• Hallo RS,
    ich meine Thalia liegt schon richtig mit Ihrer Erklärung.
    Das Suchtgedächtnis ist im Unterbewußtsein gespeichert.
    Da aber bei allem was wir tun+denken das Unterbewußtsein vor dem
    Bewußtsein reagiert (weiß nicht mehr ob es 1/10 Sekunde oder 1/2
    Sekunde schneller ist als das Bewußtsein), bleiben vor allem Süchtige
    immer besonders gefährdet.
    Beispiel: Du nimmst Dir vor ab sofort die Haustür mit der linken Hand
    aufzuschließen. Das kannst Du übers Bewußtsein trainieren.
    Sobald Du aber beim Öffnen abgelenkt wirst, kommt sofort Dein Unterbewußtsein zum Tragen und Du schließt die Tür mit rechts auf.
    Vllt. ein doofes Beispiel, aber mir fiel ad hoc nichts anderes ein.
    Klaren Gruß !
    Lh

    Wir können mehr als wir uns zutrauen !

  • Hallo RS!

    Zitat

    1. Warum sollte ein Alkoholiker nie wieder Alkohol trinken dürfen, weil das viele so sagen oder gibt es dazu wissenschaftlich belegte Aussagen?

    2. Was ist das Suchtgedächtnis, was macht es, gibt es das Suchtgedächtnis überhaupt?

    1. habe ich am eigenen Leib erfahren, dass es für mich nicht geht. Wissenschaftliche Nachweise sind mir da echt egal.

    2. Keine Ahnung, ob es das gibt. Hab ich mich auch schon gefragt. Ich würde bei mir eher von erlerntem Verhalten sprechen, das tief verankert ist, und das man nicht von heute auf morgen los wird.

    Was Experten und wissenschaftliche Nachweise angeht:

    Es gibt welche, die sagen, dass es bei Alkoholikern unterschiedlich ist, ob sie rückfällig werden, wenn sie ein alkoholhaltiges Produkt konsumieren. Es gibt Experten, die glauben, dass man nur dann rückfällig werden kann, wenn man weiß, dass Alkohol in einer Soße ist (vorausgesetzt es ist so wenig drin, dass man es nicht rausschmeckt).
    Und zum kontrolliert trinken können. Ich habe auch darüber gelesen, dass das der neue Ratschlag für nasse Alkoholiker ist. Aber weißte warum? Weil die Chance gering ist, die Mehrheit der Alkoholiker dauerhaft trocken zu kriegen. Und ein halbes Jahr kontrolliert trinken und dann wieder richtig saufen ist realistischer und diese paar Monate Leberregeneration besser als nix. Und so gesehen könnte das die Kassen etwa sentlasten. Um nix anderes geht es da.

    Und was macht man jetzt mit den Expertenratschlägen? Ich für meinen Teile sage mir, dass ich mir angebliche Studienergebnisse von Leuten, die selbst nicht alkoholkrank sind, besonders kritisch angucke. Und auch Ratschläge. Ich war anfangs in der Suchtberatung und hätte dort eine Therapie machen können. Dauer: 1 Jahr. Auflage: In diesem einen Jahr nichts trinken. Die haben klar gesagt: Viele finden das abschreckend, nie wieder trinken zu dürfen und deshalb wäre erstmal nur das eine Jahr wichtig.
    "Erstmal nur" - wo wäre ich da gelandet? Da meine ich, bin ich auf der sicherern Seite, wenn ich den Tatsachen von Anfang an klar ins Auge blicke.

    So - ich glaub, ich bin jetzt etwas abgeschweift.

    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Lh!

    Das ist exakt das richtige Beispiel. Das Suchtgedächtnis sitzt in dem Teil des Hirns, in dem automatisierte Handlungsabläufe gespeichert sind wie Schwimmen, Gehen, Laufen, Radfahren ... oder das Öffnen der Türe. Gerade deshalb ist es ja so schwer mit der Abstinenz. Der Automatismus "Griff zur Flasche" muss halt durch andere Verhaltensweisen wie eine Software, die sich nicht deinstallieren lässt, durch eine andere Software überschrieben werden.


