Egah...Hoffnung kann schmerzlich sein....

  • Gut, dass Du Dich einfach nur mal meldest.

    Und vielleicht auch bei den anderen Angehörigen etwas mitliest?

    Tue das, was für Dich gut ist und pass auf Dich auf!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke für den Zuspruch...habe hier und da was mitgelesen...bin heute nur etwas kraftlos...es gab mal wieder Streit wegen Nichtigkeiten und das ist sehr anstrengend...

    Leider kann ich nicht auf Augenhöhe diskutieren, da meine Frau dann gleich zumachen wenn es ums Eingemachte geht....teilweise sage ich auch nichts mehr wenn sich meine Frau zum 5x wiederholt...was will man als Partner dann auch noch sagen...selbst die Frage ob ich was aus dem Keller mitbringen soll, artet aktuell in Streit aus...völlig bescheuert die ganze Situation...habe das gefühl ich lebe wie in einer parallelwelt...ist alles nicht die Wirklichkeit...schlimm

  • Im Grunde steht sie ja auch neben sich. Durch den Alkohol lebt sie in ihrer eigenen Welt.

    So war das auch bei mir. Und je höher der Pegel wurde, desto extremer wurde ich.

    Du kannst dann nur versuchen, Dich herauszuziehen und ihr aus dem Weg gehen. Aber das ist ja

    im Grunde nicht das, was Du möchtest.

    Und die Frage, die sich stellt, ist, wie lange willst oder kannst Du da noch zusehen?

    Kein Wunder, dass Dich das Kraft kostet.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Es ist eine Parallelwelt.

    Eine in welcher der Alkoholiker „ lebt“ und dann die Welt derer, die diesen Zustand ertragen.

    ...ja, aber hat leider mal wieder zulange gedauert...beim nächsten mal machen wir es besser oder verhindern sogar den Streit...

    Das hast Du vor einigen Tagen geschrieben ….und es hat sich immer weiter fortgesetzt.

    Und, W I R machen es das nächste Mal besser…..mit einer an der Flasche hängenden Alkoholikerin wird nichts besser oder gar verhindert.

    Ich bin Alkoholikerin, seit 31 Tagen ohne Alkohol.

    Ich weiß von was ich spreche.

    Ich war ( bin ) funktionierende Alkoholikerin, habe meinen Arbeitsalltag immer :oops: auf die Reihe gebracht.

    ....meine Frau ist aktuell sehr depressiv und hat mit verschiedenen Krankheiten neben dem Alkoholproblem zu kämpfen...sie hat es echt nicht leicht und ich versuche zu unterstützen wo es "Sinn" macht...

    Depressionen werden durch Alkohol verstärkt… und sie kämpft doch nicht gegen ihr Alkoholproblem,

    sie lässt es laufen.

    Unterstütze doch bitte mal Dich, da macht es „Sinn“.

    Du leistest Sisyphusarbeit…fängst immer wieder voller Verständnis und Zuversicht von vorne an.

    Ich kann gut verstehen dass dich das völlig kaputt macht.

    Aber es ist ausweglos …

    Sie muss sich Hilfe holen, etwas gegen ihre Sucht unternehmen….wenn sie das wirklich vorhätte , und sie kennt ja das Prozedere, hätte sie bereits begonnen.

    Sie will nicht, noch nicht, vielleicht nie.

    Geh doch nicht auch noch mit kaputt.

    Ich wünsche Dir eine baldige Lösung, ich glaube dauernd zwischen Hoffnung und tiefer Verzweiflung zu leben zermürbt und nimmt jegliche Energie.

    Dagmar

  • Gerade habe ich zwischen der schmutzigen Wäsche den Grund gefunden, warum meine Frau heute so streitsüchtig war...hatte es geahnt sie aber nicht drauf angesprochen...konnte auch heute nicht neben ihr einschlafen, die Fahne war nicht zu ertragen...tja, und jetzt schläft sie tief und fest und ich zermarter mir das Hirn...Trennung...erstmal Ausziehen...dem ganzen Freundeskreis mitteilen dass sie trinkt...und lauter so verrückte Sachen...gute Nacht ihr Lieben

  • Morgen kannst Du weiter überlegen!

