Hallo ich bin teresa

  • Ich danke euch alle für eure Worte und das ihr mir meine vielen Fragen so liebevoll beantwortet. Ich habe mich noch nie so mit dem Thema auseinandergesetzt. Auch wenn ich seit 15 Jahren mit meinem Mann zusammen lebe. Ich hab mir nie so richtige Gedanken um das ganze Thema zu gemacht und kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Aber ich habe mal versucht die letzten Tage mich etwas mehr damit auseinander zu setzten.

  • Gestern kam bei uns mal wieder das Thema zur Sprache wenn er getrunken hat wird er redseelig. Ich habe versucht ihm zu erklären das ich mich damit nicht wohl fühle. Er meinte dann er weiss das er zu viel trinkt aber er nicht weiss was er machen soll. Und er meinte auch er versteht nicht warum ich noch bei ihm bin aber er liebt mich er sagte ich soll ihn einweisen. Darauf hin meinte ich das funktioniert so nicht er muss selber einen weg finden. Aber ich hab mich schlecht gefühlt. Ich glaube schon das er verstanden hat das er ein Problem hat aber er weiss nicht wie er es lösen soll und er hat glaub ich auch angst nie wieder etwas zu trinken. Heute war er den ganzen Tag so liebevoll ich weiss nicht was ich jetzt davon halten soll. Was auch manchmal schwierig ist wir führen Gespräch oder machen was aus und er vergisst es einfach. Sorry Ich bin gerade allein und musste das einfach gerade loswerden

  • Mein erster Gedanke dazu: War er schon mal bei der Suchtberatung oder beim Hausarzt. Wenn er dich fragt was er tun kann, weil er nicht weiter weiß. Schlag ihn doch vor sich mal von sich aus an so eine Stelle zu wenden. Mal gucken, was er nach so einem Termin zu sagen hätte.

    Lg, Lea

  • Nein er war noch nie bei einer Beratung oder so. Ja das sage ich ihm ja auch aber er sagt dann meist ja mach ich oder so und am nächsten tag hat er es vergessen oder will es nicht mehr wissen.

  • Ja aber ich glaube ihm schon das er es will aber er es einfach nicht schafft oder ihm die Sache noch nicht wichtig genug ist weil ja grundsätzlich alles gut läuft. Eigentlich bin ich ein starker Mensch hab schon viel durchgemacht und mich auch schon oft mit mir selbst auseinander gesetzt. Aber diese Situation ist irgendwie schwierig für mich.

  • Das ist eine unfassbar schwierige Situation, es ist in Ordnung, wenn dir das alles schwer fällt!

    Wichtig ist nur, dass du dich trotzdem bewegst und nicht in schockstarre fällst. Du bist ja kein flauschiges Kaninchen, das sich zusammenkauert, die Ohren über die Augen zieht und alles hilflos über sich hinweg rauschen lässt.

    Du bist eine starke erwachsene Frau!

    Du kannst raus finden, was du brauchst, damit es dir selbst gut geht. Und du kannst es tun, wenn du so weit bist.

    Eine gute Nacht wünsche ich dir und ganz viel Mut und Vertrauen in deine Fähigkeiten, Lea

  • Ja aber ich glaube ihm schon das er es will aber er es einfach nicht schafft oder ihm die Sache noch nicht wichtig genug ist weil ja grundsätzlich alles gut läuft.

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    Du bist ja kein flauschiges Kaninchen, das sich zusammenkauert, die Ohren über die Augen zieht und alles hilflos über sich hinweg rauschen lässt.

    Wenn die Sache noch nicht wichtig genug ist - ist etwas warten eine gute Idee.

    Ich wünsche Dir ein dickes Fell.

    Viele Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von achelias (6. Januar 2022 um 00:30)

  • Guten Morgen Teresa,

    Du hast ihm gesagt, dass es Dich stört und schreibst im gleichen Beitrag, dass es Dir deshalb schlecht ging. Warum? Es ist doch nicht schlecht, seine Gefühle zu äußern?

