Marion - Neu hier

  • Hallo Marion,

    hm, ich überlege, wie wäre es wenn du mit deinem Zahnarzt redest?

    Das wäre zwar eigentlich nicht "der richtige" Arzt, aber immerhin hat er Medizin studiert und kann dir vielleicht raten, was zu tun ist.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde66

    Daran gedacht hatte ich schon. Da er uns recht gut kennt.

    Nun geht man damit ja nun auch nicht (nicht falschverstehen) hausieren. Mir war es schon recht peinlich, dass ich meine Bekannte angelogen hatte. Und bin froh das sie zumindest jetzt bescheid weiß. Macht alles etwas einfacher für mich.

    Mir geht es ja soweit gut. Auch ohne Alkohol. Ich trinke meinen Kaffee, oder Wasser.

    Nur mein Mann will absolut, scheinbar, keine Hilfe. Der säuft sich um den Verstand. Und das belastet mich schon immens.

    Ich bin froh wenn ich später in's Bett gehe, und zwar heute wirklich in's Gästezimmer. Und hoffentlich etwas mehr zur Ruhe kommen werde.

  • Hallo Marion,

    Deine Erkenntnis, selbst Alkoholikerin zu sein, wird Dir so oder so helfen. Es kann Dir helfen, für DICH den richtigen Weg zu finden was Deine Abhängigkeit angeht und es kann Dir sogar "nebenbei" helfen, in Sachen Co.-Abhängigkeit weiterzukommen.

    Ich selbst war beides. Alkoholikerin (heute trocken) und Co.-Abhängig. Durch meine eigene Trockenheit konnte ich genügend Selbstvertrauen und Selbstwert wieder herstellen, meinen Weg ohne meinen trinkenden Partner weiterzugehen.

    Am Anfang meines Weges war ich einfach nur traurig, dass mein Partner, trotz zeitweiliger Einsicht, meinen Weg einfach nicht mitgegangen ist und wir uns getrennt haben. Ich habe gedacht, dass ich ohne ihn nie wieder richtig glücklich werden kann.

    Doch das stimmt nicht. Heute mache ich drei Kreuze, dass ich trocken bin und nicht mehr mit einem Alkoholiker zusammenlebe.

    Dich Deinem Zahnarzt anzuvertrauen, finde ich eine gute Idee. Vielleicht kann er Dir einen Tip geben. Wir wollen Dich ja auch nicht ärgern, indem wir Dich drängen, das abklären zu lassen. Der kalte Entzug ist eben nicht zu unterschätzen. Auch wenn Du nun schon ein paar Tage hinter Dir hast, was wirklich toll ist. Ich finde es gut, dass Du Dich da auch einsichtig zeigst. Das zeigt, dass Du wirklich gern etwas ändern würdest.

    LG Cadda

  • Hallo Marion,

    auch von mir ein willkommen im Forum.

    Nun hast du ja gleich zwei Probleme: Deinen eigenen Alkoholkonsum und den deines Partners. Zunächst sollte deine Gesundheit im Vordergrund stehen. Sprich doch mit dem Zahnarzt. Vielleicht hat er auch wieder eine Idee für eine weitere Anlaufstelle. Es gibt hier in Deutschland ja auch telefonische oder Video-Sprechstunden. Wäre das eine Möglichkeit, um sich ärztlich begleiten zu lassen?

    Für deinen Mann kannst du leider wenig tun, wenn er keine Einsicht hat und keine Hilfe wünscht. Da ist es dann für dich wichtig, wei du dich abgrenzen kannst. Einmal um nicht selbst rückfällig zu werden und zum anderen um sich aus der Co-Abhängigkeit zu befreien. Ich finde deinen Ansatz gut, dass du dich räumlich trennst. Das ist ein guter Schritt.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Cadda "Wir wollen Dich ja auch nicht ärgern, indem wir Dich drängen, das abklären zu lassen."

    Das weiß ich doch.

    "Das zeigt, dass Du wirklich gern etwas ändern würdest."

    Ja, und das will ich wirklich.

    Ich hatte mir auch überlegt, vielleicht zu meiner Bekannten zu ziehen. Damit mein Mann mal ganz alleine auf sich gestellt ist.

    Aber, ich denke da würde ich gar nicht zur Ruhe kommen, und die Gedanken wären ständig hier.

  • Danke Seeblick .

    Ja, heute wird es kein zurück mehr geben, ich werde im Gästezimmer schlafen. Er muß einfach auch mal merken das es so nicht weitergehen kann. Das habe ich ihm heute Morgen mitgeteilt. Und das ziehe ich durch. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie die letzte Nacht war. Ich selber bin kaum zum Schlafen gekommen.

