• Hallo Aram,

    aber ich moechte nur dass er nicht in der Zwischenzeit sich tot trinkt oder irgendwo unter die Räder kommt.

    glaub mir, er wird auch weiter trinken wenn du daneben stehst. Du kannst ihn vor nichts bewahren.

    Du weißt nicht, was das richtige für ihn ist, das ist der Irrglaube der COabhängigen.

    Mir gegenüber hat es eine Mitarbeiterin der Suchtberatungsstelle als den Größenwahn der COs bezeichnet.

    Du kannst dir denken, wie sauer ich auf sie war. Im nachhinein kann ich nur sagen, sie hatte recht. Es gibt nichts, was du für einen nassen Alkoholiker ohne Krankheitseinsicht tun kannst.

    Steig aus dem Hamsterrad aus, und denk an dich.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ihr habt ja recht, wenn ich nicht aussteigen, werde ich selbst draufgehen. Da bin ich mir sicher. Und es ist auch dumm sich um ihn gerade Sorgen zu machen. Immerhin habe ich ihn zuhause wohnen lassen und bin selbst erstmal ausgezogen. Und er macht sich ja auch gerade keine Sorgen, wo ich ueberhaupt bin und wann ich wiederkommen.

  • Guten Morgen, ich moechte euch den letzten Stand geben. Ich war lange nicht im Forum, weil ich einfach nicht mehr in der Lage war ueber diese Sache zu reden.

    Mein Mann ist mittlerweile in eine Klinik,wegen seine Depressionen wird ihm auch geholfen.

    Ich denke dann, was ist mit mir???

    Wer hilft mir, und was er mir angetan hat?

    Jedenfalls hatte ich genug Zeit zum Nachdenken und bin zu dem Entschluss gekommen dass ich mich von ihm trennen möchte. Das hatte ich ihm auch gesagt, bevor er in die Klinik gegangen war.

    Ich weiß nicht ob er es tatsächlich so wahrgenommen hat, aber das ist seine Sache. Ich kann mir einfach keine Zukunft mit einem Mann vorstellen, der mich ueber die Jahre so sehr verletzt hat. Auch wenn er jetzt 'trocken' wird.

    In der Klinik besuchen ihn unsere Freunde und geben mir die Schuld, dass ich ihn nicht besuche. Sogar meine beste Freundin, die wirklich alles ueber unser Verhältnis kennt, sagt mir, dass sie Mitleid mit ihm hat.

    Die Zeit ist schwer, aber ich werde es durchstehen, nur fuehle ich mich sehr alleine gelassen!!!

  • Hallo Aram!

    Gut dass du diesen Schritt gegangen bist und dich von deinem Mann trennst.

    Ich denke dann, was ist mit mir???

    Wer hilft mir, und was er mir angetan hat?

    Leider kann man nichts von dem was passiert ist ungeschehen machen und ich verstehe daß du darunter leidest. Ich habe es auch so empfunden wie du, er hätte soviel Hilfe erhalten wenn er nur gewollt hätte.

    Er hat einmal eine Entgiftung mit anschliessender ambulanter Therapie gemacht. Bei einem Paargespräch war ich fix und fertig und wurde trotzdem gefragt wie ich ihn unterstützen würde. Ich habe damals geantwortet ich hätte einfach keine Kraft mehr und er müsse das alleine regeln, ich hätte genug gemacht und getan. Den Blick der Psychologin werde ich nie vergessen. Ich habe mich schrecklich geärgert und auch gedacht wo ich denn bleiben würde. Naja mein Mann hat munter weitergetrunken somit hatte sich das Thema eh erledigt.

    Ich habe mich alleine da heraus gearbeitet was schwierig war denn ich war auch depressiv. Ich habe versucht nur nach vorne zu blicken und alles Hässliche hinter mir zu lassen. Mit der Zeit ging es mir aber besser aber vergessen werde ich nie. Es ist eine große Narbe zurückgeblieben aber ich habe gelernt damit zu leben.

    Deswegen ist auch meine Meinung man sollte einen trinkenden Partner so schnell als möglich verlassen damit der Schaden in der Seele nicht so groß ist.

    Mit der Zeit wird es besser, die Bekannten die auf seiner Seite sind wissen wahrscheinlich nicht wie es ist mit so einem Partner zu leben. Weil er im Krankenhaus liegt denken alle wie schlecht es ihm geht, vielleicht erzählt er auch dementsprechende Dinge. Sollen doch deine Bekannten oder deine Freundin sich um ihn kümmern wenn sie meinen. Es steht nirgendwo geschrieben dass man sein Leben lang bei seinem Partner bleiben muss.

    Vielmehr ist dein eigenes Wohlbefinden wichtig und das hat ihn bis jetzt auch nicht interessiert.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Ich habe auch jetzt das Gefühl, dass alle erwarten, dass ich ihm eine Chance geben soll, weil er sich ja Mühe gibt und eine Entgiftung macht!!!!

    Dieses Gefühl kann auch nur von dir empfunden sein, ich hatte damals auch öfters noch ein schlechtes Gewissen weil ich immer dachte die anderen denken von mir ich würde mich nicht mehr um ihn kümmern.

    Es war dem nicht so, Nachbarn und auch die meisten Bekannten fragten mich wie ich das überhaupt so lange ausgehalten hätte. Aber selbst wenn jemand so denken würde wie du meinst wäre es auch egal, was geht das andere Leute an? Es ist doch nun nichts Besonderes mehr wenn eie Ehe in die Brüche geht. Du hast allen Grund die Reissleine zu ziehen.

