Brauche bitte euren Rat

  • Liebe Maggie,

    ich kenne übrigens so einen Fall, wo ein Mann mit "Alkoholproblem"
    unbedingt heiraten wollte. So geschah es dann auch.
    Ich denke, er wollte diese Heirat als ne Art Therapie "missbrauchen", um
    so mit dem Saufen aufhören zu können.
    Hat aber nicht geklappt, er hat weiter gesoffen.
    Dann wünschte er sich ein Kind, seine Frau ebenfalls.
    Damit sollte dann alles besser werden... ein Kind gibt doch dem Leben Sinn,
    und dann würde er sicher aufhören.
    Die Woche nach der Geburt seiner Tochter, als Mutter und Kind noch im KH waren, hat er komplett im Saufkoma verbracht.
    Zur Arbeit isser auch nicht gegangen.
    Einige Monate später veror er beinah seinen Job, er durfte ihn nur behalten, wenn er einen Entzug macht.
    Das tat er, aber er soff kurz darauf weiter.
    Den Job verlor er.
    Und spätere Jobs auch.
    Glücklicherweise war seine Frau keine CO, sie trennte sich und brachte sich mit dem Kind in Sicherheit.
    Sie ist heute schon seit über 25 Jahren glücklich mit einem anderen verheiratet und hat noch weitere Kinder bekommen.
    Er säuft immer noch... mal mehr, mal weniger... ab und zu isser mal wieder zur Entgiftung, er ist ein typischer Drehtürpatient.
    Heute ist er außerdem schwer krank.

    Ich erzähle Dir diese Geschichte nur, um darauf hinzuweisen, das Dein XY Dich und ein eventuelles Kind vielleicht zur Eigentherapie einsetzen will.
    Sowas ist nicht mal selten.
    Und ein Alkie glaubt wahrscheinlich sogar selbst dran, das sowas funzen kann.
    Tut es aber meist nicht, vermute ich mal.

    Und man kann auch daran sehen, das auch "rationale Gründe" (Angst vor Jobverlust, Angst vor Füherscheinentzug, Angst vorm Verlassenwerden, Angst vor evtl. Kindesentzug aufgrund der Sauferei)
    die Sucht nicht stoppen können.
    Denn wenn eine Frau und ein kleines Kind kein "rationeller Grund" ist, dann weiß ich nicht, was sonst?

    LG Sunshine

  • Gestern haben wir uns getrennt. Wie ihr euch sicher schon denkt, ging das von mir aus. Da er eine Wartephase, in der erstmal alles niht verbindlicher wird, nicht akzeptabel fand, und ich sagte, dass ich so, wie es war, genau nicht weiter machen mag, blieb als einziger richtiger Ausweg wohl nur die Trennung. Rational ist das einfach einzusehen, da ich bestimmt meine (und damit ggf. auch unsere) Zukunft nicht auf Sand bauen möchte. Und ohne dass ich weiss, ob es so wirklich eintreten wird, empfinde ich es so. Gefühlsmäßig ist es sehr viel schwerer. Auch wenn ich mir sage, es war richtig, zweifle ich stark. Gestern weniger, da war ich fast froh, aber heute umso mehr, vermisse ich ihn, er fehlt mir sehr. Klar gab es auch unabhängig von seinem Alkoholkonsum ein paar Dinge, die mich gestört haben, aber die waren nicht so gravierend ... und jetzt ertappe ich mich bei der Frage, ob ich es wirklich richtig gemacht hab??? Vielleicht wird es mir dadurch einfacher, dass er bereits nach dem ersten Gespräch in diese Richtung, dem, in dem ich eine Wartephase vorgeschlagen hab, sehr in seinem Stolz gekränkt wirkte und sehr "eckig" wurde. So, dass ich denke, selbst wenn ich es wieder rückgängig machen würde (was ich nicht vorhabe!) wäre es eh nicht mehr gut wie vorher.

    Naja, ihr sehr, ich bin sehr am Schwimmen, einfach, weil es auch so viel Schönes gab, ich ihn sehr gern hab und, auch wenn mir das jetzt wieder Alleinsein keine Angst in dem Sinne macht, so hab ich es natürlich sehr genossen, in einer schönen Beziehung zu sein. Gerade eben beim Aufwachen dachte ich zB, wie schön wäre es er wäre jetzt hier :/.

    Was meint ihr dazu? Hab ich es richtig gemacht? Hören die Zweifel bald auf?

  • Hallo Maggy,

    ich mag konsequentes Handeln und Klarheit sehr.

