Hallo in die Runde,
ich bin neu hier und möchte mich austauschen, um meiner Suchtkranken Schwester helfen zu können.
Meine Schwester hat mir Anfang des Jahres eröffnet, dass sie alkoholabhängig ist. Das hat sie getan, nachdem sie mehrere erfolglose Abstinenzversuche zu Hause durchgeführt hat und ihr Mann damit „drohte“, dass er mich informiert, wenn sie es nicht selbst tut.
Damals war sie ziemlich am Ende. Ihr Mann hat die Sucht mitgetragen und ihr vertraut, wenn sie sagte, sie schafft das allein.
Sie wollte damals einen Entzug, hatte Angst, diesen nicht zu überleben- vermutlich aus ihren Erfahrungen, der Selbstversuche.
Ich habe sie in eine Akutklinik gebracht. Zum Glück wurde sie sofort aufgenommen und blieb da für 5-6 Wochen.
Eine anschließende Entwöhnung wollte sie ambulant starten. Anfangs war sie motiviert, wir haben viel darüber gesprochen. Mit der Zeit wurden die Gespräche zum Thema weniger. Die ambulante Therapie hat sie nie begonnen, auch keine Selbsthilfegruppe o.ä. aufgesucht.
Im Prinzip hat sie da weiter gemacht, wo sie vor dem Klinikaufenthalt geendet hat.
Irgendwann hat sie wieder begonnen zu trinken. Heimlich. Darauf angesprochen hat sie es erst bestritten, dann zugegeben.
Wenn sie getrunken hat, bedankt sie sich bei ihrem Mann, dass er das alles aushält.
Wenn er sich an mich wendet, weil er nicht weiter weiß, wird sie aggressiv und beschimpft ihn.
Ich weiß, dass ich ihr keine Hilfe aufzwingen kann und dass die Entscheidung von ihr selbst kommen muss.
Aber natürlich mache ich mir Sorgen, möchte nicht zusehen, wie sich Schaden zufügt.
Und vorallem habe ich Sorge um mein Patenkind, ihren 8 jährigen Sohn. Ihn fährt sie auch im Auto.
Da kann ich doch nicht zusehen….
Habt Ihr Tipps für mich?
Liebe Grüsse
Sonnenhut