    Gruß Carl Friedrich

  • Zitat von Rattenschwanz

    1. Warum sollte ein Alkoholiker nie wieder Alkohol trinken dürfen, weil das viele so sagen oder gibt es dazu wissenschaftlich belegte Aussagen?

    2. Was ist das Suchtgedächtnis, was macht es, gibt es das Suchtgedächtnis überhaupt?

    Hallo Rattenschwanz,

    das sind interessante Fragen, wenn man wirklich mal naiv nach wissenschaftlichen Texten darüber sucht. Hab mich grad im Überflug nochmal durch die dhs suchtmedizinische reihe band 1 gequält, ohne fündig zu werden. Allerdings hat das für mich die Frage 1 konkretisiert: gibt es bleibende neurologische Veränderungen, haben die entwickelten Toleranzen z.B. im MEOS damit zu tun bzw. die lang anhaltende Belegung von Rezeptoren durch das Suchtmittel? Oder gehen wir von den organischen Erklärungsversuchen weg und landen -platt gesagt- wieder bei Pawlow und der Konditionierung des Schäferhunds? Ich denke, dass ich mit Pawlow bei Frage 2 auf einer guten Fährte bin, wuff? :) Ich glaube, zur Ersten möchte ich auch gern ein paar Hintergründe wissen. Die allgemeinen Texte scheinen sich darüber auszuschweigen. Vielleicht suche ich in der Fachliteratur mal über Rückfälle nach. Falls jemand einen Tipp hat...

    Viele Grüße, Motek (ehem. Brass)

  • Moin

    Ich darf Alkohol trinken wann immer ich es will, ich will und muss es aber nicht, das widerspricht meiner alkoholfreien Einstellung.

    Ob es ein Suchtgedächtnis gibt weiß ich nicht, es hat sich bei mir noch nicht gemeldet.

    PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Guten Abend Rattenschwanz,

    Medizin ist keine exakte Wissenschaft.
    Obwohl sie gerne so tut.
    Insofern gibt es Meinungen, Stimmungen und Moden.

    Irgend jemand untermauert dann seine Meinung mit einer Studie, in der sagen wir 500 Patienten untersucht worden sind über 2 Jahre. Daraus folgert er dann (statistisch hochsignifikant !), dass die Methode xy, die Behandlung yz oder das Medikament xz, den bisherigen Methoden/Behandlungen/Medikamenten überlegen ist.

    Es herrscht in der Medizin ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf um Macht, Prestige, Drittmittel.
    Da wird getrickst, geschludert und schlicht auch gelogen und gefälscht.
    Viele der 'Studien' sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt werden.

    So ist auch die Mode über die Möglichkeit des kontrollierten Trinkens zu sprechen, eben das was sie ist: eine Mode, ein Trend.
    Ob wir da in 10 Jahren noch von hören, wage ich zu bezweifeln.

    Außerdem: soweit ich gelesen habe, behauptet auch heute niemand (!), dass ein nasser Alkoholiker, kontrolliert trinken kann.

    Aber: wo zieht man die Grenze zwischen risikohaftem Konsum vs. Sucht ???

    Zum Thema Suchtgedächtnis oder auch: 'warum wir Dinge tun, die wir eigentlich (rational) tun wollen/sollen' ist in der Vergangenheit viel geschrieben worden.

    David DiSalvio: Was ihr Gehirn glücklich macht...und warum sie genau das gegnteil tun sollten.

    Cordelia Fine: Wissen Sie, was ihr Gehirn denkt?

    mehr humoristisch ist W.T. Küstenmacher: Limbi.


    Das limbische System ist eine archaische Urinstanz in den Tiefen des Denkorgan.
    Früher hat es uns geholfen, vor dem Säbelzahntiger zu flüchten, noch bevor das Großhirn ihn bemerkt hat und eine Entscheidung treffen konnte.