    Dass er WÄHREND er trinkt, einsichtig ist und etwas ändern will und am nächsten Tag nichts mehr davon weiß oder davon wissen will..... DAS kenne ich sowas von extrem! Mir ging es erstaunlicherweise auch immer so, dass ich mir während des Trinkens gesagt habe, dass ich aufhören werde. Wenn ich betrunken diesen Entschluss in meinem Kopf hatte, dann hat mir das momentane Trinken viel mehr Freude bereitet. Weil es dann in dem Moment ohne schlechtes Gewissen war. Mit dem Entschluss, zeitnah aufzuhören... da habe ich sorgenfreier getrunken.

    Vielleicht geht es Deinem Mann auch so?

    Bei mir war vor dem nächsten Trinken dann der Entschluss auch wieder weg. Ich wollte davon auch nichts mehr wissen. Bis zum nächsten Suff....

    LG Cadda

  • Guten Morgen.

    Er hat eigentlich schon von Anfang an getrunken seit wir uns kennen aber sein trinkverhalten hat sich geändert am anfang hat er mit Freunden getrunken und manchmal auch soviel bis nichts mehr ging aber dafür gab es auch tage wo er garnichts getrunken seit einigen jahren trinkt er täglich er arbeitet im Schicht Dienst und meistens sogar vor und nach der arbeit aber dafür nicht mehr bis zum Absturz. Ich fand schon immer das es zuviel war aber hab es immer mit irgendetwas gerechtfertigt (zb viel stress auf arbeit ect) aber seit zwei jahren ca ist zb das Zittern aufgetaucht er hatte einen kleinen Tia und manchmal vergisst er einfach dinge die wir ausgemacht haben. Da er wegen einer anderen Sache regelmäßig zum Arzt muss wird er oft durchgecheckt und seine Werte sind gut was ihn bestärkt das alles in Ordnung ist (leberwerte ect)

  • Meine Werte waren auch nie besonders auffällig und ich steckte so richtig tief drin in der Alkoholsucht. Das sagt gar nichts aus. Die anderen Dinge, die Du beschreibst, wie Vergesslichkeit und das Zittern werden allerdings vermutlich davon kommen. Das sollte eigentlich schon Grund genug für ihn sein, sich auch um die körperlichen Folgen Sorgen zu machen. Von den psychischen Dingen, wie dem Zwang, trinken zu müssen, mal ganz abgesehen.

  • Es ist für die Angehörigen genauso schwer wie für den Alkoholiker, sich einzugestehen, dass man chancenlos ist gegen den Alk.

    Aber so ist es - du kannst weiter warten und jede seiner Versprechungen in die "Hoffnungsschublade" packen und die wird bald damit überquellen (bzw tut es schon) . Die "WirklicheTaten"-Schublade wird leer bleiben.

    Alkohol ist sooo türkisch, Suchterkrankungen an sich sowieso - aber Alkohol hat für mich da eine besondere Qualität. Weil er so akzeptiert ist, weil es die Alkohol Lobby geschafft hat (im Gegensatz zur Tabak Lobby) die Verantwortung für die Sucht voll auf die Konsumenten abzuwälzen: in dem sie einfach sagt, jeder soll " verantwortungsvoll" trinken. Was ist denn das für eine unglaubliche Sch****?? Und das glaubt man dann als Konsument, so lange das Leben läuft, kann es ja nur ok sein. Dass das Leben aber schon lange nicht mehr läuft- da hilft der Alk davor die Augen zu verschließen!

    Ich bin gerade so sauer auf den Mist, den diese Droge und ihre Produzenten mitverursachen - und natürlich nehme ich die Konsumenten da nicht ganz aus.

    Theresa, wie alle Alkoholiker ist dein Mann nicht mehr "richtig im Kopf". Und das bleibt, solange er trinkt. Und er wird trinken, solange er sein gewohntes Leben hat, das ihm diese Sucht erlaubt!

    Wie sagte der Hanseat in einem anderen Faden: " Hilfe durch Nicht-Hilfe braucht es".

    Ich kann dir nur noch mal "Alk" Von Borowiak ans Herz legen - das hat bei mir die Änderung im Kopf bewirkt, ohne dieses Verständnis hätte ich die Tür für meinen Mann nicht geschlossen.

