LiNe - Hallo zusammen

  • Ich bin 43 Jahre alt und seit fast einem Jahr trocken. Ich habe am Januar 2021 eine Entgiftung in der Klinik gemacht und war anschließend für 3 Monate in einer Reha Klinik.

    Bin berufstätig ,lebe von meiner Frau getrennt und habe zwei Kinder 3 und 5 Jahre alt. Angefangen zu trinken habe ich mit 14 Jahren. Anfangs nur an Wochenenden um „Party“ zu machen.. Später auch unter der Woche.

    Meine Sucht bemerkte ich bei mir so im Jahr 2011. Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass ich eigentlich nicht mehr einen Tag ohne Alkohol überstehen kann. Ich trank zu diesem Zeitpunkt „nur“ Abends meine 3–4 Bier, aber ohne diese ging es nicht mehr. Ich wusste zwar das ich ohne die 3-4 Bier nicht konnte, aber war in meinen Augen kein „typischer“ Alkoholiker...

    Über die Jahre wurde mein Alkoholproblem immer größer.

    2013 verstarb unerwartet meine Mutter, was ich auch nie wirklich verkraftet habe.

    Es ging mir nach der Geburt meiner Kinder zwischenzeitlich besser, wobei mein Konsum immer mehr wurde. 2017 verstarb dann mein Vater . Er starb genau an meinem Sohn seinen 1. Geburtstag . Mein Konsum erhöhte sich dann immer mehr pro Abend bis zu 10 Bier. Ich hatte regelmäßig Filmrisse.

    Mein Alkoholproblem wurde von Jahr zu Jahr schlimmer, ich bemerkte wie mir so langsam mein Leben entgleitet. Meine Ehe war zuletzt nur noch eine vorzeige Ehe. Wir waren nur noch wegen unserer Kinder zusammen. Anfang Dezember 2021 kam mein total Absturz. Meine Frau ist mit den Kindern ausgezogen. Ich hatte danach über 2 Wochen einen kompletten Absturz. Bis ich eines Morgens im Kinderzimmer auf irgendwelchen Spielsachen aufgewacht bin , und nicht mehr wusste wie ich dahin gekommen bin. Da dachte ich mir so kann es nicht mehr weiter gehen. Ich ging zu meinem Hausarzt und ließ mir eine Einweisung für die Klinik ausstellen ….

    So das war fürs Erste die Kurzfassung.

  • Hallo LiNe, herzlich willkommen.

    Ich kann einiges aus Deinen Schilderungen gut nachfühlen. Meine Eltern sind auch beide sehr früh verstorben. Sie waren nicht perfekt, aber ich hatte speziell in späteren Jahren einen guten Draht zu ihnen. Zu meiner Mutter hatte ich ein besonders enges Verhältnis, und ihr plötzlicher Tod hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Da war ich 33. Ein paar Jahre später hat mich mein Vater verlassen. Zurück blieben nur meine fuchtbare Halbschwester und mein nicht minder furchtbarer, psychopathischer Bruder. Da mußte ich das Thema "Familie" für mich ein für allemal abhaken. Getrunken hatte ich vorher schon, auch richtig viel, aber mit dem Tod meiner Eltern ist erstmal nichts besser geworden. Erst jetzt, viele Jahre später, habe ich es endlich geschafft, dem Alkohol ade zu sagen. Aber dafür ist es nie zu spät.

  • Hallo LiNe,

    herzlich Willkommen hier. Ein Jahr ist schon ein super Anfang. Klasse, dass Du Dich hier gemeldet hast.

    Wenn Du Dich gern hier regelmäßig austauschen möchtest, dann bewirb Dich doch kurz für den offenen Bereich, damit wir Dich freischalten können.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Der Tod eines oder beider Elternteile ist sehr prägend, gerade wenn es einem viel zu früh erscheint. Als meine Mutter starb, mochte ich den Schmerz nicht so recht zulassen. Alkoholikerin war ich zu dem Zeitpunkt eh schon, aber dann hab ich nochmal erst Recht so richtig "Gas gegeben", anstatt mich mit der Trauer auseinanderzusetzen. Heute kann ich Traurigkeit viel besser zulassen, als damals.

    LG Cadda

  • Hallo LiNe,

    willkommen im Forum. Glückwunsch zu deinem ersten Jahr. Das ist eine tolle Leistung.

    Konntest du inzwischen einiges "aufarbeiten"? Den Tod der Eltern, die Trennung von deiner Frau. Hast du dein Leben gut neu ordnen können?

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo LiNe,

    auch von mir noch herzlich willkommen. Schön, daß du bist. Ich gratuliere dir zu deinem ersten Jahr ohne Alkohol - großartig!

    Deine Schilderung, wie du reingeschlittert bist, wie du mit so viel Alkohol gelebt hast, und wie du dann wieder rausgekommen bist, mit deinem Tiefpunkt - betrunken auf dem Kinderspielzeug aufzuwachen - hat mich sehr berührt. Ich ziehe den Hut vor deiner Einsicht und deinem Weg. Du hast viele Einschläge erlebt - nun hast du vielleicht nüchtern & trocken besser die Möglichkeit, endlich einiges zu verarbeiten. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg und freue mich, mehr von dir zu lesen ;)

    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo zusammen,

    Danke für die herzliche Begrüßung. Und die tolle Aufnahme.

