Gibt es einen Ausweg?

  • iebes Forum,

    ich habe mich in einen Alkoholiker verliebt.
    Er ist im Moment trocken, hat sich aber auch in mich verliebt und
    deswegen einen Rückfall erlitten.
    Ich weiss nun nicht wie ich mich verhalten soll, da mich schwere
    Schuldgefühle plagen. Ich habe nun die Hoffnung, dass mir
    hier jemand weiterhelfen kann. In meinem Lebensumfeld habe ich
    niemand, mit dem ich darüber sprechen, geschweige denn,
    Ratschläge aus Erfahrung erhalten kann.
    Ich muss noch dazu sagen, wir haben uns im Internet kennengelernt.
    Er hatte mir nicht erzählt, dass er Alkoholiker ist. Dass kam erst später heraus, nachdem er sich ein paar Wochen nicht mehr gemeldet hatte. Er hatte während dieser Zeit einen Totalabsturz. Zumindest hat er mir das so erzählt. Dass mit dem "Totalabsturz" weiss ich erst seit ein paar Wochen.
    Ich habe den Fehler gemacht, dass ich diese Sucht zuerst nicht so richtig registiert hatte. Ich habe ihn behandelt, wie einen ganz normalen Mann, wir sind uns dann näher gekommen.
    Irgendwann haben wir uns dann getroffen und haben uns ineinander verliebt. Jetzt hatte er einen Rückfall, wegen uns. Wir hatten uns getroffen, vor diesem Treffen hatte er den Rückfall bereits. Ich hatte es "eigentlich" nicht bemerkt, ausser, dass er fast nichts geredet hat. Nach diesem Treffen war er für ein paar Tage im Delirium, jetzt will er mit mir keine Nähe und Intimität mehr, nur noch Freundschaft. Er sagt, er schafft es nicht, muss sich um sich selbst kümmern...
    Das alles tut sehr weh und ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll. Einerseits möchte ich ihn nicht hängen lassen, andererseits habe ich Probleme, die ganzen Gefühle einfach so abzuschalten.
    Wenn ich mich nicht melde, kommt von ihm praktisch nichts mehr. Ich bin diejenige, die meisst die Initiative ergreift und ihn dadurch praktisch "auffordert" sich wieder zu melden. Soll ich mich ganz zurückziehen? Ich weiss nicht, ob ich dazu in der Lage bin...

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Hallo Röntgenblick,

    herzlich willkommen hier.

    Ich bin auch noch relativ neu hier, habe aber ähnliches erfahren.
    Zunächst einmal solltest Du sämtliche Schuld von Dir weisen. DU bist nicht Schuld, dass er einen Rückfall hatte. Wer trinken will, der trinkt. Gründe braucht er dafür nicht.

    Die ganze Geschichte ist für Dich bisher natürlich sehr traurig verlaufen, da Du erst im Nachhinein erfahren hast, mit welcher Krankheit Du es hier zutun hast.

    Ich kann Dir nur raten, dass Du besser loslässt. Ich weiß, dass das super schwer ist und auch ich quäle mich mit der Tatsache, dass ich Gefühle für einen Akoholiker habe.

    Aber wenn ich eines gelernt habe hier, dann ist es :

    Alkoholiker können nur sich selber helfen- DU hast keine Chance. Je mehr Du für ihn tun willst, umso schlimmer wird es bei ihm.

    Also tu was für Dich und versuche Dich abzulenken und Dich zu distanzieren.

    Ich weiß, es ist leichter gesagt, als getan- wie gesagt, ich fühle grad ähnlich wie Du... aber man muss leider akzeptieren, dass es eine Sucht ist und diese ist stärker als vieles andere. Die Liebe allein reicht leider bei vielen nicht und da ihr euch erst kurz kennt, solltest Du Dich besser schützen und "gehen".

    DU hast keine Schuld !

    Drück Dich
    Mostwanted

  • Hallo RöntgenBlick,

    willkommen im Forum.

    Du hast keine Schuld an seinen Rückfällen, er selbst wollte trinken und hat nur ein Alibi gesucht.

    Und er hat dir doch eine klare Ansage gemacht.

    Zitat

    jetzt will er mit mir keine Nähe und Intimität mehr, nur noch Freundschaft

    . Das ist doch ziemlich deutlich. Aber ich würde an deiner Stelle noch einen Schritt weiter gehen, eine Freundschaft würde ich nicht wollen. Denn mit einem nassen Alkoholiker kann es keine Freundschaft in dem Sinne geben.

