Nannie81. Wir stehen auf der Stelle..

  • ich danke euch, eure Worte helfen sehr und ich lese sie immerwieder durch...

    Mir fällt echt nix mehr dazu ein.

    .... Ich bin durch...

    Aber eine Sache möchte ich so gern ändern... nach ein paar aufgelösten Telefonaten , ich naivchen wollte ihn natürlich umstimmen und redete mich unter Tränen um Kopf und Kragen... da sagte er doch glatt, ich wollte das alles so, jetzt müsse ich mit den Konsequenzen leben ?!?! Ich war fassungslos, er stellt mich als "Schuldige" hin ?? Ich weiß genau das alles durch SEIN Verhalten so gekommen ist, aber ich will nicht das es so stehen bleibt ! Wer weiß was er seinen Eltern für Lügen erzählt hat ... Und die denken auch wir hätten ein Ehe Problem gehabt und er würde deshalb trinken... Ich will das nicht, das er sich so selbstsicher hinstellt ! Das ist so unfassbar unfair !

  • Liebes, natürlich schiebt er dir SEINEN Part in die Schuhe! Hat meiner auch versucht, glaube sogar, die glauben sich das selber. Auch daran siehst du…sie stellen sich nicht der Wahrheit, nicht ihrer Wahrheit. Denke Schuldgefühle, Selbsthass und Scham spielen da ebenfalls eine gewaltige Rolle.

    Sowas äußerte mein Ex immer und immer wieder.

    Auch diese Wut, die sich gerade jetzt packt, kann ich soooo gut nachempfinden. Ich habe mich auch gefragt, was er wohl seiner „besten“ Freundin und anderen erzählt haben wird…schließlich hat er mir ja auch das ein oder andere von den Frauen vor mir erzählt…immer wieder gesagt, er möchte nicht, dass noch eine Partnerschaft daran zerbricht etc.. tja, nur wirklich was dagegen getan hat er nicht.

    Als er in der Klinik zum Entzug war, wusste ich schon, er wird nichts ändern. (Dies war nicht sein erster Entzug, er kämpft seit mehreren Jahren gegen Sucht und Depressionen, inkl Tagesklinik, Langzeittherapie etc…) er hat selbst dort dermaßen von sich und seinem Problem abgelenkt, als würde es nicht existieren. Die klassische Flucht!

    Ich weiß, es ist in der Theorie viel so leicht gesagt, aber ein Kranker kann dich nicht kränken!

    Du siehst, er sucht Punkte, die dich triggern, um dich auf Spur zu bekommen! Du bist aber stärker!

    Auch hier kannst du im Grunde die Geschichte mit der „Neuen“ bereits zu Ende schreiben…es wird sich nichts ändern!!!! GAR NICHTS!

    Weil er für sich noch immer nichts begriffen hat!

    Ich frage mich die letzten Tage immer häufiger, ob diese Art Eingeständnisse, der Wahrheit ins Auge blicken, sich vielleicht sogar irgendwann dafür bei den Angehörigen zu entschuldigen, für das, was sie einem während ihrer nassen Zeit angetan und zugemutet haben, zum Trocken werden / sein dazu gehört. Tut man dies nicht, lastet das nicht ewig auf einem?

    Wir alle sind Menschen und machen Fehler, egal ob krank oder gesund. Aber ich könnte niemals damit leben, wenn ich einen Fehler gemacht habe oder einem Menschen etwas angetan habe, ohne mich je dafür in aller Form zu entschuldigen.

    Hmm…ich werde diese Erkrankung und das, was sie aus einem macht einfach nicht begreifen…

  • Vielen Dank, ich habe eben bei Fabienne eine auch eine wunderbare Antwort gelesen.. Sie versuchen ihre "heile Welt" aufrecht zu erhalten , ohne Rücksicht auf Verluste. Und ich komme nur sehr schwer damit zurecht, das er und seine Familie denken, das ist das einzig richtige was er jetzt meint durchzuziehen und ich bin die böse, das ertrage ich nicht 😒😞 ich hoffe er fliegt bald aufs Ma... Und ihm vergeht seine elendige Selbstsicherheit 🤢🤮😖