    Und ich bin fast schon erstaunt WIE klar du das alles siehst und WIE wenig du am rumeiern bist.

    Toll !

    Und hey, was ist eine Zeit lang Liebeskummer gegen eine grauenhafte Ehe mit einem Abhängigen, in die eventuell dann sogar noch Kinder mit involviert sein würden...... ?

    Du hast das genau richtig gemacht und da draußen wartet, wenn erst mal die Tränchen getrocknet sind, der Frühling auf dich. ;)

    Nun heißt es natürlich auch konsequent zu bleiben aber damit das klappt hast du ja uns, die dir in deiner aktuellen Situation, mit deinen traurigen Gefühlen, ein wenig helfen können.

    Sollte es mal arg weh tun, dann lese einfach etwas in den Geschichten der einzelnen Mitglieder hier.

    Das hilft...... :)

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Maggy
    Du hast deinen Standpunkt klar gemacht und bist für dich eingestanden,für das was dir wichtig ist ,soweit so gut.
    Erstmal hast du ja garnichts verloren, er kann doch handeln,zeigen das du und deine Bedenken ihm wichtig sind.
    Zu einem ,,wir,, gehören doch mindestens 2 Menschen und in einer Beziehung sollten sich beide wohl fühlen und dazu sollten die Ziele eben ähnlich sein,das betrifft jede Beziehung,sonst fehlt doch die Grundlage.
    Wie du bei den meisten hier nachlesen kannst,war das zu lange Warten und ewiges relativieren der Beginn eines Leidensweges aus dem man nur schwer wieder rauskommt.
    Ich habe fast 8 Jahre neben/mit einem Alkoholiker verbracht ,rückblickend wünschte ich ich wäre eher gegangen.
    Nun bin ich schon ,,alt,, wollte nicht gern alleinsein,deshalb ging ich viel zu lange diesen Kompromiß ein(relativierte etc.)
    Du bist noch jung ,möchtest eine Familie gründen /Kinder etc da würde ich dringend abraten das mit einem Menschen zu planen der ein Suchtproblem hat und nichts dagegen tut,selbst wenn er handelt hast du noch ein hohes Restrisiko denn man kann die Krankheit nur stoppen nicht heilen.
    Jetzt betrifft deine Entscheidung ,,nur,, dich ,später hängt vielleicht deine Existens daran oder gar Kinder.
    Sicher darfst du jetzt traurig sein,aber wenn er nicht handelt hast du nichts verloren ,sondern viel gewonnen für dich.
    Wenn er handelt (Taten folgen)kannst du ja neu entscheiden ob er wieder eine Rolle in deinem Leben spielen soll.
    Alles Liebe R..

  • Ja, sicher ist es richtig, wenn er handelt, könnte ich neu überlegen. Aber im Moment denke ich eher, dass mir auch das angesprochene Restrisiko zu hoch ist.

    Darüber hinaus, hab ich das Gefühl, er sieht im Moment eher, dass quasi ich das Problem sei, weil ich ja die Beziehung in Frage gestellt und dann beendet hab. Nicht so sehr er, er sagte ja, ich solle im "einfach" ein Ziel setzen und das würde er schon einhalten ... ich denke, er sieht das zu simpel und etwas verzerrt aus seiner Sicht. Sagte zB auch, ich wär ja diejenige, die nicht daran interessiert wär, eine gemeinsame Basis weiter zu schaffen, was soll er dann noch machen ...
    Und zwischendurch kamen auch immer so Äußerungen, in denen ich mir nach dem Mund geredet vorkam, ala Du hast ja irgendwie auch so ein bisschen Recht (mit dem Alkoholproplem von ihm) ... äh ich meinte natülrich du hast recht ... weiss nicht, finde das nicht definitiv, als dass ich überzeugt wäre, er hats verstanden ... oder sehe ich das falsch??

  • Hallo Maggy,

    Zitat

    er sagte ja, ich solle im "einfach" ein Ziel setzen und das würde er schon einhalten ...


    dieser Mensch will keine Verantwortung übernehmen, das zeigt mir sein Satz.
    Es läge quasi an dir ob er sein Ziel erreicht, also hat er mal kurzerhand seine Verantwortung an dich abgetreten. Kann er deinen "Zielvorgaben" nicht folgen, bist du "schuld", denn dann war ja dein Ziel falsch.
    Das ist ein Kreislauf der dich irgendwann dazu bringen kann, dich zu verbiegen.
    Ich habe es ähnlich erlebt. Mir wurde gesagt, sag mir was ich tun soll, und ich mache es.
    So lange er sein Problem nicht sieht, wird er nicht aufhören zu trinken.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Maggy,

    ich sehe das genauso wo es Morgenrot in ihrem letzten Beitrag schreibt.

