Hinfallen ist nur eine Schande, wenn man nicht mehr aufsteht

  • Heute habe ich mal extrem verschlafen.
    Ich bin zu einer Zeit aufgewacht, zu der normalerweise schon im Büro sitze.
    Grund dafür war ein sehr heftiger Albtraum, aus dem ich irgendwie nicht aufwachen konnte.
    Ich habe nichts mitbekommen, meinen Handywecker, meinen Tabletwecker, den Lichtwecker. Alles ignoriert bzw. einfach verschlafen.
    Auch nach dem Aufstehen war ich noch sehr benommen und konnte erstmal gar nicht richtig denken.
    Zu sehr war ich noch in dem Traum gefangen.

    Jetzt bin ich fast zwei Stunden später als sonst im Büro angekommen.

    Das schlimme an dieser Situation für mich:

    Es erinnert mich an alte Zeiten.
    Zeiten an denen ich mir abends so die Kante gegeben habe, dass ich morgens nicht aufstehen wollte/konnte und viel zu spät im Büro war.

    Es hat mich zwar nicht getriggert, trotzdem fühlt es sich für den Moment so an, wie in alte Muster zurück zu fallen.

    Da muss ich wohl etwas gnädiger mit mir werden.
    Auch wenn man nichts trinkt, darf man mal verschlafen (wir haben Gleitzeit, darum ist das nicht wirklich tragisch) und mal müde und kaputt sein und zu "spät" zur Arbeit kommen.
    Bin ich ja im Grunde auch nicht durch die Gleitzeit. Aber es geht halt um die Stunden die ich mir gerade mühevoll wieder aufbaue.

    Das gerade nur mal so am Rande erzählt.

    Selbst wenn ich nichts trinke, fühle ich mich nach früher versetzt. Es ist einfach die Erinnerung wie die Tage früher ganz oft vorgekommen sind.

  • Hallo Hope,

    naja, insgesamt komme ich nicht so gut aus dem Bett. Aber ich bin früh aus dem Bett. Nur brauche ich morgens etwas länger um fit zu werden. Dafür habe ich durch den Umzug aber auch einen kürzeren Arbeitsweg. Das gleicht sich wieder aus. :)

    Der Traum hatte was mit Zombies zu tun. *g* Ehrlich gesagt, habe ich den sogar inzwischen schon wieder vergessen :)

    Ansonsten durfte ich gestern einen Runden feiern. 50 Tage.

    Habe da gestern auch noch mit meinem Freund drüber geredet. Ob er jemals für möglich gehalten hätte, dass das diesmal wirklich so läuft als ich (mal wieder) sagte, dass ich endlich aufhören möchte.
    Das höchste der Gefühle waren ja mal 14 Tage.

    Aber auch wenn ich nicht ganz so fit bin morgens, so ist es doch ein absoluter Luxus endlich mal wieder gut zu schlafen. Ich schlafe durch und ich schlafe auch sehr tief und fest. Das ist zu Trinkerzeiten eigentlich nie vorgekommen.
    Entweder ist man nachts ständig aufgewacht oder hat schlecht geschlafen weil man Zuviel getrunken hatte oder an den wenigen Tagen wo ich mal nichts getrunken habe, hatte ich so massive Ein- und Durchschlafprobleme.

    Ich lese auch unheimlich viel hier im Forum und da kommen natürlich Erinnerungen hoch. Schlechte Erinnerungen.

    Ich habe unheimlich Angst, mich irgendwann zu sicher zu fühlen und zu vergessen bzw. zu glauben, vielleicht kann ich ja doch hin und wieder. Da hilft das lesen und austauschen.

  • Ich habe unheimlich Angst, mich irgendwann zu sicher zu fühlen und zu vergessen bzw. zu glauben, vielleicht kann ich ja doch hin und wieder. Da hilft das lesen und austauschen.

    Das kann ich absolut nachvollziehen, denn ich habe genau die gleiche Angst. Und ich habe ja auch erst 12 Tage geschafft, das ist nicht gerade eine beruhigende Anzahl. Wobei ich jetzt ehrlich gesagt nicht weiß, ob es jemals eine komfortable Zeit gibt, fühlt man sich denn jemals sicher? Das wäre eine Frage an diejenigen unter uns, die schon jahre- oder jahrzentelang trocken sind. Hört diese Angst denn irgendwann auf? Ich könnte mir vorstellen das diese Angst vielleicht geringer wird aber ob man sich jemals 100%ig sicher ist nie wider rückfällig zu werden, weiß ich nicht.