    Heute führt es im Zweifelsfall das Glas mit ALK an den Mund, bevor das Großhirn entschieden hat: das tut mir nicht gut.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Rattenschwanz,

    Zitat von Rattenschwanz


    So, nun hatte ich ja einige Rückfälle. Die waren jedoch immer in Zeiten, in denen ich mit mir noch Einiges zu klären hatte. Da gab’s noch Schulden, da gab’s keine Arbeit, da gab’s Prob-leme in der Familie, auf Arbeit und und und … So, das hat sich alles geklärt und seit dem sich alles geklärt hat – auch weil ich nicht mehr gesoffen habe und so alles nüchtern angehen konnte – muss ich auch nicht mehr bis zum Umfallen saufen. Vielleicht hängt die Fähigkeit auf Alkohol zu verzichten ja auch irgendwie mit dem ganzen Drumherum zusammen = keine anderen psychischen Schwierigkeiten = keine Probleme mit dem Alk.

    dazu kann ich dir aus eigener Erfahrung schreiben:
    Nicht die Probleme waren die eigentlich Ursache meines nicht zu kontrollierendem Konsums, sondern mit dem Konsum kamen die Probleme bzw. die Unfähigkeit meine Dinge nüchtern anzugehen.

    Deutlich klar wurde mir das nach einer Verhaltenstherapie. Innerhalb dieser in Verbindung von einer Trinkpause von mehreren Monaten hatte ich alle meine Probleme und Problemchen gelöst. Ich fühle mich super, hatte mein Leben wieder im Griff. Meine Therapeutin sprach eben das an, dass sie der Meinung wäre, dass nicht meine Probleme die Ursache des Trinkens wären aus Ihrer Sicht sondern anders eher anders herum. Ich wollte das zu dem Zeitpunkt nicht glauben. Wurde aber eines besseren belehrt.

    Sobald ich trinke gebe ich die Fähigkeit nüchtern und klar mit meinem Leben umzugehen ab und von da an begebe ich mich den Kreislauf Sucht. Das mag sein, dass es anfangs kontrolliert ginge mit dem Alkohol, eben solange bis das Trinken den Selbstbetrug aufzufangen hat. Und ganz ehrlich: um ein Glas oder eine Pulle ist es mir nie gegangen. Da musste schon immer mehr her.

    Ich finde es gut, dass du diese Art der Fragen öffentlich stellst. Denn sie geben ja auch mir Gelegenheit, mich zu hinterfragen.

    Was ich mich frage, worum es dir geht bei der Verfolgung dieser Gedanken:
    Vermisst du den Genuss? Oder den Moment des gemeinsamen Trinkens ggf.? Was versprichst du dir davon, wenn du kontrolliert Trinken könntest?

    LG Maria

  • Danke für die Beiträge.

    Wenn so ein Trigger nicht durch das Bewusstsein ausgelöst werden würde, würde er sich auch nicht steuern lassen. Also steuern im Sinne von: unterdrücke ich. Das würde bei jedem Trigger Saufen bedeuten - denke ich.

    Bei dem Beispiel mit dem Öffnen der Tür komm ich zum selben Schluss. Wenn‘s triggert denk ich - ist antrainiert - nicht saufen. Richtig? So und jetzt kommt mich jemand oder irgendwas ablenken und nun vergesse ich alles antrainierte und saufe? Nö oder.

    Und genau so, wie das hier auch geschrieben wurde, gibt es die Studien, die „nie wieder“ als unumstoßbar beweisen sollen, wie die, die die Möglichkeit des kontrollierten Trinkens beweisen sollen. Ich bin ja eher bei dem Schäferhund dem was antrainiert wurde. Wenn ich Rechtshänder bin und mir das Essen mit der linken Hand antrainiere, kann ich eben – wenn ich will - abwechselnd beide Hände benutzen und lass nicht plötzlich das Besteck fallen, wenn mich jemand anspricht. Der Hund könnte auch fressen wenn das Licht angeht oder wenn einer laut niest wenn’s so antrainiert wurde.

    Das würde ja aber jetzt bedeuten, dass es - in gewissem Maß – jeder selbst bestimmen kann ob er jetzt säuft oder nicht. Ist ja irgendwie auch so, da wir uns ja irgendwann antrainiert haben zu saufen wenn wir Alk sehen und irgendwer uns antrainiert hat, nicht mehr zu saufen wenn wir Alk sehen. (Wen es stört, der kann uns und wir durch ich und mich oder durch was weiß ich ersetzen.)

    Na gut, die Probleme kamen mit dem Saufen. So lange die da waren, gab es auch immer einen Grund zu saufen – ja, den gibt es immer. Nun sind ja aber mit den Problemen paar Gründe zum Saufen weggefallen.