  • Hallo zusammen ... Ich kann mal wieder nicht schlafen. . . Dezember, Weihnachtszeit und Silvester/Jahreswechsel allein, haben mich wieder völlig zu Boden gerissen. Mein NOCH Ehemann rief mich ein paar mal Nachts an , stammelte teilweise unnützes Zeug... er war voll hat es sogar zugegeben, wollte reden, war sich unsicher mit allem,, und weinte auch. Ich antwortete nur kurz und legte wieder auf. Am Morgen alles weg, das wiederholte sich noch 2 mal Anfang Dezember . Ich bin einmal zu ihm gefahren aus Neugier... naja... aber er war immer noch kalt aber nicht abweisend... ich nahm seine Hand und er hielt meine fest. das war es dann aber auch. Er meinte, er bleibt dabei und zieht weg. Es war wohl wie ein Abschied. Es schmerzte wieder sehr. 😞😪 nun ist er weg. Bei IHR. Von einem Nest ins andere gesetzt. Die Bilder in meinen Kopf, die beiden zusammen, mein Mann.. mein Herz ist nicht mehr ... ist zersplittert und ich suche weinend die Teile zusammen. Er macht alles nun mit einer anderen Frau. 😖

    Ich habe mich seit dem nicht mehr gemeldet. Konnte es auch nicht. Er auch nicht.

    Hat unser FamilienAuto mitgenommen obwohl er keinen Führerschein mehr hat. Einfach so.

    Ich habe so viel Papierkram zu erledigen und weiß nicht wo ich anfangen soll. Mietvertrag gekündigt, neue Wohnung in Sicht.. aber auch da gibt es Schwierigkeiten... Ich bin allein mit allem... 😟😖naja, ausser meine Mutter, sie hilft mir etwas aber ist auch nicht mehr belastbar... und zusätzlich anstrengend für mich... Und er ? Macht es sich gemütlich mit einer NEUEN . ES ist unfassbar grausam für mich und immer noch irgendwie unwirklich. Noch im Sommer wollte er "bald wieder da sein und mir mit allem helfen" ....... 😒😞😒😞

    ich weiß... ich bin leider gerade nicht bei mir selbst...

  • Liebe Nannie, ich lese von Anfang an bei Dir mit, und weil ich heute auch nicht schlafen kann, wollte ich Dir zu später Stunde noch ein paar Worte da lassen.

    Man weiß gar nicht recht, was man sagen soll. Die Situation ist einfach nur besch*ssen und es tut mir leid, vor was für eine Herausforderung Dich das Leben da jetzt gestellt hat.

    Ich kann Dir aber versichern, dass Du irgendwann hinter alledem einen Sinn erkennen wirst. Damit meine ich weniger einen „höheren Zweck“, sondern einfach, dass diese Erfahrung in Deinem Leben einmal für etwas gut sein wird und sich in was Positives wandeln kann.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Mir hat bei starkem Liebeskummer manchmal geholfen, mir für mein Trauern ganz bewusst ein Zeitlimit zu setzen, so in etwa: Ah, hallo, traurige Gedanken. Seid ihr auch wieder da. Ich hab jetzt leider keine Zeit für euch, aber später am Abend kriegt ihr eine halbe Stunde, versprochen. Oder: Oha, jetzt wollen also die Tränen kullern. Na gut, dann heule ich jetzt 15 Minuten lang, was das Zeug hält, und dann ist aber auch wieder gut.

    Und dann ablenken, wie immer es möglich ist.

    Ich schicke Dir ganz viel Kraft.

    Sei großzügig und geduldig mit Dir. Es dauert ein wenig, aber es wird besser!

    Lieben Gruß, Cata

    "I choose to live." -- M. J. Keenan

  • Liebe Nannie!