    Es ist alles noch frisch, deshalb kann ich dir nur raten, mach da Schluss, bevor du noch mehr drinnen hängst. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Auch wenn es erstmal weh tut, das geht vorbei.

    Das ist meine Meinung.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo MW75 und Aurora,

    vielen Dank für eure Antworten, es tut sehr gut, wenn man sieht, dass man nicht alleine ist. Deine Geschichte MW75 habe ich schon ein bischen gelesen, wir haben echte Paralellen, ausser dass du schon eine Beziehung hattest, und es bei mir erst ganz am Anfang ist.

    Im Grunde habe ich das, was ihr mir ratet, auch schon gedanklich in Erwägung gezogen, mich kompett zurückzuziehen. Andererseits denke ich halt aber auch an den Menschen, wenn die Gefühle aussen vor sind, verstehen wir uns gut. Ich weiss auch nicht, ob ein Alkoholiker noch nass ist, wenn er hin und wieder Rückfälle hat...? Ehrlich gesagt, habe ich die ganze Thematik gehörig unterschätzt. Es hat mir so unglaublich weh getan, dass er mich nach unserem Treffen einfach so "weggestellt" hat. Er ist absolut nicht in der Lage, auf mich oder meine Gefühle einzugehen, er dreht sich nur um sich selbst. Ich versuche jetzt, dass ganze über Verständnis meinerseits zu verarbeiten, also ich meine damit, dass ich selbst verstehen will, wie so jemand tickt. Das ich hier nicht helfen kann, ist klar... ich weiss nur noch nicht, wie ich es mit dem abstellen meiner Gefühle bewältigen soll.

    Liebe Grüße
    RB

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Du hast geschrieben :

    Zitat

    Das ich hier nicht helfen kann, ist klar... ich weiss nur noch nicht, wie ich es mit dem abstellen meiner Gefühle bewältigen soll.

    Das kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es da ähnlich und daher habe ich direkt bei den Menschen nachgefragt, die mir die Sucht hoffentlich erklären können, so dass es "leichter" fällt, loszulassen.

    Das Thema findest Du im Selbsthilfe-Forum (Alkoholsucht bzw. Alkoholabhängigkeit im Alkoholiker Forum). Vielleicht hilft es Dir auch, alles besser zu verstehen.

    Gruß MW

  • Hallo RB,

    du fragst:

    Zitat

    Ich weiss auch nicht, ob ein Alkoholiker noch nass ist, wenn er hin und wieder Rückfälle hat...?


    Ja, dann ist er nass, macht nur Trinkpausen, aus verschiedenen Gründen.

    Zitat

    Er ist absolut nicht in der Lage, auf mich oder meine Gefühle einzugehen, er dreht sich nur um sich selbst.


    Ja, so ist das bei Abhängigen. Der Hauptgedanke dreht sich dann nur noch um den Stoff.

    Zitat

    ich weiss nur noch nicht, wie ich es mit dem abstellen meiner Gefühle bewältigen soll.


    Das ist auch erstmal nicht einfach. Aber wenn du versuchst, nicht dauernd an ihn zu denken, dann geht es mit der Zeit immer besser. Du hast ja auch dein eigenes Leben, Interessen, die du wahrnimmst. Konzentriere dich doch einfach wieder mehr darauf, auf deine Dinge. Mache Sachen, die du magst und die dir gut tun.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe RB,
    eine unschöne Geschichte...
    Du, ich habe Deinen Beitrag mehrfach gelesen, weil ich dachte, ich hätte mich zunächst VERlesen.
    D.h. ER hat einen Rückfall bekommen, weil er sich verliebt hat und diese Liebe auch schönerweise erwidert wird??
    Bedeutet, er greift zur Flasche,weil ihm etwas Wunderbares, sehr Schönes wiederfährt?
    Mein erster Eindruck: O GOTT :shock: ... was soll erst geschehen, wenn in der Beziehung selbst mal etwas nicht so läuft...
    Ich schließe mich den Anworten der anderen an....er scheint nicht trocken gewesen zu sein, es klngt sehr nach Trinkpause, aber so oder so....
    Gefühle hin oder her...es ist schrecklich, immer wieder aufs Neue zu erfahren, wie sehr der Alkohol die Nr. 1 im Leben eines Menschen sein kann...Du wirst immer zurückstehen und das ist wesentlich schmerzlicher als schon jetzt - am Anfang die Notbremse- zu ziehen.
    Wenn Du die Geschichten hier liest - wirst Du vielleicht verstehen, warum hier im Grunde alle Dir zu einem kompletten Rückzug raten.
    Alles Liebe, Hanna