    Ich bin ja (noch) da, und wenn er Hilfe will bekommt er die. Auch wenn es dann kein "Wunschprogramm" gibt, was die ärztliche Krankenhaus Versorgung angeht.

  • Hallo zusammen,

    ich wollte nur mal einen kleinen Zwischenbericht geben. Mir geht es soweit gut, seit Freitag letzter Woche habe ich keinen Alkohol mehr angerührt. Ich sehe gerade live was der Scheiß anrichtet. Ich stehe unheimlich unter Stress.

    Ich denke nächste Woche werde ich Witwe sein. Mein Mann hat beschlossen sich totzusaufen. Ich habe alles, was ich tun kann versucht.

    Ich kann jetzt nur noch nach vorne gucken. Klingt vielleicht in der Situation komisch, ist aber einfach so.

  • Hallo Marion!

    Liegt Dein Mann mittlerweile im Krankenhaus?

    Es ist gut, dass Du nüchtern bist. Denn wenn Du in der jetzigen Situation noch Alkohol dazu trinken würdest,

    wäre alles noch viel schlimmer!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nein, zu Hause. Ich hatte vor ein paar Tagen den Krankenwagen gerufen, weil er kollabiert ist. Die wollten aber nicht kommen, wäre nicht so schlimm, ich sollte ihm sein Hemd etwas öffnen... wegen Alkohol. Mein Mann hat sich wieder bekrabbelt, ins dann in's Bett. Am nächsten Tag hab ich unseren Zahnarzt angeschrieben, ihm die Situation geschildert. Da er gerade nicht vor Ort war, hat er aber einen Krankenwagen geschickt (hat eben andere Möglichkeiten). Die kamen, haben ihn "untersucht" und meinten "er schläft" ist alles gut. Okay, ich weiß ja das er nicht ins Krankenhaus will. Somit zogen die wieder ab, vor dem Haus natürlich die ganze Nachbarschaft, die wurden dann auch gleich informiert. Das das hier so abläuft, hätte ich auch nicht gedacht. Nun habe ich nochmal mit ihm gesprochen, er will nicht. Da kann man dann auch nichts machen, wenn jemand es selber zwar einsieht, aber keine Hilfe annehmen möchte.

    Ja, Elly das wäre es. Ich bleibe dabei, ICH WILL nicht mehr. Ich mag nicht mehr. ER muß die Hilfe annehmen wollen, und so lange das nicht passiert. Ich hab nur so viel gelesen und auch auf Youtube Filme angeschaut über den kalten Entzug. Wie gefährlich das ist. Ich kann nur abwarten.

  • Will er denn überhaupt entziehen, oder ist er immer noch fleißig am Saufen? Normalerweise kommt ein Quartalssäufer ja irgendwann an den Punkt, an dem er umkippt, in einem Berg aus Müll aufwacht und dann erstmal wieder für eine Weile geläutert ist. Ein kalter Entzug ist tatsächlich sehr gefährlich und in der Situation Deines Mannes auf gar keinen Fall zu empfehlen. Wie lange trinkt er denn jetzt schon, und wieviel am Tag? Woher kommt überhaupt der Alkohol, besorgst Du den? Wenn keine medizinische Hilfe vor Ort vorhanden ist, dann muß eben AUSNAHMSWEISE runterdosiert werden. Dabei könntest Du ihm helfen. Das wäre für mich kein Co-Verhalten, sondern da geht es darum, erstmal sein Leben zu retten. Ich vermute mal, ich soll hier im Forum keine Anleitungen dazu geben. Entweder kann der Zahnarzt dazu was sagen, sonst kannst Du mich persönlich anschreiben.

  • Hallo Marion,

    mir ging es ähnlich wie Deinem Mann. Ich hätte mich beinahe zu Tode gesoffen.

    Mein Mann und mein bester Freund riefen an Himmelfahrt vor genau 20 Jahren den Rettungsdienst, ich wollte auch nicht mitfahren. Mein Mann stand dem allen relativ hilflos gegenüber, aber mein bester Freund sagte, er würde das Schlafzimmer nicht eher verlassen, ehe ich mitfahre und mich im KH durchchecken lasse.

    Und der ist unglaublich stur, ich wusste das er das vollkommen ernst meint.

    Ich fuhr also mit, landete erst in der Notaufnahme und dann relativ schnell auf der Intensiv. Ich wäre während der Entgiftung beinahe gestorben, die Ärzte wussten nicht, ob sie mich durchbekommen.