    Ich habe gelesen daß ihr verreisen wolltet und das das wohl nichts mehr gibt. Solche Träume hatte ich auch, ich bin alleine mit einer Reisegruppe gereist und habe meine Träume wahrgemacht. Ich bin um die halbe Welt gereist und habe viel erlebt. Leider macht mir momentan Corona einen Strich durch die Rechnung aber wenn es wieder möglich ist werde ich wieder verreisen. Für mich ist das Balsam für meine Seele.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

    • hatte genug Zeit zum Nachdenken und bin zu dem Entschluss gekommen dass ich mich von ihm trennen möchte. Das hatte ich ihm auch gesagt
    • In der Klinik besuchen ihn unsere Freunde und geben mir die Schuld, dass ich ihn nicht besuche.
    • Die Zeit ist schwer, aber ich werde es durchstehen, nur fuehle ich mich sehr alleine gelassen!!!

    Hallo Aram - guter Entschluss - endlich!

    Es war aber auch Zeit, wenn ich deine alten Zeilen revue passieren lasse, du warst drauf und dran deine Würde, ja dich, zu verlieren. Es geht hier nicht um Schuld sondern um ein neues Kapitel in deinem Lebensbuch, das du, deinen Wünschen entsprechend, gestalten kannst. Am Anfang ist es nicht so einfach, nicht zurück zu blättern, wenn einem die noch leeren Seiten förmlich anstarren. Die neuen Inhalte sind nicht einfach schon da, die entstehen mit dir in Bewegung - so findet sich das Neue, ja das Unerwartete. Gehe die ersten Schritte mutig alleine voran, blicke nicht zurück und es wird sich vieles weisen und finden - es ist dein Leben, deine Chance und dein Abenteuer. Ich glaube fest, du bist bereit und hast das Zeug dazu - ich drücke dir die Daumen.

    Liebe Grüsse Ste

  • Sogar meine beste Freundin, die wirklich alles ueber unser Verhältnis kennt, sagt mir, dass sie Mitleid mit ihm hat.

    Wer solch Freunde hat... Sie kann ihn ja gerne nehmen ;) Lass Dir nichts von außen einreden, was Du tun und lassen sollst. Du alleine kennst die Wahrheit und das damit verbundene schlechte Gefühl / Behandlung. Man sollte nicht alle Scherben kitten. Irgendwann geht es einfach nicht mehr. Ich begrüße deine Entscheidung, die anfänglich noch komisch wirken wird. Aber das geht vorüber. Wichtig ist einfach nur, das Du bei deinem Entschluss bleibst, und nicht einknickst. Und ehe Du dich versiehst, stehst du wieder aktiv und glücklich im Leben. Du bist jung, kannst noch viel sehen und erleben. Und vielleicht auch eines Tages mit einem neuen Partner, der genauso viel Lust auf alles hat, wie Du. Bleibe offen für neue tolle Dinge :thumbup:

    XLausi

    real eyes realize real lies

  • Vielen Dank dass ihr mir Mut macht. Ich fühle mich auch einerseits sehr befreit, dass ich die Entscheidung endlich getroffen habe. Andererseits weiß ich, dass es ein schwerer Weg sein wird. Weil mein Mann es mir nicht leicht machen wird. Aber es gibt für mich kein Weg zurück. Irgendwann muss ich auch an mich denken und aufhören Mitleid zu haben.

  • Hallo Aram,

    im Grunde genommen ist es ganz einfach, wenn Jemand Dir sagt, dass Du ihm doch jetzt noch eine Chance geben müsstest usw.

    Du brauchst doch lediglich sagen, dass es leider zu spät ist, dass ZU viel passiert und dadurch Deine Gefühle für weg sind. Aus Mitleid bleibt man nicht mit Jemanden zusammen. Und das Argument mit den Gefühlen, sie weg sind oder sich verändert haben ist ein Argument gegen das man eh nicht gegenan kommt.

    Lass Dich auf Deinem Weg nicht aufhalten! Du hast Dich angefangen zu lösen und das ist Dein gutes Recht! Du bist ihm nichts schuldig, nur weil er jetzt trocken werden will…

    LG Cadda

  • Mein Mann hat mich gestern aus der Klinik angerufen. Er hat mir gesagt, dass Psychiater es gut finden würde, wenn wir zu dritt ein Gespräch haben würden. Nur wenn ich damit einverstanden wäre.

    Ist das üblich?

  • Hallo Aram,

    vielleicht ist es untergegangen.

    Hallo Aram,


    schön das du dich meldest. Du bist jedoch noch im Vorstellungsbereich.


    Wenn du dich weiter austauschen möchtest, dann bewirb dich kurz für den offenen Bereich. Ich schalte dich dann frei. Reicht. Ich bitte um Freischaltung als Begründung

    bitte unten für einen weiteren Verlauf bewerben.


    Zugang offener Forenbereich

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mein Mann hat mich gestern aus der Klinik angerufen. Er hat mir gesagt, dass Psychiater es gut finden würde, wenn wir zu dritt ein Gespräch haben würden. Nur wenn ich damit einverstanden wäre.

    Ist das üblich?

    Wie ich es erlebt habe, ist das möglich bei einer Standortbestimmung - auf Wunsch des Patienten. Da musst du aber nicht hin!

    Eine Absage für so ein Treffen ist eine klare Botschaft für deinen Mann und Therapeuten, wie er seine Zukunft zu planen hat - ohne dich.

  • Hallo Aram,

    ja das ist üblich und gängige Praxis.

    Kannst es aber ablehnen. Wenn du teilnehmen würdest, mußt damit rechnen, das dein Mann denen nur etwas von seiner Depression erzählt hat.

    Wenn ich richtig verstanden habe, ist er ja jetzt wegen der Depression in der Klinik, oder?

    Das kommt sehr oft vor, aber bedenke, das dein Mann (s)einen Fürsprecher dabei hat. Er ist in dem Moment der Patient.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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