Hintertürchen geschlossen... Auf gehts nach vorne!

  • Also in den Zusammenhängen, wie von Dir genannt, würde ich auch nicht in der Wir-Form sprechen. Wenn ich einen Rückfall baue, dann nicht deshalb, weil das bei "unserer" Krankheit passieren kann, sondern weil es MIR passiert ist, weil ICH offensichtlich nicht genügend auf mich geachtet habe.

    Dieses Wir in Partnerschaften kommt auch immer auf die Situation an. Manche Dinge stimmen ja. Da darf man(n) :mrgreen: dann auch gern in der WIR-Form sprechen. Aber mir ist auch schon manchmal aufgefallen, dass es auch bei Dingen WIR heißt, wo ich eigentlich weiß, dass dies gar nicht richtig ist. Wenn ich jetzt übrigens geschrieben hätte "wo man eigentlich weiß, dass dies gar nicht richtig ist", dann nur deshalb, weil ich weiß, dass auch Andere das wissen :D

    Man kann dieses Thema wirklich sehr zerpflücken. Ich kann es gerade zerpflücken. Da DU das aber auch kannst, kann man es also. Oder auch man(n).

    :lol:

    Im Ernst: Ich weiß, was Du damit sagen möchtest. Es ist wichtig, für sich selbst einzustehen und sich nicht hinter der Allgemeinheit zu verstecken.

    LG Cadda

  • Dann können "Wir" ja mit dem Thema aufhören, damit "man" zu einem anderen Thema kommt. :) Bei einem vorausgesetzten Ja von dir. Wären "wir" dann auch "man".

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo alle zusammen,

    ich wollte mich hier im offenen Bereich auch einmal wieder melden. Es geht mir soweit gut. Ich habe ein paar Sorgen zur Zeit, aber wer hat die nicht. Was ich immer wieder feststelle: Egal in welchen Momenten... ob besonders gut gelaunt, besonders besorgt, besonders traurig oder besonders wütend: Alkohol trinken kommt mir dabei nicht in den Sinn. Also dieses "Jetzt wäre es aber kein Wunder, dass Du gern was trinken würdest", was früher zu Saufzeiten der Fall war, das habe ich nicht mehr. Im Gegenteil. Ich bin in jeder schwierigen Situation dankbar, dass ich nichts mehr trinken muss.

    Heute ist hier das absolute Mist-Wetter, weshalb ich auf meinem Sofa bin. Wir warten gerade darauf, dass unser Apfel-Crumble im Backofen fertig ist. Sehr lecker :)

    Die Woche ist um, was bedeutet, dass mein Urlaub zu Ende ist. Macht nichts. Meine Arbeit macht Spaß und außerdem habe ich demnächst noch eine Woche Urlaub. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub quasi :)

    Einen schönen Sonntag für Euch Alle.


    LG Cadda

  • Guten Morgen zusammen,

    mich freut es, dass hier in letzter Zeit wirklich viele durchstarten und sich ein abstinentes Leben wünschen. Es kommen immer mehr Menschen zur Besinnung. Leider rutschen natürlich auch immer mehr Menschen in die Alkoholabhängigkeit, aber dennoch freue ich mich über jeden Einzelnen, der sich auf einem guten Weg befindet.

    Ein Freund hat sich ebenfalls entschieden, auf Alkohol zu verzichten. Er macht es gut bisher, es ist schön zu sehen, wie er nach und nach zufriedener wird.

