Hallo! Ich bin Schwesterherz_81

  • Ja das werde ich auch tun. Nur manchmal ist es wirklich schwer, weil alles so normal erscheint. Wir unternehmen auch sehr viel mit unserem Sohn und eigentlich ist es sehr harmonisch hier Zuhause. Aber ich weiß dass er eben doch weiter trinkt. Auch morgens nach dem Nachtdienst steht immer eine leere Flasche Bier in seinem Versteck. Das zeigt mir dann doch immer wieder, dass ich eigentlich richtig gehandelt habe.

  • Es spricht ja auch nichts dagegen, trotzdem mal gemeinsam etwas mit dem Sohn zu unternehmen.

    Ich glaube, viele Menschen sträuben sich so sehr vor einer Trennung, weil sie mit einem Beziehungsende ein grundsätzliches Ende verbinden. Eine Trennung kann tatsächlich ein absoluter Kontaktabbruch bedeuten. So war es bei mir und meinem trinkenden Ex.

    Aber bei dem Vater meiner Kinder z.B. (der zwar nicht getrunken hat aber mir auch absolut nicht gut tat und von dem ich lange Zeit emotional abhängig war) war es „nur“ ein Beziehungsende. Wir sind kein Paar mehr und werden es auch nicht wieder, da sich am Trennungsgrund (seine Art) nichts geändert hat. Aber wie haben einfach „nur“ die Ebene gewechselt.

    Als Eltern klappt es gut (nach dem erstmal Gras über alles gewachsen war). Ich habe ihn auch noch gern, obwohl ich überaus glücklich bin, dass er nicht mehr mein Lebenspartner ist. Wenn es noch etwas Gutes zwischen Euch gibt, auch was Euren Sohn betrifft, dann ist das doch ok.

    Aber eine Beziehung mit einem Alkoholiker: Wird niemals funktionieren!

    LG Cadda

  • Du hast Recht, Cadda. Danke für deine Worte!

    Ich traue mich im realen Leben gar nicht mehr darüber zu sprechen. Die meisten, die von unserer Trennung wissen, verstehen unser gutes Verhältnis zueinander überhaupt nicht. Die die von seiner Alkoholsucht wissen, verstehen nicht, warum ich nicht froh bin ihn bald los zu sein.

    Das bin ich nicht. Ich finde das Ende unserer Beziehung und meiner Vorstellung von unserer Zukunft einfach sehr traurig und tragisch. Eine ganze Weile war ich sehr gefasst und habe mich distanzieren können. Momentan bin ich sehr traurig und nah am Wasser gebaut. Ich spreche mit niemandem mehr über die Trennung.

    Trotzdem bin ich voller Hoffnung, dass es meinem Freund hilft, vielleicht doch noch den richtigen Weg zu finden. Und wenn nicht, dann war die Trennung ja auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

  • Dieser nahtlose Übergang von Beziehung zu „normalem“ Umgang (sofern man mit Alkoholikern von einem normalen Umgang sprechen kann) wird aber vermutlich nicht möglich sein. Zunächst würde ich die Trennung (vor allem auch räumlich) durchziehen, damit der Abstand zustande kommt und es auch als Trennung begriffen wird.

    Danach wirst Du sehen, wie es weiter funktionieren kann mit dem Umgang untereinander und mit Eurem Sohn.

    LG Cadda

  • Die Trennung bzw den Umzug werden wir definitiv durchziehen. Wir schlafen ja auch seit 1,5 Jahren in getrennten Betten. Ich bin gespannt wie sich alles entwickelt, wenn wir nicht mehr zusammen wohnen. Diese räumliche Trennung steht ja jetzt schon ewig im Raum. Es war irre schwer hier eine Wohnung zu finden und hat sich jetzt über fast 1,5 Jahre hingezogen. Vielleicht ist auch alles etwas einfacher, wenn der Umzug gelaufen ist.

  • Es ist euer gemeinsames Kind. Und das ist nicht egal, man kann sich normal und erwachsen verhalten. Was wäre schöner wenn das Kind trotz Trennung mama papa evtl mit neuen Partnern glücklich erleben kann. Trennung heißt nicht Ende, kann besser werden! Man muss so fest an sich arbeiten und Menschen genauer unter die lupe nehmen. Mehr Skepsis bevor man ihn oder sie zu sich auf Dauer holt. Derzeit wär ich nicht in der Lage an sowas zu denken, hätte Angst vor ein wiederholten Situation. Bleib für mich, heile mache. Aber ich würde lügen wenn ich mich für immer verschließen würde!

