• Hallo,

    mein Name ist Jasmin. Ich bin seit 16Jahre mit meinem Mann zusammen und 13 Jahre davon verheiratet, wir haben eine 10jährige Tochter.

    Mein Mann war bereits dreimal im Entzug und nun befindet er sich in einer Langzeittherapie.

    Wir leben immer noch im gleichen Haus, aber ich weiß nicht wie sich unser Beziehungsstatus gerade nennt. Ich fahre ihn immer besuchen in der Langzeittherapie und ich vermisse ihn auch allerdings ist die letzten Jahre aufgrund seiner Krankheit so viel passiert, dass ich nicht weiß ob die Ehe noch zu retten ist.

    Seine Krankheit hat sich wie bei jedem schleichend entwickelt und wurde immer schlimmer. Seit er sich in der Langzeittherapie befindet hat er sich komplett verändert was natürlich positiv ist. Ich weiß nur nicht ob ich einfach so wieder von vorne anfangen kann ohne an die Zeit vor der Abstinenz zu denken.

    Hat jemand das mit seinem Partner schon durchgemacht?

    Ich finde es super, dass er sich zu diesen Schritt entschieden hat, aber es ist schwer für mich einzuschätzen ob man diesen Weg gemeinsam schaffen kann. Da während seiner Krankheit natürlich vieles passiert ist. Kann man das einfach weg stecken?

    LG

  • Hallo und willkommen in unserer Selbsthilfegruppe, Minchen,

    es gibt sicher gerade viel zu sortieren bei dir.

    Dass das alles nicht so schnell geht und du auf sehr wackeligen Beinen stehst, ist doch klar.

    Menschen, die ernsthaft in der Langzeit an sich arbeiten, erkennen und umsetzen, verändern sich ziemlich. Es kann eine sehr große Chance sein. Ob es allerdings für eine Weiterführung der Beziehung klappt, ist ungewiss. Es erfordert jedenfalls eine Menge Umdenken, Erkennen und Verändern auch für dich als Coabhängige.

    Hier ist der Link für den Austausch mit anderen Mitbetroffenen

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Klick einfach drauf und schreibe kurz was und du wirst freigeschaltet.

    Dein Thema erscheint dann im Bereich

    Erste Schritte für Angehörige und Coabhängige

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Aurora 23. September 2022 um 11:12

    Hat den Titel des Themas von „Kurze Vorstellung“ zu „Minchen83“ geändert.
  • Hallo Jasmin,

    hier geht es jetzt richtig los :) .

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Jasmin,

    herzlich willkommen hier.

    Es ist gut das Mann die Therapie macht.

    Es gibt ja hier auch einige Geschichten mit Happy End. Allerdings müssen beide bereit sein an sich zu arbeiten. Da bei mir der Fall anders ist kann ich hierzu speziell nicht viel beitragen.

    Was mich so ein wenig stört ist die Tatsache das bei diesen Entgiftungen oder auch Langzeittherapien die Partner nicht mit einbezogen werden. Die Leute kommen nach Hause und treffen auf ihren Partner. Und der hat nun relativ hohe Erwartungen. Der Euphorie folgt relativ schnell Ernüchterung das es wohl so einfach doch nicht ist und im schlechtesten Fall greift der andere wieder zu Alkohol weil er sich überfordert fühlt usw. usw.

    Nicht jeder ist ja in so einem Forum unterwegs. Mir war gar nicht klar das ich doch Co-Abhängig bin. Ich habe das immer nur verbunden mit (man schützt ihn, man verteidigt ihn usw.) Das habe ich ja nicht gemacht. Aber da gehört ja noch viel viel mehr dazu, und das wissen viele gar nicht. Von daher wäre es schön wenn es bei jeder Therapieform immer das Angebot gäbe auch als Partner beraten zu werden.

    LG

  • hallo

    Gibts. Nennt sich Paargespräche oder später Paar Therapie.

    Voraussetzung ist natürlich das beide da mitziehen.

