traumgeplatzt79 - Schaffe ich es, loszulassen?

  • Danke für die lieben Worte. Für Außenstehende ist es damit getan, dass man sich getrennt hat. Damit muss es dann "gut" sein. Dass man aber ein Trauma erlebt hat, das Kind ebenso; man es auffangen und einiges aushalten muss, obwohl man selbst leidet, sieht niemand. Es kommt jetzt langsam alles hoch bei dem Kleinen. Ich gebe mein Allerbestes. Manchmal ist es so schwer, doch es war alles wert. Ich bereue oder hinterfrage meine Entscheidung nicht. Auch wenn ich den lieben Kerl, der mein Ex ist, vermisse.

  • Hallo traumgeplatzt,

    Ich antworte dir mal hier

    Das Thema "Psychsomatische Krankheiten" interessiert mich. Hat jemand Erfahrungen damit bzw. mag mir sagen, worunter ihr leidet?

    ich denke schon, dass meine Seele und im Zusammenspiel damit mein Körper Schaden genommen haben.

    Ich habe, auch aufgrund weiterer Schicksalsschläge, eine rezidivierende Depression entwickelt, Erschöpfungszustände, hatte starke Nackenverspannungen und Magen- Darmprobleme.

    Natürlich bleibt ein Leben unter solchem Druck, Stress und Angst, Wut, Aggression, Anspannung seelisch und körperlich nicht ohne Folgen.

    Was bedeutet das aber?

    Für mich bedeutet es zuzusehen, dass ich aus solcher Dauerbelastung herauskommen. Die Umstände so verändere, dass ich besser und mit seelischer Gesundheit und daraus oft körperlicher leben kann. Es bedeutet, dass ich - grundlegende - Veränderungen vornehme. Dass ich beginne, Selbstfürsorge zu leben. Dass ich fachärztliche Hilfe in Anspruch nehme.

    Also DAS mache, was im Zusammenleben mit einem Abhängigen auf der Strecke bleibt. Die Sucht zerstört nicht nur den Betroffenen sondern alle um ihn herum, die das mitleben.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Es war tatsächlich ein Leben in Dauerangst, Daueranspannung, Dauersorge und gefühlt verschmähter Liebe.

    Mein Selbstwertgefühl ist so dermaßen am Boden. Mein Körper spinnt total. Angst begleitet mich täglich. Ich kann gar nicht mehr das Schöne im Leben sehen. Und da ist wieder das altbekannte Gefühl: Spinn ich jetzt?

  • nein, du spinnst nicht, liebe Traumgeplatzt!

    Es war einfach zu viel.

    Bekommst du von irgendwoher Hilfe? Psychologin, Beratungsstelle, Arzt, Wunderheiler - whatever....wenn nein, sei dir selbst so viel Wert, dass du dich darum bemühst und Hilfe annimmst!

    Es ist sehr schwer, wenn man tief im Loch sitzt sich aufzuraffen. Aber es ist das einzige, das hilft. Es wir niemand auf dem Schimmel daherreiten und uns retten. Wir müssen da selber raus. Aber es gibt Hilfe!

    Ich kann dir von mir sagen (auch von anderen Krisen), dass es hilft auch mal eine Weile im Loch sitzen zu bleiben und anzunehmen, dass es gerade extrem überfordert, weh tut, traurig macht und sch... ist. Es ist wichtig diesen Gefühlen Raum zu geben und danach wieder aufzustehen und etwas für die eigene Genesung zu tun. ♡

  • Liebe Saphira,

    bei der Beratungsstelle war ich 2mal bisher, das tut sehr gut. Die Frage der Behandlung in der Tagesklinik steht im Raum. So könnte ich vor Ort bleiben und der Kleine wird nicht schon wieder irgendwo rausgerissen. Neues Zuhause, Kindergartenwechsel...

    Ich warte auf Rückrufe von Psychologen.

    Ich kämpfe sehr mit meinem 2fachen Bandscheibenvorfall, sehr schmerzhaft und bewegungseinschränkend. Und das zieht weitere Ängste nach sich.

    Werde ich wieder fit? Kann ich mein Kind angemessen versorgen? Was kommt jetzt noch alles? Dabei sollte es doch jetzt alles besser werden. Ich bin so angstgeplagt. Dabei soll er doch endlich eine glückliche und unbeschwerte Kindheit haben.

    Mein Gott, was für ein Gejammere 🙄

  • Zitat

    Das Thema "Psychsomatische Krankheiten" interessiert mich. Hat jemand Erfahrungen damit bzw. mag mir sagen, worunter ihr leidet?

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie oft wir Menschen unseren Körper (Krankheiten) von unseren Seelenzustand zu trennen glauben.