  • Die Trennung bzw den Umzug werden wir definitiv durchziehen. Wir schlafen ja auch seit 1,5 Jahren in getrennten Betten. Ich bin gespannt wie sich alles entwickelt, wenn wir nicht mehr zusammen wohnen. Diese räumliche Trennung steht ja jetzt schon ewig im Raum. Es war irre schwer hier eine Wohnung zu finden und hat sich jetzt über fast 1,5 Jahre hingezogen. Vielleicht ist auch alles etwas einfacher, wenn der Umzug gelaufen ist.

    Liebe Schwesterherz

    Habt ihr denn einen festen Umzugstermin? Puh, 1,5 Jahre .. das stelle ich mir wirklich schwierig vor... ich dachte, der Umzug sei schon gewesen...

    Ich denke oft an Dich und Eure Geschichte, die ja ein paar Parallelen zu unserer hat - jetzt drück ich mal fest die Daumen!

    LG

  • Habt ihr denn einen festen Umzugstermin? Puh, 1,5 Jahre .. das stelle ich mir wirklich schwierig vor... ich dachte, der Umzug sei schon gewesen...

    Ich denke oft an Dich und Eure Geschichte, die ja ein paar Parallelen zu unserer hat - jetzt drück ich mal fest die Daumen!

    Eigentlich sollte der Umzug auch schon im März/April gewesen sein, aber der Vermieter der anderen Wohnung hat den Mietvertrag vorher aufgehoben.

    Jetzt zieht er am 01.07. in eine sehr schöne Wohnung hier in der Nähe. Unser Sohn kann die Wohnung innerhalb von fünf Minuten zu Fuß erreichen und sie liegt auf seinem Schulweg.

    Die letzten Monate ging es ja relativ gut mit dem Trinken, weil er es wirklich sehr reduziert hat. Es lief sogar alles recht harmonisch muss ich sagen.

    Habt ihr denn einen festen Umzugstermin? Puh, 1,5 Jahre .. das stelle ich mir wirklich schwierig vor... ich dachte, der Umzug sei schon gewesen...

    Ich denke oft an Dich und Eure Geschichte, die ja ein paar Parallelen zu unserer hat - jetzt drück ich mal fest die Daumen!

    Wir sind da!

    ❤️

  • Liebe Schwesterherz_81

    Wie ergeht es Dir denn so?

    Falls Du antworten möchtest, gerne; ansonsten auch nicht schlimm, sollst nur wissen, dass noch an Dich gedacht wird😃

    Lg

    Api

  • Oh das ist ja lieb, dass du fragst 😊

    Es geht mir soweit gut. Der Auszug rückt jetzt näher. Am 1.7. ist es soweit. Ich habe heute schon mal den Stromanbieter informiert. Die Vermieterin weiß auch Bescheid. Ansonsten hat mein Ex Freund sich noch nicht um viel gekümmert was seine neue Wohnung angeht. Ich musste mich schwer zurückhalten da auch nichts für ihn zu unternehmen. Ich habe sonst immer alles mögliche für ihn organisiert.

    Er trinkt weiterhin täglich heimlich sein Bier, wenn wir im Bett sind. Ich sehe öfter leere Dosen auf der Terrasse versteckt, aber sonst bekomme ich nichts davon mit.

    Ich bin momentan noch ziemlich distanziert von dem Gedanken an den Auszug und habe schon Angst davor, wie es mir gefühlsmäßig gehen wird, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Mein Ex Freund bemüht sich sehr mich im Alltag zu unterstützen und es läuft soweit alles normal. Die Nachbarn werden wahrscheinlich auch aus allen Wolken fallen, wenn der Möbelwagen vor der Tür steht.

  • ...heimlich Bier aber gleichzeitig im Alltag unterstützend und normal...das ist irgendwie bitter. Da fällt es bestimmt schwer, nicht zu denken "hätte, sollte, könnte..."

    Viel Kraft und Glück weiterhin in den nächsten Wochen!!

    Lg Api

  • ganz ok! Durch die Behinderung unseres Sohnes und den Schub, den er vor ein paar Wochen hatte dreht sich grade aber sehr viel um unseren Sohn.

    Und es gab ja eine klare Aussprache meinerseits mit Ernst gemeinter Ankündigung, bei einem "weiter so" meines Lebensgefährten auszuziehen. Die hat eine Umstellung bewirkt. Er trinkt viel weniger, schläft viel mehr und kümmert sich sehr um unseren Sohn!

    Aber es ist ja grade eine Ausnahmesituation und ich bin gespannt bis misstrauisch, ob er gewillt ist, grundlegend etwas zu ändern, auch wenn bei uns wieder der Alltag einkehrt.

