Hallo, hier ist Fee

  • Hallo Fee,

    Deine Geschichte war sehr spannend zu lesen. Unglaublich zu was der Alkohol bzw. Menschen die ihn brauchen fähig sind.

    Ich freue mich sehr für dich,aber vor allem für deinen Sohn. Wie geht es ihm seitdem? Hattest du auch mal mit ihm darüber gesprochen? Toll,dass du für ihn da bist und ihm jetzt ein besseres Zuhause bietest.

    Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!

    Sophie

  • Hallo Hanseat,

    mir geht es prima. Wir fühlen uns sehr wohl in unserer Wohnung. Der Tannenbaum steht auch schon :D

    Klar ist es in manchen Momenten traurig für mich und zur Zeit versucht mein Mann mich mit Vorwürfen zu bombardieren. Das Gute ist, dass ich jetzt einfach das Telefon ausmachen kann. Nachdem er jetzt 5 Wochen nicht getrunken hat, stand er am Sonntag vor meiner Tür. Betrunken.

    Ich wohne im 2 Stock eines 3 Familienhauses. Habe die Klingel abgestellt und ihn unten stehen lassen. Das Gefühl der Sicherheit tut soooooo gut. Keine Angst haben zu müssen, wann er wieder trinkt. Ich merke jetzt erst, wie angespannt ich die letzten Jahre war. Ich habe wieder Spaß am Leben. Und wenn mich dann einer dieser traurigen Momente packt, dann denke ich an all die Beleidigungen und an die Angst, die ich so oft hatte, wenn er getrunken hat. Mache mir dann eine Duftkerze an, einen Kaffee dazu und genieße meine Freiheit. Es ist wie mit dem Rauchen aufzuhören. Man muss nur diesen kurzen Moment stark bleiben und kurz darauf ist er auch wieder vorbei.

    Übrigens habe ich am 1 Dezember aufgehört zu rauchen. Dachte mir wenn ein Neues Leben, dann ein Gesundes :lol:

    Lg

  • Halli Fee,

    das hört sich prima an. Dieses befreite Gefühl ist doch Gold wert. Deine Strategien, Dich vor ihm zu schützen finde ich gut. Ich hab damals auch kurz vor dem großen Knall aufgehört zu rauchen und bin jetzt fast 10 Jahre "trocken". Du schaffst das.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Klasse Fee, es freut mich zu lesen, dass es Dir - den Umständen entsprechend - gut geht. Lass mal ein wenig Zeit vergehen, dann ist der Liebeskummer komplett weg und es lebt sich noch einmal ein Stück freier, als es jetzt eh schon der Fall ist.

    Du hast das Richtige getan.


    Und das mit dem Rauchen ist natürlich auch richtig klasse :)

    LG Cadda

  • Hallo zusammen,

    Danke für eure netten Worte.

    Wie Lütte69 schreibt, braucht man tatsächlich Strategien, um sich zu schützen. Mir persönlich hilft es sehr, wenn ich nicht an die guten Tage denke, mit meinem Mann, sondern an die schlimmen Situationen.

    Denn diese Situationen waren schließlich der Grund, warum ich gegangen bin. Es macht mich natürlich traurig, wenn ich andere Paare sehe.

    Aber ich bin ja noch jung :lol:

    Zumindest fühle ich mich so.

    Und ich probiere es jetzt mal aus, wie es ist alleine zu sein.

    Denn das war ich eigentlich noch nie. Ich möchte mich selbst wieder finden und vorallem unabhängig sein. Und wenn mich die traurigen Momente packen, dann habe ich ja euch :thumbup:. Kann jederzeit hier schreiben und weiß, dass ich aufgefangen werde. Sicher ist es manchmal schwer. ;(

    Aber ich weiß, dass die Zeit viele Wunden heilt und ich weiß dass das Leben noch viel schönes bereit hält.

  • Hanseat, wenn du aufhören konntest zu trinken, dann kannst du auch mit dem Rauchen aufhören.

    Das schaffst du schon.

    Ich habe jetzt aufgehört, weil ich einen Selbstversuch machen wollte.

    Ich habe von meinem Mann verlangt, dass er mit dem Trinken aufhört. Also habe ich mir gedacht, wenn ich von jemandem etwas verlange, muss ich selbst in der Lage sein, meine eigene Sucht in den Griff zu bekommen. Ich kann keine Stärke verlangen, wenn ich selbst schwach bin. Das war meine Motivation und jetzt sind es 14 Tage. Es ist schwer, aber es geht. Ich bin der Boss und nicht die Kippen :shock::lol:

    Meine Kaffeesucht gebe ich allerdings nicht auf :D

  • Liebe Fee, das ist bei mir genauso gewesen mit dem Rauchen aufhören...einfach an sich selbst testen wie das ist, der sucht zu wiederstehen, wenn ich mich dafür entscheide.

    Diese Triggermomente, belonungszigarette, Pausen, eine mit Kaffee morgens im Garten und und und.... ich rauchte über 30 Jahren.

    Mit Pausen für die Schwangerschaften.

    Und dann dachte ich klar, mit dem Rauchen ist schwerer sich zu motivieren, weil nichts davon kaputt geht, man kann immer noch Auto fahren, man kann gerade aus gehen und arbeiten.

    Die Auswirkung auf das gesamte Leben ist nicht so krass negativ, wie der Alkohol.

    Aber wenn man das von dem anderen wünscht und versucht ihn zu verstehen, dann soll man sich mit der eigenen sucht probieren.