    Wir haben scheinbar vergessen, daß wir nur im Ganzen halbwegs, tadellos funktionieren können. Sind wir zufrieden, sind wir achtsam und pflegen unseren Körper, geht`s uns gut, genau das trifft auch für unsere Seele zu.

    Bei Streß, war ich oft unkonzentriert, fühlte mich sehr unwohl, meine Verdauung rebellierte und mein Sehvermögen war zeitweilig beeinträchtigt.

    Das bemerkte ich alles schon, doch ich ignorierte es und suchte allerlei Ausreden, ging zum Arzt, welcher mir dann irgendwelche Mittel verschrieb oder ich betäubte mich am Abend mit Alkohol.

    Ich bekämpfte (!) immer nur die Wirkungen, nie veränderte ich die Ursache. Ich, das vernunftbegabte Tier, von Intelligenz überschüttet, handelte wider der Vernunft … ich muß arbeiten, ich muß funktionieren, koste es was es wollte, zum Arzt gehen oder selbst medikamentieren (zu oft tat ich es mit Alkohol), Hauptsache die Wirkung (Ausfälle) wird gemildert.

    Irgendwann kommt der Zusammenbruch, Alkoholismus, Tablettenabhängigkeit, Magengeschwür, Depression, Unachtsamkeit (Bein gebrochen, Autounfall oder sonst was), erst wenn das System (ich) zusammenbricht, ich nicht mehr kann, suche ich mir Hilfe. Gehe zu Therapie, nehme mir eine Auszeit (Urlaub) o.ä. .

    Doch wirklich ändere ich nichts, grundlegend. Es muß ja irgendwie weiter gehen …

    Ich leide darunter, daß ich es nicht vorher bemerkte, dieses Ungleichgewicht in mir, daß ich es verlernte auf die Zeichen meines Körpers zu hören, zu achten. Ich leide praktisch unter meiner eigenen Dummheit, meinem Unvermögen.

  • Es ist tatsächlich so, dass man immer sich selbst hinten anstellt und auf die eigenen Alarmsignale spät oder zu spät reagiert, gerade WEIL man funktionieren will. Für die Kinder, die Familie und auch den Beruf. Die letzten Jahre waren so sehr geprägt von Kämpfen, Funktionieren etc. , dass man die Signale unterdrückt hat. Vermutlich bricht jetzt alles raus, wo der "Auslöser" dafür nicht mehr präsent ist. Ich versuche weiter zu funktionieren und das ist wohl falsch. Ich sollte mir wohl Ruhe gönnen. Das fällt mir sehr schwer. Und das Einsamkeitsgefühl ist kaum auszuhalten. Ich bin nach insgesamt (ExMann und nahtlos übergehende Beziehung zum jetzigen Ex) 29 Jahren Beziehung das erste Mal allein. Das macht scheinbar viel mit mir.

  • Liebe traumgeplatzt,

    Du mußt in erster Linie funktionieren. Du für dich!

    Was nützt dir eine halbwegs funktionierende "Maschine", welche immer wieder zur Reparatur muß?

    Das erste Mal allein ... was wolltest du immer schon Mal machen? ... bevor dich das siechende Alter dahinrafft ...

  • „FUNKTIONIEREN“

    liebe traumgeplatz,

    ich wünsche dir, dass du auch mal das gefühl zulassen kannst NICHT zu funktionieren. damit meine ich dir einzugestehen wie beschissen & hart das alles für dich war und noch ist. „einfach“ mal rauslassen, heulen, zulassen anstatt aushalten und verdrängen.

    ich habe damit selbst schwierigkeiten, wenn ich es aber zulasse, dann bin ich zwar total fix & foxy, aber auch erleichtert, weil „ES“ mal raus durfte - und das muß es.

    du hast natürlich dein kind, vielleicht kannst du dir mal mehrere stunden freischaufeln nur für dich?

    toi, toi, toi

    Und: Hut ab, dass Du die Trennung vollzogen hast!

  • „FUNKTIONIEREN“

    ich wünsche dir, dass du auch mal das gefühl zulassen kannst NICHT zu funktionieren. ...

    So unterschiedlich können Aussagen interpretiert werden, wenn man (ich) sich nicht eineindeutig ausdrückt.

    Ich meinte, „funktionieren“ im Sinne: Du für Dich!

    Daß du mit dir im Reinen bist, du zufrieden mit dir bist, daß du auf dich achtest, losgelöst von deinem Umfeld. Du, der wichtigste Mensch, in deinem Leben. Wenn Du zufrieden bist, ausgeglichen, froh, färbt das ab, auf Kinder, deine Mitmenschen.

    Dein Umfeld reagiert auf dein Wesen, wie du was ausstrahlst, im Positiven, wie im Negativen.