    Dein XY will Dir Verantwortung aufdrücken. Weil er sie nicht haben will.
    Und wenn es nicht klappt mit dem gesetzten Ziel, dann bist Du "schuld", da kannste Dich schonmal drauf verlassen.
    Denn so läuft das mit nassen Alkies.

    Desweiteren zeigt sein Kinderwunsch außerdem komplette Verantwortungslosigkeit.
    Denn was ist es denn sonst, trotz bekannten Alkoholproblems ein Kind in die Welt setzen zu wollen ??
    Hat er sich schon JEMALS damit auseinandergesetzt, wie grausam es für ein Kind ist und wie sehr es schädigt, einen alkoholkranken Elternteil zu haben??

    Maggy, ich denke, eine Trennung ist das richtigste, was Du tun konntest.
    Du hast sonst bald die Hölle auf Erden, und dann auch nicht nur 1 Kind, sondern gleich 2.
    Und Du hast dann für den ganzen Mist auch noch die Verantwortung, weil er keine tragen will.
    Ja sach ma, wer will denn sowas?

    Klar tut ne Tennung weh, zumal, wenn man sie eigentlich vom Herzen her gar nicht will.
    Dann ist es nochmal doppel schwer.
    Trotzdem... Du handelst hier für Dich, um Dich in Sicherheit zu bringen.
    Um Dir Dein Leben nicht zu zerstören/Dir nicht zerstören zu lassen !
    Denn wenn er weiter trinkt und das nicht stoppen kann, dann versaut er sich nicht nur sein Leben, sondern Deines gleich mit.
    Es reicht, wenn sich einer sein Leben kaputt säuft, da muss er nicht noch andere mitreissen.

    LG Sunshine

  • Erstmal möchte ich euch herzlich für euren Zuspruch danken!

    Wie der Titel bereits sagt, hab ich natürlich noch ziemliche Zweifel, ob ich wirklich richtig gehandelt hab. Aber das ist wohl zu erwarten, schließlich war es eine eigentlich auf Zukunft angelegte Beziehung...
    Hab auch überlegt, ob es wohl so kommen wird, dass er, wie hier richtig gesagt wurde, ja handeln und mich auch wenn getrennt ja durch Taten überzeugen kann. Klar, aber wenn mehr das Problem zu sein scheint aus seiner Sicht, dass ich mich um keine gemeinsame Basis mehr bemühe und er ja das von mir definierte Ziel glaubt, einhalten zu können, wird er dann überhaupt handeln?
    Und das mit der gemeinsame Basis: seine Meinung war, wartephase geht so nicht, einfach weitermachen und von mir als solche gesehene Probleme, wie zusammen ziehen, was ich erstmal eben nicht wollte, werden dann gelöst. Wenn das aber bald ansteht (tut es eh), hätte es die Diskussion von vorgestern doch eh dann gegeben, wenn ich mich nicht hätte überreden lassen oder?

    Vielleicht denne ich auch einfach zu viel nach??

  • Zitat von Die_Susanne

    Die Genetik hier als Argument zu nennen, halte ich für sehr extrem.
    Was schlägst du denn vor? Alle Menschen, die die Möglichkeit einer Weitervererbung einer Erkrankung in sich tragen sollen keine Kinder bekommen? Dann wird es nicht mehr viel Kinder geben, denn wer hat schon solch ein Erbgut?
    Das erinnert mich leider an ganz ganz dunkle Zeiten des vergangenen Jahrhunderts.


    Huch, da bin ich anscheinend angeeckt.
    Ich finde allerdings deine Deutung, meine Aussage aus dem Kontext zu greifen und einfach mal auf alle vererbbaren Krankheiten zu beziehen, mehr als übertrieben. Und dann noch ein Hitlervergleich. Großes Rhetorikkino ;)

