bei mir ist alles anders

  • Ich habe die Threads und die Diskussion über alkoholfreies Bier mit Interesse verfolgt.

    Auch mir geht es so, dass ich darin ne ganz große Gefahr zu einem übergangslosen Rückfall sehe.
    Wie bereits festgestellt, gibt es Ausnahmen. Allerdings ist da noch nicht aller Tage Abend.
    Diese Entscheidung kann und muss natürlich jeder für sich selbst treffen. Es gibt genügend Gegenbeweise, wo es klappt.

    Aber es gibt auch genügend Alternativen.
    Rattenschwanz schreibt von exotischen Getränken.
    Wir haben uns jetzt einen für mich sündhaft teuren Mixer gekauft. Einen sogenannten Horizontal Entsafter.
    Wenn ich mal ausrechne, was mich der Wodka von 3 Wochen gekostet hat, relativiert sich das Ganze Preisgefüge schon wieder.
    Wir machen uns seitdem jeden Abend einen Drink aus den verschiedensten Obst- und Gemüsesorten.
    Da vergeht einem die Lust auf Alkohol.
    Ich sehe darin die echte Alternative. Nicht, dass ich ein Gesundheitsapostel bin, aber die Getränke sind nicht nur sehr schmackhaft, sondern tun der Gesundheit richtig gut.

    Das ist z. B. für mich ein neuer Abschnitt, ein neues Geschmackserlebnis, auf welches ich nicht mehr verzichten werde.
    Zwar ein kleiner Schritt in ein neues Leben, jedoch kommt man auch mit kleinen Schritten voran.

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Hi Marianee,

    also ich halte alkoholfreies Bier (auch das mit 0,0) für gefährlich. Zugegebenermaßen habe ich das auch zwischendurch mal probiert, aber für mich war das vom Gefühl her wie früher. Also ähnliches Setting, gleiche Situationen etc. Ich habe daraufhin zwar nicht sofort Lust auf "richtiges" Bier gehabt, aber das Gefühl rundherum war mir zu unheimlich. Ist echt schwer zu erklären.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir gesagt, dass man es ja nicht herausfordern muss. Inzwischen halte ich mich ausschließlich an Getränke, die nicht im Entferntesten an das erinnern, was ich früher so konsumiert habe, also auch keine "virgin" Cocktails ohne Alkohol. Damit fahre ich eigentlich sehr gut.

    Du schriebst von Gemüsesäften. Irgendwelche Tipps für spezielle Kombinationen? Ich habe von meiner Oma nen Entsafter geebrt, der fast nur in der Ecke steht.

    LG
    Mark

  • Zitat

    Du schriebst von Gemüsesäften. Irgendwelche Tipps für spezielle Kombinationen? Ich habe von meiner Oma nen Entsafter geebrt, der fast nur in der Ecke steht.

    Es kommt natürlich darauf an, was es für ein Entsafter ist.
    Wir haben einen, der mit sehr niedriger Drehzahl läuft, 90 U/min.
    Darin wird nur frisches Obst und Gemüse verarbeitet, du hast zahlreiche Möglichkeiten und kannst letztendlich alles kombinieren.
    Der lädt auch dazu ein, nach eigener Phantasie Drinks zu entwickeln.
    Zu dem Entsafter gab es ein tolles Rezeptbuch, allerdings findest du auch eine riesige Menge von Rezepten bei google.
    Ich weiß ja nicht, wenn deiner von der Oma ist, ob du da vielleicht die Früchte etc. kochen musst. Gibt es ja auch.
    Da sind allerdings die Vitamine futsch.
    Das einzigste ist, dass man etwas Arbeit reinstecken muss. Heißt, Orangen, Möhren, Zitronen etc schälen. Und hinterher das Ding sauber machen.
    Aber der Aufwand lohnt sich.
    Vor allem wenn man bedenkt, welche Energie man aufgebracht hat, um sich alkoholischen Nachschub zu besorgen, da ist das ein Kinderspiel.

