Mit 35 Jahren schon zu spät?

  • Hallo Krümelkäfer,

    auch ich will mal meinen Senf dazu geben.
    Viele Jahre meines Lebens habe ich mit saufen vergeudet. Viele Trinkpausen haben mich glauben lassen das ich es alleine schaffe.
    Das war meine größte Schwäche. Nicht zugeben zu können das ich Hilfe brauche. Ich habe mich, im Gegensatz zu meiner Mutter (sie war auch Alkoholikerin und hat lediglich den Entzug in der Klinik gemacht) in LZT begeben. Erst dort habe ich erfahren, warum ich so sehr abgestürzt bin. Und es hat mich viel Kraft und Stärke gekostet, hinzuschauen und zu akzeptieren was ich erfahren habe.
    Übrigens war ich Alleinerziehend und musste mich auch um meinen Sohn kümmern. Hätte ich die Therapie nicht gemacht, hätte ich sicher meinen Sohn verloren.

    Sicher kann es sein das du die LZT nicht brauchst, aber ganz ehrlich bezweifle ich das du es ganz ohne Hilfe schaffen wirst. Wünschen will ich es dir, und ich drück dir auch ganz fest die Daumen. Aber vielleicht denkst du ja doch mal drüber nach. Es müssen ja keine 4 Monate sein, 12 Wochen reichen dir vielleicht. Wenn du erst mal weisst wo dein tatsächliches Problem liegt, glaub mir, dann fällt es 1000 Mal leichter trocken zu bleiben, als ohne diese Erkenntnis.

    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo Krümmel

    Sei herzlich gegrüßt und willkommen.

    Am besten du sortierst dich langsam ein und liest mehr als du schreibst.

    Bei mir war's ähnlich am Anfang. Wenn alle durcheinanderplappern

    Ist die Verwirrung größer als die Erleuchtung.

    der Poster

  • Hallo liebes Forum,

    vielen Dank für die ganzen Beiträge. Ich bedanke mich in aller Form bei euch, möchte natürlich meine falsche Interpretation von einer stationären Therapie aufklären:

    Wie es kossi schon schrieb: "manche möchten lieber anderweitig Hilfe erhalten".

    So seh ich das auch. Ich möchte keine "STATIONÄRE" Therapie, sondern ich werde mir die Unterstützung durch euch und durch eine ambulante Therapie holen.

    Natürlich bin ich schwach, sonst hätte ich keine 2 Rückfälle innerhalb einer kurzen Zeit gehabt. Habe ja auch geschrieben, das ich mir einen Ausrede gesucht habe. Das bedeutet letzendlich das ich schwach war/bin.

    Aber dennoch möchte ich den Weg ohne stationäre Therapie versuchen.

    Und da ist halt der Glaube an meine Stärke, das ich es auch ohne diese Form der Therapie schaffen kann.

    Jeder von euch war schon in der Entgiftung und ihr wisst, das man während des KH-Aufenthaltes genügend Informationen über Therapieformen und SHG bekommt.

    Vielleicht musste ich auch imm stark in meinem Leben sein. Alleine durch meine berufliche Laufbahn. Ich war entweder selbständig oder hatte eine leitende Funktion.

    Nun bin ich fast 2 Wochen nicht mehr am saufen und mir geht es richtig gut, auch wenn ich ein unbeschreibliches Angstgefühl / Kribbeln in der Bauchgegend habe.

    Woher das kommt, kann ich mir nicht erklären. Solange war ich noch nie vom Alkohol weg.

    Mein Arzt hat mir - edit, bitte keine Medikamentennamen nennen, Linde - verschrieben, aber die liegt noch ungeöffnet in der Schublade.

    Ich melde mich bald wieder und hoffe mit weiterhin einer guten Nachricht.

    Danke an alle!

    Liebe Grüße

    krümmel

    Was man mit Händen baut, kann man auch mit Händen zerstören!

  • Hallo Krümmel,

    Zitat

    Mein Arzt hat mir - edit, bitte keine Medikamentennamen nennen, Linde - verschrieben, aber die liegt noch ungeöffnet in der Schublade.