    Ich bin in den 12 Tagen jetzt zum Frühaufsteher mutiert. Länger als 5.00 Uhr habe ich eigentlich nie geschlafen. Das liegt aber auch daran, dass ich die Nacht nicht mehr zum Tage mache und früh schlafen gehe.


  • Ich für meinen Teil dachte, dass ich nun, wo ich nix mehr trinke, leichter aus dem Bett komme. Bin ich auch, die ersten Wochen, das ist nun vorbei, ich habe gemerkt dass ich eher der Typ Nachteule bin, abends nicht ins Bett und morgens nicht raus.

    Guten Morgen,

    diese Erfahrung kann ich bestätigen... früher war früh Aufstehen kein Problem, habe oft um 6 angefangen zu arbeiten, mehr als 6 Stunden Schlaf brauchte ich nicht... Jetzt schaff ich am Wochenende locker 9-10 Stunden (durch! zumindest gefühlt)... dank flexibler Arbeitszeit steh ich auch unter der Woche selten vor 8 auf (bin aber auch meist nicht vor 1 im Bett)... habe mich also auch eher zur Nachteule entwickelt, was ich gar nicht so gut finde, der Tag fühlt sich dann so kurz an... und spät abends mach ich meist nichts Sinnvolles mehr, eher vor der Glotze oder im Netz hängen... :?

  • Also ich bin "leider" beides.
    Frühaufsteher und Nachteule. *g*

    Ich bin morgens im Büro von 6-12 Uhr unheimlich aktiv und bekomme das meiste geschafft. Da habe ich Power ohne Ende.
    Ab 12 werde ich dann müde und erst gegen 18:00 wieder fit.

    Das ist natürlich nicht so gut.
    Vielleicht sollte ich in der Pause nach Hause für ein Mittagsschläfchen :)

    Aber im Prinzip bin ich schon jemand, der sehr gerne früh wach ist. Weil ich dann halt die meiste Power habe. Wenn ich bis mittags schlafe, habe ich das Gefühl der ganze Tag ist schon um und dann lohnt es sich für mich auch gar nicht mehr anzufangen.

    Aber zu dieser Jahreszeit ist es wohl auch nicht verwerflich insgesamt etwas müder zu sein. Es ist ja auch fast dauerhaft dunkel draussen.
    Und ich bin auch leider keine die spazieren geht oder sich sonst wie draussen aufhält. Da fehlt das Vitamin D.

  • Guten Morgen zusammen,

    morgen ist also die besagte Weihnachtsfeier und ich habe mich entschieden nicht mitzugehen. Das habe ich meiner Chefin heute Morgen auch mitgeteilt und sie hat total verständnisvoll reagiert was mich wirklich total gefreut hat.

    Letzte Woche war ich bei meiner Mutter und ihrem Mann zu Besuch. Sie hatten am Samstag eine größere Familienfeier und es war schon klar, dass ich daran auch nicht teilnehme. Dort wird nämlich jedes Mal ordentlich gebechert.
    Alkohol = lustige Stimmung.
    Diese Feiern finden ungefähr dreimal im Jahr statt.
    Ich bin mal sehr gespannt wie es wird, wenn ich ihr mitteile, dass ich auch an ihrem Hochzeitstag nicht dabei sein werde.

    Sie war ziemlich pikiert als ich ihr sagte, dass ich an solchen Familienfesten nie wieder teilnehmen werde.
    Aber da der Alkohol bei diesen Feiern sehr stark im Vordergrund steht, tue ich mir das nicht mehr an.
    Früher waren mir diese Feste schon immer ein Dorn im Auge. Die gingen dann 12-15 Stunden.
    Und früher habe ich natürlich immer noch ordentlich mitgetrunken und bin dann abends mit dem Taxi nach Hause.

    Sie versteht glaube ich nicht, dass ich wirklich Alkoholikerin bin.
    Für sie war das immer nur eine Phase (die zwar jahrelang anhielt, aber egal).