    Gute Nacht, hoffentlich kommst Du etwas zur Ruhe.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Lieber egah73.

    Ich kenne deine Situation nur zu gut. Diese Tage oder Abende im Alkoholmodus zehren wahnsinnig. Diese Sticheleien und Provokationen, Streitigkeiten um nichts, die Fahne, der Blick.

    Der Mensch ist ein anderer, der da bei einem ist und die Situation enttäuscht immer wieder.

    Die Fragen, das grübeln verbunden mit trauer und wut, abends- geht mir ganz genauso

    Ich habe den Absprung noch nicht geschafft aber es wird, es braucht eben alles seine Zeit.

    Schlaf gut

  • Hallo Egah_73,

    leider gleicht sich auch deine Geschichte mit so vielen hier.

    Dieses Gefühl der absoluten Kraftlosigkeit nach einem Streit kenne ich sehr gut. Danach hatte ich einfach keine Energie mehr. Das ewige Hoffen, Bangen, Enttäuschungen, Streitigkeiten laugen aus. Dann die schlaflosen Nächte dazu und die Frage "Wie soll es weitergehen". Mit jedem Streit wurde es heftiger.

    Ich habe auch immer gedacht du musst durchhalten, du hast die Kraft, du bist stark. Wenn er nicht mehr trinkt wird alles besser. Ja ich habe lange durchgehalten. Aber man vergisst sich selbst und merkt gar nicht wie sehr die eigene Gesundheit leidet.

    Das Forum hier hat mir wirklich geholfen. Auch für mich drehte sich am Anfang alles um ihn und ich erhoffte mir hier Ratschläge was "ich" machen kann. Leider musste ich erkennen das das was "ich" machen kann für uns die Trennung bedeutete. Diese Einsicht war sehr schmerzhaft aber notwendig.

    Aber mir geht es nach und nach besser. Ich habe wieder mehr Energie und finde auch langsam meine Unbeschwertheit und Fröhlichkeit wieder. Wenn ich mir Bilder der letzten Monate anschaue sehe da ich immer irgendwie traurig und nachdenklich aus. Das ganze verändert auch dich und leider kannst du da auch nichts tun.

    LG

  • Hi egah,

    mein Mann konnte am Ende nicht mehr aufstehen. Er war so verzweifelt, kraftlos, müde und ausgelaugt, kompletter Burnout. Er war dann länger krankgeschrieben. Das war im Februar.

    Damit kam bei mir das langsame Erkennen und das Erwachen.

    Ich war soweit, meine Familie zu verlassen, um die drei vor mir und meiner Krankheit zu schützen.

    Erst Mitte Mai hab ich dann das letzte Mal getrunken. Hatte davor nie versucht, aufzuhören und hab es auch nie versprochen. Ich war überzeugt, daß ich nie mehr ohne Alkohol leben könnte.

    Hab zwei Anläufe bei meinem Arzt gebraucht, bis ich das erste Mal laut ausgesprochen habe, daß ich Alkoholikerin bin. Meine Leberwerte haben die Aussage noch fett unterstrichen.

    Drei Jahre hat mein Partner das Elend mitgemacht.

    Die Pandemie hat mich arbeitslos werden lassen und mit den Kids in's homeschooling gezwungen. Freischein für's Saufen von morgens bis morgens.

    Hatte ja keine Aufgaben mehr...

    Das soll keine Entschuldigung sein, aber eine Erklärung. "Gern" bzw.in Maßen getrunken hab ich immer schon.

    Als das Leben wieder "normaler" wurde, war ich schon stark körperlich abhängig.

    Hab getrunken, bevor ich die Kinder morgens geweckt habe, nachdem ich nächtlich gebrochen habe.

    Ich war oft streitsüchtig, hab ihn nieder- und kleingemacht, meine Schwäche damit zu übertünchen versucht.

