bestes geben die Mauern Stück für Stück abzutragen.

    Lieben Gruß
    Bbs

  • Hallo zusammen,

    ich wollte noch ein paar Gedanken bzgl Alkoholkonsum loswerden.....

    Ich trinke gern ein Glas Rotwein.... Abends wenn die kinder im Bett sind, der Kamin brennt und ich einfach die Beine hochlege. Mein Mann und ich kuscheln uns dann aneinander und genießen den Abend.

    Jetzt hab ich solche Angst, dass das schon zu viel ist. Gut, wir haben manchmal auch jeden Abend unser weinchen getrunken... :?:?:?:? Ich trinke aber auch gern ein leckereren Tee am Abend. Also es muss kein Alkohol sein.

    Jetzt hab ich gesagt, dass ich keinen Alkohol mehr trinken möchte. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich abhängig werde. ich bin fast schon zum kontrollfreak geworden. Ich analysiere den Konsum von Wein und schau ganz genau drauf, ob das zu viel ist, ob das normal ist... was trinken andere.

    Die Angst, einmal so zu Ende wie meine Mutter ist sooo groß. Ich habe kein Problem mit dem Alkohol... genieße halt nur einen schönen wein. 1-2gläser. Aber auch das möchte ich gar nichht jeden Tag haben. (wäre ja auch viel zu teuer mit der Zeit

    Ich hab einfach das Gefühl :wink::wink::wink:

    Hab ihr auch diese Kontrollgedanken... checkt ihr Euch auch so?

    Gruß Kaja

    Bin tochter einer Alkoholikerin, die sich aber immer noch versteckt. Leider...

  • Hallo Kaja,

    Wein ist nicht "schön". Und Whisky ist nicht "gut". Das sind Eigenschaften, die man dem Alkohol zuschreibt, um den Konsum zu legitimieren.

    Ich trinke keinen Alkohol, denn ich könnte genausogut Spüli oder Batteriesäure trinken, Gift ist Gift.

    Wenn du schon kontrollierst, dann hört sich das sehr bedenklich an. Die Verniedlichungsform "Gläschen" oder "Weinchen" wird auch gerne genommen, um den Konsum zu verharmlosen. Auch diese Zeremonien rund um den Alkohol sind nur Tarnung, also Beine hochlegen, kuscheln, den abend genießen... Das ginge alles auch ohne Alkohol.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo

    wie sind hier ein Alkoholikerforum das einen Weg ,ohne das Gift und jegliche Beschönigungen, zu leben erlernt. . Da sind Trinkgewohnheiten unpassend und sicherlich nicht Ziel dieses Forums. Es kommt dem kontrollierten Trinken nach und das ist ein absolutes Tabu hier.

    Ich bitte das zu beachten .

    Zu dem in dem Wort Gewohnheit schon das gewöhnen beinhaltet und der beste Weg in die Sucht ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • sorry, ich wollte nur meine Gedanke freien Lauf lassen....

    ich kann auch ohne Wein oder was durchs leben gehen. Ich checke nur die "Lage" weil ich durch meine Mutter mit dem Thema Alkohol so konfrotiert bin. Ich kann mir vorstellen, dass es viele EKA sich selbst diesbezüglich genau betrachten.

    und ich bin halt ein sehr selbstkrisitscher Mensch der NIEMALS in dem Teufel Alkohol eine chance geben würde, mein Leben zu beeinflußen o.ä.

    Bin tochter einer Alkoholikerin, die sich aber immer noch versteckt. Leider...

  • Hallo an alle,
    bei mir ist das ganze also auch für mich selber bisschen bedenklicher, ich trinke zwar nicht zum runterkommen, aber am Wochenende bin ich oft auf Partys oder Konzerten und es wird dabei sehr viel getrunken.
    Ich will auf keinen Fall so werden wie meine Mama !