    Hast Du ihm das gesagt?

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Krümel!

    Ich gratuliere Dir zu Deinen zwei Wochen Trockenheit!
    Dass daraus unzählige Wochen werden,das wünsche ich Dir!

    Wenn ich so lese in Deinem Thread,denke ich Du suchst Deinen Weg.
    Das ist sehr wichtig!

    Am Anfang,jetzt und wahrscheinlich immer wieder muss ich mich hinterfragen was hinter meinen Etappenzielen steckt.Sonst blockiere ich mich oder ich komme auf Abwege.

    Das Hauptziel haben wir ja alle dasselbe: Trocken werden und es auch bleiben!

    Lass Dir helfen!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Zitat von krümmelkäfer

    Das bedeutet letzendlich das ich schwach war/bin.
    [...]
    Und da ist halt der Glaube an meine Stärke, das ich es auch ohne diese Form der Therapie schaffen kann.

    Hallo,

    na was denn nun?
    Ich habe auch in dem Glauben gelebt, dass es von meiner "Stärke oder Schwäche" abhängt trocken zu werden. Das habe ich aber verwerfen müssen, weil es für mich Quatsch ist, den sich Leute ausdenken, die keine Ahnung von Sucht haben. Wenn ich kämpfe werde ich verlieren.
    Ich bin trocken geworden, weil ich vor mir selbst wirklich und ohne Rückkehrmöglichkeit zugegeben habe, süchtig zu sein. Also musste ich einen anderen Weg finden. Dieser wurde mir von anderen Betroffenen gewiesen, beschreiten musste ich ihn selbst. Alle anderen Versuche von mir waren glatter Selbstbetrug. Das musste ich einsehen.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • @ Hans H

    Ich bin aber mittlerweile der Meinung, dass diese Einsicht erst eintritt, wenn man selbst gemerkt hat, dass man scheitern kann, egal wie stark man sich fühlt.

    Ich habe mir das auch eingeredet, bis ich gemerkt habe, dass Sucht nichts mit Stärke oder Schwäche zu tun hat.
    Irgendwann merkt man das, auch wenn man erst durch Höllen gehen muss und immer wieder scheitert.

    Der Alkohol ist stärker als der stärkste Wille.
    Erst als ich das akzeptiert habe, konnte ich länger, bis zum heutigen Tag, trocken bleiben.

    Am Anfang habe ich auf diese "Sprüche" von anderen Kranken, die es bereits erkannt haben, aber nicht gehört.
    Ich war ja stark ...

    Krümmel wird darauf auch nicht hören, wie es scheint und wird die bittere Erfahrung machen müssen.

    Gruß

  • Zitat von hoppegarten

    Krümmel wird darauf auch nicht hören, wie es scheint und wird die bittere Erfahrung machen müssen.


    Genau, kommt mir auch so vor.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo liebes Forum,

    habe endlich Arbeit gefunden, auch wenn die nur gerinfügig ist. Bin gerade von der Spätschicht heimgekommen (arbeite in einem Imbiss).

    Danke für alle Beiträge. Habe mich heute erst wieder ins Forum eingeklinkt, da ich vorher wegen der Arbeitssuche und neuer Freundin keine Zeit hatte.

    Kaum zu glauben. Ich bin jetzt einen Monat und 1 Tag trocken.

    Und ihr hattet alle Recht! Ich möchte mich in aller Form entschuldigen.

    Stärke.... was ist schon Stärke. Wie oft habe ich die letzte Zeit an Alkohol gedacht und wie oft musste ich der Versuchung widerstehen...

    Es ist nicht leicht, ich bin total durch den Wind. Hilfe habe ich bisher nicht angenommen.

    Meinen engsten Verwandten habe ich meine Sucht vor Tagen erklärt.

    Überraschender Weise haben die es eher "locker" aufgenommen. Oder habe ich das falsch wahr genommen? Oder wussten sie schon Bescheid?
    Wieso hat mir dann nie jemand etwas gesagt? Wieso wurde ich nie darauf angesprochen?