  • Zitat von RöntgenBlick

    iebes Forum,

    ich habe mich in einen Alkoholiker verliebt.
    Er ist im Moment trocken, hat sich aber auch in mich verliebt und
    deswegen einen Rückfall erlitten.
    Ich weiss nun nicht wie ich mich verhalten soll, da mich schwere
    Schuldgefühle plagen.

    Nimm diese Schuldgefühle mal 8, quadriere das ganze und nimm es nochmal mal 100.

    Das ist es, was auf dich wartet, wenn du dir sowas ans Bein bindest.

    Wenn du dir jetzt schon den Schuh anziehst, dass DU SCHULD bist, wenn ER SÄUFT...naja, dann hat dich die Coabhängigenfalle schon im Sack.

    Mein Rat: Nimm die Beine in die Hand und hau ab solange du noch kannst. Vergiss den Typ und such dir was gesundes. Bevor du aber bei ihm bleibst, kannst du dich als Crashtestdummy bewerben. Das kommt in etwa auf das gleiche hinaus.

    Am Ende ist alles gut
    Und ist es nicht gut
    ist es auch nicht zu Ende.

  • Liebe Mostwanted, Hanna, Aurora
    Lieber Ganymed,

    vielen lieben Dank für eure Antworten.
    Was ihr mir ratet, habe ich fast erwartet, nachdem ich hier so einige Geschichten gelesen habe. Ja, ich werde wohl den Rückzug antreten, ihr habt recht. Ich meine, eigentlich war ja eh schon alles entschieden, indem er sich zurückgezogen hatte. Ich war mir nur nicht sicher, ob ich weiter schreiben soll oder nicht. Aber die Perspektive ist wirklich trostlos, der Gegner, die Sucht, für mich unüberwindbar.
    Ja Hannah, er hatte den Rückfall wegen der starken Gefühle für mich, er konnte die Anspannung nicht aushalten, jetzt bin ich wohl irgendwie der Feind, den es zu meiden gilt. Es tut alles sehr weh, aber es ist schon etwas besser geworden. Besonders haben mir eure Posts geholfen, wenn ich meinen Verstand ein- und das Herz ausschalte, ist die Sache klar. Ich stelle mir dann vor, wie eine echte Beziehung zu ihm wäre, bei der kleinsten Krise wäre die Katastrophe vorprogrammiert.
    Was mich jetzt ehrlich auch geschockt hat, dass er garnicht wirklich trocken ist. Er hatte einen Rückfall im Januar, den letzten im April. Er spricht auch davon, dass er noch Lust auf Alkohol hat, aber wüsste, dass dies im Moment nicht gut sei für ihn.
    Ich dachte dann "Hallo! Du kannst überhaupt nie mehr Alkohol trinken"... habe aber nichts gesagt.

    Ich hoffe, ich kriege es hin mit dem Rückzug. Manchmal schickt er SMS oder kleine Mails, ich springe dann immer gleich drauf an und antworte. Sobald ich mit dem Antworten aufhöre, wird von ihm auch nichts mehr kommen.

    Das ist schon eine seltsame Liebe, bei der man den anderen einfach so zur Seite schiebt...

    Liebe Grüsse an alle
    RB

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Liebes Forum,
    heute muss ich mich wieder an euch wenden, und hoffe sehr, dass mir jemand mit Erfahrung einen Rat geben kann.

