Hallo!
Ich bin seit dreißig Jahren mit einem Alkoholiker verheiratet. In dieser Zeit haben wir einige gute und viele schlechte Zeiten zusammen gehabt. Mein Mann ist Spiegeltrinker und wir sprechen offen über das Thema Alkohol. Er hat bereits getrunken als wir uns kennen gelernt haben und mir war von Anfang an klar dass er zuviel trinkt, ich habe mir gesagt wenn es schlimmer wird gehe ich. Das hab ich auch mehrmals gemacht, mittlerweile leben wir seit sechs Jahren getrennt, sehen uns aber immer noch fast täglich und machen z.B. auch gemeinsam Urlaub. Jetzt geht es ihm allerdings gesundheitlich immer schlechter und das Trinken wird mehr, und eigentlich habe ich oft keine Lust ihn zu sehen, komme mir dann aber schäbig vor, weil er immer zu mir gestanden hat wenn es mir schlecht ging. Mit anderen Worten, ich brauche ein bisschen moralische Unterstützung um ihn endgültig fallen zu lassen- oder vielleicht doch das eine oder andere Argument dafür ihn weiter zu unterstützen .
Ich habe bereits einiges über Co-Abhängigkeit gelesen und im allgemeinen heißt es ja Lauf solange du noch kannst, aber ich schäme ich für solche Gedanken und ich liebe ihn eigentlich auch immer noch. Vielleicht würde es ihm aber auch besser gehen wenn ich mich schon früher komplett getrennt hätte. Es ist kompliziert, deshalb hoffe ich auf einen guten Austausch um das Ganze vielleicht ein wenig zu entwirren.