Felidae - Ich denke, ich bin bereits Co abhängig

  • Guten Abend erstmal,

    kurzer Grundrahmen meiner Situation: Ich bin seit etwa 10 Jahre mit meinem Mann zusammen.

    Bin 36, er 40. Haben zwei tolle Kinder.

    Die Fronten zwischen uns sind sehr verhärtet. Der Alkohol ist immer wieder Thema und die einhergehen Probleme, die daraus resultieren.

    Ich glaube, ich bin an einigen Dingen gemessen Co abhängig.

    Selbst trinke ich gar nicht (mehr).Bin seit fast 2 Jahren nüchtern.

    Ich brauche Austausch, Denkanstöße...

    Würde mich freuen, Anschluss zu finden. Einen "Ort" an dem ich einfach offen und vorbehaltlos darüber reden kann...

  • Guten Morgen Felidae,

    schön, dass Du hier bei uns angekommen bist. Du schreibst, dass Du selbst seit 2 Jahren nicht (mehr) trinkst. Ich frag einfach mal so direkt, weil es darum geht, in welchem Bereich wir Dich einordnen können, wenn Du Dich beworben hast: Bist Du (nun seit zwei Jahren trockene) Alkoholikerin? Oder hast Du einfach "nur so" bzw. aufgrund der Situation mit Deinem Mann aufgehört etwas zu trinken?

    Die Situation mit Deinem Mann ist sicherlich schwierig. Deshalb ist es wie gesagt gut, dass Du offensichtlich Denkanstöße für eine Veränderung der Situation möchtest.

    Hier schon einmal der Link für die Bewerbung des offenen Bereichs

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Aber beantworte bitte gern noch kurz die Frage :)


    LG Cadda

  • Hallo zurück, danke erst Mal.

    Also ich habe auf Grund der Situation mit meinem Mann aufgehört zu trinken. Obwohl ich jetzt nicht von mir behaupte, mein Leben lang ein gesundes Verhältnis zum Alkohol gehabt zu haben. Wenn ich mal weg gegangen bin, dann war der Konsum immer extrem :(. Seit 2013 hat sich das geändert (1. Schwangerschaft). Aber die knapp 2 Jahre komplett nüchtern, auf die ich trotzdem stolz bin, sind der o.g. Situation zu "schulden".

    Liebe Grüße zurück

    Feli

  • Hallo nochmal :)

    Danke für die schnelle Antwort, Deine Bewerbung ist auch bereits eingegangen. Ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und in den Angehörigenbereich verschoben. Außerdem habe ich mir mal erlaubt, Deinen Usernamen voranzusetzen, damit Du (und wir) Dich leichter wieder finden :)

    Wenn irgendwas davon nicht ok sein sollte, dann melde Dich bitte noch einmal.

    Hier geht es jetzt also für Dich weiter.

    Wie ist die Situation denn aktuell bei Euch? Was könntest Du tun, um die Situation für Dich zu verbessern? Du wirst Deinen Mann ja sicherlich schon öfter angesprochen haben...

    LG Cadda

  • Hey,

    vielen Dank. Es passt alles so....

    Es ist total verfahren. Für ihn bin ich Gift für die Beziehung, an allem Schuld was passiert. Er behauptet ständig ich würde lügen, macht mich vor den Kindern schlecht. Ich habe mich verändert, und wir haben, wenn ich das hier so frei schreiben darf, nichts intimes mehr miteinander. Und das kommt von mir aus. Das ist sein Problem mit mir und er macht es offiziell zu dem Hauptproblem unserer Beziehung.

    Zu Beginn der Beziehung, hat er ab und an mal etwas getrunken, da klingelte noch gar nichts. Er hat auch anderweitig konsumiert. Sowas aber relativ schnell sein gelassen.

    Dazu muss ich sagen, dass er ausschließlich Bier trinkt. Am Anfang 2 oder Mal 3 Feierabend Bier, nicht regelmäßig.