    Wenn der Partner blockt und meint er müsse ja nichts machen,weil nur der andere krank ist,wirds nix.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Danke für Eure Antworten! Also in der Therapie meines Mannes gibt es Paargespräche, an denen ich selbstverständlich teilnehme. Wir haben demnächst unser erste Gespräch, ich bin gespannt wie das abläuft. Ich bin bereit mitzuarbeiten, aber es ist auch immer die Angst vorhanden wie es weiter geht und ob sich die Anstrengung lohnt. In erster Linie mache ich natürlich auch für mich mit um mich auch besser zu verstehen und um ihn zu verstehen.

  • Hallo und willkommen Minchen,

    das ist eine schwere Frage und ich glaube die wird dir keiner beantworten können. Es kostet viel Arbeit, Zeit und Tränen die Geschehnisse zu verarbeiten. Nur die Zeit wird es zeigen ob es dir möglich ist, diese Beziehung weiterzuführen. Vergessen glaube ich, wird man es nicht. Aber es kann heilen. Wie gesagt, aber das dauert und es müsste immer ein Schritt weiter nach vorn gehen. Jeder Rückschritt macht es dann zusätzlich schwierig/er!

    Wichtig ist, dass du dir klar machst ob du dir vorstellen könntest, diesen Weg zu gehen. Ein Versuch ist es nur dann wert, wenn du dahinterstehst. Und jeden Versuch, kann/darf man auch abbrechen wenn man nicht mehr kann oder will.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Minchen,

    herzlich willkommen bei uns.

    In der Trinkzeit ist ja viel an Vertrauen verloren gegangen, und das gilt es wieder aufzubauen. Es ist kein einfacher Weg, denn nach der Langzeit bekommst du einen anderen Mann zurück.

    Bei mir war es so, das ihm plötzlich nicht mehr alles egal war, ich nicht mehr einfach so mein Ding machen konnte. Da mußte ich auch umdenken und an mir arbeiten.

    Auch heute nach 5 Jahren Trockenheit, ist nicht alles gut, aber es ist anders und wir bleiben dran.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Gibts. Nennt sich Paargespräche oder später Paar Therapie.

    Hallo Bolle,

    als mein Mann zur Entgiftung war habe ich danach gefragt und es wurde dort wohl nicht angeboten. Lt. meinem Mann konnte die Dame von der Suchtberatung hier auch nicht weiterhelfen. Vielleicht hat mein Mann mir hier nicht die Wahrheit gesagt oder hat gar nicht nachgefragt? :/ Die klassische Paartherapie hätte man machen können ja, allerdings war mir das zu allgemein. Ich hätte mir schon Gespräche mit Therapeuten gewünscht die auch auf diesem Gebiet Erfahrung haben.

    LG

  • Huhu… hast du denn selbst mal bei der Suchtberatung nach Gesprächen für Angehörige gefragt? Das wird ja praktisch überall angeboten 🤔

    Liebe Grüße, Lea (die fleißig mit liest, aber nicht so wirklich aus dem Quark kommt ihre Gedanken dazu mit zu teilen)

  • Hallo Lea,

    ja das hatte ich dann einen Termin bekommen nachdem ich bei der Suchtberatung angerufen habe. Allerdings war der dann erst 5 Wochen später. Den habe ich dann aber nicht wahrgenommen weil ich der Meinung war für mich selber brauche ich das nicht. Mir wäre wichtig gewesen einen Termin mit ihm zusammen zu haben und die Probleme im Umgang miteinander zu besprechen. War vielleicht ein Fehler, ich weiß es nicht. Geändert hätte es am Ausgang der Geschichte wahrscheinlich trotzdem nichts.

    LG

  • Hm… ja, das kann ich verstehen. Es ist ja öfter mal so, das man sich etwas wünscht, was dann aber nicht so oder nur in Teilen möglich wird.

    Vielleicht denkst du noch einmal über so einen Termin für dich selbst nach? Du bist inzwischen an einem anderen Punkt, eventuell kannst du ja Hilfe für dich selbst dort finden 🤔

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