    Wir sprechen gerade über eine Beziehung zu einem Menschen, der noch nass ist und keine Anstalten macht, da irgendwas dran zu ändern. Wenn die TE mit ihm Kinder bekommt, haben die (möglicherweise, zu 50%) seine Gene und zum anderen dann noch Modelllernen vom "richtigen" Vorbild.
    Beides ist eine heftige Kombination.
    Nach allem, was ich bisher erlebt habe und was noch passieren wird, habe ich meine Konsequenzen gezogen. Ich selbst bin Tochter einer Alkoholikerin, durch deren Familie sich der Alkoholismus wie ein roter Faden zieht. Das Gefühl, diese Gene zu haben, ist nicht angenehm, wenn man sein Leben lang dabei zugesehen hat, wie sich andere Menschen zu Tode trinken.
    Das will ich meinen Kindern ersparen. Ganz einfach. Es gibt noch vieeeele andere Erkrankungen, ja. Alle mehr oder weniger behandelbar. Aber weiter dabei zuzugucken, wie andere trinken, kann und will ich nicht mehr.
    Erst recht nicht bei den eigenen Kindern.
    Falls du dich jemals tiefergehend mit Hitlers Ansätzen beschäftigt hast, Susanne, wirst du hier (jetzt hoffentlich wirklich) den Unterschied erkennen.


    Ich wundere mich gerade über die Meinung, Alkoholismus sei nicht vererblich. Gerade die ganzen familiären Häufungen sind ja ein Indiz dafür- auch, wenn es Menschen ohne erbliche Belastung gibt, die dennoch trinken.

    Alkoholismus ist multifaktoriell bedingt- d.h., es gibt nicht den einen Auslöser, sondern meist ein Zusammenspiel aus mehreren. Es spielen mehrere Faktoren zusammen, die in verschiedenen Theorien aufgeschlüsselt sind. Hurrelmann/Bründel nennen psychologische, lerntheoretische, systemische und neurobiologische Faktoren. Die neurobiologischen wären in diesem Fall vererbbare Faktoren. Allerdings sind Bründel/Hurrelmann Pädagogen, die die Thematik für den Unterricht aufbereitet haben.
    Ich habe über google eine Studie von Catrin Wernicke von der Charité Berlin gefunden, die in der Zeitschrift "Biospektrum" veröffentlicht wurde und durch Zwillings- und Adoptionsforschung zu dem Schluss kommt, dass Alkoholismus etwa 50:50 durch die Gene und Umweltfaktoren (=Erziehung, Modelllernen...) bedingt wird.
    Dass die Gene bei der Entstehung keine Rolle spielen, habe ich nirgendwo gelesen.


    Schönen Samstag noch,
    Zimttee

  • Zitat von Maggy09

    Erstmal möchte ich euch herzlich für euren Zuspruch danken!

    Wie der Titel bereits sagt, hab ich natürlich noch ziemliche Zweifel, ob ich wirklich richtig gehandelt hab. Aber das ist wohl zu erwarten, schließlich war es eine eigentlich auf Zukunft angelegte Beziehung...
    Hab auch überlegt, ob es wohl so kommen wird, dass er, wie hier richtig gesagt wurde, ja handeln und mich auch wenn getrennt ja durch Taten überzeugen kann. Klar, aber wenn mehr das Problem zu sein scheint aus seiner Sicht, dass ich mich um keine gemeinsame Basis mehr bemühe und er ja das von mir definierte Ziel glaubt, einhalten zu können, wird er dann überhaupt handeln?
    Und das mit der gemeinsame Basis: seine Meinung war, wartephase geht so nicht, einfach weitermachen und von mir als solche gesehene Probleme, wie zusammen ziehen, was ich erstmal eben nicht wollte, werden dann gelöst. Wenn das aber bald ansteht (tut es eh), hätte es die Diskussion von vorgestern doch eh dann gegeben, wenn ich mich nicht hätte überreden lassen oder?

    Vielleicht denne ich auch einfach zu viel nach??

    Hallo Maggy,
    ich habe bei dir etwas den Überblick verloren. Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?

    Durch deine Denkweise merkt man, dass du glaubst, dass du irgendeinen Einfluss auf seinen Konsum hast- dass dein Handeln ihn beeinflussen wird.
    "wenn er glaubt, dass ich keine Basis mehr sehe, dann will er nicht aufhören und so schade ich mir selbst".

    Dein XY scheint dir in allem die Verantwortung zuzuschustern und dich manipulieren zu wollen, dass du wieder mit ins Boot springst.
    Seine Argumentation, dass du ihm nun die Hoffnung und die Motivation zum Aufhören nimmst, ist doch total verquer.
    Er trägt die Verantwortung für sich und du für dich. Du springst aus dem Boot, sobald es dir zu viel wird und du so nicht mehr leben möchtest.
    Das hast du nun getan und das war auch richtig. Mit einem nassen Alkoholiker zusammenzuleben ist die Hölle und wird über die Jahre immer schlimmer. Durch eine Hochzeit gehst du zudem noch finanzielle Verpflichtungen ein, die auch nach einer Scheidung bestehen.
    Für deinen XY wäre nun der Moment aufzuwachen und Farbe zu bekennen. Und für sich selbst was ändern zu wollen.
    Das setzt anscheinend nicht ein. Wenn er nun davon faselt, dass du immer noch Schuld trägst, weil du nicht an die Beziehung glaubst, ihr die Basis nimmst- dann merkst du doch, dass er gar nichts verstanden hat. Statt die Situation als Chance zu nutzen, bleibt er der Flasche weiterhin treu. Er sieht gar nichts ein, setzt zu weiteren Manipulationsansätzen an und schmeißt dir seine Verantwortung hinterher. Umdenken wäre anders :(