    Dann wurde es mehr und öfter. Mittlerweile ist er bei 12 x 0,5l Flaschen am Tag. Die trinkt er dann in einem Zeitraum von nachmittags (Feierabend) bis zur Schlafenszeit.

    Er ist dadurch Schlafwandler geworden und acht da ganz merkwürdige Sachen: Schläft überall ein, nimmt ganz komische Gegenstände dann mit ins Bett, geht rauchen und fackelt dabei Dinge an, zerschlägt einen Toilettendeckel...usw. Er stand Mal mitten in der Nacht vor der verschlossenen Türe draußen im Hausflur, hat geklopft und wollte rein. Mich anmaulend... Einmal bin ich von seinem herumwandern wach geworden, er wollte raus. Habe schnell den Schlüssel aus dem Schloss gezogen. Will ja auch nicht, dass ihm dann irgendwas passiert (Treppe herunter fallen o.Ä.).

    Da hat er versucht, mir den Schlüssel total aggressiv zu entreißen und hat mich dabei am Handgelenk verletzt.

    Seitdem ist für mich alles anders. Er hat mir schon 2 Mal Gewalt angedroht, mir gedroht, wenn ich gehe, würde er ALLES tun, damit ich die Kinder nicht bekomme...

    Und das, was ich am aller schlimmsten finde ist, dass er sich dann, wenn er wieder alles intus hat, einmacht. Ob im Bett oder auf der Couch, wenn er dort einschläft. Und er es nicht als Alarmsignal annimmt... Ich komm mir immer so asozial vor. habe das bisher nur meinem besten Freund erzählen können, aber was soll er da auch helfen können.

    Ich bin so ablehnend ihm gegenüber geworden, ich kann mich nicht anders abgrenzen. Mein Vater hat schon getrunken und meine Mutter zeitweise auch. Sein Vater auch (Soll keine Entschuldigung sein, aber er hatte, bis sein Vater gegangen ist, eine ziemlich brutale Kindheit). Daher hab ich immer geglaubt, da er ja das Beste Negativbeispiel hatte, er würde nicht so werden.

    Er vertrinkt und verraucht ca. 400 EUR monatlich und wir sind keine Topverdiener. Auch das scheint ihn nicht zu interessieren.

    Ich weiß nicht, was ich machen kann... will so gerne meinen Mann, so wie er eine Zeit lang zu Beginn der Beziehung war, wieder zurück haben... Aber er hat kein Problem, Bier sei kein Alkohol. Wenn man nur Bier trinkt, ist man kein Süchtiger.... Also darauf ansprechen oder seine Trinkerei als Grund für mein Verhalten nennen und die Belastung darstellen, ist für ihn nicht drin...

  • Hallo Fealidae,

    bei vielen (fast allen), die einen alkoholkranken Partner haben, höre ich immer wieder Argumente, warum sie sich nicht von ihm trennen wollen, egal wie kritisch es bereits zu Hause ist.

    Würde der Partner sich so benehmen, ohne Alkohol, wäre die Entscheidung klar.

    Es wird festgehalten an Erinnerungen, wie schön es einmal war, etc.pp. Nebenbei geht das eigene Leben (Lebensqualität) den Bach runter, die Kinder nehmen irreparablen Schaden … man hofft. Immer mehr wird zerstört … Beziehungen, Gefühle … von allen, im Haushalt leben.

    Nebenbei läßt man sich beleidigen, bedrohen und was weiß ich noch alles. Der Nicht-Alkoholiker geht sogar zur Therapie. Was für eine verkehrte Welt.

    Einem Ertrinkenden ähnlich, klammert man sich an alles was irgendwie helfen könnte, anstatt aus dem Wasser zu steigen.

    Wenn der Alkoholiker sich nicht ändert, muß man selbst etwas ändern, alles andere bleibt Illusion.

    MfG

    P.S. Auch mein Vater war ein echter Alkoholiker (verstorben) und ich ebenfalls. Um die Frage gleich zu beantworten: ich trinke seit > 1 Jahr keinen Alkohol mehr, weil ich (!) es wollte, niemand hätte mich dazu überreden können, nur ich selbst.