    Wir hatten heute Besuch von unseren beiden Töchtern, nebst ihren Freunden. Zum Mittagessen gab es für jeden ein großen Glas Saft.
    Wenn man dann hört:" Or, schmeckt geil...." auch das ist eine Freude, die mich im Suff nichtmal im entferntesten tangiert hätte. Auch wieder ne neue Erfahrung.

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).


  • Es kommt natürlich darauf an, was es für ein Entsafter ist.

    Das ist einer mit schnell rotierender Raspelscheibe und Fangband. Ich vermute mal, der ist noch aus DDR-Produktion. Läuft aber wie ne eins.

    Bisher habe ich halt nur die Klassiker, wie Möhre-Orange auf dem Zettel gehabt und das auch eher selten. Ich werde dann mal zum Gemüsehändler meines Vertrauens gehen und schauen, was der so hat. Wird wohl irgendwas mit Sellerie. Auf jeden Fall hat mich dein Beitrag auf ne Idee gebracht. Danke dafür :D

    Ich werde berichten.


    Aber der Aufwand lohnt sich.
    Vor allem wenn man bedenkt, welche Energie man aufgebracht hat, um sich alkoholischen Nachschub zu besorgen, da ist das ein Kinderspiel.

    So siehts mal aus!

    Lieber Gruß
    Mark

  • Jo, ihr Lieben,

    bei mir beginnt heute Woche 4.
    Meine Gesamtsituation körperlicherseits kann ich als recht gut beschreiben.
    Nach anfänglichen Schlafstörungen schlafe ich die Nacht gut und gern 7-8 h.
    Appetit ist da, genug alkoholfreie Getränke (Wasser aus der Leitung, Obst und Gemüse für Säfte, Tee) und etwas
    körperliche Ausarbeitung, da ich einiges an Holz zu sägen habe.
    Kurz gesagt, meinen Gesamtzustand bezeichne ich als okay.

    Was mich etwas schockiert ist eine Tatsache, die ich gelesen habe.

    Sinngemäß: Alkohol und Corona

    Onlineshops jubeln! Speziell der Verkauf von Wein, Sekt und hochprozentigen Spirituosen geht teilweise um
    mehr als 338% durch die Decke.
    Die Onlinehändler sind ein Teil der großen Gewinner in der Krise.
    Home office machts möglich, nicht erst bis zum Feierabend zu warten.

    Ein dubioser Händler gibt folgenden Ratschlag (umformuliert):

    - edit, Linde -

    Ich möchte hierzu keine weitere Äußerung abgeben. Ich weiß auch nicht, ob sich das so abspielt. Vorstellbar ist es jedoch.

    Die Corona-Krise verursacht demzufolge nicht nur Existenzängste um ganze Wirtschafts- und Industriezweige, nein, sie ist der
    Wegbereiter für vielleicht eine weitere Generation von Suchtkranken.

    LG, marianee

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Hallo Marianee,


    Ein dubioser Händler gibt folgenden Ratschlag (umformuliert):


    - edit, Linde -

    ich frage mich, warum Du hier solch triggernde Dinge reinschreibst. Mir hat das Lesen garnicht gut getan, darum wundert es mich, dass Du nach vier Wochen Abstinenz schon so stabil zu sein scheinst, dass dich das garnicht tangiert. Das ist kein Vorwurf. Ich bin nur irritiert, dass Du solche Berichte, die besonders frisch Abstinente triggern können, hier reinstellst.

    LG
    Carmen

  • Zitat

    ich bin halt der Meinung, dass Sauf - Anleitungen , auch wenn nur zitiert, nichts hier zu suchen haben.


    Hallo,
    das finde ich auch, daher habe ich es rausgenommen.
    Sicher ist sicher.

