Ein frohes Neues zusammen, ich hoffe ihr seid gut angekommen.
Es hat gedauert, bis ich mich entschieden habe, den Schritt ins Forum zu machen - obwohl ich seit über 40Jahren Angehörige alkoholkranken Menschen bin. Erst mein Vater, dann mein Mann. Wieso ich dennoch erst jetzt hier bin liegt vor allem daran, dass mein Mann sich seit jetzt sechs Jahren aktiv mit seiner Sucht beschäftigt, seit fast 2 Jahren trocken ist und wir sehr transparent miteinander umgehen. Wir fühlen uns sehr gut beieinander aufgehoben, mein Mann geht regelmäßig zu der örtlichen AA Gruppe, die ihm gut tut.
Was mich also zu Euch bringt ist mein Vater- und meine Mutter, die seit 45 Jahren mit ihm lebt und jetzt, in der Rente, immer verzweifelter bzgl ihrer Lage wird. Und ich habe keine Ahnung, was ich tun kann um, im Idealfall, dazu beizutragen, dass es beiden besser geht und sie einen Weg aus der Lage sehen.
Mein Vater zeigt allerdings keinerlei Selbstreflexion- für ihn ist klar, dass er kein Problem mit Alkohol hat und alle anderen das Problem sind, vor allem meine Mutter. Gestern hat er die Familienfeier gesprengt (mal wieder) weil er unter Alkohol verbal noch aggressiver ist als ohne, er ist alkoholisiert vom Stuhl gefallen, alle sind letztlich geflüchtet. Meine Mutter ist nun an einem Punkt, an dem sie nicht mehr weiß wohin, gleichzeitig fehlt ihr der Antrieb, sich von ihm zu trennen. Ich, als Tochter, fühle mich völlig hilflos, da ich sie ja auch nicht zu diesem Schritt bringen kann, aber ziemlich fest davon überzeugt bin, dass sie diesen Schritt machen muss.
Nun bin ich also hier- ich weiß, dass ihr mir keine Lösung geben könnt, hoffe hier nur auf Eure Erfahrungen und dass ich aus ihnen etwas für mich lernen kann.
Danke, dass ihr bis hierher gelesen habt ❤