    Mir geht es seelisch im Moment total scheisse und körperlich sehr gut.
    Durchfall ist schon lange weg und auch mein Bauch spielt mir keine Streiche mehr.

    Ich habe Panikattacken und sehr tiefe Depressionen. Mein Schlaf ist auch nicht besser geworden. Ich schlafe praktisch kaum und das macht das alles so dramatisch. Diese große Leere, diese ganze übriggebliebene Zeit. Was mache ich? Soll ich wieder saufen? Manchmal wollte ich einfach wieder vergessen.

    Oft denke ich an die Zeit zurück, als ich doch meine Sorgen und Ängste einfach mit Alkohol wegspülen konnte. Klar kann ich das ja immer noch.

    Aber ich will nicht mehr! Ich will es einfach nicht. Und nun muss ich ehrlich zugeben, ihr hattet Recht. Ohne fremde Hilfe geht es nicht.

    Ich brauche Hilfe, um das auch kopftechnisch weiter zu schaffen.

    Ein Monat ist keine lange Trockenzeit, aber für mich einfach etwas, was ich noch nie hatte.

    Nur eines habe ich noch nicht gemacht. Meiner neuen Freundin erzählt, das ich Alkoholiker bin. Habe Angst wieder alleine zu sein und dann in eine noch tiefere Depression zu stürzen. Das könnte dann wieder ein Auftakt für einen neuen Rückfall sein.

    Und das ist mal wirklich eine Person, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Diese verdammte Angst, das ich sie verliere, wenn ich es ihr sage.

    Ich will das doch gar nicht. Ich will doch kämpfen. Diese verfluchte Krankheit!

    Was soll ich tun? Soll ich mit meiner Freundin drüber reden? Was habt ihr persönlich für Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüße

    krümmelkäfer

    Was man mit Händen baut, kann man auch mit Händen zerstören!

  • Hallo Krümmel

    Was war denn nun eigentlich die Frage?
    Ich frage jetzt mal ironisch, wolltest du wissen welche Arzneimittel gegen Impotenz, Erbrechen, Durchfall usw. helfen das diese Nebenwirkungen beim trinken nicht mehr auftreten. Dass sind im großen und ganzen die Entzugssymptome die ich aus meiner Sucht kenne.
    Vielleicht war ich "schwach" nach ca. 3 Jahren trocken sein und nen Rückfall hatte. Aber die Schwäche bestand darin, den Rückfall wieder ein Jahr durch zu ziehen, statt alsbald zu reagieren und was zu unternehmen.


    Grüße vom Main

    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.” _ Albert Einstein _

  • Hallo Krümmelkäfer,
    dazu, ob & wie du deine neue Freundin über deinen Zustand aufklären solltest kann ich nicht direkt was sagen, da ich selber noch nie in dieser Situation war.
    ABER ...
    ich habe selber in der Vergangenheit unter Depressionen gelitten & mir, als der Leidensdruck groß genug war, professionelle Hilfe geholt ... und was die Depressionen betrifft: die bin ich los - wenn du wirklich möchtest, dass es dir wieder besser geht kann ich dir deshalb nur dringenst empfehlen: such dir einen (guten) Therapeuten. Mach dich vielleicht zuerst im Internet schlau über verschiedene Therapierichtungen (ziemlich gut bei Depressionen ist Verhaltenstherapie - die zeigt auch recht früh Ergebnisse bei einer 'Sitzung' pro Woche ... wenn sie für die eigene Situation passt & man mitarbeitet! ... aber es gibt sicherlich auch Therapierichtungen, die gleichzeitig Sucht und Depressionen 'bearbeiten' - denn wenn eins unbehandelt bleibt, ist die Gefahr groß, dass eines oder beides wieder auftritt). Es gibt bestimmt auch in deiner Nähe gute ambulante Möglichkeiten (obwohl die Wartezeiten zum Teil schon der Hammer sind ...).
    Bei den Therapeuten sitzen mit Sicherheit in der Regel keine 'schwachen' oder dummen Menschen. Viele von denen, die schließlich dort 'aufschlagen' haben eine sehr lange Leidensgeschichte hinter sich - sie haben sehr lange 'durchgehalten' und immer weiter gekämpft, eben weil sie 'stark' sind & meinten, es alleine schaffen zu könnnen & zu müssen. Man könnte - sehr zynisch :oops: - sagen, diejenigen, die nie die Stärke aufbringen, sich & anderen endlich einzugestehen, eben nicht alles alleine zu schaffen, sterben irgendwann an ihrer 'Stärke' (Selbstmord, Herzinfarkt ...). Aber soweit muss es ja nicht kommen - es gibt sehr gute Hilfe - man muss sie aber annehmen :!:
    Soweit meine (wirren??) Gedanken - hoffe, sie helfen dir ein bissschen - denn das war meine eigentliche Absicht - dich darauf aufmerksam zu machen, dass es Hilfe gibt & auch die Hoffnung auf Besserung.
    LG
    Torki