    Ein früherer Kumpel von mir trinkt ebenfalls seit 10 Monaten nichts mehr und auch ihm scheint es gut damit zu gehen. Das kann ich allerdings (noch) nicht so genau sagen. Ich habe, seit dem ich nichts mehr trinke, was seit guten vier Jahren der Fall ist, keinen Kontakt mehr gehabt. Wir haben uns nie gestritten und seit dem ich Teenager bin, waren wir befreundet. Es passt einfach nicht mehr, als ich aufhörte. Nun hat er sich letzte Woche das erste Mal seit dem wieder bei mir gemeldet. Von ihm weiß ich gar nicht, dass er nichts mehr trinkt, weil wir uns noch nicht persönlich getroffen haben? Oder weil er gar nicht vor hat, es zu erzählen? Ich werde es erfahren, denn er fragte mich, ob wir nicht mal wieder einen ausquatschen wollen. Früher hieß es "Lass uns mal wieder ein BierCHEN trinken", neulich hieß es "Lass uns doch mal zum Schnacken treffen". Er weiß, dass ich nichts trinke. Ich habe ja auch immer mit offenen Karten gespielt. Ich hab jedenfalls gesagt, ich werde mal in nächster Zeit bei ihm anhalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir dann genauer erzählen wird, was in ihm vorgeht. Anders als bei demjenigen aus meiner Familie, hat er wohl nicht wirklich verkündet "Ich trinke nicht mehr, weil ich Alkoholiker bin", sondern ist wie gesagt einfach bei dem alkoholfreien Januar hängengeblieben. Ich bin gespannt, wie offen er bei mir redet.

    Mein Sohn war gestern mit seiner Projektpräsentationsgruppe von der Schule aus mit dem Bus in der nächstgelegenen Stadt, bei der Suchtberatung. Sie haben sich für das Thema "Spielsucht" entschieden, im Hinblick darauf, dass in dem Alter ja wirklich das Zocken ganz weit oben steht. Sie wollten auch solche Fragen stellen, wie es sich allgemein mit Süchten verhält und auch mal zur Alkoholsucht übergehen. Ich finde es gut, schaden kann es nicht, sich mit dem Thema oder mit verwandten Themen auseinanderzusetzen.

    Das sind alles Dinge, die ich positiv wahrnehme. Dass es eben doch immer mal wieder Menschen im Umfeld gibt, die umdenken.

    Dann gibt es auch wieder welche, die dermaßen auf dem Schlauch stehen. Mein Ex-Partner (nicht der Choleriker, nicht der Säufer, sondern der mit dem ich noch sehr gut befreundet bin :) ), erzählte mir "Also ich weiß nicht, was mit ......... (besagter Kumpel) los ist. Ich hab Angst, dass er krank ist. Er hat so abgenommen in kurzer Zeit, lässt sich kaum noch irgendwo blicken und er mag auch immer noch kein Bier trinken" :roll:

    Ich hab ihn dann direkt gefragt, ob er eigentlich schon mal daran gedacht hat, dass anders herum ein Schuh draus wird. Dass er eben KEIN Bier mehr trinkt, WEIL er alkoholkrank ist und dass er DESHALB, weil er jetzt eben schon 10 Monate nichts trinkt und gesünder lebt, so abgenommen hat und DESHALB auch keinen Bock hat, unter trinkenden Leuten zu sitzen?!

    Wirklich... verkehrte Welt. Da ist man nun heutzutage schon KRANK, weil man kein Bier mehr trinkt :mrgreen::roll::roll:

    "Stimmt, DAS kann auch sein".... war seine Antwort :wink:

    Ich werde jetzt noch in Ruhe weiter meinen Kaffee trinken, hier im Forum lesen und dann gehts ab zur Arbeit. Ich wünsch Euch allen einen schönen Tag und schon einmal ein schönes Wochenende :)

    LG Cadda

  • Hallo Cadda,

    es ist schön zu hören, wenn der Entschluss nicht mehr zu trinken gereift ist und auch umgesetzt wird.

    In meinem engeren Freundeskreis gibt es jemanden, der meiner Meinung nach auch schon zu tief in der Abhängigkeit steckt. Leider ist die Einsicht nicht da und auch seine Frau verharmlost es eher. Das macht mich manchmal traurig, aber ich hoffe, dass er weiß, dass er mich Bedarf ansprechen kann.