    Ich würde sein Verhalten als Indiz dafür nehmen, dass er gar nicht bereit ist, seinen Lebenswandel zu ändern- da wird sich vorerst nichts bessern. Es ist gut, dass du dich getrennt hast. Wenn er selbst bei ernsthaften Konsequenzen nicht über seinen Lebenswandel nachdenkt, würde er das erst recht nicht machen, wenn du bei ihm bleibst und weiter Händchen hälst.

    LIebe Grüße,
    Zimttee

  • Ich bin 30. Danke für deine deutliche Worte! Du hast wohl recht, auch wenn er nicht direkt gesagt hat, dass ich an seinem Problem schuld bin, sondern ich eher aus seinen Äußerungen das Gefühl hab, er hätte das Ende der Beziehung also mein zutun für das Problem und sein s liesse sich durch Ziele einhalten ;) lösen. Aber das ist wohl fast dasselbe?! Vielleicht hatte/hab ich auch deshalb so Zweifel, weil ich mit immer noch unsicher bin, ob er den wirklich so ein massives Problem mit Alkohol hat. Aber ein nicht so massives müsste man wohl auch anpacken, und das scheint er nicht zu wollen? Auch wenner von man kann über alles reden (zum Thema beraten lassen) gesagt hat?

  • Hallo Maggy
    Eine Suchterkrankung ist doch nicht verhandelbar....
    man könnte drüber reden.............oh man,was geht in dem Kopf dieses Mannes vor?
    Sei froh das du die Beziehung (mißbräuchlicher Alkohlkonsum evtl Sucht) so früh hinterfragt hast ,glaube mir du ersparst dir viel Leid auch wenn jetzt noch Zweifel ud Trennungsschmerz überwiegen,mit etwas Abstand wirst du das auch sehen können.
    LG R..

  • Zitat von Maggy09

    Ich bin 30. Danke für deine deutliche Worte! Du hast wohl recht, auch wenn er nicht direkt gesagt hat, dass ich an seinem Problem schuld bin, sondern ich eher aus seinen Äußerungen das Gefühl hab, er hätte das Ende der Beziehung also mein zutun für das Problem und sein s liesse sich durch Ziele einhalten ;) lösen. Aber das ist wohl fast dasselbe?! Vielleicht hatte/hab ich auch deshalb so Zweifel, weil ich mit immer noch unsicher bin, ob er den wirklich so ein massives Problem mit Alkohol hat. Aber ein nicht so massives müsste man wohl auch anpacken, und das scheint er nicht zu wollen? Auch wenner von man kann über alles reden (zum Thema beraten lassen) gesagt hat?

    Mit 30 bist du noch recht jung und kannst dir noch etwas Zeit lassen, um den richtigen zu finden.
    Ich finde es noch fieser, dass er das so nicht direkt sagt.. Es ist heftiger, wenn man über das, was er sagt, nachdenkt und sich seine Schlüsse selbst zieht. Man würde er dazu tendieren, das Gesagte abzuwehren, wenn er es direkt ausspricht.

    Es ist doch egal, ob er nun ein massives Problem oder ein weniger massives Problem hat- es ist stark genug, dass du damit nicht leben kannst UND es wird garantiert nicht so bleiben, sondern schlimmer werden. Bis zum Tod, wenn er die Krankheit vorher nicht stoppt.

    Dass er vorgibt, mit dir darüber zu reden, ist dann wohl auch nur Taktik- etwas Hoffnung besteht ja, dass du dich mit seiner Zusage zufrieden gibst und es dann auf sich beruhen lässt. Du fühlst dich für einen Moment beruhigt, er hat einen Moment mehr Ruhe. Alle Ziele erreicht, oder? Hätte ja klappen können.