  • Meine Werte waren auch nie besonders auffällig und ich steckte so richtig tief drin in der Alkoholsucht. Das sagt gar nichts aus. Die anderen Dinge, die Du beschreibst, wie Vergesslichkeit und das Zittern werden allerdings vermutlich davon kommen. Das sollte eigentlich schon Grund genug für ihn sein, sich auch um die körperlichen Folgen Sorgen zu machen. Von den psychischen Dingen, wie dem Zwang, trinken zu müssen, mal ganz abgesehen.

    Ich weiss wie ich mich mit der Situation fühle und so. Aber wie fühlt es sich für ihn an? Warum kann man nicht einfach aufhören oder einfach weniger trinken? Wie fühlt es sich an? Was sind so die Gedankengänge von Süchtigen ich würde es auch gerne verstehen können. Eigentlich muss es einen doch starken wenn man jemanden hat der für ein da ist?

  • Hallo Teresa,

    Eigentlich muss es einen doch starken wenn man jemanden hat der für ein da ist?

    leider tut es das nicht. Es bewirkt das Gegenteil, weil du für ihn da bist kann er einfach weitertrinken, du regelst ja alles.

    Er kann nicht aufhören, weil er süchtig ist und seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.

    Durch deine "Mithilfe" beteiligst du dich am weiteren hinaussschieben.

    Du brauchst nicht zu wissen, wie er sich fühlt und wie er tickt, wichtig ist, das du deine Muster erkennst und was du tust.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Also bin ich Mitschuld an allem wenn ich bleibe und seine Gesundheit gefährde?

  • Also bin ich Mitschuld an allem wenn ich bleibe und seine Gesundheit gefährde?

    Wenn Du das so ausdrücken möchtest, JA, definitiv.

    Aber ich finde "Schuld" zu verteilen nicht wirklich hilfreich.

    Wichtig ist die Erkenntnis dass Dein Verhalten kontraproduktive Wirkung erzielt.

    Auf gut Deutsch: Du wendest viel Kraft/Gedanken/Zeit für etwas auf, was das Gegenteil dessen, was Du erwirken möchtest, bewirkt.

    D.h.: Du kommst nicht darum herum, ihn sein Zeug selber regeln zu lassen.

  • Also bin ich Mitschuld an allem wenn ich bleibe und seine Gesundheit gefährde?

    Ok, ich habe meinen vorherigen Satz gelöscht denn: NIEMALS BIST DU SCHULD, DASS ER TRINKT! NIEMALS! Das ist SEINE Entscheidung!

    Du ermöglichst ihm seine Sucht momentan, machst es ihm sehr leicht und verlierst Dich selbst! Dh: ja, damit es für Euch beide ENDLICH was ändert, musst du bei dir anfangen (- denn er wird es nicht tun)

    Dennoch solltest du Deine Entscheidung FÜR DICH fällen. Nicht, damit es IHM besser geht.

    Das ist dich genau, was wir dir hier alle sagen: es geht um DICH und, DEIN Leben - UND das Leben deiner Kinder!! Du MUSST Dich und sie vom Alkohol befreien - DU, nicht er.

    Für sich ist er selbst zuständig.

    Einmal editiert, zuletzt von Mona (6. Januar 2022 um 12:07) aus folgendem Grund: Nochmal nachgedacht und neu formuliert

  • Hallo Teresa,

    du hast keine Schuld, das wollte ich in keinem Fall sagen. Das bekommen wir ja oft genug eingeredet, aber darum geht es nicht.

    Nur wir, also auch ich unterstützen ein krankes System. Tu etwas für dich, gib ihm seine Verantwortung zurück.

    Ich habe zum Schluß nichts mehr für meinen xy erledigt. Keine Rechnung bezahlt, nicht gekocht, gewaschen usw.

    Dadurch wurde er nicht trocken, das kam erst Jahre später, aber mir ging es besser, und das ist das entscheidende, das es dir gut geht.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Teresa,

    ich würde das jetzt nicht so ausdrücken, dass Du Schuld hast, dass er weiterhin trinkt. Aber Du hilfst ihm nicht. Im Gegenteil!!!

    In diesem Fall wäre "Hilfe durch Nichthilfe" das Richtige.

    LG Cadda

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