    Wenn es schonmal vorgekommen ist, daß User ihre früheren Exzesse bis ins Einzelne beschrieben haben, haben wir das ebenfalls rausgenommen, nicht daß ein anderer beim Lesen Schmacht bekommt.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo in die runde,

    leute, unterschätzt nicht was solche sachen mit euch machen, es ist der stete tropfen der den stein aushöhlt. ich kann nur jedem raten am anfang einen großen bogen um alles zu machen was ans trinken erinnert. das es nicht für ewig geht ist mir völlig klar, nur kann ich aus meiner erfahrung nur raten sich so etwa 1 jahr zeit zu nehmen um sich seiner trigger, und ausweichstrategien klar zu werden. man muß lernen sich anders zu verhalten, zb in stresssituationen, als sich schlicht zuzuschütten. das geht eben nicht von jetzt auf gleich, hat man doch viele jahre eben mit trinken reagiert.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ja, Doro, genau so sehe ich das auch.

    Eine ganze Weile mal raus aus der Gefahrenzone, das Risiko, so gut es eben geht zu minimieren, zur inneren Ruhe kommen und vor allem Abstand vom Alk gewinnen, die eigene Geschichte aufarbeiten und sich mit der Krankheit auseinandersetzen, sie zu verstehen, bis eine gewisse Festigung eingetreten ist.

    Der Jahreszeitpunkt ist ein gutes Beispiel, dann hat der Proband/ die Probandin mal im Laufe eines Jahres alles an Herausforderungen, die sich im Laufe eines Jahres regel mäßig einstellen, schon mal trocken durchlaufen und hat gelernt, dem Suchtverlangen erfolgreich zu begegnen.

    Leider sind viele Neueinsteiger dazu nicht bereit. Es soll weiter so gehen mit den Kumpels, Kollegen, Nachbarn, Freunden, nur halt ohne Alk. Das klappt leiden nur selten.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo,

    danke für Eure Erfahrungen. Ich habe schon viele gescheiterte Versuche hinter mir, weil ich nicht bereit war, mein Verhalten und meine Lebensumstände zu ändern geschweige denn mich mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen. War ja alles viel zu unangenehm und anstrengend. Also habe ich mit Verdrängung und Selbstüberschätzung mir selbst etwas vorgemacht und hing natürlich ganz schnell wieder an der Flasche. Man liest hier immer wieder " Nur nicht trinken, reicht nicht". Wie wahr. Jetzt halte ich mich an die Grundbausteine.

    LG
    Carmen

  • Hallo,

    ich kann Doro nur zustimmen! Ich hab mich an die Empfehlungen, die ich hier im Forum bekommen habe, gehalten und hab im ersten Jahr wirklich ganz strikt alles gemieden, was im Entferntesten mit Alkohol zu tun hatte bzw. mich an meine Trinkzeit erinnert hat. So bin ich in anderen Supermärkten einkaufen gegangen als früher, bin im Supermarkt auch immer eine andere "Route" gelaufen, damit ich auf keinen Fall an den Weinregalen vorbei komme. Ich hab keine Bars oder Restaurants besucht, bin zu keinen Feierlichkeiten, auf denen Alkohol getrunken wurde (z. B. auch nicht zur Weihnachtsfeier im Geschäft), etc. Ja, das mag für viele "Neulinge" stark einschränkend klingen und manch einer fragt sich sicher, wo denn da die "Lebensfreude" bleibt...
    Für mich war das der einzig richtige Weg, denn ich wollte unbedingt ein trockenes Leben beginnen. Das hatte absolute Priorität und da hab ich auch keine Kompromisse gemacht. Hat sich gelohnt - mittlerweile bin ich seit fast 8 Jahren trocken! Und das, was ich heute an Freiheit genießen kann, wiegt die erste "Zeit des Entbehrens" allemal auf!