    Mir wurde dort der Ernst der Lage klar gemacht, aber ich wurde auch gut betreut von den Ärzten, Schwestern und Pflegern.

    Es war meine Chance, den Teufelskreis Alkoholsucht zu verlassen und ich nutzte sie.

    Marion, ohne das beherzte Eingreifen meines Mannes und meines Freundes hätte ich weiter gesoffen und hätte nur noch 2-3 Wochen zu leben gehabt lt. meiner Ärzte.

    Du kannst ihn nicht zwingen, sich helfen zu lassen, klar. Aber ich halte es für wichtig, das er unverzüglich ins KH kommt.

    Habt ihr vielleicht einen guten Freund oder eine Freundin, der/die auf ihn einwirken kann?

    Dann ruf den zur Hilfe, am besten wenn Dein Mann hackedicht und im schlechtesten Zustand ist. Manchmal haben Außenstehende mehr Einfluss als ein naher Angehöriger.

    Ich weiß, das es nicht Deine Aufgabe ist, er ist ein erwachsener Mann...aber ob sich jemand bewusst fürs Totsaufen entscheidet?

    Er bräuchte dringend professionelle, medizinische Hilfe. Erst dann hätte er eine Chance...

    LG Sunshine

  • Hanseat

    Bitte hier keine Ratschläge zum Runderdosieren oder ähnliches geben, das kannst Du nicht verantworten.

    Nach Marions Schilderung gehört der Mann so schnell wie möglich ins KH, dort bekäme er die nötige Hilfe und zwar unter ärztlicher Aufsicht.

    Darum würde ich alles daran setzen, ihn da hinzubekommen, es würde auch neue Möglichkeiten eröffnen und einen anderen Blick auf seine Suchterkrankung.

    Marion, warum haben die Sanitäter ihn nicht mitgenommen bzw. so wenig Engagement gezeigt? Waren die schön öfters bei Euch und er hat solche Faxen gemacht?

    Bei mir war es so, das alle auf mich einredeten einschließlich Notarzt und Sanitäter, bis ich aufgab und einfach mitfuhr.

    Heute bin ich froh, das ich so unter Druck gesetzt wurde, ich könnte hier ansonsten nicht mehr schreiben.

    LG Sunshine

  • Hanseat . Er will keine Hilfe. Er säuft nur, liegt auf dem Bett schlafen, saufen, schlafen.... Gestern der Deal, ich trinke mich runter und wenn es nicht klappt, dann bringst du mich Montag ins Krankenhaus. Ich weiß, ich hatte die Hoffnung, und bin darauf reingefallen. Vor ein paar Tagen hab ich ihm gesagt das ich nichts mehr besorgen werde. Das war wohl der Grund das er den Vorschlag gemacht hat. Das geht jetzt 2 Wochen so.

    @Sunshine Ich weiß nicht was passiert wenn "Fremde" auf einmal ihn anpacken. Er wird durchdrehen. 1 "Dosis" ist jetzt noch da, die wird über die Nacht reichen. Dann würde er vielleicht sehen, ich weiß es nicht, denke ich aber das dann nichts mehr da ist. Ich weiß, es geht hier um Leben oder Tod

  • Sunshine, ich weiß ja gar nicht, über welche Art von Krankenhaus wir hier sprechen. Mit Pech wird er da einfach ohne Medikamente in ein Bett weggeparkt, so nach dem Motto, soll der gute Mann mal "seinen Rausch ausschlafen". Vielleicht ist auch ein gutes Krankenhaus in der Nähe, ich weiß es nicht.

  • "Gestern der Deal, ich trinke mich runter und wenn es nicht klappt, dann bringst du mich Montag ins Krankenhaus."

    Er selber kann sich natürlich nicht mehr kontrollieren. Du kannst es ja nochmal versuchen: Halte ihn übers Wochenende auf einem Level, der für ihn erträglich ist. Und Montag marschiert er dann ab. Wenn er sich am Wochenende eigenmächtig über die Flaschen hermacht, dann geht er eben sofort ab. Bekommst Du das hin, ist das realistisch?

  • Hanseat Das Krankenhaus ist nicht schlecht, ein Allgemeinkrankenhaus. Wie die Behandlung ablaufen wird weiß ich auch nicht. Wie ich festellen mußte läuft es hier ziemlich anders. Ich habe natürlich auch bedenken, wenn man ihn da einfach, gegen seinen Willen dahin schleppt, dass er, wenn er einen Aufstand macht, ihn vielleicht gar nicht aufnimmt, nach den Aktionen die ich erlebt habe.

