Neu hier und total verzweifelt

  • Habt ihr Kinder?

    Also wenn ich jetzt daran denke, wenn wir zusammen bleiben, weiß ich dass es mir nicht besser gehen wird. Denn nur damit ich sagen kann wir sind zusammen, dafür brauche ich ihn nicht. Denn wir machen wirklich kaum was zusammen..

    Mir gehts halt einfach gar nicht gut, teilweise hatte ich Tage, da habe ich gesagt ICH HASSE MEIN LEBEN....ich hasse Wochenenden, weil alle erzählen was sie so unternommen haben, oder Besuch von Freunden hatten oder oder...Sowas gibts bei uns gar nicht...

    Mein Wochenende ist immer angespannt, mit der Hoffnung dass alles ohne Streit ausgeht, er mich Abends in Ruhe lässt und ich nicht erklären muss warum ich keinen Sex will...Er geht halt auch einfach runter wann er will und frage mich immer, ob ich eigentlich alleine für unserer Tochter zuständig bin..er weiß dass sie so gegen 20.00 ins bett geht und kommt oft erst viel später..kein gute nacht, kein gemeinsames Abendessen...

    er sagt oft sowas wie ich stehe nicht hinter ihm..

  • Nur so ein Gedanke: Wenn du mit dem Gedanken Schwierigkeiten hast, dann ändere ihn doch für dich ab in „Ich ziehe jetzt aus, weil ICH das hier so nicht mehr länger ertrage, ertragen kann und ertragen will.“ Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass ihr nicht mehr zusammen seid, du gehst eben nur auf den Abstand, den DU für dich brauchst.

    Gewiss gab es bei euch gute Zeiten, die gab es in meiner Familie auch. Und die sind deswegen ja auch nicht grundsätzlich weg.

    Dass er fragt, zeigt ja auch, dass ihm grundsätzlich etwas an dir liegt. Die Frage ist nur, ob sich da so, wie die Dinge im Moment nun einmal so liegen, ernsthaft etwas ändern kann.

    Ich selbst kenne die Krankheit nicht nur durch meinen Vater, sondern auch von Innen. Sich daraus zu lösen, ist grundsätzlich möglich, aber dafür muss die entsprechende Einsicht vorhanden sein und der unbedingte Wille, sein Leben ändern zu wollen. Fraglich und völlig offen ist, ob er dazu unter den gegebenen Umständen überhaupt in der Lage ist. Das Versprechen, an das Hanseat dich erinnert, spricht Bände.

    Was du mit dem Auszug gewinnen kannst, ist der nötige Abstand, den du vermutlich für dich brauchst. Ob er‘s tatsächlich schafft, etwas zu ändern, wirst du mit mehr Ruhe beobachten und abwarten können.

    Eigentlich hab ich ja schon lange alle antworten....denn er hat mehrmals gesagt, dass er nie mit ausziehen wird. Er möchte keine Mietwohnung, wo er nach Erlaubnis fragen muss, ob er heute bohren kann oder mal ein Lagerfeuer im Garten anmachen. So etwas scheint ihm wichtiger zu sein.

    Als ich letztes mal ausziehen wollte hat er gesagt, deine Wohnung ist ja nicht um die Ecke wo ich auch mal zu fuß hingehen kann...das heißt es war ihm wichtig, dass er auch kommen kann, wenn ich schon sein BIERCHEN getrunken hat...

    und auch weiß ich innerlich dass er das mit dem Bier gar nicht ändern möchte, weil er es selbst nicht als schlimm empfindet und seine Eltern ja auch nicht. Denn er kriegt ja trotzdem alles auf die Reihe....

  • Liebe Fabienne,

    wir haben keine Kinder. Das macht es wahrscheinlich einfacher ... trotzdem krieg Ichs nicht gebacken.

    Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass du ohne ihn wesentlich glücklicher und zufriedener wärst.

    Lies doch nochmal selbst:

    "Mir gehts halt einfach gar nicht gut, teilweise hatte ich Tage, da habe ich gesagt ICH HASSE MEIN LEBEN....ich hasse Wochenenden, weil alle erzählen was sie so unternommen haben, oder Besuch von Freunden hatten oder oder...Sowas gibts bei uns gar nicht..."

    Das sagt doch ALLES!

    Vermutlich wirst du eine große Erleichterung spüren, wenn du endlich in deiner eigenen Wohnung bist. Für deine Kinder ist es unterm Strich auch besser. Du kannst für sie und für dich eine liebevolle, heilsame, schöne, entspannte Umgebung kreieren. Darauf freue ich mich mit dir!

  • "er sagt oft sowas wie ich stehe nicht hinter ihm.."

