kaffeetante - betroffen als Schwiegertochter

  • Zum Nachdenken hat mich gebracht, dass ich mich auf einmal gefragt habe, ob es blauäugig ist, dass mein Papa meine Kinder noch herumfahren darf.

    Hallo Mona,

    "nur" die Bier täglich fand ich schon immer unpassend. Der heimllich Schnaps in Verbindung mit der Aussage, er würde ja 2x wöchentlich alkoholfrei trinken, haben mir gezeigt, dass das alles unberechnnbar für mich ist. Den Kipppunkt, an dem was schlimmes passiert weil es eben so gar nicht mehr unter Kontrolle ist, wird man nicht vorhersagen können...

  • Huhu, wie ist denn deine Stimmung? Kannst du auch ein wenig Abschalten oder kreisen deine Gedanken die ganze Zeit um dieses eine Thema? Wie war der Schwimmbad Ausflug? Wer ist gefahren?

    Liebe Grüße, Lea

  • Hallo Lea,

    ich gebe zu, ich bin unruhig, wenn sie unterwegs sind. Zum Freibad fahren sie aber mit dem Fahrrad. Mich graust es vor Freitag, da muss ich ins Büro, da bin ich 1 Stunde entfernt, aber mein Mann macht homeoffice...

    Meine Gedanken kreisen sehr, denn es fehlen die "Auffälligkeiten" die ich erwartet hatte. Es müsste doch was mit ihm machen, wenn er nichts alkoholisches trinkt und genau so, wenn er heimlich trinkt, denn das müsste er auch vor seiner Frau verheimlichen (die ja denkt er will und nciht er muss trinken), was ich mir aufwändig vorstelle...

  • Wozu brauchst du denn die Auffälligkeiten? Musst du das wirklich analysieren und „Beweise“ für dein schlechtes Gefühl bekommen? Machst du dich nicht unnötig fertig mit diesem Beobachten/Bewachen etc. ?

    Selbst wenn er nur ein einziges Mal heimlich aus dem Flachmann getrunken hätte…

    Mir persönlich würde das reichen, damit mein Kind auf Jahre nicht mehr mit fahren darf!

    Schön, dass ihr euch so aufteilen könnt. Wenn dein Mann da ist, dann kannst du vielleicht ja doch ganz beruhigt zur Arbeit.

    Liebe Grüße, Lea

  • dei Beweise brauche ich nicht für mich ich "brauche" sie, da ja mein Schwager nicht glaubt, dass es ein Problem gibt... wir haben jetzt seit fast 2 Monaten keinen Kontakt zu ihm, er und mein Kind hatte so eine tolle Beziehung, darum tut es mir leid. Ich frage mich natürlich auch, wie er es übers Herz bringt, keinen Kontakt zu unserem Kind zu haben...

    ein Beweis wäre auch gut, um die Schwiegermutter im Boot zu haben, ich habe ja die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man doch noch rechtzeitig einschreiten kann, bevor es gravierende Gesundheitsprobleme gibt...

  • ein Beweis wäre auch gut, um die Schwiegermutter im Boot zu haben, ich habe ja die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man doch noch rechtzeitig einschreiten kann, bevor es gravierende Gesundheitsprobleme gibt...

    Sorry kaffeetante, aber wenn der Schwiegervater säuft, weiß das seine Frau doch längst. Und als guter CO wird sie alles abwiegeln...auch wenn Du 100 Beweise bringst!

    "Rechtzeitig einschreiten"?

    Auch hier nochmals sorry, aber das funktioniert doch bei einem nassen Alkoholiker, der trinken will, überhaupt nicht.

    Und wie sollte das denn gehen? In welcher Form wolltest Du denn einschreiten?

    Du kannst niemanden trocken legen...diese Macht hat kein Angehöriger, das musst Du einfach begreifen.

    Ich frage mich, warum Du Dich überhaupt so tief in die Sache reinkniest?

    Ihr seht doch die Schwiegereltern kaum. Sie sind zum Baden mit dem Enkelkind mit dem Rad gefahren. Haben sich an Eure Anordnung damit gehalten.

    Was noch?

    Warum willst Du Dich unbedingt tiefer in die Alk Angelegenheit involvieren?

    Um zu helfen?

    Tut mir leid, aber das kannst Du nicht.

    LG Sunshine

  • Du kannst niemanden trocken legen...diese Macht hat kein Angehöriger, das musst Du einfach begreifen.