  • Hanseat , er kann gar nichts mehr kontrollieren. Ich guck nur das er zwischendurch auch mal was ißt. Auch das geht schwerlich alleine.

    Ich denke schon. Meine Bekannten wissen bescheid, und würden sofort kommen. Auch sind die über diesen "Deal" informiert. Hier wird einfach gesagt das er einfach nicht mehr Alkohol trinken soll.

    "Bekommst Du das hin, ist das realistisch?"

    Er hat die Flasche bei sich neben dem Bett stehen, ich weiß nicht wie ich da eingreifen könnte. Ich hab jetzt erstmal, bis auf die eine, alle anderen 4 weggestellt. Das wäre die Menge, die ungefähr bis Montag reichen würde. Es sind 0,33 ml Flaschen.

  • Auch sind die über diesen "Deal" informiert. Hier wird einfach gesagt das er einfach nicht mehr Alkohol trinken soll.

    vergiss das. Alles was mit dem Absetzen mit dem Alkohol zu tun hat, muss in ärztliche Hände. Bespreche es mit dem Arzt oder Krankenhaus was du da tun kannst. Also Marion, du weißt was zu tun ist. Ich bitte es auch nicht mehr zu diskutieren. Rufe den Notdienst, einen Arzt oder Krankenhaus an.

    Ich bitte auch die User keine weiteren Ferndiagnosen zu erstellen. Es ist unverantwortlich, da keiner von uns nur im Ansatz weiß, was mit dem Mann los ist.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Marion,

    Ich kann mich nur den Worten von Hartmut anschließen.

    Ich weiß auch, das Ihr nicht in D lebt, und das Hilfsangebot nicht überall so gut ist wie bei uns. Aber bisher war Dein Mann ja nicht mal auf Entzug im KH. Und da müsste er erstmal hin!

    Marion, kann es sein, das Du Angst vor Deinem Mann und seinen Reaktionen hast? Ist er schonmal Dir oder anderen gegenüber gewalttätig geworden, wenn es um seine Sauferei ging?

    Mir wäre es erstmal egal, ob jemand ausflippt, weil ich zusehen würde, das ich nicht allein dabei wäre, wenn ich das befürchten würde.
    Darum ja auch mein Vorschlag, Bekannte/Freunde dazu zu holen. Und nochmal gemeinsam versuchen, auf ihn einzuwirken. Ihm so auch zu zeigen, das Du nicht mehr schweigen wirst zu allem und auch nicht seine Marionette bist, die ihn weiterhin umsorgt in seinem Suff.

    Das KANN etwas bewirken, muss aber nicht.

    Es ist jedenfalls mitunter hilfreich, dem Alkoholkranken in seiner nassen Phase deutlich zu zeigen, das man Bescheid weiß über den Stand der Dinge und man sich auch nicht weiter veräppeln lassen wird durch verharmlosendes Gequassel.

    Manchmal bricht dann das Kartenhaus des Abhängigen zusammen, weil es einfach weder innen noch nach außen haltbar ist.

    Bei mir war das zumindest so. Als ich im KH landete, habe ich nix mehr geschönt, ich habe genau angegeben, wie viel ich trinke und wie es mir geht. Und ich bekam endlich die notwendige Hilfe, auch wenn ich sie erst nicht wollte :oops:

    Dann aber nahm ich die dankend an.

    Mir fällt leider auch nix besseres ein im Moment...bei mir hat das so funktioniert, aber es gibt natürlich keine Garantien, das es bei Deinem Mann ebenso funktioniert.

    Und nochwas:

    Ich denke, kein Mensch will sich vorsätzlich zu Tode saufen! Man nimmt es eher billigend in Kauf, weil man keine Auswege aus der Sucht mehr sieht. Die gesamte Denke ist klitschnass, und gegen die Macht des Alks ist man irgendwie auch so hilflos...und trotzdem startet man immer wieder Versuche, weniger zu trinken. Aber es gelingt nicht, weil man längst abhängig trinkt. Man will auch nicht wahrhaben, das man Hilfe braucht...und säuft sich so auch immer weiter runter. ..bis man an dem Punkt angekommen ist , an dem Dein Mann gerade ist, Marion.

    Ohne Hilfe von außen wird er keine Chance haben, so zumindest meine Einschätzung.

    Und in Sachen CO-Abhänigkeit...

    Hier geht es darum, das jemand anscheinend lebensgefährdend säuft, weil er nicht mehr anders kann! Und dann als Partner nicht zu handeln, weil es der Betroffene nicht mehr kann, würde ich als unterlassene Hilfeleistung betrachten, CO-Abhängigkeit hin oder her...

    LG Sunshine

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