    Ich stehe immer noch in Kontakt zu dem Mann, der im Mai "wegen mir" einen Rückfall hatte. Nach dem Rückfsll zog er sich zurück, wir haben aber nicht aufgehört, uns zu schreiben, wenn auch seltener.
    Ich liebe ihn und wollte als den Menschen hinter dem Suchtkranken nicht aufgeben.
    Während des Schreibens sind wir uns wieder näher gekommen. Allerdings fâllt mir auf, dass er kaum im der Lage ist, auf meine Gefühlslage einzugehen. Ich entschuldige dies für mich damit, dass er genug mit sich selbst zu tun hat. Er denkt, er ist trocken, aber von euch weiss ich, er ist ein nasser Alkoholiker in der Trinkpause. So alle drei bis vier Monate hat er einen Rückfall.
    Auf jeden Fall hatten wir lange Zeit (8 Mon.) eine schöne Mailfreundschaft, er blieb auch immer auf Distanz, weil er der Ansicht war, er könne zum jetzigen Zeitpunkt keine Beziehung haben.
    Seit drei Wochen nun ist er wie ausgewechselt, ich habe den Eindruck, er denkt im Zusammenhang mit mir nur noch an Sex. Ich bin irgendwie geschockt, weil er plötzlich so "hemmungslos" mir gegenüber ist und ich weiss nicht, was ich nun davon halten soll. Ich habe auch schon daran gedacht, ob er wieder trinkt, denn er ist so anders. Er sagt zwar, er liebt mich, aber immer nur im Zusammenhang mit Sex.
    Was mich auch irgendwie fertig macht, dass ich jetzt auch damit beginne, Angst zu haben, dass er wieder trinkt. Wenn das passiert, bin ich eine Zeitlang wieder komplett abgemeldet.

    Ist es möglich, dass sich jemand so komplett ändern kann?
    Ehrlich gesagt, denke ich jetzt ernsthaft an einen Rückzug, weil ich Angst habe, nur benutzt zu werden.

    Hat jemand von euch schonmal etwas ähnliches erlebt?
    Wie seid ihr damit umgegangen?

    Ich hoffd sehr, ihr könnt mir einen Rat geben, ich bin sehr unsicher.

    Liebe Grüsse an alle
    RB

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Servus RöntgenBlick,


    schau, das ist ganz einfach. Wir haben Dir unsere Erfahrungen bereits mitgeteilt. Die sind sehr einheitlich.

    Du bist der Meinung, einen anderen Weg gehen zu wollen, weil Du Dich nicht der Realität stellen möchtest. Du redest Dir das leben mit einem nassen Alkoholiker, der nur Trinkpausen macht, schön.

    Jetzt ist mal wieder die "Grenze des erträglichen" für Dich überschrittten, Du wirst wieder unsicher.

    Was sollen wir Dir diesmal anderes sagen? Natürlich benutzt er Dich nur, denn seine einzige "Freundin" ist und bleibt der Alkohol. Diese "Zwangsehe" endet erst, wenn er von sich aus trocken werden will und die entsprechenden Schritte einleiten wird.

    Der Rest ist -leider- vergebene Liebesmüh.

    Nur - was wird es nützen, wenn wir Dir dies schreiben? Du kreist gedanklich ja immer noch nur um ihn, statt Dich mal mit Dir auseinander zu setzen - und an Deiner Heilung zu arbeiten.

    LG
    Spedi

  • Hallo RB!

    Ich weiss wie das ist. Man ahnt oder kennt die Wahrheit, aber man hält sich für so stark. Man ist verliebt und denkt man kann alles schaffen und den anderen retten.
    Liebe RB, man kann es nicht. Und es tut so weh, weil man auch den tollen Menschen hinter der Sucht gesehen hat.
    Aber solange er nicht bereit ist den Alk aufzugeben und zwar mit allem was dazugehört, solange habt ihr keine echte Chance. Solange ist es keine echte Beziehung.
    Du bist ein erwachsener Mensch und triffst deine Entscheidungen natürlich selbst, aber denk nach. Wenn hier alle das grosse Stoppschild hochhalten, dann hat es einen Grund.
    Und er zieht sich aus eurer Beziehung raus was er braucht. Im Moment ist es S**. In diesen Zusammenhang liebt er dich. Aber du wirst sehr schnell merken dass es jederzeit kippen kann.
    überlege dir gut was du dir da antust. Wieso ist sein Wohlergehen wichtiger als deines? Auf lange Sicht verlierst du. Und es kann einen Menschen krank machen. Der andere trinkt, aber man selbst wird krank. Ich selbst erlebe das seit einigen Jahren.

    Pass gut auf dich auf und überlege ob du mit offenen Augen in so ein Elend stolpern willst!

    Herzliche Grüsse Clärchen

  • Lieber Röntgenblick,
    schärfe Deinen Blick mal in eine Richtung, in die Du vielleicht lieber nicht sehen möchtest....