    Wenn Du seinen Alkoholkonsum kritisierst, bist Du für ihn ein Störfaktor. Er will, daß alles so bleibt, wie es ist, er macht in der Garage seine Männersachen und trinkt sein Bier, ist unter der Woche nicht da, kümmert sich auch sonst kaum um die Kleine, weil er ihr vielleicht abends betrunken gar nichts mehr vorlesen kann, und Du sollst den Haushalt schmeißen und das alles ertragen, und wehe, es liegt noch irgendwo ein dreckiges Frühstücksbrett rum oder die Pizza ist mit Pilzen, dann bist Du eine schlechte Hausfrau.

  • Eigentlich hab ich ja schon lange alle antworten....

    Ich kann durchaus nachvollziehen, wie es dir geht...

    Das eine ist, etwas grundsätzlich vom Verstand her zu wissen oder zu begreifen,

    das andere ist das Gefühl...

    Ich kenne das bei mir auch in anderen Zusammenhängen und es ist auch normal, denn wir Menschen bestehen eben nicht nur aus Verstand.

    Und von den Gefühlen ist häufig auch nicht eines ganz eindeutig da, das spürst du ja selbst.

    Mit dem Verstand kommst du da meiner Erfahrung nach nicht weiter, sondern nur, wenn du den jeweiligen Gefühlen und Bedürfnissen ihre Berechtigung einräumst, jedes für sich ernst nimmst und spürst, wofür es jeweils steht bzw. was seine Aufgabe ist.

    Da ist das Bedürfnis nach Nähe, das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, nach Wertschätzung.

    Das ist das Gefühl von Liebe, von Trauer, von Enttäuschung, von Hoffnung, von Sorge, von Wut und so weiter.

    Sie alle unter einen Hut zu bekommen, ist schwer, aber Verhandlungen und Kompromisse sind möglich.

    Zitat

    Als ich letztes mal ausziehen wollte hat er gesagt, deine Wohnung ist ja nicht um die Ecke wo ich auch mal zu fuß hingehen kann...das heißt es war ihm wichtig, dass er auch kommen kann, wenn ich schon sein BIERCHEN getrunken hat...

    und auch weiß ich innerlich dass er das mit dem Bier gar nicht ändern möchte, weil er es selbst nicht als schlimm empfindet und seine Eltern ja auch nicht. Denn er kriegt ja trotzdem alles auf die Reihe....

    Das ist die Sache mit der fehlenden Einsicht, die ich meine, und der Umstand, ob er dazu unter den gegebenen Umständen überhaupt in der Lage ist.

    Horch mal in dich hinein, was genau das mit dir macht. Welche Gefühle tauchen da auf?

    Viele Grüße

    AufderSuche

  • Ich bin Samstags mal mit meiner Mum und meiner Schwester zum Bummeln in eine größere Stadt gefahren... sowas machen wir total gern.

    da war abends sauer und seine mum hat gesagt, ich sowas ja machen, aber nur wenn der haushalt an dem Tag fertig ist!

    Das fand ich fast schon lustig!

    Klar hatten wir auch gute Zeiten...aber leider muss ich zugeben nicht sonderlich viele...ich erinnere mich an gute zeiten wie...die geburt unserer tochter..da hat er 3 Wochen kaum was getrunken...nach fing es dann wieder an, dass ich sehr viel alleine oben war, immer nur ich fürs essen, ins bett bringen usw da war und für ihn das alles selbstverständlich.. Tatsächlich erschrecke ich gerade, wie wenig gutes mir einfällt...

    Wenn meine Kinder irgendwo sind und werden dann heimgefahren, z.B von meiner Schwester, meinem Schwager oder von wem auch immer, hoffe ich, dass er nicht unten ist und sie in Empfang nimmt, denn dann riechen die wieder seine Bierfahne und das ist mir extrem peinlich..


    Er ist kein Mensch der über Gefühle und Probleme spricht.. erst nach dem 3. Bier möchte er dann reden! Aber da möchte ich nicht..

  • "und seine mum hat gesagt, ich sowas ja machen, aber nur wenn der haushalt an dem Tag fertig ist!"

    Das sind so Psychospielchen, mit denen sie dich kleinhalten wollen. Kannst Du in so einer Situation nicht ausrufen, die olle Säuferin soll sich gefälligst um ihren eigenen Kram scheren? Dein Haushalt hat sie nicht zu interessieren, fertig, aus.