    Liebe Grüße,
    ZImttee

  • Hallo zusammen,

    hab mich jetzt ein paar Tage nicht gemeldet, auch weil ich weggefahren bin (allein natürlich) und mir das viel gebracht da a Spaß und b Zeit um in Ruhe nachzudenken. Dann kam erstmal die Woche und jetzt sind wir mittlerweile doch wieder bei einem Wochenende. Es wäre falsch zu sagen, dass es mir nicht gut geht, ich hab mir einen Mix aus Arbeit, draußen sein und lesen/erholen vorgenommen und finde es soweit ganz schön. Dennoch ertappe ich mich quasi bei dem Gedanken, dass ich meinen ehemaligen Freund vermisse... so nach dem Motto, wie schön wäre es, jetzt neben ihm aufzuwachen, den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück zu beginnen, danach ein bisschen zusammen faulenzen.

    Ich weiss, dass das inkonsequent ist, und meinen Entschluss von ihm getrennt zu leben, werden ich auch nicht ändern. Aber manchmal fällt es mir echt schwer? Ist das "normal"? Und wieso scheine ich wohl alles, was mich gestört hat, so schnell wieder zu vergessen?? Das müsste mich doch eigentlich davon abhalten können, ihn so zu vermissen? Verstehe ich nicht.

    Zum Beispiel haben wir vorgestern abend lange telefoniert. Über Belangloses und kurz auch über uns. Uns sind dabei beiden die Tränen gekommen und ich hab mir gedacht, hach, all die schönen Erinnerungen ... :/

    Andererseits war auch in diesem Gespräch (natürlich) kein Anflug von Einsicht zu spüren. Er sagte sogar noch, er glaubt mir nicht, dass das (der Alkohol) der einzige Grund sei. So nach dem Motto, das wäre doch nichts. Trotzdem war das Gefühl der Vertrautheit wieder da und ich musste mich sehr bewusst daran erinnern, dass unsere Beziehung einfach keine Zukunft hat ...:(

    Also, wie komme ich damit klar? Und wie gewöhne ich mir ab, wenn wir reden zB wieder zu denken, vielleicht könnte es ja doch klappen, vielleicht wendet sich alles zum Guten? Ist das nur, weil es noch so frisch ist??

    Danke euch!

    Liebe Grüße,
    Maggy

    PS. Ist das so richtig, dass ich einfach eine Antwort im alten Thread erstellen oder soll ich pro Thema einen neuen anfangen?

  • Hallo Maggy,

    Zitat


    Und wieso scheine ich wohl alles, was mich gestört hat, so schnell wieder zu vergessen?? Das müsste mich doch eigentlich davon abhalten können, ihn so zu vermissen?

    Ich glaube, das ist so, weil wir Menschen so gemacht sind, das wir unangenehme und auch schlimme Dinge verdrängen und hoffentlich auch ein Stück weit vergessen können.
    Wie grausam wäre es, wenn alle schlimmen und schmerzhaften Erlebnisse tagtäglich präsent wären?
    Bei traumatischen Erlebnissen ist das sicher so, das da nichts vergessen werden kann, das ist mir schon klar.
    Aber ich konnte gescheiterte Liebesbeziehungen bisher immer soweit "vergessen", das sie mich nicht mehr belasteten.
    An einige Ex müßte man mich schon sehr gezielt erinnern, ansonsten denke ich wirklich nicht mehr an sie.
    Und eins kann ich Dir sagen, ich bin heute sooo froh, das einige Beziehungen scheiterten (und davon gab es so einige :wink: ) denn
    ich möchte die betreffenden Typen ganz sicher heute nicht mehr an meiner Seite haben, allein die Vorstellung wäre total gruselig.
    So hatten alle Trennungen am Ende doch was wirklich gutes und sie geschahen nicht umsonst.
    Egal ob ich mich trennte oder ob ich abgeschossen wurde, das macht gar keinen Unterschied.

    Klar gab es anfangs gekränkte Eitelkeiten, aber wenn ich da drüber weg und genug Zeit zum heilen vergangen war, dann war ich im Nachhinein heilfroh,
    das ich die Ex los war, denn sie hätten mein Leben auf eine
    Art beeinträchtigt, die nicht gut und auch nicht gesund für mich gewesen wäre.