    Und was die Entlastung der Kassen betrifft wenn ein Jahr kontrolliert gesoffen wird, da werden schon die vielen Verdiener an den Suchtkranken (Kliniken, Psychologen …) was dagegen haben und deshalb immer „nie wieder“ propagieren. Im Fernsehen kam neulich ein Bericht in dem ein Vergleich mit den Kosten eines Medikamentes das teilweise erfolgreich verschrieben wird, gegenüber den Kosten einer Behandlung in einer Suchtklinik gemacht wurde. Da blieb mir der Mund offen stehen, paar Cent gegen über hundert Euro pro Tag.


    Maria fragt: Was versprichst du dir davon, wenn du kontrolliert Trinken könntest?

    Liebe Maria, ich weiß nicht, wie oft ich es schon geschrieben habe: Ich möchte nicht kontrolliert trinken und ich verspreche mir nichts davon.

  • Wenn ich das mit der Doktorarbeit bei der Vollwaise lese, da muss ich an meine letzte Langzeittherapie denken.

    Da hab ich auch gedacht, dass ich so ein toller Alki bin, dass ich gleich mal das Abi nach machen- und sonst was für schlaue Sachen anstellen muss. Ich war was Besonderes, ein Edelalkoholiker und alle anderen Alki‘s waren mir eh zu doof.

    Und in der nassen Zeit hab ich am meisten gesoffen, am abscheulichsten gelogen und war überhaupt ein größeres Ars.chloch als alle anderen. Immer musste ich noch einen drauf setzen.

    Ich war so ein toller Hecht (Esel), dass mir all meine Klugheit nicht ausreichte und ich auf das Eis tanzen gehen musste.

    Ich konnte wieder saufen wenn ich wollte und auch wieder aufhören wenn ich wollte. Uups, das mit dem Aufhören, das hat dann aber doch nicht so funktioniert wie ich wollte. Hm, dumm gelaufen und noch paar Jahre versoffen.

    Nach nun einigen trockenen Jahren bin ich inzwischen gut auf dem Boden der Tatsachen gelandet, denke ich mal.

  • Hallo Rattenschwanz,

    schön dich wieder mal zu lesen.

    Was ich für mich als Wahrheit in der Anfangszeit angesehen hatte, veränderte sich immer wieder, da ich mich mit der Zeit des Trocken werden auch veränderte.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Moin Hartmut,

    ja klar verändern wir uns während der Trockenheit. Nicht jeder aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis kommt jedoch mit unseren Veränderungen klar. Für einige bin ich zum Beispiel ein Egoist geworden weil ich bei Feiern zum Beispiel sage: Was ihr macht ist mir egal, ich gehe jetzt. Oder ich gehe irgendwo überhaupt nicht erst mit hin, weil ich weiß, dass nur gesoffen werden soll. Am Anfang der Trockenheit wollte ich auch noch jeden Alki auf den "Rechten Weg" führen, die Zeiten sind lange vorbei weil das sinnlos vertane Zeiten waren und sind - meistens jedenfalls.

    Im Moment ist der Lebensgefährte einer Freundin meiner Frau auf einem Tiefpunkt (Literweise Wodka, Entgiftung, Leber kaputt ...) und nun fragen die mich, was die mit ihm machen sollen. Ganz entgeistert waren sie als ich sagte: Nichts, da muss er durch.

  • Zitat von Rattenschwanz


    Im Moment ist der Lebensgefährte einer Freundin meiner Frau auf einem Tiefpunkt (Literweise Wodka, Entgiftung, Leber kaputt ...) und nun fragen die mich, was die mit ihm machen sollen. Ganz entgeistert waren sie als ich sagte: Nichts, da muss er durch.

    Hallo Rattenschwanz,

    wir kennen uns ja noch nicht. Geiler sehr treffender Nick....

    Sehe ich genauso: Entweder es knallt richtig und man findet einen Ansatz, um die Sauferei zu beenden oder es kommt eben zum Ende. War bei mir nicht anders: Entweder Rettungs- oder Leichenwagen! So isset einfach...

  • Zitat von Vollwaise

    Entweder Rettungs- oder Leichenwagen! So isset einfach...

    Moin Vollwaise,

    na ja, so einfach isses nicht.