  • Hi Achelias,

    ja, man hofft, dass da noch dieselbe Person drin steckt. Man empfindet Liebe...

    Zum Glück bekommen die Kinder, bis auf das Schlecht-Machen, nichts davon mit.

    Es ist nicht leicht....aber wem sag ich das.

    Nichts in Bezug auf eine Sucht ist leicht.

    Liebe Grüße

    Feli

  • Hallo Feli,

    ich war zwölf Jahre mit meinem Mann zusammen. Wir haben auch einen gemeinsamen Sohn. Mein Mann hat auch schon immer sein Feierabendbier getrunken. Erst vor ca drei Jahren habe ich überhaupt bemerkt, dass er Alkoholiker ist.

    Er trinkt ebenfalls nur Bier. Eine Weile hat er zusätzlich Medikamentenmissbrauch betrieben. Das führte auch dazu, dass er nachts verwirrt durch die Wohnung lief und auch ins Bett gemacht hat.

    Ich habe meine Situation eigentlich erst richtig verstanden, als ich mich hier im Forum angemeldet habe und all die ähnlichen Geschichten von Angehörigen gelesen habe.

    Ich habe verstanden, dass es unmöglich ist einem nassen Alkoholiker zu helfen. Das muss er von sich aus wollen. Bei deinem Mann sieht das leider nicht danach aus. Er hat ja nicht einmal das Gefühl krank zu sein und möchte auch nichts ändern.

    Er wirft dir vor, dass du nicht mehr mit ihm schlafen möchtest...Wer möchte schon mit jemanden intim werden, der nach Bier stinkt und regelmäßig ins Bett pinkelt?! Von dem großen Vertrauensverlust mal nicht zu reden.

    Ich habe mich schließlich, nachdem all meine Kraft verbraucht und mein Vertrauen völlig verschwunden war,von meinem Mann getrennt.

    Ich hoffe das Forum kann dir helfen klarer zu sehen.

  • ... Zum Glück bekommen die Kinder, bis auf das Schlecht-Machen, nichts davon mit.

    Hallo Felidae,

    ich fürchte da irrst du, Kinder bekommen mehr mit, als wir wahrhaben wollen.

    Kinder sind sehr sensibel, auch wenn sie es nicht verstehen, bleibt die Wirkung nicht aus und hinterlässt Spuren.

    Über die menschlichen Prägungsphasen lernt man als Eltern leider nie etwas, obwohl sie enorm wichtig sind und meist irreversibel.

    Einmal antrainiert, wird man erlerntes/ abgegucktes Verhalten nie wieder los.

    Da werden mir viele EKA (erwachsene Kinder von alkoholkranken Eltern) rechtgeben. Ich, selbst betroffen, habe mich intensiv damit auseinandergesetzt und kann mittlerweile halbwegs klar erklären, woher, zumindest ich, meinen Schaden/ Knacks habe.

    Du hast erwähnt, dein Mann hatte auch keine sooo rosige Kindheit hatte, ich kann mich irren, doch mangelnde Konfliktbewältigung, stetiges Verdrängen, löst mit Sicherheit kein Alkoholproblem, man bemerkt es, die meisten sehen ihren Konsum als nicht kritisch an.

    Was hast du nun vor? Du kannst ihn ja schlecht zum Doktor oder zur Entgiftung zerren?

  • Seitdem ist für mich alles anders. Er hat mir schon 2 Mal Gewalt angedroht, mir gedroht, wenn ich gehe, würde er ALLES tun, damit ich die Kinder nicht bekomme...

    Hallo Felidae,

    herzlich Willkommen im Forum. Hier bist du mit deinen Sorgen und Nöten richtig, um dir von gleichgesinnten Menschen Hilfe und Unterstützung zu holen

    Ich kann mich meinen Vorschreiber/innen nur anschließen....

    Du wirst leider in der momentanen Situation nichts ausrichten können, wenn dein Mann seine Alkoholerkrankung nicht erkennt, sie weiter verleugnet und verdrängt.