    Er hat gekämpft, bis sein Körper aufgegeben hat. Akku leer.

    Meine Kinder haben still gelitten. Meine Tochter hat Panikattacken, mein Sohn Zwangsstörungen entwickelt.

    Mein Sohn hat dem Papa gesagt, er möchte nicht mehr mit mir kuscheln weil ich so komisch rieche. Ich könnte im Moment anfangen zu heulen, während ich das schreibe.

    Ich schäme mich immer noch sehr, wenn ich daran denke. Das schmerzt, aber es soll auch wehtun. Ich hab ihnen auch zu oft weh getan.

    Ich möchte versuchen, dir aufzuzeigen, daß ich als Alkoholikerin lange keinen Ausweg aus meiner Krankheit gefunden habe, obwohl ich die 3 besten Gründe um mich herum hatte.

    Das war eine endlose Abwärtsspirale.

    Ich sah furchtbar aus, konnte mein Spiegelbild kaum ertragen. Zittern und Schweissausbrüche waren normal.

    Jetzt macht mir mein Leben wieder Spaß, meine Kinder sind viel fröhlicher, mein Mann erholt sich langsam, wir reden viel, immer mal wieder auch über den Alkohol und die schwere Zeit des Getriebens sein.

    Jetzt bin ich endlich frei.

    Hier zu schreiben, regelmäßig in meine reale Shg zu und zum Hausarzt zu gehen erinnert mich daran, daß ich mein Leben lang auf mich aufpassen muss, damit meine Familie nie wieder leiden muss.

    Ich bin dafür verantwortlich.

    Kein anderer.

    Komm gut durch den Tag,

    Hera*

  • Hallo Mina,

    vielen Dank für Deine Anteilnahme...eigentlich wie ich was zu tun ist...

    Aktuell ist es ganz besonders schlimm...meine Frau ist sowas von aggressiv gegen mich, dass ich an sie überhaupt nicht rankomme. Da sie aktuell wegen einer Grippe krankgeschrieben ist, trinkt sie schon morgen ihre erste Dose Gin-Tonic...keine Ahnung was über Tag noch konsumiert wird. Sonst hatte ich wenigstens morgens die Gelegenheit versuch zu nutzen, um an sie ranzukommen...aber das geht zur Zeit auch nicht...gerade will sie sich mit aller Gewalt selbst zerstören...trinkt trotz Fieber und extremen Husten...sowas hat sie sonst nie gemacht...ich mache mir richtig Sorgen...

    LG und bis bald.

  • Jetzt bin ich endlich frei.

    Hallo Hera,

    danke für deine Worte und toll das du es geschafft hast. Ich hatte meine Frau für etwa über 1 Jahr wieder zurück nach der Langzeit. Es war schön...wir haben uns gut verstanden und auch viel gesprochen...sie lachen zu sehen war Balsam für meine Seele...leider kam der Rückfall und alles steht wieder auf "Null".

    ...wobei, in einer Seminar hat man mir versucht klar zu machen, dass der Rückfall dazugehört und man halt nicht wieder bei "Null" anfängt, sondern auf das Gelernte und auf die Erfahrung zurück greifen kann...aber irgendwie bekommt sie ihrem Werkzeugkoffer nicht auf, um das erlernte anzuwenden...

    Sie ist meine große Liebe und ich kann es einfach nicht verstehen, dass sie den Schalter nicht "versucht" umzulegen...

    LG egah :)

  • Hallo egah.

    Ohje wir schlimm muss es sein, wenn deine Frau bereits morgens mit dem Alkohol beginnt.

    Mein Mann ist im alkoholisierten Zustand auch aggressiv bzw motzig und provokativ. Es passt dann gar nichts. Ich hasse es so sehr


    Heute habe ich zwar mit ihm im nüchternen Zustand gesprochen. Doch abends ist dieses Gespräch vergessen oder er meint ich bemerke das heimliche trinken nicht. Ich fühle mich belogen und. . .

    Warum will sich deine Frau zerstören? Gibt es einen Grund?