    Selbst wenn man sich mal im kleineren Kreis trifft um z.B. etwas zu spielen oder einfach nur zusammen zu sitzen, ist das Bier und der Sekt mit auf dem Tisch. Aus besonderem Anlass.

    Versteht mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass meine Mutter und ihr Mann ein Alkoholproblem haben.
    Aber zu solch besonderen Anlässen wird halt gerne was getrunken.
    Das ist schon irgendwie ein Zwiespalt aber zum Glück habe ich in den letzten Jahren auch gelernt mit da etwas durchzusetzen.


    Ansonsten muss ich sagen, dass ich etwas Angst vor Silvester habe. An dem Abend bin ich voraussichtlich alleine.
    Ich habe zwar keine Angst davor etwas zu trinken, aber Angst, dass ich mich dann einsam fühle.

    Ich mache jetzt schon jede Menge Pläne, wie ich mir den Abend so schön wie möglich mache. Da ich auch Pfötchen halten muss an dem Abend, bin ich auch nicht gerne unterwegs. Ich hoffe, dass meine Stimmung dann nicht kippt.
    Ich fühle mich aber eigentlich sicher genug, dass ich sagen kann, dass ich nicht zur Flasche greifen "muss" um diese Gefühle zu betäuben.


  • morgen ist also die besagte Weihnachtsfeier und ich habe mich entschieden nicht mitzugehen.

    Letzte Woche war ich bei meiner Mutter und ihrem Mann zu Besuch. Sie hatten am Samstag eine größere Familienfeier und es war schon klar, dass ich daran auch nicht teilnehme. Dort wird nämlich jedes Mal ordentlich gebechert.
    Alkohol = lustige Stimmung.
    Diese Feiern finden ungefähr dreimal im Jahr statt.
    Ich bin mal sehr gespannt wie es wird, wenn ich ihr mitteile, dass ich auch an ihrem Hochzeitstag nicht dabei sein werde.


    Hallo Twizzler!

    Alles richtig gemacht.

    Wenn Du etwas gefestigter bist, was frühestens nach 1 Jahr der Fall ist, kannst Du ja mal drüber nachdenken, nur zu Beginn und bevor es alkoholtechnisch richtig losgeht, mal kurz zu erscheinen, um dich zu verabschieden, sobald die Korken knallen.

    So mache ich es.

    Für dich ist es allerdings noch Zukunftsmusik.

    Weiter so. Es wird schon, auch an Silvester. Ist ja noch was hin. Da fällt dir bestimmt noch was ein.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Twizzler,
    ich finde es so toll wie gut du auf dich aufpasst. Das werde ich mir auch zu Herzen nehmen.
    Mich würde mal interessieren ob du irgendwelche Hobbys hast.
    Ich z.B. male gerne (was ich allerdings schon lange nicht mehr gemacht habe), aber das ist voll mit Saufen verknüpft.
    Auch Handarbeiten mache ich gerne aber leider auch dabei kann man sehr gut süffeln. Das Malen werde ich weiterhin erst mal
    auf Eis legen aber Handarbeiten nehme ich jetzt mal "ohne" in Angriff.

  • Hallo Carl Friedrich. Danke dir.
    Ich fürchte, dass es keine Option ist nur anfangs hinzugehen. Es wird direkt Sekt zur Begrüßung getrunken. Ich habe meiner Mutter letzte Woche schon angekündigt, dass ich an solchen Feiern nicht mehr teilnehmen werde. Sie wirkte erst auch sehr eingeschnappt. Dann habe ich ihr aber erklärt warum ich das nicht mehr möchte und ich glaube so langsam versteht sie.

    Für Silvester habe ich mich selber schon schöne Pläne gemacht. Dass ich alleine bin, daran gibt es nichts zu rütteln. Ich werde mir erst hier ein schönes Raclette machen und es gibt zwei Serien auf einem Streaming Portal auf die ich mich sehr freue. Die hebe ich mir auf und werde sie an diesem Abend durchschauen. Vielleicht klingt das für viele langweilig. Aber ich mag ruhige gemütliche Abende sehr. Einzig um Mitternacht werde ich vielleicht etwas traurig. Trotzdem sehe ich keinen Grund deswegen zu trinken. Diese Stimmung wird nicht lange anhalten und am nächsten Morgen wird es mir toll gehen.