  • PS.: Ich habe ja geschrieben, ich könne nicht direkt was dazu sagen, ob & wie du deiner Freundin etwas über deine Situation sagen 'solltest'. Ich kann aber vielleicht indirekt einen Denkanstoß geben (keine Empfehlung! - du musst das letztlich selber entscheiden).
    Es kostet ungeheuer viel Kraft, den Schein aufrecht zu erhalten, wenn man unter Depressionen leidet. Es ist ja nicht so, als würde es dir mal einen Tag nicht so richtig gutgehen, sondern Tag für Tag kämpfst du dich mit deiner Krankheit ab - denn auch das ist wichtig: Depressionen sind keine Willensschwäche, sondern eine Krankheit (auch dazu gibt's ganz viele Infos im www)! Die Kraft, die du aufwendest, um den Schein aufrechtzuerhalten, dass alles 'gut' ist, fehlt dir, um tatsächlich positive Veränderungen in Angriff zu nehmen & auch durchzuziehen ... wodurch in Wirklichkeit alles noch schlimmer wird ... und letztlich (evtl., muss nicht so sein) auch der Griff zum Alkohol wieder verlockender wird - denn damit kann man sich ja kurzfristig Erleichterung verschaffen ...
    Deine Freundin wird wahrscheinlich sowieso irgendwann merken, dass 'irgendwas' nicht stimmt - und wie willst du ihr dieses 'irgendwas' erklären?
    So, dass sind so Gedanken, die mir durch den Kopf gingen - ich hoffe, sie helfen dir ...
    LG
    Torki

  • Hallo Krümmelkäfer,

    wenn du deine Freundin nicht verlieren möchtest solltest du mit ihr sprechen.Warum sollte sie ein Problem damit haben,wenn sie bis jetzt keines damit hatte das du keinen Alkohol trinkst ?Und was ist so schwer daran zu sagen." Ich trinke keinen Alkohol mehr weil..."Bei jeden einigermaßen vernunftbegabten Menschen kann das eigentlich nur Anerkennung hervorrufen.Das gilt auch für alle anderen Leute im Umfeld.Wer das nicht akzeptieren/verstehen kann ist raus.

  • moin Krümmel,

    dass Depressionen eine ernstzunehmende Erkrankung darstellen, wurde hier schon erwähnt. Ergänzen möchte ich, dass Depression & Sucht oft miteinander auftreten, sich einander verstärken & ergänzen. Man kann jetzt natürlich fragen, was von beiden war zuerst da & was muss als erstes weg. Nun, das muss der Suchtprofi einschätzen. In aller Regel ist Suchtmittelfreiheit aber die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung von Depressionen.

    Häufig ist es auch so, dass die Depression durch den fehlenden Suchtstoff erst richtig spürbar wird. Uns fehlt der Suchtstoff, also fühlen wir uns schlecht. Zu lernen, Gefühle (auch negative) auszuhalten ist ein elementarer Bestandteil für eine zufriedene Abstinenz. Zu saufen, weil man den Frust nicht aushält oder nicht auszuhalten glaubt, ist also der falsche Weg.