    Die Schwiegermutter scheint ja ein echter Drachen zu sein. Vielleicht bist Du für sie ein doppelter Störfaktor, weil Du die Sauferei nicht erträgst und ihr außerdem den Sohn wegnimmst. Keine Ahnung, jedenfalls solltest Du diesen Spießerkram gar nicht so dicht an Dich heranlassen. Ich vermute jedenfalls, für Deinen Partner sind die Eltern kein guter Einfluß. Wenn er sich nicht von ihnen löst, wird er seine Sauferei nie in den Griff bekommen. Aber natürlich ist er alt genug, um für sich selbst verantwortlich zu sein.

  • Ja es ist natürlich nicht nur die Sauferei die das ganze so schwierig macht!

    Die Kinder tragen z.B die gelben Säcke rauß, da stellen sich Mama und Sohn in der Garage mit den Händen in den Hüften hin, und schauen zu!

    Oh der große hat das Auto mit dem gelben Sack berührt...da wird wieder vor allen gemeckert "WAS ist, wenn da was spitzes drin ist, dann hab ich nen Kratzer im Auto!"

    Ich hab jetzt am Samstag Weihnachtsfeier, also wir gehen mit der Firma zum Essen...Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen weil ich weiß, dass die Eltern wieder oben sitzen bei uns, die Küche stinkt weil er darin raucht... Er kann irgendwie nie mit der kleinen alleine bleiben wenn ich MAL abends nicht da bin. Er holt dann immer die Eltern hoch zum Bierchen trinken.

  • Ich bin Samstags mal mit meiner Mum und meiner Schwester zum Bummeln in eine größere Stadt gefahren... sowas machen wir total gern.

    da war abends sauer und seine mum hat gesagt, ich sowas ja machen, aber nur wenn der haushalt an dem Tag fertig ist!

    Das fand ich fast schon lustig!

    🤔... kenne ich von irgendwoher, diese Einstellung....🤔 ... woher nur?.... Ach ja, aus alten Filmen oder Filmen, die eine gewisse Zeit darstellen...

    Hat irgendwie was von Gängeln, was du da beschreibst... Und die Einmischung durch die Schwiegermutter finde ich auch ein bisschen sehr too much...

    Würde ich mir jedenfalls verbitten.

  • Ich hab jetzt am Samstag Weihnachtsfeier, also wir gehen mit der Firma zum Essen...Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen weil ich weiß, dass die Eltern wieder oben sitzen bei uns, die Küche stinkt weil er darin raucht... Er kann irgendwie nie mit der kleinen alleine bleiben wenn ich MAL abends nicht da bin. Er holt dann immer die Eltern hoch zum Bierchen trinken.

    Das ist doch alles ganz klares Suchtverhalten. Die Kleine kann er nicht alleine lassen, also macht er seinen Garagenkram oben in der Küche. Ich würde mir das alles nicht mehr länger mit angucken. Ein Umzug ist nicht nur gut für Dich, sondern auch für die Kinder. Ich finde es eigentlich sogar fast besser, wenn er die Kleine in Ruhe läßt, statt sich abends besoffen neben sie zu legen.

    Du zahlst Miete, Du bist de facto jetzt schon alleinerziehend -- was hast Du denn zu verlieren?

    P. S.: Was ist denn, wenn eins der Kinder mal einen Arzt braucht und alle drei sind besoffen? Wird dann ein Taxi gerufen?

  • Das ist es ja! Er sagt ja immer, ich bin ja nicht besoffen.

    Ja das stimmt, er ist nicht besoffen, sondern meistens angetrunken, fahren darf er aber trotzdem nicht..und seine Mum hat keinen Führerschen!

    Aber auch jeden Freitag, Samstag und Sonntag angetrunken zu sein ist für mich einfach zuviel...er muss sich ja nicht selbst ertragen!

  • Seine Angaben zum Alkoholkonsum unter der Woche würde ich nicht glauben. Ich bin kein Hellseher, aber die vier halben Liter in der Woche kaufe ich ihm nicht ab. So ein Abend allein im Brummi ist lang ...

    Und ob nun betrunken oder besoffen, das ist doch Wortklauberei. Nach sieben Halben hat jeder Mensch ordentlich Windstärke.

  • ... ich hatte das früher offen gestanden auch gesagt.... dass ich ja nicht besoffen sei.... und fand tatsächlich, dass dies ein argument auf der pro-seite für meinen alkoholkonsum sei... wirklich.

    dass es jedoch äusserst fragwürdig ist, wenn ich nach einer flasche weisswein immer noch nicht besoffen war, sondern allenfalls ein leicht beruhigtes körpergefühl verspürte, das verdrängte ich.... und zwar recht erfolgreich.