    Die Abwärtsspirale wird sich immer weiterdrehen...........das sind auch meine Erfahrungen zum Thema Alkoholsucht.

    Du schreibst, dass er mittlerweile sogar körperlich dir gegenüber im Streit übergriffig wird, mit Gewalt droht. Seitdem wäre für dich alles anders!

    Da wäre für mich der Punkt einer Trennung erreicht, denn wie schnell ist diese Grenze überschritten und verletzt hat er dich bereits.

    Ein gewaltbereiter Alkoholiker ist in seiner nassen Phase zu allem fähig.

    Bislang erwähntest du, würden deine Kinder bis auf das "Schlechtmachen" nichts mitbekommen......dennoch spüren, hören, sehen, fühlen Kinder viel viel mehr, als wir Erwachsene annehmen..... auch das üble Nachreden ist schon eine erste Grenzüberschreitung.....verunsichert zarten Kinderseelen, bringt sie in Nöte.

    Ich hoffe nicht, dass sie die Auswüchse ihres gewaltbereiten Vaters miterleben müssen.

    Sicherlich wünscht man sich als Ehefrau des suchterkrankten Partners aus tiefstem Herzen......es möge sich alles zum Guten wieder wenden, denn schließlich gab es auch schöne gemeinsame Zeiten vor der Erkrankung, die von Liebe, Zuneigung, Respekt, Lebensfreude und Zusammenhalt mit der Familie geprägt waren.

    Aber das bleibt alles eine Illusion, solange derjenige nichts an seinem Zustand verändern will.

    Mit einem nassen Alkoholiker kann es keine gemeinsame Zukunft mehr geben......es sei denn, du möchtest Zeit deines Lebens mit deinen Kindern so weiterleben......

    Ich weiß, es sind wenig hoffnungsfrohe Worte, die ich jetzt schrieb......nur leider oft Tatsachen.

    Wünsche dir, dass du durch das Forum zu Erkenntnissen reifst, die dir weiterhelfen können.

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Guten Abend,

    Hab mir gerade einiges durchgelesen, auch eure Reaktionen. Ich bin auch nicht hier, um mir Hoffnungen machen zu lassen.

    Ich brauche einfach Rat. Mir ist auch gerade ein Beitrag unter gekommen, der da so etwas wieder spiegelt. Ich habe ja nicht mals Geld, um einfach zu gehen und neu anzufangen.

    Und in gewisser Weise, habe ich auch noch den Hintergedanken, den Kindern den Vater zu nehmen.

    Schwesterherz_81

    Ist er zufällig auch Schmerzpatient gewesen? Mein Mann hat vor kurzem ziemlich starke Schmerztabletten bekommen. Jetzt, wo ich deine Reaktion lese, kommt mir das in der Kombination mit Alkohol auch eher missbräuchlich vor.

    Viele Grüße

  • Guten Morgen Felidae,

    irgendwann kommt man an einen Punkt andem die finanzielle Situation relativ ist. Ich selbst habe Anfang diesen Jahres mich von meinem Partner getrennt und hatte nur noch ein paar Euro in der Tasche. Ich hab gedacht jetzt bin ich am Ende aber man merkt ganz schnell das man wahre Freunde hat und die braucht man dann auch ganz dringend! Du brauchst Menschen denen du vertrauen kannst und viel Kraft aber es lohnt sich! Schau nach dir und deinen Kindern ihr seid es wert und ihr habt es verdient glücklich zu sein!

    Liebe Grüße Maike

  • Felidae : Mein Partner hat starke Beruhigungsmittel in Kombi mit Alkohol eingenommen. Schmerzmittel ebenso täglich, ohne dass er Schmerzpatient war. Ich kann mir vorstellen, dass dein Mann evtl auch zusätzlich Medikamente konsumiert? Ohne die Medikamente und "nur" mit Alkohol hörten hier dann auch die schlimmen Nächte auf. Vorher habe ich ihn total oft nachts auf der Toilette sitzend und schlafend vorgefunden oder halt verwirrt durch die Wohnung laufend. Das hat dann aufgehört, als er die Medikamente weggelassen hat.