    Viele Grüße
    Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • hallo

    sue du sprichst die lebensfreude an, die manche glauben nicht zu haben wenn sie ihr leben dahingehend ändern erst mal auf feiern und so zu verzichten. also für mich war es lebensfreude morgens mit klarem kopf aufzuwachen, jeder einzelne tag der nüchtern erlebt war war lebensfreude pur. ich habe die neue freiheit einfach nur genossen. klar gab es auch depressive tage, wäre gelogen zu sagen war alles immer schick, aber die wurden mit jeder weiteren woche weniger. ich bin viel raus in die natur, bin nicht der sportler, ich habe mir mein körbchen geschnappt und bin kräuter sammeln gegangen. und wenn ne party angesagt war habe ich mir vor augen geführt wie es war betrunken zu sein, mit all der scham, den miesen gefühlen, dem dicken kopf am nächsten tag. das hat mir sehr geholfen. anfangs war da schon eine gewisse einsamkeit, meine alten freunde waren ja weg, das war aber nur kurz. im nüchternen kopf habe ich sehr schnell andere menschen kennen gelernt die ihre zeit nicht mit saufen verbrachten und weil ich keinen hehl aus meiner krankheit machte in meiner gegenwart nicht tranken. wenn man trinkt umgibt man sich mit gleichgesinnten und verliert so den blick für menschen die eben nicht saufen. es gibt genug menschen denen freundschaft und rücksicht wichtiger sind als alkohol, die sieht man während der saufzeit aber eben nicht da man ja selbst andere prioritäten hat. sucht euch ganz schnell ein alkfreies hobby und ihr habt schnell neue freunde die ohne zu saufen durch die welt gehen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Im gewissen Maß sprichst du mir aus der Seele, dorothea.
    Ich hatte gegen Ende meiner Trockenheit schon ein wenig das Maß der Dinge verloren gehabt.
    Ich habe mich nämlich nach fast 8 Jahren Nüchternheit doch auf das Abenteuer eingelassen und einige der alten Saufgenossen aufgesucht.
    Die nahmen keine Rücksicht auf meine Nüchternheit. Hier begann mein Rückfall, auch wenn nicht sofort. Ich denke jedoch, dass er in diesem Moment bereits geplant war. Es wurde akzeptiert, dass ich das Bier ablehne. Ich wurde nicht belästigt.
    Aber, jetzt das große ABER, ich war bereits wieder im Strudel und es war nur eine Frage der Zeit. Und diese Zeit, das wußten sie, nahmen die sich.
    Aus meiner Erfahrung möchte ich alle hier, vor alle "neutrockenen" eindringlich warnen, Finger weg von alten Trinkbekanntschaften.
    Zumindest von denen, die noch an der Pulle hängen.
    Die Gefahr ist einfach zu groß. Selbst wenn man diese Gefahr persönlich am Anfang unterschätzt.
    Dort kamen mir sehr schnell paar Intentionen. So in der Richtung, "ach, ne Pulle Bier täte jetzt mal gut."
    Da war der Drops schon gelutscht, obwohl es bis zur Flasche Bier noch etwas gedauert hat.
    Ich werde nie, nie wieder in solche Kreise zurückkehren. Es war mein entscheidenter Fehler, aber aus jetziger Sicht eine gute Erfahrung.

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • Zitat

    Ich habe mich nämlich nach fast 8 Jahren Nüchternheit doch auf das Abenteuer eingelassen und einige der alten Saufgenossen aufgesucht.
    Die nahmen keine Rücksicht auf meine Nüchternheit. Hier begann mein Rückfall, auch wenn nicht sofort. Ich denke jedoch, dass er in diesem Moment bereits geplant war. Es wurde akzeptiert, dass ich das Bier ablehne. Ich wurde nicht belästigt.
    Aber, jetzt das große ABER, ich war bereits wieder im Strudel und es war nur eine Frage der Zeit. Und diese Zeit, das wußten sie, nahmen die sich.