  • Hallo Zusammen,

    ich glaube nicht das Alkoholismus genetisch vererbt wird, vielmehr denke ich das er erlernt wird. Es wird vorgelebt, dass Alkohol eine erleichternde, befreiende Wirkung hat, es wird vorgelebt, das man damit Probleme lösen und das Leben verbessern kann. Zumindest wird es so verkauft.
    Das dem nicht so ist haben wir von außen gesehen und erlebt. Ob man selbst abhängig wird hat für mich sehr viel damit zu tun, wie die eigenen Erfahrungen mit diesem „verschönernden Lösungsmittel“ sind. Nicht nur die Erfahrungen durch zusehen, was Alkohol aus anderen macht, sondern auch die eigenen.
    Ich wurde als Alkoholikerkind schnell in eine Schublade geschoben, in die Schublade „alkoholabhängig“. Ich bin mehrfach belastet, Großvater, Vater, Stiefvater, Mutter und weiß nicht wie oft ich mich von Fachleuten einsortiert in dieser Schublade wieder gefunden habe. Ich hätte oftmals den Eindruck gewinnen können ich sei ein Wunder, dass ich nicht selbst abhängig geworden bin, so oft wie ich angezweifelt und so wie ich betrachtet worden bin. Kann nicht sein, geht doch garnicht anders, die macht mir was vor, die muss doch auch trinken......
    Ich habe oft das Gefühl gehabt beweisen zu müssen, dass ich nicht alkoholabhängig bin, weil andere mich in diese Ecke schieben wollten. Himmel, war ich das manchmal leid und es hat mich verunsichert. Heute ist es mir egal. Ist es einfach Glück oder mein Charakter, keine Ahnung, was verhindert hat den gleichen Weg wie meine Eltern zu gehen, waren meine eigenen Erfahrungen.

    Ich hatte als Jugendliche eine Phase, da habe ich richtig reingetreten und fand das toll, besoffen sein war geil. Jedes Mal bis zum abwinken, ein Maß kannte ich nicht, gebremst wurde ich nur von außen, sprich entweder weil andere mich hinderten oder das Geld alle war. Wer sollte mir auch ein Maß beigebracht haben, meine Eltern nicht. Das habe ich dann irgendwann selbst erledigt.

    Dann habe ich im besoffenen Kopf richtig schön Sch.... gebaut, nicht im strafrechtlichen Sinne sondern im moralischen. Ich konnte mir selbst sehr lange nicht in die Augen schauen. Das hat mich zwar ans nachdenken gebracht, aber noch nicht wirklich gereicht. So ganz nebenbei gab es ja auch noch Faktoren wie Gruppenzwang. Dem hatte ich mit Anfang 20 nicht wirklich viel entgegen zu setzen. Einige Zeit danach hatte ich einen Filmriss. Plötzlich fehlten mir ein paar Minuten und die waren lang genug um wieder ähnliche Probleme zu bekommen. Der Verlust der Kontrolle über mein Handeln, zwei mal kurz hinter einander, hat gereicht, damit ich jahrelang gar nichts mehr getrunken habe. Alkohol schön und gut, aber mich selbst nicht mehr kontrollieren zu können, dass ging gar nicht. Der Preis war ein recht einsames Leben, aber das war mir egal, die Angst wie meine Eltern zu werden, war zu groß. Hatte ich doch genau dieses Verhalten, diesen Kontrollverlust bei meinen Eltern zu oft erlebt und zu oft unter ihm zu leiden. Das nur bei meinen Eltern zu sehen hätte als Lerneffekt bei mir nicht gereicht, ohne diese für mich negativen, eigenen Erfahrungen, wer weiß wo es für mich geendet hätte.....

    Lange Rede kurzer Sinn, es gedauert bis ich gelernt habe, dass ich nicht meine Eltern bin, dass es nicht nur ganz oder gar nicht sondern haufenweise Zwischenstufen gibt und das nicht nur beim Alkohol. Ich esse ja auch nicht jeden Tag Schnitzel oder Schokolade. Ich habe heute einen normalen Umgang mit Alkohol. Ich habe Respekt vor ihm und seiner Wirkung aber keine Angst mehr. Heute trinke ich ab und an mal welchen, wenn mir danach ist und wenn es passt, ich also nicht fahren muss oder sonst auf meine volle körperliche und geistige Leistungsfähigkeit angewiesen bin. Dabei kann ich nicht mal mehr sagen, wie oft oder wie viel. Ganz einfach, weil es nicht mehr wichtig ist, weil ich nichts mehr beweisen muss, weil ich niemandem außer mir selbst Rechenschaft schuldig bin. Es ist derart unterschiedlich und mir ist es viel zu unwichtig mir das zu merken. Ich bin mit mir darüber im reinen. Heute kenne ich meine Grenze und kann sie ohne Probleme einhalten. Ich muss nirgendwo mehr mithalten oder etwas beweisen, anderen etwas beweisen und ich bin nicht meine Eltern. Mit dieser Einsicht kam auch ganz von alleine ein für mich normales Maß und ein relativ entspanntes Verhältnis zum Alkohol. Ganz nebenbei, nicht nur zum Alkohol, sondern zu vielen Dingen, mit denen ich früher nicht umgehen konnte.