    Ich konnte sie manchmal förmlich hören, die stumme- jetzt die eine rauchen, wird schon nichts ändern.

    Es sind schon 1,5 Jahre her.

    Ohne einzige Zigarette...

    Aber auf dem Hut sollte man immer sein, lebenlang. in der Flutnacht am 14 Juli, da hatte ich richtig Verlangen und war nah dran, hab mir aber gesagt, dass ich mich dafür entschieden habe.

    Ich weiss aber, das ist möglich ist. Und wenn mein Ex es gewollt hätte, könnte er das auch...

    Selbstversuch:-))))

  • Hallo Stern67,

    da hatten wir tatsächlich die gleiche Motivation. Ich rauche auch seit 30 Jahren. Mit kleinen Pausen wegen Schwangerschaften.

    Bis jetzt komme ich ganz gut klar und wenn mich die Lust auf eine Zigarette zu sehr packt rufe ich meine Eltern an und lass es mir von meiner Mutter wieder ausreden. Mein Notfallkoffer so zu sagen :)

  • Hallo Fee,

    ich dachte, ich komme mal zu Dir rüber. Das hier habe ich heute von Dir gelesen und fand den Beitrag großartig:

    Du hast vollkommen Recht und ich verstehe auch Deine Wut zu 100 %. Obwohl ich selbst trockene Alkoholikerin bin und Jahre lang gesoffen habe und zu den Menschen gehörte, die sich gar nicht erst Hilfe suchten, weil sie meinten, es selbst in den Griff zu bekommen, bin ich wütend. Auf mich und auf diejenigen, die genau so handeln, wie ich damals.

    Ich selbst habe meinen Kindern vorgelebt, wie man säuft. Das ist schrecklich genug. Aber mein damaliger Partner, der ebenfalls getrunken hat und es heute noch tut, der hat sich einfach auch ätzend verhalten. So bekamen meine Kinder Streit mit und ich konnte es nicht einmal abwehren. Erst als ich selbst aufhörte zu trinken, hab ich endlich etwas verändert und bin gegangen. Viel zu spät, ich hätte es viel früher machen sollen.

    Heute, wo ich selbst nicht mehr saufe, würde ich so ein Verhalten absolut nie wieder dulden. Ich würde meine Kinder schützen, davon bin ich überzeugt. Deshalb bin ich selbst jetzt auch immer traurig, wenn ich lese, wie lange Frauen solche Situationen gemeinsam mit ihren Kindern, die nicht gefragt werden, wie sie später mit dem Erlebten zurecht kommen sollen, eben aushalten. Die eigene Schmerzgrenze ist offensichtlich noch nicht erreicht bei den Erwachsenen. Ob die Schmerzgrenze der Kinder erreicht ist, fragt niemand oder man verschließt die Augen davor, weil Kinder gar nicht richtig wissen, dass ihre Schmerzgrenze schon erreicht ist und sie es nicht äußern können, weil sie denken, es sei normal oder was auch immer.

    Es sollten tatsächlich mehr Entscheidungen zum Wohle der Kinder getroffen werden und die eigenen Gefühle für den Mann (oder die Frau) hintenangestellt werden.

    Wie gesagt kann ich mich nicht davon freisprechen, auch zu lange in der Situation geblieben zu sein. Aber irgendwann muss dann auch wirklich der Pukt mal erreicht sein und ich hoffe bei Jedem, der sich hier anmeldet, dass es nicht zu lange dauert und dass sich die Situation nicht ständig schöngeredet wird, ganz nach dem Motto: Die Kinder leiden gar nicht soooo sehr, sie lieben ihren Papa doch so.

    Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Klar lieben Kinder ihre Eltern, auch wenn sie trinken. Aber es schadet ihnen dennoch so wahnsinnig doll. Kann man hier alles wunderbar nachlesen :(

    LG Cadda

  • Warum ich das hier bei Dir nochmal schreibe? Weil ich es gut finde, dass diese Wut, die Du hattest, hier von Dir zu "Papier" gebracht wurde. Denn das sollte viel öfter mal erwähnt werden,

  • Danke Cadda!

    Es ist toll, wie offen du schreibst.

    Genau das ist einer der Gründe, warum dieses Forums so einzigartig und hilfsam ist.

    Hier sprechen beide Seiten.

    Die, die getrunken haben und es geschafft haben damit aufzuhören. Und die die Co Abhängig sind.

    Das Forum hat mir erst geholfen, die Trennung durchzuziehen und jetzt hilft es mir, alles zu verarbeiten. Und ich hoffe, dass ich irgendwann auch denen helfen kann, die alles noch vor sich haben und einfach Angst haben endgültig zu gehen.

    Danke Cadda für das Verständnis, dass ich wütend bin. Ich möchte niemandem hier auf den Schlips treten. Und bin froh, dass du mir geschrieben hast.

    Lg

  • Da schließe ich mich Cadda an!

    Und gerade diese persönliche Rückschau kann auch Augen öffnend wirken. Die „Tücke“ für Angehörige die noch mitten drin stecken, ist es ja auch, dass sich eben ganz viele hier austauschen, die jetzt trocken sind. Da pickt man sich dann gerne genau diese guten Beispiele raus und verdrängt die bittere Realität, wie viele mehr es eben nicht schaffen. Für die Kinder ist jeder Tag mehr zu viel!

    Ich freu mich jedes Mal von dir zu lesen 😊

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