    Ich bin heute über deine Beiträge gestolpert und habe einige Gemeinsamkeiten erkannt. Ich komme aus einer Beziehung mit einem Alkoholiker (10 Jahre), der aber sicher schon über 20 Jahre trinkt, wenn nicht sogar schon länger. Denn auch vor mir waren mit Alkohol belastet, wie ich schrittweise erfuhr. Das Thema wurde dennoch tabuisiert und er machte nie einen Entzug, weil dazu die Einsicht fehlte. Es wurde immer nur mit "blöd sein, trinke zu viel, etc." umschrieben. Oder verharmlost. Ich habe am Anfang bzgl. seiner Exzesse und Dinge, die er aufgeführt hat, auch nur geschrien und getobt. Ich habe sogar mal eine Ananas durch die Küche geworfen. Ich war so wütend. Heute weiß ich, dass es ein Ausdruck v. Machtlosigkeit/Hilflosigkeit war. Schreib daher nicht, dass es ein Fehler von dir war. Du konntest es nicht anders und du du bist auch Mensch und hast Grenzen. Außerdem bin ich mit der Zeit drauf gekommen, dass er auch relativ gut wusste, wie er mich in diesen Zustand bringt. Somit hat er dann die Berechtigung zu gehen und zu trinken, weil ICH es ja mal wieder war. Er hat mich auch lange Freunden als hysterisch "verkauft". Mit der Zeit sind sie aber drauf gekommen. Nannie, bitte nicht DEIN Verhalten verurteilen oder dir die Schuld geben. Vielleicht würde ich heute mit dem Wissen, das ich heute habe, anders reagieren .. vielleicht hast du es so gemeint. Aber es ist halt leider nicht so.

    Ich habe die Trennung entschieden und natürlich bekomme ich auch die ganze Schuld ab. Es ist einfach kurios was er glaubt, nur um nicht seines sehen zu müssen. Naja, ich habe 10 Jahre mitgespielt und bin nach jedem Exzess zurück gekommen. Vor 1 Jahre habe ich begonnen, es anders zu machen. Das hat noch mehr Ignoranz und Abwehr durch ihn bewirkt. Er hat sich auch gut getröstet, mit Alkohol und Frauen, die eben wohl auch aus diesem Milieu sind. Einmal ist ihm dabei rausgerutscht, als ich ihn konfrontierte: naja, was soll ich machen, ich muss ja auch leben!

    Weißt du, mir tut es auch noch sehr, sehr weh, aber Alkoholiker leben wohl wirklich in ihrer eigenen Welt. Ich weiß nicht, ob sie noch realisieren, wie sie Menschen verletzten, die sie mögen/lieben. Und wenn sie es realisieren, dann trinken sie diese Gefühl weg.

    Ich weiß, dass es dir sooo weh tut .. du bist mit diesem Schmerz nicht alleine, einige hier kennen das Gefühl sehr gut, aber bitte, bitte gib dir nicht die Schuld.

    Ich wünsche dir viel, viel Kraft und Energie!!!!!!!!!!!!!

    Alles Liebe, Anita <3

  • Liebe Nanni, ich habe mir Deine Geschichte durchgelesen- du bist eine starke Kämpferin und diese Stärke wird dich durch diese Lebensphase tragen.

    Du schreibst er war bei den Anrufen wieder voll- das unterstreicht völlig, was hier schon zu Dir gesagt wurde: ER ist keinesfalls trocken und dass er die Flucht bei einer anderen gesucht hat dient vor allem dazu, seine Sucht weiterzuleben ohne sich Dir oder den Kindern gegenüber schuldig zu fühlen (was er mit Sicherheit tut, er will sich aber wohl nicht damit beschäftigen, geschweige denn, auseinandersetzen)

    In der Situation fühlt man sich so ohnmächtig, so unfair vom Schicksal behandelt- wir alle, die in ähnlichen Situationen waren können das nachfühlen! "Warum mir, warum jetzt? " - die Gedanken kenne ich gut, sie sind verständlich. Und deine Trauer auch! Catalina s Idee von den "Trauerminuten" Finde ich gut, so kannst du mit der Trauer und den Gefühlen umgehen, ohne dass sie deinen Tag bestimmen.

    Du gehst bereits in die richtige Richtung, halte den Blick nach vorne, mache einen Schritt nach dem anderen und vor allem: erlaube Dir Pausen. Mache schöne Dinge mit deinen Kindern und den Menschen, die dich jetzt unterstützen! Gehe raus und atme die Luft, denn du bist JETZT viel freier, als du es mit ihm je hättest sein können!