    Ja, da brauchen wir Angehörogen wohl auch unsere Zeit und uns muss gaaanz oft gesagt werden, wir können nix machen, bevor wir es verstehen... Ich weiß, es ist absurd, aber ich bin halt noch n bissl unsicher, ob er wirklich ein Problem hat, wenn man etwas weiß aber nicht gut begründen kann und alle um einen herum sagen, ach das stiimmt doch nicht, dann ist das so belastend... einfach auch die Folgen zu tragen, den Kontaktabbruch von seiten meines Schwagers. Ich möchte gern die heile Welt wiederhaben und das würde gelingen, wenn er JETZT eine Vollbremsung machen würde

    es ist einfach so schwer, sehend in die Katastrophe zu schlittern und nichts machen zu können. Und ich mache mir Sorgen, dass es doch noch Differenzen mit meinem Mann geben könnte, dass er sich von dem alkohlfreien Bier blenden lässt... Wenn ich was "handfestes" finden würde, könnte ich den Schwiegervater anschreien und alle anderen auch, die mir nicht glauben

    Danke, dass du nicht müde wirst, mir das in aller Deutlichkeit zu sagen- das brauche ich! Auch wenn ich im ersten Moment denke, was fällt sunshine ein, sei mal bitte netter zu mir wieso versteht man meine Gefühlslage nicht?! Aber nur klare Worte können für Klarheit sorgen :)

  • Hallo Kaffeetante,

    aber ich bin halt noch n bissl unsicher, ob er wirklich ein Problem hat, wenn man etwas weiß aber nicht gut begründen kann und alle um einen herum sagen, ach das stiimmt doch nicht, dann ist das so belastend...

    du hast ein Problem mit seinem Konsum, und das ist völlig ausreichend. Du brauchst dir keine Verbündeten zu suchen, und mußt es vor niemanden begründen.

    Auch wenn du mit deinen Wahrnehmungen ganz alleine bist, und jeder andere sagt, das es nicht stimmt, bleibt es deine Wahrnehmung und der solltest du vertrauen.

    Selbst wenn du alle hinter dir versammelst, davon wird dein Schwiegervater auch nicht trocken.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Kaffeetante, ich meine es nicht böse, auch wenn sich das mal so anhört!

    Im Gegenteil, ich kann mich recht gut in Deine Lage reinversetzen und verstehe Dich auch sehr gut.

    Aber was soll ich Dir irgendwas nett daher schreiben... ich bin eben nicht so der Typ, der um den heißen Brei herumredet.

    Ich bin da einfach sehr praktisch veranlagt und komme lieber gleich auf den Punkt.

    einfach auch die Folgen zu tragen, den Kontaktabbruch von seiten meines Schwagers. Ich möchte gern die heile Welt wiederhaben und das würde gelingen, wenn er JETZT eine Vollbremsung machen würde

    Ich kann es auch nicht nachvollziehen, das der Schwager den Kontakt zu Eurem Kind abgebrochen hat...und sowas tut auch weh! Und zwar allen Beteiligten!

    Aber liebe kaffeetante, es ist manchmal so, das nicht sein kann, was nicht sein darf! Der eigene Vater Alkoholiker? Nein, das darf nicht sein...man müsste sich ja schämen...oder Gedanken drüber machen...

    Ich habe sowas mit meinem Schwiegervater erlebt, der mehrmals übergriffig wurde und seine Hände nicht von mir lassen konnte.

    Mein Ex-Mann hat mir das damals nicht geglaubt. Das fand ich schlimm.

    Weil, sowas durfte ja nicht sein...nicht sein Vater.

    Nachdem wir getrennt waren, machte meine Schwägerin auch mal den Mund auf, da er sie auch bedrängte.

    Und mein Ex Manns spätere Frau bestand auf einem Umzug, weil er auch sie begrabscht hat.

    Da musste mein Mann das glauben, was ihm gesagt wurde. Denn es waren zu viele, die alle unabhängig voneinander das Gleiche erzählten.

    Ich musste da nix mehr dazu tun...es klärte sich von allein.

    Mein Ex hat sich dann später entschuldigt, das er mir damals nicht geglaubt hatte.

    Das alles war schwer für ihn...das sein eigener Vater sowas tat...

    In ähnlicher Lage sehe ich Deinen Schwager ( und vielleicht auch Deinen Mann).

    Vielleicht kann Dein Schwager gerade nicht anders handeln...?