    Die letzten zwei Silvester war ich auch schon alleine. Obwohl ich zu der Zeit noch getrunken habe, habe ich ausgerechnet an Diesem Abend nie getrunken. Silvester lief die letzten zwei Jahre alkoholfrei ab.

    Hallo Kloane,

    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht sehr viele Hobbies habe. Wenn ich getrunken habe, habe ich immer ein bestimmtes Zeitmanagement Spiel gespielt. Das ist auch der Grund, warum mein Pc zu Hause nur läuft wenn ich dort wirklich etwas zu erledigen habe. Es verbindet mich mit dem Alk.
    Ich habe hier den Thread "Nur nicht trinken reicht nicht. Was bedeutet das für euch" eröffnet, weil ich das Gefühl habe, dass ich persönlich viel zu wenig für mich verändere.

    Ich bin ein Serien-junkie. War ich immer, bleibe ich auch. TV verbinde ich auch nicht mit dem Trinken. Es findet halt nur zu Hause statt, genau wie das trinken.

    Manchmal versuche ich mich zu etwas Sport aufzuraffen, funktioniert aber auch nicht richtig.
    Aber ich liebe die freie Zeit um alte oder neue Serien zu gucken und mich dabei zu entspannen.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich mehr machen/ändern müsste.

    Jegliche Hobbies die dich mit dem Alk verbinden, würde ich sein lassen an deiner Stelle.
    Ich vermisse mehr meine alten Spiele als den Alk, obwohl das unweigerlich für mich in Verbindung steht. Und ich finde es etwas traurig, weil ich genau weiss, dass ich dieses Spiel nie wieder anrühren möchte. Es könnte mich einfach zu sehr triggern.

  • Wenn ich alles sein lasse was mich mit Alk verbindet darf ich morgens gar nicht mehr aufstehen.
    Ich habe leider bei allem was ich gemacht habe getrunken. Nur nicht am Arbeitsplatz oder außerhalb
    unserer Wohnung. Sollte ja schließlich niemand mitbekommen wie gerne ich an der Flasche hänge.....
    war aber Wunschdenken, die Leute sind ja nicht doof.

  • Mich hat es gerade so was von erwischt.
    Suchtdruck!
    Ich weiss, das klingt jetzt widersprüchlich. Es war ein Suchtdruck, bei dem ich aber nicht trinken wollte. Es war so ein Gefühl was mich überrollt hat weil ich mich aufgeregt habe. Ich habe aber keine Sekunde darüber nachgedacht, dass ich jetzt gerne was trinken würde.
    Mein Kopf hat übernommen und gesagt, dass das Gefühl gleich vorbei geht und ich diese Situation auf jeden Fall ohne Alkohol überstehen will.
    Vielleicht war das auch kein Suchtdruck im ersten Moment? Es war Wut, eine Panikattacke.
    Aber mein Kopf wusste ganz genau, gleich beruhigst du dich wieder und du wirst diese Situation ohne Alk meistern.

    Aber mein Körper spielte komplett verrückt. Ich dachte mein Herz springt aus der Brust und ich war am zittern.
    Das fand vor 45 Min. statt und ich bin immer noch leicht am zittern vor Wut und Enttäuschung. Aber schon wieder ein wenig gefasster.

    Ich freue mich so sehr darauf, gleich von der Arbeit zu verschwinden, meine Katzis in den Arm zu packen und mich auf dem Sofa zu entspannen.
    Auf jeden Fall bin ich so dankbar (ich bin nicht besonders gläubig, danke Gott aber trotzdem für die Kraft die er mir gerade schickt), dass gerade nicht dieser Kampf im Kopf stattfand. Trinken oder nicht trinken.
    Mein Kopf war klar bei: NICHT TRINKEN!

    In zwei Tagen habe ich zwei Monate. Ich bin glücklich doch schon etwas weiter zu sein als ich es mir selber zugetraut hätte.

    Das musste jetzt gerade mal raus. Noch ein paar Minuten, dann kann ich endlich in meinen geschützten Bereich verschwinden.

  • Sorry Kloane,

    ich wollte auch noch auf deinen Post eingehen.