    Manch eine Sucht wird durch eine andere ersetzt, manch ein Hobby durch ein anderes. Nicht selten wird die Sexualität statt einer anderen Sucht gelebt weil auch durch sie Anspannung gelöst werden kann.

    Nun, ich habe erleben müssen wie ein Alkoholiker sich, seine Sexualität und seine Enthemmung leben kann, will und es sich holt, wenn mal alles verrückt spielt und ich kann Dir sagen, es hinterlässt seine Spuren ... bei Dir ....

    Ich wünsche Dir viel Glück
    Dagmar

    p.s. es ist erstaunlich wie schnell ein Alkoholiker einen Grund hat zu trinken: schneller, als eine Maus ein Loch findet ....

  • Hallo liebe Röntgenblick,

    Du hast einen Alkoholiker kennen gelernt > d.h. für mich, Du kennst den Menschen garnicht,
    vielleicht Stimmungen zwischen den Trinkpausen,
    aber mehr auch nicht.
    Gleich zu Anfang hat Er zu Dir gesagt :

    Zitat

    jetzt will er mit mir keine Nähe und Intimität mehr, nur noch Freundschaft. Er sagt, er schafft es nicht, muss sich um sich selbst kümmern


    also gleich ein > ich will dich nicht, ohne auf deine Gefühle einzugehen.
    War mir klar, dass Du da weiterbohrst.
    Und nun hast eine weitere Latsche bekommen : > wirst geruziert auf S*

    Nasser Alkoholiker - will-dich-nicht - reduziert auf Dich auf S* - Auf was wartest Du denn ???

    Du hast dich schon 8 Monate zu lang mit dem beschäftigt ...
    renn, so lange Du noch gefühlsmäßig kannst.
    Das sagt Dir eine, die da 20 Jahre lang gehofft, gebangt, geliebt hat,
    um dann doch sagen zu müssen : warum bin ich nicht früher gegangen.

    Mädel lauf so schnell du kannst, lösch sofort den Kontakt zu ihm,
    auch wenn es dich zwickt und juckt.
    Wenn Du dann wieder mal kurz vorm Kontakt bist, > lies hier einige Geschichten und dann vergehts wieder.

    Wünsch Dir alles Gute,
    genieß mit ehrlichen Menschen ( die Sucht macht aus allen Lügnern )
    dein Leben, denen Du auch was wert bist.
    LG nici :wink:

  • Hallo liebe Forumsteilnehmer,

    ich habe nun schon eine Weile nichts mehr hier geschrieben, was auch damit zusammenhängt, dass ich im Kopf weiss, ihr habt alle recht, denn ihr sprecht aus Erfahrung, dieses Wissen mir widerum Schuldgefühle verusacht, weil ich trotzdem gegen alle Vernunft handle.

    Jemand hat geschrieben, ich rede mir die Beziehung zu meinem Alk schön und ich muss zugeben, es stimmt. In der Illusion zu leben, dass alles irgendwann himmlisch wird, wenn er nur endlich Mithilfe meiner Liebe aufhört zu trinken, war/ist viel verlockender als sich der Realität zu stellen. Die Realität ist hart und schmerzlich, sie tut unendlich weh. Lange Zeit dachte ich, unsere (Fern)beziehung sei etwas ganz besonderes, mein Alk bestimmt ganz anders... Aber es ist eine Lüge, er ist kein bischen anders als alle anderen, er ist ein Alk wie aus dem Lehrbuch.

    Ich habe erst kürzlich erfahren, dass er seit fast 30 Jahren trinkt. Wieder eine zerplatzte Illusion, die ich mir schöngeredet habe. In seinen "Trockenphasen" hat, ist er so ein lieber Mensch, aber die Wahrheit ist, wenn er getrunken hat, auch kurz davor oder eind zeitlang danach ist er ein anderer Mensch. Er zieht sich zurück, meldet sich nicht mehr und ist sehr distanziert. Auf Gefühlsebene ist er dann überhaupt nicht mehr erreichbar und das tut so weh.

