Hallo liebe Mitglieder
Seit ca. 5 Jahren lese ich hier mit und habe heute den Mut und die Kraft gefunden mich vorzustellen. Bisher habe ich noch gedacht das lohnt sich nicht, mein Mann schafft das schon. Eine absolute Fehleinschätzung.
Ich bin weiblich, 36 Jahre alt, habe drei Kinder und mein Mann ist Alkoholiker. Er weiss davon und kämpft mehr oder weniger erfolglos dagegen an.
Aktuell ist er gerade in einer Phase in der er nicht trinkt und sich Veränderung wünscht. Mein Problem dabei ist, dass er gerne davon redet was ich alles verändern könnte und sollte und was ich in seiner nassen Zeit alles falsch gemacht habe. Ich kann mit diesen Vorwürfen ganz schlecht umgehen. Ich bin mir nämlich überhaupt keiner Schuld bewusst. Klar, ich habe einiges gemacht was eigentlich nicht geht, aber wenn der Partner und Vater tagelang 1,5 Promille hat ist das für mich quasi Notwehr wenn ich ihm einfach mal seinen Hausschlüssel oder seinen Geldbeutel entwende.
Kennt das jemand? Wie kommt man da raus? Es gab Zeiten in denen er mich damit absolut verunsichert hat. Eigentlich immer noch, aber nicht mehr so stark.
Ansonsten ist unsere Geschichte ungefähr so wie man sie hier immer wieder liest. Er hat schon immer viel getrunken, ich früher auch. Irgendwann kamen aber unsere Kinder und ich habe mich anderweitig orientiert und gar keinen Alk mehr getrunken. Bei ihm ist es parallel dazu immer mehr geworden. Damals war er ein klassischer Pegeltrinker. Immer lustig und gesellig. Dann hat er angefangen auch alleine zu Hause zu trinken und es wurde unfassbar viel und von lustig und gesellig war keine Rede mehr. Inzwischen wird er schon nach dem ersten Bier anstrengend. Oft kann er tagelang nicht mehr aufhören zu trinken und lungert dann volltrunken in unserem gemeinsamen Haus rum. Gewalttätig war er nie. Aber ungepflegt, herrisch, bösartig und manipulativ. Er war schon mehrere Male stationär zum Entzug.
Aktuell würde ich mich gerne trennen, schaffs aber nicht. Ich hoffe immer noch auf das schöne Leben das wir eigentlich hätten, wenn nur die Sauferei nicht wäre. Gleichzeitig bin ich gerade ein bisschen neidisch auf euch, die diesen mutigen Schritt schon gemacht haben und endlich in Ruhe wieder zu sich zu finden können. Ich hoffe das passt erst mal so und freue mich auf Austausch.
Liebe Grüsse