    Ich wünsche ein schönes Wochenene

    Seeblick

  • Zitat

    Ich hab ihn dann direkt gefragt, ob er eigentlich schon mal daran gedacht hat, dass anders herum ein Schuh draus wird. Dass er eben KEIN Bier mehr trinkt, WEIL er alkoholkrank ist und dass er DESHALB, weil er jetzt eben schon 10 Monate nichts trinkt und gesünder lebt, so abgenommen hat und DESHALB auch keinen Bock hat, unter trinkenden Leuten zu sitzen?!

    Gut gefragt. :)

    Was hat er geantwortet?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Cadda,

    ich habe mir erstmal deine Geschichte durch gelesen.

    Du hast das absolut wichtigste doch schon gemacht, einen Entschluss gefasst und ihn auf den Weg gebracht.

    Wo stehst du denn Heute :?:

  • Hallo Nico,

    Du hast zuerst versehentlich auf zitieren, anstatt auf Antworten geklickt, deshalb hab ich das lange Zitat ohne etwas darunter, mal wieder rausgenommen :)

    Ja, wo stehe ich heute? Ich bin seit vier Jahren zufrieden trocken und fühle mich nach wie vor frei.

    LG Cadda

  • Sorry Cadda, aber mit den Funktionen hier hapert es noch etwas :o

    also ich verstehe es doch richtig, das du seid 4 Jahren trocken bist :!:

    ich hatte gelesen das du mitten drinn steckst, und nach einer Lösung suchst.

  • Du hast doch meinen ersten Eintrag hier in diesem Thread gelesen (den Du versehentlich zitiert hast). Da hatte ich bereits aufgehört zu trinken. Seit Anfang September sind es nun 4 Jahre und es geht mir sehr gut.

    Da verwechselst Du wohl etwas :)

  • Mir geht es auch sehr gut ohne Alkohol und Problemen die mal so übermächtig groß waren.

    Ich bin aber leider doch körperlich und psychisch fertig, und muss einen ganz anderen Weg gehen.

  • Guten Morgen,

    ich hatte in der letzten Woche Urlaub. Da die Kinder Schule und ihre Termine vom Fußball hatten, blieb nicht wirklich Zeit, irgendetwas Besonderes zu machen. Aber gerade DAS hat mir mal ganz gut getan, denke ich. Ich habe viel geschlafen, bin viel spazieren gegangen und habe mich mit einigen Dingen auseinandergesetzt.

    Die Woche war anstrengend, obwohl ich gar nicht so viel gemacht habe. Einfach weil ich mir so viele Gedanken gemacht habe. Am Montag hatte ich schon das Gefühl, dass es nun auch reicht mit dem Urlaub, in dem ich nichts mache. Ich war ein bisschen froh, dass ich dann gestern wieder arbeiten durfte :lol:

    Da war dann auch so viel zu tun, dass die Zeit gerannt ist, wie verrückt. Ich hab gestern nach der Arbeit dann auch nur noch schnell ein paar Sachen eingekauft, gekocht und dann mit meinen Jungs gemütlich gegessen und dann lag ich auch schon wieder auf meinem Sofa :)

    Die Einkaufsläden sind wieder voll ohne Ende, ist ja immer so, wenn die Weihnachtszeit vor der Tür steht. Alle decken sich nochmal mehr mit Alkohol ein, weil man sich so richtig schön offiziell oft einen reinballern kann. Was bin ich froh, dass ich mich nicht mehr darum kümmern muss, dass ich genügend Stoff im Haus habe :roll:

    So, ich trinke jetzt noch in Ruhe meinen Kaffee, gehe danach eine Runde laufen (zumindest hab ich mir das vorgenommen) und dann ab zur nächsten Schicht.

    Vorher werde ich hier allerdings noch ein wenig lesen, denn ich komme irgendwie kaum hinterher... :S

    Habt alle einen schönen Tag...