    Weil alles andere sehr viel aufwühlen würde...weil man nicht mehr alles ausblenden kann.

    Und ich mache mir Sorgen, dass es doch noch Differenzen mit meinem Mann geben könnte, dass er sich von dem alkohlfreien Bier blenden lässt... Wenn ich was "handfestes" finden würde, könnte ich den Schwiegervater anschreien und alle anderen auch, die mir nicht glauben

    Anschreien hilft auch niemanden weiter. Du willst Bestätigungen, um DEIN Handeln zu rechtfertigen. Die brauchst Du aber gar nicht. Du hast gesehen, das er heimlich Flachmänner trank und das reicht...muss in diesem Fall erstmal reichen!

    Das ist handfest genug!

    Ich kann nachvollziehen, das Du Differenzen mit Deinem Mann befürchtest, aus Gründrn...siehe oben.

    Es ist ja sein Vater, um den es geht. Da will man sowas nicht hören und will sich vielleicht auch blenden lassen...damit alles "wieder gut ist".


    Danke, dass du nicht müde wirst, mir das in aller Deutlichkeit zu sagen- das brauche ich

    Na, dann hats ja doch ein bisschen geholfen :wink: . Ich komme mir hier im Forum schon manchmal wie ne Aufziehpuppe vor, aber das liegt an meiner langen Mitgliedschaft hier und das ich vieles schonmal so oder ähnlich geschrieben habe. Denn viele Geschichten ähneln sich nun mal.

    Aber wenn es ein bisschen weiter hilft mache ich mich hier gern auch mal zur "Aufziehpuppe" :lol:

    LG an Dich

    Sunshine

  • ... Aber liebe kaffeetante, es ist manchmal so, das nicht sein kann, was nicht sein darf! Der eigene Vater Alkoholiker? Nein, das darf nicht sein...man müsste sich ja schämen...oder Gedanken drüber machen...

    Das Schlimmste ist, seine eigene Machtlosigkeit anzuerkennen.

    Meine Oma ist da auch ein gutes Beispiel, anfangs Heimlichtrinkerin, man sah ihr nie wirklich an, daß sie ein Alkoholproblem hatte.

    Bei Feiern, Geburtstagen immer gut angetrunken, die gesamte Familie „verniedlichte“ alles und bestritt ein Problem. Niemand wollte es sehen, was bereits offensichtlich war, ich gehörte auch dazu.

    Mein Opa, redete, hoffte, schimpfte und gab letztendlich auf, er konnte meine Oma nicht dazu bewegen mit dem Trinken aufzuhören.

    Mein Opa beschwerte sich nie, holte sich nie Hilfe, fand sich mit der Realität ab und versuchte den Anschein nach außen aufrecht zu erhalten und arrangierte sich mit der Situation, seiner Machtlosigkeit.

    Nach einem überstandenen Weltkrieg und über 40 Jahren Ehe irgendwie verständlich.

    Auch der übrige Teil der Familie (die Familie meines Onkels) verlor nie ein Wort darüber, erst als Oma und Opa verstorben waren, wetterte meine Tante, wie schlimm das alles war, berichtete wie oft (!) meine Oma total besoffen war und von der Hilflosigkeit des Opas (beide Großeltern waren schon 70+). Erzählte, wie oft sie vom überforderten Opa zu Hilfe gerufen wurde.

    Meine Familie bekam davon wenig mit, wir wohnten 300km entfernt, oder verdrängten es (?).

  • Liebe kaffetante,

    ich kann all deine Gedankengänge nachvollziehen.

    Aber wenn ich Rückwirkend darauf schaue, kam alles nicht so schlimm wie du erwartet hast. Deine Schwiegereltern sind zu besuch, sie halten sich anscheinend an eure Anweisungen. Eure Kinder haben eine tolle zeit mit den Großeltern.

    DAS PROBLEM wirst du nicht für dien Schwiegereltern lösen.

    Wie wir ja wissen, kann das nur der Schwiegervater selbst.

    Das einzige was jetzt noch in Schieflage steht, ist das mit deinem Schwager. Was sehr traurig ist.

    Liebe Grüße Petra

    Liebe Grüße Petra

  • Hallihallo an alle, ich möchte mich auch mal wieder melden.