    Was deine neue Freundin betrifft, so fällt mir dazu zweierlei ein. Erstens ist dein Suchtproblem das primäre. Wenn du ernsthaft trocken werden willst, sind Probleme bei der Beziehungsanbahnung (zurückhaltend formuliert) lästig. Es ist auch allemal einfacher, als stabil Trockener eine Beziehung neu anzugehen, welche ja von Anfang an unter neuen Voraussetzungen starten würde, als eine aus nasser Zeit bestehende "umzupolen".
    Zweitens gibt es bei einer ernsthaften Trockenheit keine Abstriche. D. h. wenn deine neue Freundin bei dieser Frage abwiegelt oder oder an deinen eisernen Willen appeliert, dann ist dieser Weg ( & womöglich die Frau) falsch.
    Es hängt natürlich auch davon ab, welche Gemeinsamkeiten in eurer Beziehung bestehen. Disco/Party/Kneipentouren sind für einen zufrieden trockenen Menschen nicht akzeptabel. Du kannst beim Bingetrinken nicht als Zuschauer dabei sein, Kneipensport wie Billard & Dart sind zumindest grenzwertig usw. Letztlich hängt es von ihren eigenen Konsumgewohnheiten ab, wie du dieses Problem angehst oder ob die Beziehung unter der Prämisse der Abstinenz überhaupt zukunftsfähig ist.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Danke für euer Feedback,

    So wir haben 1:04 und ich habe zum Glück morgen frei. Jetzt ist es so, wie ihr es mir geraten habt, das ich meiner Freundin meine Krankheit gebeichtet habe.

    ABER! Vorher habe ich sie quasi ausspioniert. Ich wollte wissen wie sie über Alkohol denkt. Sie wollte niemals einen Alkoholiker, denn ihr Vater ist einer. Sie wollte mit "solchen" Leuten nichts zu tun haben.

    Es kam aber anders als ich es mir dachte. Und ich hoffte der auf Verständnis. Und ich bekam es.

    Ich erzälhte ihr von meiner Alkoholsucht und es dauerte eine Weile bis sie mit ihrem Problem herauskam. Es war eine stundenlange Unterhaltung. Dann gestand sie mir das sie manisch depressiv ist.

    Vorerst war es ein Schockmoment für mich. Habe aber dann gedacht: Du hast auch eine Krankheit. Du willst auch das sie es akzeptiert. Also tue es genauso.

    Nun sind wird ja schon einige Wochen zusammen. Mein Gedanke an Alkohol verschwindet zwar nicht, aber ich habe eine weitere Stärke gefunden.

    Eine Frau die auch Schwächen hat und wir geben uns beide gegenseitig Kraft.

    Danke lieber Gott das sie mich akzeptiert und nicht weggestossen hat.

    Übrigens ihre Krankheit ist heilbar, Alkohlismus nicht...

    Was man mit Händen baut, kann man auch mit Händen zerstören!

  • Hallo Krümmel,

    das liest sich doch richtig gut.

    Übrigens,mag sein das Alkoholismus nicht heilbar ist,aber im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten hat man es selbst in der Hand ihn Einhalt zu gebieten.

    Alles gute noch !

  • Hallo Forum,

    ich war einige Zeit nicht mehr hier. Und warum? Weil die "alten" Hasen hier recht hatten!!! Ich hatte zwei Rückfälle und wollte es nicht glauben. Ich wollte einfach nicht begreifen, das ich es ohne fremde Hilfe nicht schaffen kann.

    Ja, ich war mir ziemlich sicher, das ich vom Alkohol alleine loskommen würde.

    Doch weit gefehlt. Sturheit hat mir nur eines gezeigt: Wie schwach ich
    wirklich bin und das ich Hilfe brauche.

    Hätte ich doch mal wirklich an Leute geglaubt, die das alles schon
    durchgemacht haben, anstatt auf mich selbst zu hören und meine Steherqualitäten testen zu wollen, dann wäre sicher alles leichter gewesen.