    Es geht mir sehr schlecht und meine Gedanken kreisen dauernd im ihn, wie es ihm wohl geht, ob er wieder trinkt, und, und, und... Sobald es ihm wieder besser geht und er eine Weile ohne Stoff ist, findet er wieder den Weg zu mir, er schreibt mir sehnsüchtigen Mails und ist charmant, und ich lechtze jedesmal danach, wenn er mir wieder ein Bröckchen hinwirft, ich klammere mich daran fest. Aber seine Stimmungen schwanken täglich, heute grosse Liebe, morgen Rückzug.

    Ich merke, wie ich mit meinen Kräften ans Ende komme. Dieses ständige herholen und wieder wegstossen macht mich echt fertig. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren und fange grundlos an zu weinen. Vorletzte Woche hatte er wieder einen zweitägigen Rückfall, er hatte mir geschrieben, eine andere Frau, bei der er wohnt, würde auf ihn aufpassen. Es war so schlimm, ich hatte, als ich später im Auto sass, zum ersten Mal den Gedanken, an den nächsten Baum zu fahren, die Aussicht, nichts mehr mitzukriegen war so verlockend. Natürlich habe ich es nicht getan, aber mir wurde klar, solange er bei dieser Frau lebt, und sie ihm hilft und ihn nach aussen deckt, wird sich niemals etwas ändern. Zwei Tage später hat er geschrieben, er hätte den Absprung alleine geschafft.

    Es tut mir leid wenn ich euch hier so zutexte, aber ich weiss nicht, wem ich es sonst erzählen könnte...
    Ich weiss, ich muss ihn loslassen, endgültig. Ich hoffe, ich schaffe das. Ich wünsche mir so sehr mein altes, glückliches unbedarftes Leben zurück.

    Liebe Grüsse an alle
    RB

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

  • Hallo RB,

    welchen Absprung hat er denn geschafft???

    Sind dir deine Suizidgedanken auch kein Alarmzeichen?

    Wie willst du es denn schaffen,ihn loszulassen?
    Wünschen alleine reicht da wohl nicht aus.

    Susanne

  • Liebe Röntgenblick,
    ich kann förmlich Dein Unglück und Deine Traurigkeit aus Deinen Zeilen spüren.
    Diese Art der Achternbahnfahrt - heute große Liebe, morgen Distanz - so war auf mein tägliches Miteinander mit meinem mittlerweile EX - manchmal wechselte das alles innerhalb von Minuten während eines Telefonates - ich stand hilflos daneben, konnte nichts tun, war so machtlos und so voller Liebe.
    Irgendwann war dieses Hin und Her wöchentlich, täglich, stündlich - was das auf Dauer mit meiner Gesundheit, meiner Seele gemacht hat - einfach schlimm. Ich war lange Zeit krank, hilflos- und auch machtlos mir gegenüber - mein Körper, mein Stabilität, alles dahin, nichts gehorchte mir mehr. Viel zu lange hatte ich diese schlimme Situation ausgehalten - viel zu lange...Wie oft habe ich geweint, auch heute noch - Das alles zu verarbeiten ist nicht einfach, aber es lohnt sich.
    Allmählich weiß und spüre ich, da gibt es noch etwas anderes, so wie es vorher war, so kann es auch wieder werden - ICH muss nur die ersten Schritte tun, auch wenn es unendlich schmerzt und es schmerzt unendlich. Ich habe die ersten Schritte getan, nachdem ich es schon so oft probiert hatte, aber nun gibt es für mich seit einiger Zeit kein Zurück mehr - nie mehr zurück in diese Schlinge, die mich hin-und her, auf- und ab schleuderte.
    Liebe Röntgenblick, dieses Lechzen nach netten Bröckchen, die Dein Gegenüber Dir zuwirft kann ich gut nachvollziehen..erst wenn eines kam, dann konnte ich wieder gut durchatmen und mich beruhigen. Aber weißt Du, ich möchte nicht mehr abhängig sein, auf eine solche Art und Weise von jemanden, der nichts, aber wirklich nichts selbst im Griff hat, schon gar nicht sich selbst und seine Gefühle.
    Loslassen ist so schwer, allerdings für mich überlebenswichtig- zu krank bin ich geworden - ich habe zu lange viel zu viel zugelassen. So möchte ich nicht mehr leben.
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass auch Du einen Weg findest. Es dauert alles seine Zeit, von heut auf morgen enden die Gefühle, die Trauer nicht, es ist Arbeit, mit und an sich selbst, ggf. mit Beratungshilfe und/oder diesem Forum hier.
    Alles Liebe, Hanna

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