    Weihnachten verlief unangenehm, es war einfach schrecklich Stimmung und wir sind vorzeitig abgereist. Es kostet so viel Engergie, das kindgerecht zu vermitteln- am liebsten würde ich brüllen und schreien "ihr seht uns nie wieder"...Ich wünschte, ich müsste dort nie mehr hin und dass sie uns auch nicht mehr besuchen, aber das kann ich nicht fordern

    Ich dachte erst, der Schwiegervater würde weniger trinken (dasss ich mich doch geirrt hätte...) aber nein, der gießt sich das Bier nun in der Küche ein nzw. füllt es dort nach... Außerdem kam raus, dass seine Blutwerte wohl doch nicht mehr so toll sind und er ist krank geschreiben und wird es auch ein Weilchen blieben, aber Details dazu erfahren wir nicht.

    Das Bild wird nun eigentlich komplettiert, seltsamerweise erkennt mein Mann das nicht. Er sprach letztens sogar davon, wann wir dann mal wieder erlauben könnten, dass sie doch Asuflüge mit dem Auto machen können. Ich ahbe klar gemacht, dass das für mich nicht in Frage kommt und er akzeptiert es, aber es irritiert mich, dass er überhaupt fragt. Und er reagiert empfindlich auf das Wort Alkoholiker. Er bezieht sich auf irgendein Phasenmodell (vermutlich Jellinek?) und meint es wäre ja bisher nur riskanter Konsum - was soll das bitte helfen um das Problem eine hübsche Schleife zu binden, davon wird es doch nicht besser! Allerdings ist es für die ganze Situation egal wie wir es jeweils benennen, denn machen können wir nichts, nur zusehen... Vielleicht ist es eine Schutzbehauptung von ihm, denn wenn es noch kein Problem ist muss man sich nicht mit der Ohnmächtigkeit die dieses Problem birgt, beschäftigen.

  • Hallo kaffetante schön wieder von dir zu lesen.

    Hört sich nicht nach friedliche Weihnachten an.

    Schade dass dein Mann nicht erkennt was da genau los ist. Habt ihr noch Kontakt zum Bruder/Schwager?

    Bleib dir treu, du weißt was du siehst und das nimmst du ernst. Keine Fahrten im Auto mit deinen Kindern, basta!

    Liebe Grüße Petra

  • hallo kaffeetante, schön wieder von Dir zu lesen- auch wenn der Grund so unerfreulich ist. Vertraue deinem Bauch!! Was diese Abstufung nach Jellinek (oder wem auch immer) betrifft: ich halte das für ausgemachten Blödsinn, ähnlich der "Trinke verantwortungsvoll" Kampagne der Bundesregierung. Klingt für mich alles nach ausgezeichneter Lobbyarbeit der Alkohol Konzerne. Wenn man beim trinken nicht mehr weiß, wann Stopp ist, ist man alkoholkrank. Selbst wenn man 12 Monate pausiert - wenn man am Ende die Tage zum ersten Bier nach der Pause zählt hat man ein Problem. Und ja: ich weiß, dass das dann möglicherweise 50% der Erwachsenen bei uns einschließt, was meinen Punkt, dass wir in unserer Gesellschaft ein massives Bewusstseinsproblem dafür haben, unterstreicht.

    Will sagen: bei dir ist alles richtig, vertraue dir

  • Hallo Mona,

    ich finde diese Abstufung auch unsinnig. Eigentlich reicht EINE Frage: MUSS ich trinken oder will ich und dann muss ssman die Frage "nur" noch ehrlich beantworten...

    PetraPetra mit dem Schwager ist es schwierig, er schleppt irgendeine "Verwundung" aus seiner Kindheit mit sich herum, ist massiv enttäuscht von seinem Bruder, gleichzeit verklärt er die Kindheit die er mit seinem Vater erlebt hat -rätselhaft, wie das alles in einem Kopf stattfinden kann... ist wohl eine Familienkrankheit sich was vorzumachen.

    Er findet wirklich schlimme Worte, wie er unseren Umgang mit seinem Vater sieht, wir würden ihn demütigen (ob er wohl damit meint dass der arme Mann sich nun heimlich in der Küche sein Bier nachschenken muss?!) das ist insbesondere hart für meinen Mann. Mir entlockt das nur eine hochgezogene Augenbraue und ich Frage mich wie man so blind durch die Welt gegen kann.

    Ich habe mich schon in vielen Situationen gefragt, woher ein Mensch die Fähigkeit hat, zu reflektieren. Ist das angeboren? Denn scheinbar kann man das nicht erlernen. Oder gibt es Auslöser und plötzlich wird eine Leitung dafür offen? Bei so vielen Menschen Stelle ich fest, dass sie sich nicht die richtigen Fragen stellen oder wenn doch, abstruse Schlüsse daraus ziehen...