    Zitat


    Zum Beispiel haben wir vorgestern abend lange telefoniert. Über Belangloses und kurz auch über uns. Uns sind dabei beiden die Tränen gekommen und ich hab mir gedacht, hach, all die schönen Erinnerungen ... :/


    Solange Du das weiterhin tust und mit ihm Kontakt pflegst, wirst Du schlecht über die gescheiterte Bez. hinwegkommen.
    Denn so pult da doch immer wieder jemand an den noch gar nicht verheilten Wunden rum und sie bluten dauernd neu.
    Ich verstehe einfach nicht, warum es sich CO`s oder auch manche andere Frauen manchmal selbst so schwer machen?
    Und vor allem, es bringt absolut nix.
    Ich habe auch schon 1x so einen Mist mitgemacht und glaubte jemanden, man könne noch "Freunde" sein, und zwar ohne Zeit zwischen
    Beziehungsende und Freundschaft.
    War Schwachsinn :lol:
    Es hat einfach nicht gefunzt :wink:
    Und genau so lange habe ich auch still weiter gelitten, denn es ging um eine Trennung, die ich nicht initiiert hatte.
    Aus anderen gescheiterten Beziehungen, wo nach der Trennung viel Zeit zum Heilen vergangen war (ich spreche hier von vielen Monaten bzw. eher Jahren) konnten dann teilweise wirklich tiefe Freundschaften entstehen, die bis heute halten.
    Darüber freue ich mich udn da tut auch überhaupt nichts mehr weh :)

    Zitat

    Also, wie komme ich damit klar? Und wie gewöhne ich mir ab, wenn wir reden zB wieder zu denken, vielleicht könnte es ja doch klappen, vielleicht wendet sich alles zum Guten? Ist das nur, weil es noch so frisch ist??


    Sich abgewöhnen, an jemanden zu denken ?
    Das hört sich lustig an... ist das so wie "sich das Rauchen abzugewöhnen" oder eine andere schlechte Angewohntheit? :lol:
    Ich denke, durch schmerzhaften Liebenkummer mussten wir alle schon durch und wir alle leben noch.
    Es TUT WEH, Maggie... zumal diese Trennung ja auch vom Kopf her kam und nicht vom Herzen.
    Ich glaube, es gibt kein anderen Mittel als die Zeit, die hier heilt.
    Aber Du musst ihr auch die Chance dazu geben :wink:
    Und einen kompletten Kontaktabbruch würde ich Dir empfehlen, damit die Wunden heilen können.

    Mir fällt da gerade etwas interessantes ein, was ich gestern von einer Therapeutin sagen hörte in Zusammenhang mit dem grausamen Flugzeugabsturz.
    Sie wurde gefragt, ob denn Medikamente helfen könnten, mit dem Schock und dem Schmerz fertig zu werden?
    Sie verneinte das und meinte, die Zeit, in der man sich mit Medikamenten betäubt, muss immer später hintendran an die Trauerarbeit gehängt werden.
    Denn dabei helfen keine Medikamente. Das braucht seine Zeit und das kann man also auch mit Medikamenten nicht pushen.
    Sie sagte aber auch außerdem, manchmal ginge es nicht ohne Medikamente, dann solle man sie durchaus auch nehmen im ersten heftigen Schmerz.
    Trotzdem gilt siehe oben...

    Wenn Du nun also Deinen XY immer wieder kontaktest trotz Trennung, ist das auch wie ein "Medikament" (oder man kann es auch "Dein Suchtmittel" nennen), das erstmal wieder Linderung verschafft.
    Ich denke aber, die Verarbeitung des Ganzen wird so nur umso länger.
    Denn Du musst die Zeit, die Du jetzt nicht zur Trauerarbeit nimmst, später auch dranhängen.
    Verstehst Du, wie ich das meine?
    "Einfacher" wäre es, sich lieber gleich mit der Trauerarbeit um die gescheitere Beziehung zu beschäftigen, als noch weiter "rumzusüchteln" :wink:

    LG Sunshine

  • Zitat

    PS. Ist das so richtig, dass ich einfach eine Antwort im alten Thread erstellen oder soll ich pro Thema einen neuen anfangen?

    Neee... bloß nich !!
    Schreib bitte hier in Deinem Thread weiter, sonst kommen wir ja voll durcheinander :roll::lol:
    So kann man besser Deine ganze Geschichte lesen und verstehen und Du vermeidest auch selbst, Dich dauernd wiederholen zu müssen.
    Du wirst hier in Deinem Thread gelesen... keine Angst :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo Maggy,

    ich schließe mich Sunshine da an.

    Solange du mit ihm Kontakt hast, reißt die Wunde immer wieder auf. Das ist doch so, als ob du immer wieder auf die heiße Herdplatte fasst, obwohl du weißt, dass du dich dort verbrennen wirst...