  • ... , aber Alkoholiker leben wohl wirklich in ihrer eigenen Welt. Ich weiß nicht, ob sie noch realisieren, wie sie Menschen verletzten, die sie mögen/lieben. Und wenn sie es realisieren, dann trinken sie diese Gefühl weg.

    Alkoholiker leben in ihrer eigenen Welt!

    In ihren klaren Momenten sind sie einsichtig, manchmal bis hin zu weinerlich … es tut ihnen alles so leid, sie wollen sich ändern. Diese Einsicht, ist aber schwer erträglich und schmerzt ungemein - Alkohol kann da Abhilfe schaffen und tut es mit Erfolg, kaum ist der nötige Pegel erreicht, befindet man sich wieder in seiner Welt und alles passt. Man selbst ist nie Schuld, es sind immer (!) die Anderen, die die Schuld tragen. Immer. Seine eigene Schwäche, Unfähigkeit „spült“ er mit Alk weg, immer öfter.

    So war ich auch mal so drauf. Mein Konsum begann ebenfalls schleichend, zum Schluß war ich täglich besoffen. Mir war alles egal, mega-euphorisch, ich konnte, wußte alles und mir ist alles gelungen (scheinbar). Fahren ohne Führerschein, mal einfach so im Geschäft was klauen, Schwarzfahren in der Straßenbahn (ohne jegliche Not), es war alles dabei.

    Ich lebte in einer völlig anderen Welt und war beratungsresistent!!! Ein Außenstehender kann dagegen nichts machen, außer leiden und sich den Mund fusselig reden. Traurig, aber wahr.

    Liebe Nannie,

    sei froh, daß er gegangen ist und du ihn nicht rausschmeißen musst. Eine gescheiterte Beziehung ist sehr tragisch, das Leben mit einem Alkoholiker endet im Horror.

  • achelias :

    ... wie wahr und mit jedem Glas wird es mehr, Überheblichkeit, Großkotzigkeit, Gemeinheit, Ignoranz...

    ... vielleicht hab ich es überlesen, was hat deinen Tiefpunkt - der dich zum Ändern bewogen hat - ausgemacht?

    @Nannie:

    Liebe Nannie,

    sei froh, daß er gegangen ist und du ihn nicht rausschmeißen musst. Eine gescheiterte Beziehung ist sehr tragisch, das Leben mit einem Alkoholiker endet im Horror.

    ... irgendwie muss ich achelias Recht geben. Ja es ist der Horror! Ich hatte einen Pneumothorax (verursacht durch ihn) und während der Behandlung im Schockraum bin ich v. ihm noch per Nachrichten beschimpft, erniedrigt worden. Er hatte nicht mal realisiert was er mir angetan hatte. Und als er nüchtern war, da sagte er nur: das hast du aus mir gemacht!

  • °Avalon° : Er hat mit einer Lampe auf mich geschlagen, 2 Rippen gebrochen, ein Lungenflügel ist komplett kollabiert. Weigerte mich ins KH zu gehen, bis es fast zu spät war. Und nein, ich habe ihn nicht angezeigt, geschwiegen und eine lächerliche Geschichte erzählt, in der Hoffnung, dass es den Tiefpunkt ausmachen würde. Bei ihm hat es das nicht bedeutet, bei mir dachte ich es, ging dann doch wieder zurück. Das einzige was ich lernte war, dass ich mich, sobald er trank, aus seiner Reichweite brachte.

  • oh Mann, Anita wie furchtbar dass du durch so eine Hölle gegangen bist! Du kannst stolz sein, dass du da raus bist - die eigenen Gefühle halten einen da ja wirklich in Geiselhaft!

    Ich bin froh, dass du den Weg hinaus gefunden hast <3

  • achelias :

    ... wie wahr und mit jedem Glas wird es mehr, Überheblichkeit, Großkotzigkeit, Gemeinheit, Ignoranz...

    ... vielleicht hab ich es überlesen, was hat deinen Tiefpunkt - der dich zum Ändern bewogen hat - ausgemacht?