    Jeder, ob nun Alkoholikerkind oder nicht, muss für sich selbst entscheiden ob er Alkohol trinkt oder nicht und ob sein Konsum oder auch Nichtkonsum für ihn in Ordnung ist. Meine paar Mal im Jahr sind für mich in Ordnung.

    Gruß
    Skye


    Hartmut
    Sicherlich ist es grenzwertig in einem Alkoholikerforum über Trinkgewohnheiten zu sprechen. Da hier aber alle von der Sucht Betroffenen schreiben gibt es zwangsläufig Reibungspunkte. Ich kann mir bei den Alkoholikern auch nicht jeden Beitrag oder Thread durchlesen, sonst bekomme ich gelinde ausgedrückt Blutdruck. Alkoholikerkinder sind unsicher, sich ihrer selbst nicht sicher, das gilt auch für den Umgang mit Alkohol. Wir haben von unseren Eltern nie gelernt, was ein normaler Umgang mit Alkohol ist. Ich habe früher auch oft aufgezählt was ich getrunken habe, einfach aus dem Grund, weil ich die Bestätigung wollte, es ist unbedenklich, es ist normal. Es war Unsicherheit und Angst. Sicherlich ist der beste Weg, danach zu fragen, aber auch offenes fragen wurde nicht gerade gelehrt. Und wer will das schon beantworten, die Antwort ob das eigene Verhalten normal ist findet man nur in sich selbst. Ich wollte die auf dem Weg die Bestätigung. Hör dir das an und sag mir bitte, bitte, dass ich normal bin

    Gruß
    Skye

  • Hallo

    Ich würde auch meinen, dass wir eine gewisse Suchtneigung haben. Suchtmittel gibt es aber verschiedene, nicht nur Alk.
    Ich bin Süchtig - meine Eltern trinken/haben getrunken, rauchen/haben geraucht und ich...mit Alk habe ich kein Problem, er ist in meinem Leben einfach nicht wichtig. Ich war auch noch nie wirklich betrunken. Rauchen tue ich auch nicht, aber ich bin Esssüchtig.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Wenn ich mit Freunden unterwegs war habe ich immer etwas mitgetrunken und das war eher selten, da man sich vllt. einige Male im Jahr sieht. Mittlerweile trinke ich gar nichts mit, weil ich gelernt habe meinen inneren Gefühl zu folgen und das heißt ich brauche kein Alkohol. Seitdem gehts mir auch besser, ich habe gemerkt wenn ich aus Gruppenzwang mal nen Cocktail mitgetrunken habe dann verkrampfe ich irgendwie innerlich und neige zu schweigen.

  • Ich selber bin nicht alkoholsüchtig geworden, obwohl es mein Vater war, ich bin auch nicht Tablettensüchtig geworden, obwohl es meine Mutter war.
    Ich trinke auch zum Essen gerne ein Glas Wein, immerhin gehört es bei den Südfranzosen zu einem feinen Essen, aber ich habe kein Bedarf mehr zu trinken.
    Warum?
    Es kommt davon, dass man dabei die Kontrolle verlieren könnte und das wichtigstes im Leben ist bei mir, die Kontrolle über meinem Körper und über meinem Geist zu behalten.
    Vielleicht habe ich eine Kontrollsucht dafür...das hat mich mal ein Kolleg gesagt, dass ich nicht immer so in der Tiefe grübeln sollte, dass ich mich damit das Leben schwer mache, aber ich brauche dieses Gefühl von Kontrolle, denn zusehr habe ich mich geschämt, als mein Vater nur laberte... ich finde sowas unmöglich und beschämend.... und darum... muss ich bei mir keine Angst habe Alkoholsüchtig zu werden, dazu bin ich zu Kontrollsüchtig.

  • hier ist gerade eine interessante Frage aufgetaucht. Kann Alkoholismus vererbt werden? Das denke ich auch nicht, aber es ist schon die Frage inwieweit es vererbt ist ob man Nein sagen kann wenn man einmal aufgehört hat zu trinken - oder zu rauchen.