    Trotzdem tut es gut!

    Lg

    Api

  • Hallo zusammen!

    Ich melde mich auch nochmal.

    Mein Freund hat ja ab Juli eine eigene Wohnung. Ob es mit dem Umzug diese Woche noch klappt ist unklar, da das Badezimmer komplett saniert werden musste. Der Vermieter hat es bisher noch nicht geschafft es fertig zu stellen. D.h. es gibt keine Toilette und die Terrassentür ist defekt. Wahrscheinlich gibt es den Schlüssel also wirklich erst am Wochenende und dann muss die Wohnung noch renoviert werden.

    Ansonsten läuft der Alltag hier wie immer. Wir haben gerade zusammen Urlaub und unternehmen auch einiges zusammen.

    Er trinkt weiterhin abends wenn wir im Bett sind. Allerdings versteckt er die leeren Dosen jetzt besser. Er holt das Bier erst aus dem Auto wenn wir im Schlafzimmer sind und bringt die leeren Dosen später wieder raus.

    Ich bekomme das zufällig mit, kontrolliere da nichts mehr.

    Anni hat hier letztens ein Interview mit einer Co-Abhängigen gepostet, welches ich sehr hilfreich fand um mein eigenes Verhalten nochmal zu verstehen. Ich denke, dass ich jetzt aber mein Leben wieder sehr gut im Griff habe. Klar bleibt die Angst demnächst alleine zu sein, aber ich habe finanziell schon alles sehr gut geregelt. Ich bin unabhängig und das ist mir wichtig.

  • liebe Schwesterherz

    Das hört sich doch gut an. Du scheinst konsequent zu sein und trotzdem könnt ihr einen Alltag und die Urlaubszeit zusammen haben...das ist bestimmt auch für Euren Sohn gut, wenn ihr ja in Frieden auseinanderzieht! Und Du dabei klar Deinen Weg gehst!

    Ich wünsch Euch, dass die Schlüsselübergabe und Renovierungen schnell klappen, damit Ihr Euch gut in Eurem neuen Alltag ausprobieren könnt! Schreib gerne wie es Dir und Deinem Sohn dann so ergeht!

    Glg

    schickt

    Api

  • Hallo,

    hast du zufällig einen Link zu dem Interview?

    LG Max

  • guten Morgen Schwesterherz_81

    Hat es geklappt mit dem Umzug?

    Lg

    Liebe Api,

    ich habe deine Frage jetzt erst gesehen. Die Wohnung wird erst diese Woche fertig, dann kann mein Ex-Freund renovieren. Wir haben uns in den letzten Tagen um Dinge wie Versicherungen, Strom und Internet ummelden usw gekümmert. Ich habe mich bisher immer ganz gut von meinem Gefühlen abgegrenzt, jetzt merke ich doch schon sehr, wie traurig ich bin. Gestern habe ich zum ersten mal nach langer Zeit nochmal geweint. Es war ziemlich schwer für mich den Leuten am Telefon erklären zu müssen, dass wir uns getrennt haben und deswegen eben jetzt Versicherungsverträge geändert werden müssen usw.

    Es ist so schade um unsere gemeinsame Zeit. Alles könnte so schön sein. Wir haben doch alles gehabt 🥺 Ich erwische mich auch dabei, dass ich die Sucht verharmlose, weil es ja keine schlimmen Vorfälle mehr gibt. Dann zwinge ich mich an die letzten Jahre zu denken und es kommen mir ganz viele Dinge wieder in Erinnerung, die ich irgendwo ganz hinten versteckt hatte. Davon gibt es nicht wenige. Manchmal wünsche ich mir, dass er sich auch an diese Dinge erinnert und vielleicht auch einfach versteht wie schlimm das für mich war. Leider war er meistens so betrunken, dass er sich an diese Situationen nicht mehr erinnern kann.

    Wir hatten jetzt beide Urlaub und er trinkt weiterhin täglich mindestens 3 Liter Bier.

    Er hat jetzt schon einige Vorerkrankungen und ist auch psychisch durch Depressionen stark angeschlagen. Manchmal habe ich wirklich Angst, dass ich ihn nachts mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall auf dem Boden finde. Alle Risikofaktoren sind vorhanden und den Alkohol konsumiert er schon seit dem Jugendalter täglich.

    Das ist auch ein Grund für mich, mich zu trennen. Ich versuche auf meine Gesundheit zu achten so gut es eben geht, denn ich lebe gerne und ich möchte möglichst lange für meinen Sohn da sein. Meinem Ex Freund scheint das völlig egal zu sein.

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