    Hallo Anita,

    ich möchte es anders formulieren, in einer alkoholfreien (-ärmeren) Phase (ich begann langsam immer weniger zu trinken), hatte ich ein (gedankliches) Hoch, ich bemerkte meine eigene Armseligkeit, bemerkte was ich alles zerstörte im Suff, ich erinnerte mich daran, daß ich eigentlich (!) ein recht intelligenter Mensch sei und es doch möglich sein muß, aus eigener Kraft mit dem Saufen aufzuhören.

    Ich tat es, ich hörte auf, anfangs noch etwas „wackelig“ in der Entscheidung, doch von Tag zu Tag fiel es mir leichter.

    Ich war immer ein unsicherer Mensch, auf der Suche nach Anerkennung und leicht zu verletzen ( ich vermute Mal der Grundstein wurde in meiner Kindheit gelegt – Vater Alkoholiker, Mutter mit Sicherheit coabhängig). Der Alkohol machte mich immer wieder „stark“, wohlwissend verdrängte ich die Abhängigkeit, über Jahrzehnte. Mit Mitte 50 hatte ich gänzlich die Nase voll (von mir!).

    Einen Tiefpunkt erreichte ich erst während der Zeit meiner Abstinenz, als mir erschreckend bewußt wurde, was ich alles zerstörte.

  • Hallo ihr Lieben, ich bin sprachlos... ihr seid echt Klasse, das ihr so viele tröstende Worte schreibt , ich danke euch sehr und bin sehr froh, hier zu sein !

    Ihr habt alle eure Probleme, eure Päckchen... 😔 und ich bewundere euch.. Ich lese viel bei anderen mit , und auch da sind tröstende, und beruhigende Worte für mich dabei...

    Manchmal wünschte Ich nur, mein Mann wäre auch so schlau, oder schon an dem Punkt, sich mehr Hilfe zu holen, BEVOR das "Unglück" passierte... :cry::roll:

    Es ist immer noch so unbegreiflich für mich.. wie heftig das alles für mich ist.

    Und ihm ist es egal....... 😞

    Ich weiß, es ist die Krankheit..

    Und mit Liebe, hat seine neue Wahl auch nichts zu tun. Mich schockiert nur, das ich ersetzbar war, nach allem was wir zusammen erlebt haben...

  • ...

    Ich weiß, es ist die Krankheit..

    Und mit Liebe, hat seine neue Wahl auch nichts zu tun. Mich schockiert nur, das ich ersetzbar war, nach allem was wir zusammen erlebt haben...

    Liebe Nannie,

    mach` Dir nichts vor. Der Alkoholiker liebt seinen Alkohol in erster Linie und alles was ihn in seiner Scheinwelt nicht behindert. Da sind neue Co-Abhängige sehr willkommen!

    Es ist wie bei Kindern, will die Mama das Lieblingsspielzeug wegnehmen, ist sie böse. Die Person die das Spielzeug wiedergibt lieb. Dabei ist es egal wer das Spielzeug wiedergibt. Hauptsache Spielzeug.

  • .. mein Herz ist nicht mehr ... ist zersplittert und ich suche weinend die Teile zusammen

    .. Es ist immer noch so unbegreiflich für mich.. wie heftig das alles für mich ist.

    Liebe Nannie

    In deinen Zeilen liest sich viel Unverständnis und grosser persönlicher Schmerz. Schwieriges Gelände für mich - darauf etwas tröstendes zu schreiben - als Mann sowieso, weil Männer vielleicht manchmal mehr wissen, aber mit Sicherheit weniger verstehen als Frauen, vor allem wenn es um sie selbst geht - trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb möchte ich dir antworten.

    Ich glaube, wir Männer realisieren gar nicht wirklich, was wir in Herzenssachen so alles anrichten - ohne es damit entschuldigen zu wollen, was du gerade durchmachst. Ich hoffe, ja ich behaupte sogar, dass nicht dein Herz zersplitterte, sondern deine Liebe zu deinem Mann und die Scherben einer Liebe lassen sich bekanntlich kaum mehr zusammensetzen. Darum halte dich nicht lange auf mit verstehen wollen was war, das ist meist ein hoffnungslos Ding - besonders wenn es um uns Männer geht.