    Hallo LiNe, herzlich willkommen.

    Ich kann einiges aus Deinen Schilderungen gut nachfühlen. Meine Eltern sind auch beide sehr früh verstorben. Sie waren nicht perfekt, aber ich hatte speziell in späteren Jahren einen guten Draht zu ihnen. Zu meiner Mutter hatte ich ein besonders enges Verhältnis, und ihr plötzlicher Tod hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Da war ich 33. Ein paar Jahre später hat mich mein Vater verlassen. Zurück blieben nur meine fuchtbare Halbschwester und mein nicht minder furchtbarer, psychopathischer Bruder. Da mußte ich das Thema "Familie" für mich ein für allemal abhaken. Getrunken hatte ich vorher schon, auch richtig viel, aber mit dem Tod meiner Eltern ist erstmal nichts besser geworden. Erst jetzt, viele Jahre später, habe ich es endlich geschafft, dem Alkohol ade zu sagen. Aber dafür ist es nie zu spät.

    Danke für Deine Schilderungen. So war es bei mir auch . Ich hatte einen super Draht zu meiner Mutter . Umso mehr hat mich der Tod von ihr noch mehr in den Alkohol getrieben. Ich konnte nicht wirklich trauern... Trauer habe ich unbewusst mit trinken versucht zu verarbeiten. Aber das Gegenteil damit erreicht.

    Irgendwann muss man entscheiden, ob einem "Familie" noch gut tut oder eher schadet und sich besser von Ihnen abwendet.
    Mit dem aufhören zu trinken ist es definitiv nie zu spät. Und man merkt sehr schnell, wie schön das Leben ohne Alkohol sein kann.

    ok dann muss ich mal bewerben. Gibt es hierfür etwas Besonderes zu beachten?

    Mit Traurigkeit umzugehen muss ich noch lernen. Das jahrelang das Trinken für mich übernommen....


    Ich konnte sehr vieles aufarbeiten. Ab und zu holt es mich wieder ein. Aber ich arbeite daran. Der Tod meiner Eltern liegt ja jetzt schon was länger zurück. Die Trennung und die damit verbundene Scheidung sind ja noch im vollen Gange und das braucht sicher noch was Zeit. Meine Kinder geben mir hierfür sehr viel Kraft. Mein Leben habe ich so weit im Griff. Klar gibt es noch viel, was ich ändern muss und kann. Aber dafür habe ich noch genügend Zeit.

    Hallo LiNe,

    auch von mir noch herzlich willkommen. Schön, daß du bist. Ich gratuliere dir zu deinem ersten Jahr ohne Alkohol - großartig!

    Deine Schilderung, wie du reingeschlittert bist, wie du mit so viel Alkohol gelebt hast, und wie du dann wieder rausgekommen bist, mit deinem Tiefpunkt - betrunken auf dem Kinderspielzeug aufzuwachen - hat mich sehr berührt. Ich ziehe den Hut vor deiner Einsicht und deinem Weg. Du hast viele Einschläge erlebt - nun hast du vielleicht nüchtern & trocken besser die Möglichkeit, endlich einiges zu verarbeiten. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg und freue mich, mehr von dir zu lesen ;)

    Viele Grüße

    Peter

    Ja manchmal frage ich mich selbst, wie ich das alles "überlebt" habe. Es war oft sehr schwer, aber irgendwie ging es immer weiter. Es ist ja nur ein kleiner Auszug wie es mir ergangen ist. Aber ich bin froh, dass ich den Schritt geschafft habe. Klar ich kann vieles nicht mehr rückgängig machen. Aber in Zukunft vieles vielleicht besser.

    Und in dem einen Jahr habe ich gemerkt, wie schön das Leben ohne Trinken sein kann.

  • https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Hallo LiNe,

    hier ist der Bewerbungslink für dich.

    Einfach anklicken und ausfüllen, dann wirst du freigeschaltet und dein Thema in den richtigen Bereich verschoben, ok.?

    Willkommen auch von mir hier und ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.

    Wenn irgendetwas unklar ist, einfach fragen.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • P.S.

    Vergrößerst du die Schrift selbst oder schreibst du vom Handy?

    Mir ist gerade aufgefallen, daß es nicht die voreingestellte Schriftgröße ist.

    Es interessiert mich nur, denn du kannst es ja machen, wie es für dich o.k. ist.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • P.S.

    Vergrößerst du die Schrift selbst oder schreibst du vom Handy?

    Mir ist gerade aufgefallen, daß es nicht die voreingestellte Schriftgröße ist.

    Es interessiert mich nur, denn du kannst es ja machen, wie es für dich o.k. ist.

    Ich schreibe am PC ganz normal über den Browser. An der Schrift habe ich selber nichts verändert.

  • Huhu LiNe,

    du bist nun freigeschaltet und dein Beitrag wurde an richtige Stelle geschoben.

    Hier geht es nun für dich weiter, du kannst nun auch in anderen Beiträgen nun schreiben.

    Ich wünsch dir einen guten Austausch.

    Gruss

    Alex

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Alex07 4. Januar 2022 um 17:36

    Hat den Titel des Themas von „Hallo zusammen“ zu „LiNe - Hallo zusammen“ geändert.

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