    Kannst du dich wegen deiner finanziellen Situation vielleicht an eine Beratungsstelle wenden? Caritas, Pro Familia oder auch das Jugendamt können dir vielleicht weiterhelfen.

  • Guten Morgen Felidae,

    irgendwann kommt man an einen Punkt andem die finanzielle Situation relativ ist. Ich selbst habe Anfang diesen Jahres mich von meinem Partner getrennt und hatte nur noch ein paar Euro in der Tasche. Ich hab gedacht jetzt bin ich am Ende aber man merkt ganz schnell das man wahre Freunde hat und die braucht man dann auch ganz dringend! Du brauchst Menschen denen du vertrauen kannst und viel Kraft aber es lohnt sich! Schau nach dir und deinen Kindern ihr seid es wert und ihr habt es verdient glücklich zu sein!

    Liebe Grüße Maike

    Guten Morgen Maike,

    das Thema Freunde ist so eine Sache. Viele haben sich von uns abgekapselt, oder wissen gar nichts von dieser Situation oder ich habe dieses Thema abgekapselt.

    Das Thema ist halt wirklich nicht einfach, da er innerhalb der Beziehung jetzt bereits 3x Langzeitkrank war und wir ziemliche finanzielle Einbußen dadurch zusätzlich hatten. Dazu hat er nicht abbaubare Schulden mit in die Beziehung gebracht und bekommt es nicht hin, Privatinsolvenz zu beantragen.

    Da wir gemeinsam im Mietvertrag stehen, wäre es auch nicht so einfach ihn sozusagen raus zu schmeißen. Obwohl ich das manchmal am Liebsten tun würde.

    Er ist mir leider bei Weitem körperlich überlegen und trotz des Trinkens, kann er einen zu Tode argumentieren und lässt eigene Argumente nicht zu. Er kontrolliert mich, in jeder Hinsicht.

    Aber außer seinem Job nachgehen, macht er sonst gar nichts...alles bleibt an mir hängen. Und das alles überbelastet mich.

    Das Wissen, dass ich etwas ändern muss ist da, aber mir fehlen Kraft, Zeit, Geld, Mut, Möglichkeiten....

    Ich habe Mal nachgeschaut, ob für mich in der Nähe eine Beratungsstelle existiert und werde mich dort vorab telefonisch informieren. In der Hoffnung, dass er nichts davon mitbekommt... Das ist nämlich auch so eine Sache...

    Liebe Grüße

    Feli

  • Schwesterherz_81

    Ok, verstehe. Bei meinem Mann hat es das alles nur noch verstärkt, dieses Wandern etc. war vorher schon da. Vor dem Jugendamt hab ich etwas Angst. Ich weiß nicht inwieweit das irgendetwas nach sich zieht.

    Er hat es echt geschafft, meine Angst, die Kinder könnten mir weg genommen werden, so zu verfestigen. Ich denke immer, wenn ich gehe, denkt er sich irgendeinen Mist aus, um das durch zu setzen. Er ist so psychopatisch ruhig in allem und sehr überzeugend....ich jedoch gerate oft in die emotionale Schiene. Ich weiß, dass er das ausnutzen wird.

    Der Alkohol hat ihn so verändert, ich hatte früher nie Angst vor ihm oder irgendetwas in der Beziehung....

    LG Feli

  • Was hast du nun vor? Du kannst ihn ja schlecht zum Doktor oder zur Entgiftung zerren?

    Guten Morgen,

    wäre dieses Luftschloss nicht einfach perfekt?!

    Ich weiß, dass das nicht geht. Er sieht es nicht als Krankheit an, weil es nur Bier ist, er nicht während der Arbeit trinkt, es nicht heimlich macht, er nicht Trinken MUSS sondern nur WILL, weil es ihm schmeckt..... Dass es aber umgerechnet 6 Liter Alkohol innerhalb von manchmal nur 5 Stunden tgl. sind und er starke Wesensveränderungen durchmacht etc. sieht er nicht.