    Du warst am Boden - die Voraussetzung um sich aufzurappeln!

    Das tust du ja auch bereits - ich sehe das nebst all dem Leid auch in deinen Zeilen. Du beginnst dich zu sortieren und organisieren, für dich und deine Kids - Klasse, das stimmt mich zuversichtlich.

    Auch wenn dein Herz schmerzt, ich bin überzeugt - es ist ein gutes, noch voll ok und deine Kids nehmen darin sicher einen ganz wichtigen Platz ein. Wenn du dich vielleicht auch momentan besiegt fühlst, ist das nur, weil du ihn mehr geliebt hast. Im Moment gilt es zwar einiges zu regeln, das deine volle Aufmerksamkeit braucht, klar - und trotzdem, auch wenn es dauert - wer so liebt wird eine neue finden, wenn sie denn will.

    Ich wünsche dir die nötige Kraft und Zuversicht durch diesen Sturm, in dem du aktuell steckst; je fester du das Steuer in deine eigenen Hände nimmst, umso schneller und besser kommst du durch - in ruhigere Gewässer, zu neuem Ankerplatz und Hafen.

    LG Ste

  • Liebe Nannie!

    Hab soeben erst nachgelesen ..

    Ja, mit Liebe hat das wohl nichts mehr zu tun oder für den Betroffenen nicht mehr erkennbar. Dass du quasi so leicht ersetzbar bist, das verstehe ich. Weil es uns mit unserem eigenen Selbstwert an den Rand bringt. Ich habe im Zuge meiner Trennung auch erfahren, was er nebenbei so getrieben hat .. ich schreib es jetzt einfach so wie ich es mir dachte: ich bin derart in die Knie gegangen und im ersten Moment gab ich mir die Schuld, dass ich nicht gut genug war, mehr schlucken hätte sollen, es ja eh nicht so schlimm war, er es jetzt mit einer "neuen Göttin" viel besser hat ..

    Bis ich dann mal hinhörte, was mir mein Umfeld mitteilte: nämlich, dass er die Göttin für den Alkohol aufgegeben hat!!!!! Nämlich mich und ich mehr wert bin, als so behandelt zu werden. Auch wenn ich es noch nicht ganz bzw. nicht immer nehmen kann, aber diese besagten Frauen (ich möchte diese aber nicht abwerten, die haben auch ihr Leben und ihre Gründe) waren kein Vergleich mit mir (hoff ich komm jetzt nicht eitel rüber, das bin ich nämlich überhaupt nicht). Lt. Schilderungen hat er einfach nichts anbrennen lassen, einfach nur, um seinen Selbstwert im Rausch anzuheben. Eine hab ich auch mal gesehen, eben auch aus dem Milieu, schlimm und ich hatte nichts besseres - im ersten Moment zu tun - als die mit mir zu vergleichen und was ich wohl nicht habe, was die hat!?!?!?!? Ich habe lange gebraucht, um annähernd zu erkennen, dass es ER ist und nicht ICH. Er war auf meinen Beruf, meine Freunde, meinen Erfolg, einfach auf mich eifersüchtig und im Rausch hat er mir dann auch schreiend mitgeteilt, dass ich nur Dreck wert bin und wie "Gsindl" verbrannt werden sollte. Und ich soll mich nicht immer als die Gute/Arme darstellen...

    Beim "Ersatz" findet er wohl im ersten Moment Anerkennung, Bestätigung und vielleicht auch Mitgefühl, dass er ja der Arme ist.

    ...vielleicht bin ich jetzt bissi abgekommen und hab mehr von mir geschrieben, aber vielleicht kennst du das auch annähernd.

    Es ist Schwerstarbeit zu erkennen, was Alkohol aus einem Menschen macht...und sich selber aus dem rauszunehmen und sich seinen Selbstwert nicht untergraben zu lassen bzw. wieder aufzubauen!

    Das einzige was manchmal tröstend ist: in klaren Momenten wird er es wissen, das hab ich ihm auch immer gesagt, dass auch er sich ab und an nüchtern in den Spiegel schaut.

    Weiterhin viel Kraft und ein liebevolles Umfeld!!!!!!!!!!!!!!

    <3

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