    Naja, die Situation wird uns noch lange begleiten, zum Glück nur wenige Male im Jahr ganz nah und ansonsten aus der Ferne...

  • Liebe Kaffeetante, ich kann es nachfühlen und sehe vor meinem inneren Auge die Situation.

    Wir selbst hatten in Herbst und Winter einige wenige Begegnungen mit den Schwiegereltern und ich bin inzwischen nicht sicher, ob ein lauter Aufschrei nicht sogar die einzig logische und angemessene Reaktion wäre.

    Es kostet so viel Engergie, das kindgerecht zu vermitteln- am liebsten würde ich brüllen und schreien "ihr seht uns nie wieder"...Ich wünschte, ich müsste dort nie mehr hin und dass sie uns auch nicht mehr besuchen, aber das kann ich nicht fordern

    Ist es nötig etwas zu fordern, was du als Mutter durchaus entscheiden kannst 🤔

    Ich selbst lasse mich auch immer wieder auf neue Versuche ein, nur um dann im Anschluss völlig erschöpft und enttäuscht zu sein.

    Ganz frisch jetzt hatte ich ein Gespräch in der Suchtberatung, dort wurde mir nochmal sehr deutlich der Zahn gezogen, ich hätte irgend welche Verpflichtungen den Schwiegereltern gegenüber.

    Man hat mich auch daran erinnert:

    Es ist völlig egal ob der Schwiegervater Alkoholiker ist oder nicht. Was zählt ist wie es mir als Mutter mit seinem Konsum (auch mit dem nur vermuteten) geht.

    In mein Zuhause muss ich niemanden rein lassen, der mir unangenehm ist. Mein Zuhause ist mein Rückzugsort, dort sollte es nur Begegnungen geben mit denen ich mich wohl fühle.

    Wenn ich mich mit meinen Schwiegereltern unwohl fühle, dann ist es auch Unsinn mit meinen Kindern dort zu Besuch zu gehen oder sie von ihnen Betreuen zu lassen. Sollte es auch nur den kleinsten Vorfall geben, würde ich mir das nie verzeihen und mit den Folgen von größeren Vorfällen oder gar einem Unfall müsste ich dann für immer Leben.

    Mir waren diese Worte teilweise sehr unangenehm, weil sie viel weiter gingen und härter waren, als ich mich bis dahin getraut hatte es zu formulieren. Und erzählt hatte ich noch so gut wie gar nichts, außer das mit der Alkoholkonsum der Schwiegereltern bedenklich erscheint.

    Unsere persönlichen Konsequenzen als Familie werden von Begegnung zu Begegnung auch immer distanzierter. Wir fahren schon lange nicht mehr hin. Vielleicht wird es einen Versuch im Sommer geben, wenn das Leben draußen stattfindet und wir die meiste Zeit Ausflüge machen können.

    Hier zu uns ins Haus kommt so bald auch niemand mehr. Wir werden uns außerhalb treffen, auf neutralem Boden.

    Und wir spekulieren null an einer Einschätzung rum. In solchen Momentaufnahmen bekommt man eh kein Bild darüber wieviel wirklich getrunken wird. Ganz ehrlich kann das NIE jemand außer dem Konsumenten beantworten, Alkoholiker oder nicht, was er wirklich trinkt kann ja keiner sehen. Wir spekulieren nicht mehr und ich habe vor Ewigkeiten mal das - vermutlich Alkoholiker- ausgesprochen, da zuckt mein Mann zusammen und guckt traurig. Wenn wir jetzt darüber sprechen, dann sage ich sowas wie: für mich ist das zu viel, gesund kann das nicht sein. Aber eigentlich ist das Thema durch, es geht nur noch darum wie wir einen Umgang finden, bei dem ich mich gut fühle und weiterhin der Mutter treu bleiben kann, die ich meinen Kindern sein möchte.

    Mein Mann könnte ja seine Eltern alleine besuchen, wann immer es will.

    Liebe Kaffeetante, ich hab jetzt mal einfach von mir geschrieben, vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen.