    Liebe Grüße

    Feli

  • Das Wissen, dass ich etwas ändern muss ist da, aber mir fehlen Kraft, Zeit, Geld, Mut, Möglichkeiten....

    Hallo Feli,

    von mir noch ein Herzliches Willkommen hier im Forum!

    Feli, ein Partner sollte ja Bereicherung sein, nicht Belastung.

    Bei Dir hört es sich nicht nur nach starker Belastung an, sondern das Dir Dein saufender Mann Dein eigenes Leben regelrecht kaputt macht!

    Möchtest Du das?

    Oder möchtest Du lieber wieder frei sein?

    Zum obigen Zitat:

    Es hört sich so an als wärest Du regelrecht gefangen in dieser Beziehung und zwar für immer.

    Das kann doch aber nicht sein!

    Wir leben in einem Land, indem wir selbst entscheiden können und dürfen, wie wir leben möchten.

    Und in so einer Beziehung muss wirklich keiner leben.

    Du schreibst, Dir fehlt Kraft, Zeit, Geld, Mut, Möglichkeiten.

    Kraft kannst Du hier finden und wir können Dir auch Mut machen.

    Was bedeutet, das Dir Die Zeit fehlt...wofür denn genau?...das ist mir etwas unklar.

    Geld und Möglichkeiten...darf ich fragen ob Du berufstätig bist?

    Die wichtigste Frage wäre allerdings, willst Du Dich überhaupt trennen?

    Oder doch lieber weiter ausharren?

    Trocken legen kannst Du Deinen Mann nicht, der wird meiner Einschätzung nach noch lange weiter saufen, das Bett und Sofa vollpissen, und es wird anderweitig auch noch schlimmer werden, besser ganz sicher nicht.

    Der Alkohol verändert auch das Wesen eines Menschen und die Saufmenge von Deinem Säufer ist ja schon erheblich!

    Den Mann, den Du mal zu kennen meintest, der wird er nie wieder.

    Das würde er nicht mal, wenn er eine Krankeitseinsicht hätte und etwas gegen seine Sucht unternehmen würde.

    Aber darüber braucht man gar nicht weiter diskutieren, denn er will ja saufen und niemand wird ihn daran hindern können.

    Entweder Du spielst da weiter mit oder ziehst Deine Konsequenzen.

    Für Dich und Deine Kinder. Denn Du darfst ruhig glauben was Dir schon geschrieben wurde...die haben mit Sicherheit schon mehr mitbekommen als Du denkst.

    Deinen Säufer wirst Du nicht ändern können, aber Dein Leben darfst Du so gestalten, wie Du es Dir wünscht.

    Ich würde Dir auch dringend raten, Dich beraten zu lassen. Suchtberatungsstelle, Anwalt, und wahrscheinlich gibt es weitere Angebote.

    Wenn Du da klarer siehst, Dir mögliche Wege aufgezeigt werden, kann Dir das auch viel Mut machen.

    Feli, ich bin ganz sicher, das keine Frau in so einer Situation gefangen bleiben muss!

    Aber Du musst selbst aktiv werden!

    Es werden sich Möglichkeiten finden, wenn Du es nur willst.

    Das ist doch so kein Leben !

    LG Sunshine ( trockene Alkoholikerin )

  • Guten Morgen liebe Sunshine_33

    Ja, ich bin berufstätig, Teilzeit, 30 Stunden. Wir haben Schulden, die ich irgendwie versuche abzuzahlen. Was sich aber schwer gestaltet, da mein Mann ca 400 EUR vertrinkt und für Zigaretten ausgibt. Mein Mann arbeitet auch VZ. Das ist auch leider das Einzige, was er macht. Alles andere mache ich, Haushalt, Kinder, Hunde, ohne Auto... Daher auch der Zeitmangel.

    Natürlich will ich so nicht weiter machen, daher denke ich, ist eine Beratung das Sinnvollste.