    Es gibt dazwischen für viele Alkoholiker auch noch anderes, es muss nicht immer gesundheitliche Tiefpunkt sein. Für viele gibt es auch zwischenmenschliche Tiefpunkte, die Auslöser für ein erstes Nachdenken über Abstinenz sind. Der Blick des Kindes, das Weinen der Frau, Verlust des Arbeitsplatzes ...

  • Zitat von Vollwaise


    Es gibt dazwischen für viele Alkoholiker auch noch anderes, es muss nicht immer gesundheitliche Tiefpunkt sein. Für viele gibt es auch zwischenmenschliche Tiefpunkte, die Auslöser für ein erstes Nachdenken über Abstinenz sind. Der Blick des Kindes, das Weinen der Frau, Verlust des Arbeitsplatzes ...

    Hallo!

    So ist es. Nicht jeder, der den Weg der Abstinenz beschreitet, muss vorher in der Gosse gelegen oder mit einem Bein im Grab gestanden haben.

    Oft kommt der entscheidende Anstoß von außen, z.B. vom Arbeitgeber, der Familie, der MPU .....

    Unabdingbar ist jedoch, nach dem äußeren Impuls SELBST tätig zu werden. Gerade die nötige Eigeninitiative in Form von eigener Trockenarbeit habe ich bei so manchem MPU-Kandidaten meiner ehemaligen ambulanten Therapie vermisst.

    Ich betrachte es i.Ü. auch nicht als meine Aufgabe, jemanden zu bekehren, bin jedoch gerne bereit, einem Betroffenen den Weg aufzuzeigen, den ich gegangen bin und für sie/ihn z.B. den Kontakt zur Suchtberatungsstelle zu knüpfen oder dieses Forum sowie Fachliteratur zu empfehlen. Laufen muss er/sie jedoch dann von alleine.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Moin,

    nun hat der Lebensgefährte (63) der Freundin meiner Frau (ich schrieb kurz darüber) wahrscheinlich seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht: Leberzirrhose im Stadium Child C.

    Jetzt hat er zu seiner Lebensgefährtin gesagt, dass er wohl Alkoholiker sei, jetzt geht er erst mal zur qualifizierten Entgiftung und dann ... hm, wir werden sehen.

    Da kam mir so der Gedanke, was ich in der Situation machen würde, wenn zu 95 % alles zu spät ist (Aussage seines Arztes).
    Würde ich aufhören mit Saufen oder würde ich sagen: Jetzt ist eh alles egal, sauf die paar Wochen, Monate ...(?) weiter und um so schneller ist alles vorbei. Ich weißes nicht.

  • Moin Rattenschwanz,

    hm... solch ähnlichen Gedanken hatte ich letztens auch. Eines meiner Viecher ist ja krank - lt. Doctor nen Riesentumor im Körper, Heilungschancen bei 10%.
    Ich soll ihm noch ein paar schöne Wochen machen...

    Wenn es sich um MICH gedreht hätte, ich glaube ich würde auch nicht mehr kämpfen wollen. Bei 10%?
    Aber ich glaube auch, daß es von jedem persönlich abhängt, wie er sich entscheidet.
    Von dem, was bis dato so in seinem Leben passiert ist; von der inneren Einstellung dem Leben gegenüber.

    Was erwarte ich (noch) vom Leben, und was bin ich bereit dafür zu tun...

    Nachdenkliche Grüße
    ClaudiA

  • Hallo Mario!
    In diesem Zustand trocken zu werden, würde ich als Wunder bezeichnen.
    Oder Geschenk Gottes, zuletzt "ins Reine zu kommen".
    Noch würde ich mich über Erklärungen und vielleicht "Entschuldigungen" freuen.
    Ich wünsche es allen , zuletzt soweit zu kommen!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Rattenschwanz

    Zitat

    Würde ich aufhören mit Saufen oder würde ich sagen: Jetzt ist eh alles egal, sauf die paar Wochen, Monate ...(?) weiter und um so schneller ist alles vorbei. Ich weißes nicht.

    Nun schaue ich nicht auf eine Situation zurück das wäre mir zu spekulativ. Ich würde mir für heute Gedanken machen ob bei einem Schicksalsschlag oder einer schweren Erkrankung Saufen noch eine Option ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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