    Bis bald

  • ...Gründe gibt es immer wieder und diese sind auch immer unterschiedlich...schwer zu sagen was aktuell der Grund ist...sie sagt sie wäre gefrustet.

    Sie hat neben der Sucht auch mit vielen anderen Themen, was die Gesundheit angeht zu tun....aber mittlerweile trinkt sie glaube ich, weil der Körper danach schreit...wobei die Leberwerte bei Arzt bestens waren...nicht zu begreifen...

    Die Aggressivität wie bei deinem Mann kenn ich auch von ihr...versucht mich klein zu halten, mir ein schlechtes Gewissen zu machen...wenn ich sie mir egal wäre, dann könnte ich sicherlich besser mit der Situation umgehen...aber ist sie mir nicht...

  • ...ich bin echt froh euch hier gefunden zu haben...ich habe nur immer das Gefühl, ich schreibe so ohne Sinn und Verstand...nur Fetzen...sodass es schwerfällt als Außenstehender die Situation zu verstehen...

    Aber eure Beiträge finde ich sowas von klasse und toll...hätte niemals mit einem so großen Feedback gerechnet...dachte frühestens in einer Woche meldet sich vielleicht mal jemand...aber dass es so schnell geht...hätte ich nicht gedacht...

    Danke an alle die mir bisher geschrieben haben...ich hoffe ich kann auch mal was zurück geben und nicht nur aufsaugen.

    :) :) :)

  • Hallo egah,

    momentan nutzt du die Selbsthilfe hier, um für DICH zu erkennen, zu sortieren. Das ist erstmal das Beste, was du hier tun kannst und du darfst das nutzen und daran wachsen. Genau so ist Hilfe zur Selbsthilfe gedacht.

    Wenn du genug Stabilität, Erfahrung für dich hast, dann kann der Zeitpunkt sein, auch anderen Mitgliedern zu schreiben.

    Also mach dir keinen Kopp, mache es so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Denn schon DAS ist ein ganz wichtiger Schritt. Spüren zu lernen "was brauche ich in diesem Moment" und es dann auch zu tun.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen...

    ...ich hätte da mal eine direkte Frage...wenn meine Frau trinkt, versteckt sie meistens die Dosen oder Flaschen irgendwo im Haus...teilweise sogar noch gut sichtbar...was soll ich mit dem "Leergut" machen? ...liegen lassen? ....selbst entsorgen? ...meiner Frau vor die Nase stellen?

    bin mir an dieser Stelle unsicher...

    LG und kommt gut durch den Tag...

  • Ich hab mein Leergut immer gleich am nächsten Morgen entsorgt, damit es bloß keinem auffällt, der zu Besuch kam.

    Wenn deine Frau es stehen lässt, will sie vielleicht, dass es gefunden wird?

    Ansonsten würde ich es sammeln und ihr vor die Nase stellen und sagen : "Bring mal dein Scheiß weg!"

    Aber ob das "pädagogisch" klug wäre, weiß ich nicht. Wäre eine Reaktion aus dem Bauch heraus.

  • Ich hab mein Leergut immer gleich am nächsten Morgen entsorgt, damit es bloß keinem auffällt, der zu Besuch kam.

    Wenn deine Frau es stehen lässt, will sie vielleicht, dass es gefunden wird?

    Ansonsten würde ich es sammeln und ihr vor die Nase stellen und sagen : "Bring mal dein Scheiß weg!"

    Aber ob das "pädagogisch" klug wäre, weiß ich nicht. Wäre eine Reaktion aus dem Bauch heraus.

    Hallo Stefan,

    erstmal Danke für deinen Beitrag.

    Ich glaube nicht das meine Frau möchte das ich es finde. Ich habe in dieser Hinsicht schon alle aufgezählten Wege ausprobiert...aber genau das was du geschrieben hast..."ob es pädagogisch klug ist"...genau darauf habe ich noch keine Antwort gefunden, wenn es denn überhaupt "eine" Antwort drauf gibt oder ob ich es situationsabhängig entscheiden soll...

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