    So war das ja jetzt auch nicht gemeint. Aufstehen sollst du schon irgendwann ;)
    Ich meinte mehr die Hobbies bei denen du viel getrunken hast.
    Ich gehe diesen Situationen halt aus dem Weg.

    Bestimmt werde ich auch meinen Lappi zu Hause wieder benutzen, aber noch kommen da halt blöde Gedanken an früher.
    Dass ich meine Spiele nicht mehr spiele bei denen ich früher getrunken habe, steht für mich außer Frage. Da würde sofort die Keule zuschlagen.

    Wenn du Malen mit trinken verbindest aber trotzdem kreativ sein möchtest, fang doch an zu schreiben oder Gitarre zu lernen. Oder sonst was. :)

  • Da bin ich aber froh, dass du die Kurve gekriegt hast und gleich darüber schreiben konntest.
    Oft ist es ja so, dass man dann gar nicht schnell genug aus seiner Haut kann.
    Ja halte es dir immer vor Augen wie lange du jetzt schon geschafft hast.

    Zu den Hobbys: ne ne Schreiben ist gar nicht mein Ding was man ja hier unschwer
    erkennen kann. Aber mir wird schon was einfallen wie ich mir die Zeit vertreibe
    wenn Saufdruck kommt. Im Notfall ziehe ich die Jacke an und gehe ein paar Runden um den Block.

  • Hallo ihr :)

    DAS ist genau das, was ich mache: Jacke an und raus. Wenn ich traurig bin, wenn ich wütend bin oder -was bei mir am ehesten ans Saufen erinnert- wenn ich zu euphorisch bin.

    Einfach überschüssige Energie loswerden und brauchbare tanken, indem ich raus gehe. Dabei spielt keine Rolle, ob ich jogge, walke oder einfach nur spazieren gehe.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend :)

  • Hallo Twizzler!

    Wie geht's jetzt? Den Druck überstanden? Normalerweise dauert er nicht lange.

    Du hast dich hervorragend verhalten und direkt Druck aus dem Kessel genommen, bevor dir das Suchtgedächtnis womöglich einflüstern kann, schnell mal ein Glas zu heben.

    Irgendwann ist jeder mal dran. Und er wird wieder kommen, jedoch in unterschiedlicher Heftigkeit. Die Abstände werden aber immer größer.

    Als ich den ersten heftigen Druck gerade überstanden hatte, schrieb mir hier im Forum Dante, dass jeder Triggerabwehr einen für die Zukunft stärker macht. Wir wissen, dass er nicht ewig dauert und wir wissen, ihm zu trotzen oder gleich in die Leere laufen zu lassen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Salutti per tutti

    Das mit den Hobbys - mal eine These: hätte ein großer Teil von uns Alkis ein uns ausfüllendes Hobby ausgeübt, so hätten wir vermutlich weniger oft zur Flasche gegriffen.
    Ich möchte damit sagen, dass nun, wenn wir nicht mehr trinken, nicht einfach Judihui ein Hobby aus dem Ärmel geschüttelt werden kann.
    Da musste ich mich aufraffen. Gedanken machen. In Büchereien stöbern. Gedanken machen. Ausprobieren. Gedanken machen. Fluchen, wenn was nicht auf Anhieb klappt. Gedanken machen. Was machte ich als Kind/Jugendlicher gerne? Gedanken machen. Und möglicherweise stößt man auf etwas Unverhofftes.
    Das benötigt aber seine Zeit. Und mit Geduld geht auch punkto Hobby ein Türchen auf (und nicht nur im Adventskalender :))

    Ich wünsche Euch allen viel gute Gedanken.
    Lieber Gruss
    Ernest

  • Meine Wut und Enttäuschung ist noch da.
    Nur Menschen die uns sehr wichtig sind, haben das Zeug dazu uns tief zu verletzen.

    Aber ich liege schon im Bett und werde gleich mal versuchen zu schlafen. Schreibe gerade über das Tablet und das ist ein wenig mühselig. Werde morgen nochmal auf die einzelnen Beiträge eingehen.

    Ich weiss nur dass ich
    a) gerade echt nicht gut drauf bin und
    b) aber nie den Gedanken hatte diese Gefühle mit Alkohol zu betäuben.

    Der Gedanke an Alk kommt dann schon, aber halt nicht als Option. eher in der vergangenheitsform.
    Man muss halt auch lernen mit schlechten Gefühlen möglichst gut umzugehen.