    Ich spreche da aus eigener Erfahrung auch. In einer Beziehung, die ich als junge Frau hatte, die ging nach 6 Jahren auseinander, weil er das wollte, da gab es auch dann wieder Kontakt. Und dann gab es plötzlich Gespräche, wie es sie vorher nicht gab, und es fiel schwer... und tat wieder weh. Es war doch so vertraut, die erste große Liebe... Er fing an, wieder in meinem Leben rumwurschteln zu wollen. Das war erst zu Ende, als ich den Kontakt ganz abbrach dann.

    Und als ich mich von meinem Exmann getrennt hatte, da wurde er ja erst mal nüchtern. Und auf einmal so verständnisvoll... Und auch da dieses Spiel. Und natürlich ist da Vertrautheit, schließlich war man ja lange Zeit zusammen. Auch wenn es nicht wirklich gut mehr war aber es ist doch eine vertraute Situation. Eine "richtige" Trennung war erst, als ich aufhörte, dauernd mit ihm zusammen zu sein.

    Es ist besser, den Trennungsschmerz auszuhalten, der geht vorbei, als endlos hinzuziehen, was dann dauernd immer wieder weh tut. Andauernd dann.

    Und ja bitte, hier weiter schreiben, wie Sunshine es auch sagt, sonst gibt es Kuddelmuddel...

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke euch!

    Ja, kein Kontakt ist auch geplant und wird auch ab jetzt so gehandthabt, das kann ich sagen!

    Kurz, was heute noch war: Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hab ich zugestimmt, (kurz) gemeinsam Mittagzuessen. Er wollte gern, dass wir das an einem Tag machen, an dem wir etwas Zeit haben, also haben wir es an einem Sonntag gemacht. Meinte noch, seine Gefühle für mich entsprächen einem kurz hin- 15 min was essen und dann tschüss nicht, das wär ihm zu unpersönlich. Dann hab ich nur gefragt!!, ob wir auch unsere gegenseitigen Sachen austauschen, oder ob wir das später machen (da beide aktuell viel zu tun und wie haben einiges noch beim anderen). Er meinte, nein, das wolle er heute nicht, hat aber immer wieder, auch wenn ich das deutlich verneint hab, gemeint, ich wolle das aber so, das würde er ja merken.
    Also, waren zusammen essen, konnten uns auch ganz gut unterhalten. Zwischendurch meinte er dann, er habe alles von mir nun doch schon dabei, weil ich das ja so wolle und im Anschluss könnten wir ja zu mir fahren und dann das abladen und er sein Zeug mitnehmen. Als ob ich das so gewollt hätte! Hab ihm dann auch deutlich gemacht, dass das ja wohl eher sein Entscheidung sein muss. Bei mir lief es dann sehr geschäftlich, kurz alles hin, dann alles her und als ich noch zwei Fragen stellte (zur Klärung von was) musste ich ihm schon fast hinterher rufen, weil er schon aus der Tür raus war. Hat sich so verhalten, als ob er sich getrennt hätte. Und ich Blöde bemüh mich noch, nett (im Sinne von nicht zu nett, aber auch nicht abweisend) zu sein. Vielleicht hab ich keinen wirklichen Grund, aber ich bin unglaublich enttäuscht davon, wie er sich verhalten hat. Hat auch von den Geschenken, die er mir in der gemeinsamen Zeit gemacht hat, nur die mit"eingepackt", die ich schon benutzt hab. Zwei quasi noch neue sind nicht dabei. Und von meinen Geschenken für ihn, hat er mir auch fast alles mitgegeben, was soll das??? Verhält man sich so, wenn man fair ist? Ich war ja schließlich nicht "böse", sondern hab einfach nur für mich - und das ist/war schmerzhaft - festgestellt, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben können. Wieso dann plötzlich diese Kälte? Oder nennt man das jetzt neuerdings Konsequenz?

    ...Naja, ein Gutes hat es, es erleichtert mir den Abschied. Weil, wie unnötig ist sowas denn?!

    Trotzdem erstmal noch traurige Grüße,
    Maggy

  • Liebe Maggy, ich mache es kurz:
    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. :wink:
    Wenn er meint, sich so verhalten zu müssen, ist das sein Ding.
    Mach Du doch Deins und er seins.
    Ich denke, er ist auch enttäuscht, auf seine Art.
    Wenn Beziehungen zerbrechen, gehen da selten die Beteiligten bester Laune und extrem liebevoll zueinander raus.
    Was hast Du denn erwartet?
    Das er das alles verständnisvoll hinnimmt und Dir recht gibt, das die Trennung notwendig ist?
    Das er der "Böse" ist und Du die "Gute"? :wink:
    Wäre dann alles okay?

    LG Sunshine

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