    Danke, das Du das so ehrlich schreibst, marianee !
    Denn GENAU SO läuft das sehr oft !
    Es ist nicht immer so, das man sofort wieder an der Pulle hängt, aber steter Tropfen höhlt dann doch den Stein.
    Und das können durchaus die stetigen Tropfen sein, die die anderen zu sich nehmen.
    Die Gedanken beginnen wieder nass zu werden, der Rest folgt dann leider...

    marianee, warum hast Du Dich eigentlich nach so vielen Jahren ohne Alk wieder in diese Kreise begeben?
    Gab es einen besonderen Anlass dazu? Hattest Du Dir kein alkoholfreies Umfeld aufgebaut, keine nüchternen Freunde gesucht?

    doro schrieb:

    Zitat

    sucht euch ganz schnell ein alkfreies hobby und ihr habt schnell neue freunde die ohne zu saufen durch die welt gehen.


    Ich habe mir erstmal ein trockenes Umfeld geschaffen, Sauffreunde gehörten nicht mehr dazu, andere Freunde konnten sehr gern bleiben.
    Es war allerdings auch so, das ich meist allein Zuhause soff, wie so viele, insbesonders Frauen...von daher hatte ich nur wenig "Sauffreunde".

    Später baute ich mir dann tatsächlich nochmal zusätzlich einen ganz anderen Freundeskreis auf durch Reaktivierung meines Hobbys.
    Das übt man eigentlich kaum mit Alk im Blut aus, weil man dafür sehr früh aus den Federn muss oder spätnachmittags unterwegs ist.
    Ich kenne jedenfalls keinen aus diesem Kreis, der säuft, das passt dann einfach alles nicht zusammen.
    Ich treffe mich regelmäßig nun schon 10 Jahre mit diesen Leuten, und freue mich sehr darüber, das es sie gibt.

    Wenn ich dann hier manchmal lese, das man ja überall auf Alk trifft und dem gar nicht entgehen kann, dann muss ich sagen, das stimmt nicht.
    Das ist für mich nur ne Ausrede, um nix in seinem Leben ändern zu müssen, mehr nicht.
    Tja, aber wer nix Neues ausprobiert, auf keinen Fall seine Komfortzone verlassen will, der erlebt auch nix Neues.

    LG Sunshine

  • Zitat

    marianee, warum hast Du Dich eigentlich nach so vielen Jahren ohne Alk wieder in diese Kreise begeben?
    Gab es einen besonderen Anlass dazu? Hattest Du Dir kein alkoholfreies Umfeld aufgebaut, keine nüchternen Freunde gesucht?

    Das ist die Frage, die ich mir inzwischen selbst beantwortet habe.
    Ich wollte dahin zurück um zu schauen, ob ich der einzigste Aussteiger bin/war.
    Nicht, um mit meinen Ergebnissen zu glänzen, oder den Zeigefinger zu heben.
    Was ich allerdings trotzdem ein wenig vermute, ich befand mich in einer, im Unterbewusstsein entstandenen, kritischen Situation des leichtfertigen Umgangs mit meiner Trockenheit. Ich sage mal, ein bewusst herbeigeführter Rückfall war im Anmarsch.
    Klar habe ich auch ein trockenes Umfeld. Dieses wusste nichts von dem, was ich tat.
    Ich hatte alle Regeln für Gefahrensituationen außer Kraft gesetzt und mich freien Willens dahin begeben.
    Es hätte mir klar sein müssen, war es auch, dass eine Katastrophe naht. Ich habe sie billigend in Kauf genommen.

    Habe lange mein Problem negiert, bis es zu spät war. Stehe jetzt vor einer Situation, die ich noch nicht überschauen kann (Haus, Ratenzahlung, noch intakte Familie, Job weg, Führerschein weg).

  • hallo marianee

    kannst du dir erklären was dem voraus gegangen ist? ich meine welche situation gab es die dich so runter gezogen hat das dir der unterschwellige gedanke im suff alles zu vergessen dann doch näher war als deine abstinenz. ich glaube nicht wirklich daran das man es nach so langer zeit aus unüberlegtheit macht, ich glaube eher das da was tief in einem nagt das man nicht ansehen will. ich erwarte nicht das du es hier öffentlich erzählst, es soll nur ein denkanstoß sein.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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