    - edit, bitte keine Beschreibungen vom Kalten Entzug, danke, Linde -


    Ich komme mir vor wie ein Kleinkind, was gerade anfängt zu laufen und immer wieder auf die Nase fällt.

    Damit ich nicht mehr hinfalle und sichere Schritte gehen kann, brauche ich jemanden der mich führt und stützt. Ich möchte nicht nochmal hinfallen, nicht noch einmal alles durchmachen. Jemand der da ist, nicht nur in schlechten Zeiten oder in Notfällen, sondern auch in glücklichen Zeiten. Jemand mit dem ich reden kann, der mit mir redet.

    Und diesen Jemand habe ich in meiner SHG gefunden. Außerdem hilft mir diese Forum sehr. Ich habe stundenlang die Beiträge gelesen und sehr viel gelernt und mich oft auch selbst entdeckt. Damals war ich naiv und wollte nicht alles glauben, was hier so stand. Ich habe mir gedacht: "Ach das kann doch gar nicht sein, was der oder die schreibt. Die übertreiben doch alle!".

    Nein, das ist nicht wahr! - Pustekuchen hoch 2 - Es ist nichts übertrieben und ich musste es am eigenen Körper und Geist erfahren.

    Ich weiß, das ich noch eine lange Reise vor mir habe. Eine Reise, um mich selbst zu finden. Doch diese Reise trete ich an. Ich möchte wissen wer ich bin. Ich weiß das es keine leichte Reise wird. Es wird der härteste Trip meines Lebens. Aber nun ist mir eines klar geworden:

    Du wirst dich vielleicht alleine finden, aber auf deiner Reise dorthin, wirst du immer wieder Hilfe erfahren können und auch Hilfe anfordern müssen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, lasse ich das erste Glas heute einfach stehen.

    Ich denke das ist ein gutes Geschäft für mich.

    Außerdem habe ich mich von sogenannten "Bekanntschaften und Freunden" getrennt, die einfach nicht mehr zu meiner Reise passen. Es geht schließlich nur um mich!!!

    Was morgen ist, weiß ich noch nicht. Das ist mir auch egal. Es geht um mich und es geht um heute. Und heute trinke ich nicht und fühle mich gut dabei!

    Und es ist natürlich sofort etwas positives im Leben ohne Alkohol geschehen: Da man wieder ohne Nebel im Kopf leben kann, also klar in der Birne ist, ist man auch bereit sich um sein Leben aktiv zu kümmern. Nun habe ich seit einer Woche einen Vollzeit-Arbeitsplatz. Das wäre vor Monaten für mich undenkbar gewesen!

    Am 31. hatte ich die Feuertaufe, wie ich mit Extremsituationen umgehen kann. Mir wurde meine letztmalige Hartz 4 Leistung nicht überwiesen. Es wurde einfach, aufgrund eines Systemfehlers gespeert. Bei so Hiobs-Botschaften, bin ich damals gleich in den Supermarkt gegangen und habe versucht das Problem einfach wegzuspülen. Heute weiß ich, das ein Problem solange besteht, bis man es gelöst hat. Und ein Problem lässt sich nicht wegspülen, wie der Rest einer Erbsensuppe in einem Suppenteller!

    Und ob es sogar selbst alte Hasen hier nicht glauben wollen. Da ich schon lange mit dem Alk aufhören wollte, ist mir klar gewesen. Wie wusste ich allerdings damals noch nicht. Irgendwie haben mir drei negative Erlebnisse auf dem Pfad zum Verständnis geholfen. Viele werden jetzt grübeln und sich fragen? Hmmm... negative Erlebnisse + Alkoholiker = sofortiger Alkoholkonsum. NEIN, sage ich! Diese Erlebnisse habe ich mir durch den Suff selbst eingebrockt und das war das I-Tüpfelchen auf dem langen, trockenen Weg.

    Ich hoffe, das ich auch in Zukunft nur Positives berichten kann.

    In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen, trockenen Tag.