    Ich habe immer versucht, ihm zu helfen, nur mittlerweile mach ich einfach nur noch und funktioniere, um dem Streit aus dem Weg zu gehen. Das ist genau das Falsche....

    Je mehr ich hier lese, desto mehr hab ich das Gefühl, dass ich schon früher hätte reagieren müssen :(

  • Je mehr ich hier lese, desto mehr hab ich das Gefühl, dass ich schon früher hätte reagieren müssen :(

    Ja Feli, das hätten hier viele tun sollen, aber es ist nun mal wie es ist, man kann die Zeit nicht zurück drehen.

    Hadere da mal nicht mit Dir selbst, Hauptsache Du kommst jetzt in die Handlung.

    Feli, es kann doch nicht sein, das Du versuchst, die Schulden abzubauen, während er so viel Kohle lustig versäuft und verraucht!

    Und auch sonst alles allein machen musst.

    Das ist ja Ausnutzung eines Menschen in Reinform.

    Kann es sein, das Dein Mann ein richtiger Macho ist, oder ist er einfach nur stinkend faul und säuft und raucht lieber, anstatt mal nen Finger im Haushalt zu rühren?

    Nun ja, wenn man jeden Tag nach Feierabend 12 Pullen Bier saufen muss, dann bleibt allerdings auch nicht viel Zeit für anderes...und es ist einem dann auch egal. Und über ein vollgepinkeltes Bett muss man sich dann auch nicht wundern.

    Sorry, aber ich wäre schon vor Ekel und Wut weeeeiiit weggelaufen...

    Feli, Du musst begreifen das Du ihm nicht helfen kannst. Er hat sich fürs Saufen entschieden. Du darfst auch eigene Entscheidungen für Dein Leben treffen!

    Du musst Dir Dein Leben nicht durch einen anderen Menschen schrotten zu lassen.

    Und es sind ausserdem Kinder im Spiel.

    Die musst Du schützen vor dem Alkoholiker, sie werden sonst schweren Schaden nehmen. Bitte lass das nicht zu.

    Käme eine Trennung für Dich denn in Frage?

    LG Sunshine

  • Käme eine Trennung für Dich denn in Frage?

    Hi Sunshine,

    darf ich fragen, wie lange du schon trocken bist?

    Und durch was es bei dir "KLICK" gemacht hat, wenn es sowas gab...?!

    Er ist ein klein wenig Macho immer gewesen, damit kam ich klar..., aber so im Moment fühle ich mich nur noch ausgenutzt. Wenn ich sowas anspreche, lacht er mich aus und schiebt alles in meine Richtung. Ich bin bestimmt kein einfacher Charakter und unfehlbar ist niemand. Habe auch schon vieles im Streit gesagt, was schlussendlich nicht so gemeint war.

    Ich kann nur einfach nicht mehr.

    Ich will auch so nicht mehr.

    Deswegen versuche ich jedem Streit aus dem Weg zu gehen. Von meinem früheren dicken Fell ist nichts mehr übrig.

    Ja, käme es. Wenn ich es schaffe mich so abzusichern, dass ich mich sicher fühle, und das ist der Knackpunkt. Er hat mir immer Sicherheit gegeben, aber seit es so viel geworden ist in den letzten ungefähr 3 Jahren ist es mehr das Gegenteil. Wenn man ihn darauf anspricht, sind diese Dinge nie passiert oder ich bin diejenige, die sich das ausdenkt um ihn schlecht zu machen. Er ist so überzeugend, dass selbst ich zeitweise Zweifel an mir hatte.

    Als ob der Alkohol aus ihm einen manipulativen Narzissten machen würde. Aber er wundert sich, warum ich mich so verändert habe.

    Das alles kann man auch niemandem erzählen, der keine Berührpunkte damit hat.

    Die Angst, die Liebe (zumindest, das was davon noch übrig ist), der Geldmangel und die Sorge ich nehme den Kindern des Vater halten mich bisher zurück.

    LG Feli

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