    LG Cadda

  • Hallo Cadda,

    dass man sich wieder auf die Arbeit freut, ist ein gutes Zeichen, dass man sich auch erholen konnte.

    Ich mag zwischendurch gern freie Tage haben, an denen man zwar einige Dinge erledigen muss, aber alles nicht so gehetzt ist. Im Alltag muss man alle Termine unter einen Hut bringen und ist schneller gestresst. Bei einer lockeren Einteilung findet man zwischendurch Zeit für einen Kaffee oder ein Stündchen auf dem Sofa. Man ist produktiv und faul zugleich. :)

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Guten Morgen, Cadda,

    zu ein paar deiner Ausführungen würde ich gerne meine eigenen Gedanken und Erfahrungen damit mit dir teilen. Ich hoffe, das ist ok für dich.

    Gerade in dieser November-Zeit, so kurz vor der Weihnachtszeit, da schweifen die Gedanken irgendwie doch öfter an Menschen, die nicht mehr da sind. So geht es mir jedenfalls. Das macht natürlich auch ein wenig traurig, aber es ist ok so, denn zu Saufzeiten habe ich solche Gefühle grundsätzlich verdrängt. Traurig sein? Wütend sein? Das habe ich sofort mit guter Musik und viel Sekt oder Wein wieder in den Griff bekommen. Kurzzeitig allerdings nur, das versteht sich von selbst. Inzwischen bin ich froh, dass ich mich solchen Gefühlen stelle und sie eben auch zulasse.

    Das geht mir irgendwie ganz ähnlich.

    Mit der Vorweihnachtszeit habe ich schon seit Jahren meine Probleme.

    Einerseits sehne ich mich nach dem, was ich als kleines Kind mal hatte, diese Vorfreude, das Gefühl von jeder Menge Zeit, Lichterglanz, Adventskalender basteln und öffnen und so weiter.

    Andererseits hat sich mein Sehnen, haben sich meine Wünsche nie erfüllt, da diese Zeit bei uns, seit wir im Berufsleben stecken, trotz aller Bemühungen um Entschleunigung immer die stressigste Zeit des Jahres war und ist und in meiner Schwiegerfamilie genau im Dezember die meisten Geburtstage liegen, zu denen wir hinfahren müssen und auch wollen.

    Und drittens kommt bei mir in dieser Zeit immer Wehmut auf, zum einen wegen der Menschen, die nicht mehr da sind, (Papa, Mama, Großeltern, Onkel), wegen meiner Schwester, die mich aus ihrem Leben ausgeschlossen hat, und wegen einiger trauriger Erinnerungen an genau diese Zeit. Mein Vater ist während dieser Zeit immer rückfällig geworden. Für ihn war es offenbar auch eine schwierige Zeit.

    Mit den aufkommenden Gefühlen hatte ich auch immer meine Schwierigkeiten und hab sie tatsächlich auch mit Alkohol leichter zu machen versucht.

    Dieses ist bei mir jetzt das zweite Jahr, in dem ich in dieser Zeit nicht auf Alkohol zurückgreifen werde, sondern mich den Gefühlen stellen werde und sie zulassen werde.

    Ich weiß noch nicht, wie es wird, denn eine genaue Erinnerung, wie es vergangenes Jahr war, habe ich merkwürdigerweise nicht. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Trauer über den Tod meiner Mutter (Ende September) noch relativ frisch war und auch meine ersten Erfahrungen mit einem alkoholfreien Leben.

    Dass es mir auf jeden Fall gerecht wird und grundsätzlich gut tut, mich meinen unterschiedlichen Gefühlen zu stellen und ihnen jeweils den Raum zu lassen, der ihnen zugestanden werden sollte, habe ich inzwischen schon gelernt.

    Ich wünsche dir einen angenehmen Tag und eine Vorweihnachtszeit nach deinem Geschmack und zu deiner Zufriedenheit.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

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