    Anneliese rückte den Fokus auf funktionieren für Andere, nach außen hin. Genau dieses meinte ich eben nicht.

    Auch ich habe Jahrzehnte lang versucht, nach außen hin zu funktionieren, eine Fassade aufrecht zu erhalten und zerbröselte (innerlich) langsam selbst, wurde unzufrieden, unausgeglichen, auch mal krank, näherte mich dem „Zusammenbruch“. Ich benötigte dringend eine Auszeit, Zeit zum Erholen, sich sammeln, um mir klar zu werden, was ich überhaupt will, was ich nicht wollte, wußte ich.

    Oft ist da ein Ortswechel, Umgebungswechsel sehr hilfreich.

  • Ich habe verstanden, was gemeint war. Wenn man jahrzehntelang fast nur für alle anderen funktioniert hat, ist es erstmal wieder ungewohnt zu lernen, wieder für sich zu funktionieren. Ich habe zusätzlich noch das Problem, dass ich gern ein "Kümmerer" bin, zuletzt war es leider nur noch Schadensbegrenzung. Harmonie schaffen, um keine zusätzlichen Angriffspunkte zu bieten. Das macht uns Angehörige wohl aus.

    Ich bin nun an dem Punkt angelangt, mir professionell helfen lassen zu müssen. Morgen habe ich einen Termin beim Hausarzt und ich werde mit ihm über die Behandlung in einer Tagesklinik sprechen.

  • Ob wichtig oder nicht. Ob es mich noch etwas angeht oder nicht. Ich muss es loswerden. Habe gerade erfahren, dass sein bester Freund mit ins Haus zieht. Der sowieso fast täglich da war und dann gemeinsam getrunken wurde.

    .... ich wollte noch so viel schreiben... jetzt kann ich nicht

  • Ich weiß gar nicht, warum ich das überhaupt schreibe. Ich habe den Weg gewählt zu gehen und es sollte mir egal sein, was nun passiert. Doch es ist vom Gefühl noch mein Zuhause, mein liebevoll gestalteter Bauerngarten und eigentlich..... dieses Wort wieder. Eigentlich war das mein Lebens-Lieblings-Wunsch-Zuhause, leider inkl. Alkohol. Das ist immernoch bitter für mich. Ich muss Antidepressiva nehmen, um klarzukommen und schlafen zu können. Was das alles anrichten kann, was man nicht zu verantworten hat. Und der andere ersetzt einen bzw. seine Familie einfach durch einen Saufkumpanen. Einfach so. Wieder ein Schlag ins Gesicht. Er lebt einfach so weiter. Und mein Herz blutet.

  • Ich verstehe, dass dich das trifft wie ein Faustschlag. Und ich fühle mit Dir. Aber vergiss nicht: Einen besseren Beweis als das gibt es nicht; Du hast genau das richtige gemacht, als Du Dich entschieden hast zu gehen. Schade um den schönen Garten … aber Du wirst Dir ein neues schönes Umfeld schaffen. Und Du hast etwas besseres verdient als einen Mann, dem so vieles andere wichtiger und wertvoller ist. Schau nach vorn. Eine Umarmung!

  • Das wollte ich auch gerade schreiben: Du siehst, daß sich nichts ändert, eher im Gegenteil.

    Versuche dich auf dich und dein Kind zu konzentrieren und schafft euch eine liebevolle, kleine Oase. Klar muß man manches zurücklassen, vor allem auch die Wünsche und Träume. Aber du kannst dir jetzt Ziele setzen, z. B. was du nieee wieder haben willst. Ich möchte dir so gerne Mut machen. In dem ganzen Schmerz versteckt sich auch eine Chance für dich, für einen neuen Weg.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Traumgeplatzt,

    ich möchte dir einfach mal eine virtuelle Umarmung schicken.

    Wahrscheinlich war bei deiner Entscheidung zum Auszug auch noch einiges an Hoffnung dabei, dass er davon aufwacht. Die Hoffnung kann verdammt hartnäckig sein. Vielleicht hoffst du noch immer.

    Dass es dich sehr trifft, wenn er sowas macht, kann ich sehr gut verstehen. Ich wünsche dir von Herzen, dass du ganz viel Hilfe bekommst, damit deine Herzschmerzen irgendwann verschwinden und sich dein Herz und dein Leben wieder frei und leicht anfühlen kann.

    Alles Liebe,

    Saphira

  • Kennt das noch jemand?

    Ich habe immer gern mal ein Glas Wein getrunken. Zum Essen oder an einem schönen Abend. Mittlerweile kann ich das nicht mehr. Ich fühle mich schlecht dabei, kann es nicht mehr genießen. Lehne Alkohol generell irgendwie ab.

    Ich hatte immer eine gesunde Einstellung dazu, aber mittlerweile hat sich das total verschoben.

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