    Eine gute und trockene Nacht euch allen.

  • Ich habe immer noch eine totale Wut in mir.
    Gestern Abend war es sehr schwer einzuschlafen wenn der Herzschlag ständig so hoch ist.
    Aber ich habe die Nacht einigermaßen rumbekommen und war auch sehr früh im Büro heute.

    Ich sollte traurig sein, weil sich das gestern mit meinem Freund sehr hochgeschaukelt hat, so dass er die Beziehung im Endeffekt beendet hat.
    Hier muss ich aber sagen, dass ich bei meiner Meinung bleibe.
    Er dachte wohl ich hätte gesoffen und darum meine Meinung gesagt.
    Hm...tja, nein, diesmal war es meine nüchterne Meinung.

    Da ich nicht traurig sondern nur wütend bin, stehe ich wohl noch komplett unter Schock. Mit so einer Reaktion von ihm habe ich null gerechnet.
    Es ging insgesamt darum, dass ich ihm gegenüber gewisse Zugeständnisse mache, die er mir gegenüber aber nicht machen kann/will(?).

    Als er mal meine Meinung dazu gehört hatte, beendete er es.

    Das ist mal ne harte Probe.
    Trotzdem ist der Gedanke ans Trinken nicht da. Zu sehr genieße ich meine trockenen Abende.
    Ich bin da auch echt etwas verwirrt.

    Wie oft bin ich nach ein paar Tagen wegen irgendwelchen fadenscheinigen Gründen gescheitert und der Gedanke war da sich einfach nur zu betäuben.
    Warum ist das jetzt nicht mehr so?
    Mich macht das misstrauisch.
    Selbst gestern als ich soo wütend wurde, dass ich gezittert habe wie auf dem schlimmsten Entzug war der Gedanke ans Trinken nicht da.

    Mir macht das auch ein wenig Angst ehrlich gesagt. Ich habe Angst vor dem großen Knall in meinem Kopf weil mir das gerade zu leicht erscheint.
    Dass der Suchtdruck dann in einer Sekunde so wahnsinnig zuschlägt, dass ich die Wände hoch gehen könnte.

    Ich bin auf der Hut.

  • Hallo Twizzler,

    solche Situationen im Leben sind für jeden Menschen schwer, nicht nur Alkoholiker. Du weißt ja, das der Alkohol dein Problem nicht löst, sondern vielmehr noch verstärken würde, weil du zu deinem eigentlichen Problem, noch die Scham und die Wut auf dich selbst dazu käme, würdest du rückfällig werden. Dein Misstrauen kann ich nachvollziehen, ich denke das kennt jeder hier, egal ob LZT oder "Anfänger" Schön fand ich den Gedanken von Carl Friedrich, das jeder Trigger, den man erfolgreich bekämpft hat, etwas positives ist.

    Deine Frage, warum das jetzt nicht mehr so ist, kannst du ja im Grunde nur selbst beantworten, aber ich denke, du bist an einem Punkt in deinem Leben angekommen, wo du dich entschieden hast nie wieder zu trinken. Jeder LZT hatte diesen Punkt irgendwann, an dem er das für sich beschlossen hatte und es auch funktioniert hat. Deine Frage ist ja mehr oder minder, warum es vorher nicht geklappt hat, nun vielleicht warst du da noch nicht so weit? Aber wie gesagt, diese Antwort findest du wohl nur in dir selbst.

    Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft auf deinem neuen Weg.

  • [quote]ch bin da auch echt etwas verwirrt.

    Wie oft bin ich nach ein paar Tagen wegen irgendwelchen fadenscheinigen Gründen gescheitert und der Gedanke war da sich einfach nur zu betäuben.
    Warum ist das jetzt nicht mehr so?
    Mich macht das misstrauisch.[quote]

    liebe Twizzler,
    hast du nachgedacht dass dieses Forum vielleicht den Unterschied ausmacht?
    und viele liebe Menschen hier, die versuchen dir, mir und sich zu helfen :wink: mindestens, ich habe so ein Gefühl seit ich hier bin, hier ist jemand der mich auffangen wird wenn ich falle, mich helfen sich aufzurichten, und den weg zeigen wohin wir gehen sollen.

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