    Sonnige Grüße, Lea

  • Ist es nötig etwas zu fordern, was du als Mutter durchaus entscheiden kannst 🤔

    Hallo Lea, es gibt ja nicht nur mich in diesem schwierigen Beziehungsgeflecht, sondern noch meinen Mann mit seiner Beziehung zu seinen Eltern. Das heißt es hätte einen sehr großen Preis, wenn ich darauf bestehen würde, dass wir dort nicht mehr hinfahren. Aufgrund der Entfernung dorthin würden Kontakte zu weiteren Familienmitgliedern leiden... Das will also gut abgewogen werden.

    Da beisse ich lu ber die Zähne zusammen die wenigen Male und hab aber ein Auge darauf, wie der Umgang mit meinem Kind ist. Wenn sie sich da einmal ähnlich verhalten sollten wie zu uns jetzt zu Weihnachten ist das meine rote Linie und das war es dann mit dem Kontakt.

    für mich ist das zu viel, gesund kann das nicht sein. Aber eigentlich ist das Thema durch, es geht nur noch darum wie wir einen Umgang finden, bei dem ich mich gut fühle und weiterhin der Mutter treu bleiben kann, die ich meinen Kindern sein möchte.

    es ist halt so schwer, einen Kontaktabbruch damit zu begründen, dass etwas "nur" ungesund ist, weißt du wie ich es meine? Klar sollte mir egal sein, was andere Leute denken, erst Recht da ich mir sicher bin sie SEHEN das gar nicht richtig und bagatellisieren es. Ich bin wohl gerade so aufgewühlt, weil wir uns um die Planung der Ostertage kümmern... Weihnachten habe ich schon gemerkt, dass wenn ich mein Worte dann doch nicht runterschlucken sondern für mich einstehe, wird es ordentlich Konflikt geben, die sind ja nicht gut im Diskutieren, werden schnell laut und persönlich. Vor sowas will ich mein Kind schützen und gleichzeitig merke ich dass ich damit auch Sachen provozieren kann um was handfesteszu bekommen, damit die Lage eindeutig wird. Ich kann ja für mich sagen ich wollte nur ein Fahrverbot, wenn die daraus einen Krieg machen ist das deren Verantwortung.

    Irgendwie ist auch klar, dass es zu einem Riesenstreit kommen MUSS, die Geschichten ähneln sich darin doch immer sehr...

  • es gibt ja nicht nur mich in diesem schwierigen Beziehungsgeflecht, sondern noch meinen Mann mit seiner Beziehung zu seinen Eltern.

    Genau mein Argument und das über Jahre, was habe ich deshalb die Zähne zusammen gebissen 🙈

    Jetzt langsam, beginne ich die Worte eines Psychologen (vor Jahren) und der Suchtberaterin (erst neulich) überhaupt an mich ran zu lassen und sogar anzuerkennen. „Was haben sie denn mit der Beziehung von ihrem Mann und seinen Eltern zu tun? Das ist deren Beziehung, die können sie völlig losgelöst von ihnen oder den Kindern haben“

    Ich weiß ja nicht wie alt dein Kind ist. Aber ich fühle mich bereits jetzt schon um unzählige unbeschwerte Feiertage, Weihnachten, Ostern, Geburtstage mit meinen Liebsten betrogen. So viele schöne Momente, die ich verpasst habe oder nicht richtig genießen konnte, weil der Elefant im Raum alles überschattet hat oder weil es sogar offen ausgetragene Konflkte oder Streit zwischen uns Eltern gab.

    Diese besonderen Momente mit meinen Kindern und meinen Mann, die bringt mir niemand zurück. Die sind jetzt für immer verloren!

    Ich will das nicht mehr und ich kann durchaus entscheiden, das sämtliche besonderen Tage zukünftig ausschließlich der Kernfamilie gehören und Begegnung nur zu anderen Zeiten und unter bestimmten Bedingungen stattfindet. (Dabei mischen wir uns Null in den Alkoholkonsum der Schwiegereltern ein, bei uns daheim gibt es halt nix.) Ausnahmen wird es sicher geben, aber nur wenn ich als Mutter bereit bin den Preis dafür zu zahlen.

    es ist halt so schwer, einen Kontaktabbruch damit zu begründen, dass etwas "nur" ungesund ist, weißt du wie ich es meine?

    Na klar verstehe ich das, es ist ein furchtbares Dilemma und als Schwiegertochter ist man wenn’s doof läuft eh der Arsch 😬

    Du willst aber ja auch gar keinen kompletten Kontaktabbruch oder?

    Liebe Grüße, Lea

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!