    Das Suchtgedächtnis, das wird bestimmt vererbt. Ich zum Beispiel habe ein sehr gutes Suchtgedächtnis - leider. Ich habe vor 10 Jahren aufgehört Kette zu rauchen und habe heute noch Appetit :( auf Zigaretten

    Mein Mann hat aufgehört zu rauchen - durch die Krebserkrankung, merkwürdigerweise fiel ihm das gar nicht schwer - aber da beide Eltern getrunken haben, kämpft er mit dem Alkohol. Ich hoffe er ist trocken und abstinent. Ich könnte es aber nicht beschwören.

    Ich selbst (Mutter von erwachsenen Kindern) trinke keinen Schluck seit Jahren - ich habe ein wenig Angst dass ich es mir angewöhnen würde wie damals die Zigaretten ...

    Oh ja, das Suchtgedächtnis ist ganz bestimmt Teil der vererbten üblen Angewohnheiten.

    Das Leben ist eine Brücke - Du kannst sie überschreiten. Aber baue keine Häuser auf ihr.

  • Zitat von Nisa.K.

    hier ist gerade eine interessante Frage aufgetaucht. Kann Alkoholismus vererbt werden? Das denke ich auch nicht, aber es ist schon die Frage inwieweit es vererbt ist ob man Nein sagen kann wenn man einmal aufgehört hat zu trinken - oder zu rauchen.

    Das Suchtgedächtnis, das wird bestimmt vererbt. Ich zum Beispiel habe ein sehr gutes Suchtgedächtnis - leider. Ich habe vor 10 Jahren aufgehört Kette zu rauchen und habe heute noch Appetit :( auf Zigaretten

    Mein Mann hat aufgehört zu rauchen - durch die Krebserkrankung, merkwürdigerweise fiel ihm das gar nicht schwer - aber da beide Eltern getrunken haben, kämpft er mit dem Alkohol. Ich hoffe er ist trocken und abstinent. Ich könnte es aber nicht beschwören.

    Ich selbst (Mutter von erwachsenen Kindern) trinke keinen Schluck seit Jahren - ich habe ein wenig Angst dass ich es mir angewöhnen würde wie damals die Zigaretten ...

    Oh ja, das Suchtgedächtnis ist ganz bestimmt Teil der vererbten üblen Angewohnheiten.

    Habe ich vergessen hinzuzuschreiben: Es fällt mir natürlich überhaupt nicht schwer auf Alk zu verzichte, ich mache mir nichts daraus und er schmeckt auch nicht. Den letzten habe ich vor etwa 4 oder 5 Jahren getrunken.

    Das Leben ist eine Brücke - Du kannst sie überschreiten. Aber baue keine Häuser auf ihr.

  • glück auf

    Zitat von Nisa.K.

    Oh ja, das Suchtgedächtnis ist ganz bestimmt Teil der vererbten üblen Angewohnheiten.

    ich halt das ^ fürn groben irrtum + fürn wiederspruch ansich
    ich bin davon überzeugt dass die eigene sucht voraussetzung fürn suchtgedächtnis is
    ne üble angewohnheit kann (meiner meinung nach) nich vererbt werden - die muss man sich angewöhnen + die darf man sich auch wieder abgewöhnen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo,

    ich selbst trinke ganz selten mal was. Doch ich trinke gern mal beim weggehen Bier, so wie es mir gut geht. Ich zähl sie nicht, muss mich da nicht kontrollieren, weil betrunken bin ich nicht.Betrunken sein und diesen Kontrollverlust zu erleben mag ich garnicht. Das schützt mich vor Abstürzen. Auch die Tatsache das ich mir aus Wein, Schnaps und so nichts mache, das tut mir nicht gut, schmeckt mir nicht und darum trink ich das nicht.

    Ich denke ich bin da eher ein Genussmensch der seine Grenzen kennt.Ich kann weggehen ohne Alkohol zu trinken, auch da habe ich Spass und Freude. Ich bilde mir nicht ein das ich für gute Stimmung Alkohol brauche, meine gute Laune kommt von mir selber aus. Dazu braucht es nur nette Leute, ne allgemein gute Stimmung gute Musik .......

    Zu hause gibt es im Sommer zu Abend beim Grillen draussen mal ein zwei Radler. Zu meinen Geburtstag mal Sekt, aber ich habe im Haus keinen Alkohol.Wer zu mir kommt bringt was mit, die wissen das alle bzw ich sags dazu.

    Ich selbst denke aber selten darüber nach.Ich weiss ich bin gefärdeter als andere, durch die Gene oder auch das Vorbild. Dennoch mach ich mich nicht verrückt deswegen, bleib ruhig und lebe so weiter wie gehabt.

    Lieben Gruß
    Melanie

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