  • ... ich hatte das früher offen gestanden auch gesagt.... dass ich ja nicht besoffen sei.... und fand tatsächlich, dass dies ein argument auf der pro-seite für meinen alkoholkonsum sei... wirklich.

    dass es jedoch äusserst fragwürdig ist, wenn ich nach einer flasche weisswein immer noch nicht besoffen war, sondern allenfalls ein leicht beruhigtes körpergefühl verspürte, das verdrängte ich.... und zwar recht erfolgreich.

    Da ging’s mir ziemlich ähnlich wie Florian...

  • .... ich hatte mich damals selbst einer gehirnwäsche unterzogen...

    gottseidank dauerte meine "hardcore" zeit nur etwa 1,5 Jahre... drumrum ein zwar viel zu hoher, aber nicht derart destruktiver Konsum...

    und gottgottgottseidank isses vorbei..

    nix mehr zu trinken ist mit der beste rausch, den ich je hatte..

  • Seine Angaben zum Alkoholkonsum unter der Woche würde ich nicht glauben. Ich bin kein Hellseher, aber die vier halben Liter in der Woche kaufe ich ihm nicht ab. So ein Abend allein im Brummi ist lang ...

    Und ob nun betrunken oder besoffen, das ist doch Wortklauberei. Nach sieben Halben hat jeder Mensch ordentlich Windstärke.

    Ja sagen meine Freundinnen auch... Aber erkenne das tatsächlich am reden..was und wie er redet.. er guckt im LKW Abends meistens Serien, außer er telefoniert... er telefoniert übrigens jeden tag mit seiner Mama bestimmt ne halbe stunde.. und da ich das weiß, mach ich mir da schon nen Kopf..was hab ich wieder falsch gemacht, schimpfen sie nun wieder über mich und die Kinder?

    Er merkt, dass etwas nicht stimmt, aber ich glaube er wird geschockt sein! Ich hab ein bisschen Angst, dass er emotionalen Druck ausübt...so in der Art ohne uns kann er nicht...oder aus Effekt sowas sagt wie er haut mit ihr ab.. oder er bringt sie mir nicht wieder wenn er sie holt..

  • Das sind alles Dinge, über die ich mir dann Gedanken machen würde, wenn es wirklich dazu kommen sollte. Wenn Du da nicht ausziehst, ändert sich nichts und Du kannst da versauern, und die Kinder wachsen mit einem alkoholkranken Vater bzw. Stiefvater auf. Irgendwie schätze ich ihn auch nicht so ein, daß er das Sorgerecht für die Kleine haben will, und nach Lage der Dinge würde er es wohl auch nicht bekommen. Soll die Tochter da bei diesem Clan von Trinkern bleiben? Im Moment würde ich erstmal davon ausgehen, daß er Deinen Auszug letztendlich akzeptiert. So ganz neu sind diese Überlegungen ja auch für ihn nicht. Wie das dann mit Besuchen aussieht, ob nüchtern oder nicht, das muß man dann alles gucken. Du kannst nur erstmal einen Schritt machen. Ich drücke Dir alle Daumen.

  • Das sind alles Dinge, über die ich mir dann Gedanken machen würde, wenn es wirklich dazu kommen sollte. Wenn Du da nicht ausziehst, ändert sich nichts und Du kannst da versauern, und die Kinder wachsen mit einem alkoholkranken Vater bzw. Stiefvater auf. Irgendwie schätze ich ihn auch nicht so ein, daß er das Sorgerecht für die Kleine haben will, und nach Lage der Dinge würde er es wohl auch nicht bekommen. Soll die Tochter da bei diesem Clan von Trinkern bleiben? Im Moment würde ich erstmal davon ausgehen, daß er Deinen Auszug letztendlich akzeptiert. So ganz neu sind diese Überlegungen ja auch für ihn nicht. Wie das dann mit Besuchen aussieht, ob nüchtern oder nicht, das muß man dann alles gucken. Du kannst nur erstmal einen Schritt machen. Ich drücke Dir alle Daumen.

    Danke für den Zuspruch. Je näher der Tag kommt, desto schlechter gehts mir innerlich...eigentlich sollte ich mich aber freuen!

    Vielleicht auch, weil ich noch sooo viel zu tun hab, bis es soweit ist..ich arbeite jeden Tag bis 15:30, schreibe jede Woche einen Test in der Schule und muss aussortieren bzw schon mal bisschen zusammen packen. Ich glaube ich bin überfordert.

  • Liebe Fabienne, es ist doch völlig klar, dass die Fülle an Aufgaben, Emotionen, Veränderungen sich überfordernd anfühlen. Aber du klingst auch zuversichtlich und freudig gespannt und wenn du dich an dem Gefühl festhalten kannst, dann packst du auch die anstehenden Aufgaben 😊

    Ganz liebe Grüße, Lea

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