Hallo zusammen,
der Titel ist bewusst etwas provokant Ich bin 32 Jahre alt, bin seit 14 Jahren mit meinem Freund zusammen, wir leben zur Miete in einer Doppelhaushälfte mit großem Garten, haben zusammen ein gutes Einkommen, stehen beide mit beiden Beinen im Berufsleben. Dennoch habe ich ein kleines?mittleres?großes Alkoholproblem.
Ich werde am Mittwoch meinen QE starten, bis dahin... ist es Wehmütigkeit? Ich weiß es nicht. Vom Kopf her weiß ich ganz genau das mein Trinkverhalten nicht normal ist. Trotzdem hänge ich dran. Es ist nicht mal mehr so das ich irgendwie versuche was zu verdrängen - Grundsätzlich bin ich zufrieden mit meinem Leben, meinem Job und meinem nicht vorhandenem sozialen Umfeld. Ich bin ein Einsiedlerkrebs und das stört mich nicht.
Angefangen hat's früh. Gar nicht mal vorgelebt durch irgendwen, sondern Gewöhnung, eine psychische Erkrankrung und eins kam dann eben zum anderen.
Hatte vor +-3 Jahren mal aufgehört mit dem saufen. Enorm viel Gewicht verloren und komplett neues Lebensgefühl.
Sind dann umgezogen, hatten für die Helfer paar Kisten Bier besorgt, die wollten aber gar nicht. Das stand hier dann rum... und ja. Das erste und dann war vorbei. Vorher über ein Jahr clean gewesen.
Bin aktuell wieder auf 5-7 Liter Bier pro Tag.
Habe mir eine neue Hausärztin gesucht, da der bisherige, der mich ursprünglich gut betreut hat, nur noch herablassend behandelt hat.
Ich will weg davon, vermisse es aber im gleichen Atemzug schon wieder und bilde mir auch so Phantasiegeschichten ein wie - da ich "eh nur Bier trinke" passt das schon wenn man bisschen Wein in die Sauce kippt etc.pp. - den Zahn wird man mir hoffentlich im QE ziehen.
Haben den Druck auf mich selbst erhöht, indem ich meinem Arbeitgeber von meiner Sucht erzählt habe. Erfahre jede Menge Unterstützung (kleines Unternehmen mit +-10 Mitarbeitern). Mein Partner ist auch dabei. Meine Eltern auch.
Kann eigentlich nur schief gehen und an meiner eigenen Dummheit scheitern...
Selbstentzug funktioniert (leider?) nicht mehr. Gerade auf Montage öfter mal probiert, es klappt zwar auch dann für fünf Tage ohne, aber ich bin ein nervliches Wrack und pampe alle an. Ist mit Kundenkontakt nicht wirklich geil. Schlafen kann ich auch nicht und mehrere Tage wach wenn man paar hundert km fahren muss... suboptimal.
Hoffe jetzt auf einen guten körperlichen Entzug und danach eine vernünftige Reha. Währenddessen reduziere ich soweit es möglich ist ohne "Nebenwirkungen".
Leider kann ich mir null vorstellen in "offline" SHG unterwegs zu sein. Ich habe jetzt schon enorm Panik vor Gruppensitzungen. Da ich schon mehrmals (allerdings nie in Suchtstationen) stationär in psychiatrischen Kliniken war kenne ich da die Abläufe und ne. Bloß nicht. Ich sitze dann da, starre Löcher in die Luft, rege mich auf aber sage nichts. Da ist mir so eine Online Community schon lieber.
Grüße,