    Was man mit Händen baut, kann man auch mit Händen zerstören!

  • Hallo, krümmelkäfer!

    Na, das hört sich ja super an ... im groben und ganzen, weil am ende die richtigen schlussfolgerungen enstanden zu sein scheinen und sich jemand auf den weg macht. :)

    Zitat von krümmelkäfer

    Und ob es sogar selbst alte Hasen hier nicht glauben wollen. Da ich schon lange mit dem Alk aufhören wollte, ist mir klar gewesen. Wie wusste ich allerdings damals noch nicht. Irgendwie haben mir drei negative Erlebnisse auf dem Pfad zum Verständnis geholfen. Viele werden jetzt grübeln und sich fragen? Hmmm... negative Erlebnisse + Alkoholiker = sofortiger Alkoholkonsum. NEIN, sage ich! Diese Erlebnisse habe ich mir durch den Suff selbst eingebrockt und das war das I-Tüpfelchen auf dem langen, trockenen Weg.

    da möchte ich einfach noch einmal nachfragen, weil mir im letzten absatz so viel durcheinander geht, dass ich gar nicht weiss, was hier jetzt gemeint sein könnte ... evtl. lese ich aber auch so falsch, stehe einfach auf dem schlauch:

    - über welche 3 erlebnisse sprichst du? sind die schon angeführt?
    - meinst du erlebnisse, die dich haben reinrutschen oder die dich haben nchdenken und aufhören lassen?
    - der lange trockene weg ... ich dachte, der beginnt gerade erst bei dir?

    ... - nunja, eben: vielleicht hakt es aber auch nur bei mir :lol::wink:

  • Servus krümmelkäfer,

    Du hast scheinbar so manches unserer Erkrankung immer noch nicht kapiert. Für Dich scheint Alkoholismus immer noch eine Schwäche zu sein, und Dein kalter Entzug ist auch trotz Deiner "Begründungen" nicht zu rechtfertigen.

    Ich sage es daher hier ausdrücklich nochmals: es gibt für einen kalten Entzug keine Gründe - niemand in Deutschland muss einen kalten Entzug riskieren, das ist einfach nur unverantwortlich und zeugt in keinem Fall von Vernunft!
    Ein kalter Entzug kann in jedem Stadium "kippen", ohne jede Vorwarnung und ohne jede Reaktionsmöglichkeit, und damit tödlich enden.

    Dein kalter Entzug war einfach nur dumm, wider besseres Wissen, und obwohl es Möglichkeiten einer ärztlichen Begleitung gibt.

    Dann aber auch noch die Frechheit zu besitzen, dies hier groß und breit zu erläutern und die "Gründe" dafür darzustellen, ist in meinen Augen blanker Hohn - und erneut verantwortungslos.

    Weisst Du, wie viele nasse Alkoholiker womöglich nach dem Lesen Deines Beitrags sagen: "der hat es überlebt, also mache ich das auch"? Eben. Keiner von uns kann abschätzen, wie viele dadurch -trotz Deiner "Warnung"- zum Nachahmer werden.

    Und das finde ich einfach Schei..e.

    Mein Motto lautet: wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

    Ich hätte es um Welten ehrlicher gefunden, wenn Du den Mut gehabt hättest zu sagen: "ich habe gesoffen, weil ich saufen wollte", anstatt es als "Rückfall" zu titulieren. Niemand fremder hat dir den Alkohol unter Zwang eingeflösst - Du selbst hast Dir den Alkohol willentlich verabreicht, so sieht das aus. Nix mit "passiv", nix mit "erlitten". Nein, aktiv, selbt gewollt. Steh wenigstens dazu!

    Und überdenke einfach mal, was Du möchtest. Trocken leben geht, wenn Du das willst. Dazu gehört aber einiges mehr, als nur "nix trinken".

    Willst du das denn?

    LG
    Spedi

  • Hallo krümmelkäfer,

    deine Beschreibung vom Kalten Entzug und deine Rechtfertigungen dafür habe ich zum Schutz der anderen Forenuser gelöscht.


    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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